dc.contributor.advisor | Dechent, Peter PD Dr. | de |
dc.contributor.author | Morawetz, Carmen | de |
dc.date.accessioned | 2012-05-16T12:09:35Z | de |
dc.date.available | 2013-01-30T23:50:27Z | de |
dc.date.issued | 2008-07-18 | de |
dc.identifier.uri | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B638-5 | de |
dc.identifier.uri | http://dx.doi.org/10.53846/goediss-1322 | |
dc.description.abstract | Die Kapazität der visuellen Kognition in Bezug auf
Aufnahme und Verarbeitung von Informationen ist
begrenzt, weshalb eine Auswahl der individuell
bedeutsamen Situationselemente bei gleichzeitiger
Dämpfung irrelevanter Eindrücke stattfindet. In diesem
Zusammenhang steht vor allem die Frage, ob räumliche
Aufmerksamkeit zeitgleich auf verschiedene Positionen
im Raum verteilt werden kann und ob der
Aufmerksamkeitsfokus teilbar ist, im Mittelpunkt des
Forschungsinteresses. Die Ergebnisse verschiedener
Verhaltens- und Neuroimagingstudien führten zu einer
Erweiterung der traditionellen Spotlight-Theorie:
Aufmerksamkeit kann gleichzeitig auf mehrere
verschiedene Regionen im visuellen Feld gerichtet
werden, was mit einer erhöhten Aktivierung primärer und
sekundärer visueller Areale einhergeht
(Multiple-Spotlight-Thorie). Mit Hilfe der
funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) wurden
die neuronalen Grundlagen der Informationsverarbeitung
bei der Verteilung von Aufmerksamkeitsressourcen im
Raum erforscht. Es wurden die Faktoren der Teilbarkeit
von Aufmerksamkeit, sowie deren Grenzen untersucht.Insgesamt haben 18 Probanden (9m/9w) an der Studie
teilgenommen. Die Versuche wurden an einem 3 Tesla
Siemens Trio MR-Tomografen unter Verwendung von
Standard EPI-Sequenzen durchgeführt. An fünf
verschiedenen Positionen des Gesichtsfeldes wurden
gleichzeitig Buchstaben mit einer sehr kurzen
Präsentationszeit (ca. 170 ms) (rapid serial visual
presentation, RSVP) gezeigt. Als Zielreize dienten
Zahlen, die zufällig während den Buchstabenreihen an
vorher festgelegten Positionen auftraten. Die Aufgaben
der Probanden bestand darin, die Aufmerksamkeit auf
verschiedene, räumlich voneinander getrennte Regionen
des Gesichtsfeldes zu richten und dabei eine einfache
match/mismatch Entscheidung zu treffen. Als
Kontrollbedingungen dienten das passive Betrachten der
Buchstabenreihen und die Fixation auf ein Kreuz in der
Mitte des Bildschirms. Vor der Durchführung des
Aufmerksamkeitsexperiments wurden zunächst funktionelle
Versuche zur retinotopen Kartierung vorgenommen. Mit
Hilfe der fMRT können durch die besondere Organisation
der Retinotopie die Grenzen zwischen den visuellen
Arealen bestimmt und somit die Regionen, die von
besonderem Interesse bei der Analyse der funktionellen
Daten sind, individuell kartiert werden.In einem ersten Analyseschritt der funktionellen
Daten konnte ein Haupteffekt von Aufmerksamkeit in den
zuvor bestimmten Regions of interest (ROIs) im
Kontrast der Aufmerksamkeitsaufgaben gegen das passive
Betrachten der Stimuli festgestellt werden. Allerdings
zeigte der Kontrast zwischen den verschiedenen
Aufmerksamkeitsaufgaben eine Modulation der
Aufmerksamkeit in striären und extrastriären visuellen
Arealen (V1, V2, V3/VP, V3a/V4v) mit Aussparung von
dazwischen liegenden Regionen, die nicht im Fokus der
Aufmerksamkeit standen. Andererseits wurde bei einer
kleinen Gruppe von Probanden auch Aktivierung in
dazwischen liegenden (Fovea) bzw. task-irrelevanten
Regionen gefunden. Diese Ergebnisse scheinen auf den
ersten Blick beide Konzepte (das klassische
Spotlight-Modell und die Theorie von mehreren
Spotlights) zu unterstützen, jedoch weisen die Daten
darauf hin, dass es sich bei den einzelnen Spotlights
um zwei überlappende Scheinwerferkegel der
Aufmerksamkeit handelt.In einem weiteren Projekt wurde die Interaktion
zwischen Aufmerksamkeit und Emotionsverarbeitung
untersucht. In der neurowissenschaftlichen Forschung
ist die Frage nach der Notwendigkeit von
Aufmerksamkeitsressourcen für die Verarbeitung
emotionaler Reize noch nicht ausreichend geklärt. In
der Literatur wird traditionellerweise zwischen
automatischer und kontrollierter Verarbeitung von
Reizen unterschieden. Aktuelle bildgebende Studien
zeigen, dass die Verarbeitung emotionaler Reize
automatisch erfolgt und dass nur minimale
Aufmerksamkeitsressourcen für die
Informationsverarbeitung aufgewendet werden müssen,
wodurch andere, gleichzeitig ablaufende Prozesse nicht
gestört werden. In diesem Zusammenhang wird vor allem
der Amygdala, einer subkortikalen Hirnregion, eine
besondere Rolle zugesprochen. Im Gegensatz dazu stehen
andere Studien, die eine Modulation der Amygdala
Aktivierung durch Aufmerksamkeit belegen. Die
Widersprüchlichkeit bisheriger Ergebnisse wurde sowohl
in Bezug auf die begrenzten Verarbeitungskapazitäten
als auch auf die Position der emotionalen Reize
diskutiert.Die unterschiedlichen Erklärungsansätze und die
neuronalen Grundlagen der Verarbeitung von emotionalen
Stimuli in Zusammenhang mit der Verteilung von
Aufmerksamkeitsressourcen wurden mithilfe der fMRT
untersucht. Insgesamt wurden 14 gesunde Probanden (5
Frauen) im Alter von 23-34 Jahren an einem 3 Tesla
Tomographen untersucht. Neben Aufgaben, in denen die
Aufmerksamkeit auf verschiedene räumlich voneinander
getrennte Reize gerichtet werden musste
(nicht-emotionale Aufgabe), wurden Gesichterpaare
neutraler, positiver und negativer Valenz in drei
verschiedenen Exzentrizitäten präsentiert (emotionale
Aufgabe), deren Geschlecht oder emotionaler Ausdruck zu
bestimmen war. Durch die Veränderung des
Schwierigkeitsgrades der nicht-emotionalen Aufgabe und
somit der zur Verfügung stehenden
Aufmerksamkeitskapazitäten sowie der Variation der
Position der emotionalen Reize, konnte die Interaktion
zwischen diesen beiden Komponenten und deren Auswirkung
auf die Aktivierung emotionsspezifischer Regionen,
insbesondere der Amygdala, gezielt untersucht
werden.Eine ausführliche Analyse der funktionellen und
Verhaltensdaten lieferte den Hinweis, dass eine
Modulation der Aktivierung der Amygdala in Abhängigkeit
von den zur Verfügung stehenden
Aufmerksamkeitsressourcen stattfindet. Dieser Befund
unterstreicht die besondere Bedeutung von selektiver
Aufmerksamkeit in Bezug auf die Wahrnehmung und
Verarbeitung emotionaler Stimuli und weist darauf hin,
dass diese Interaktion zwischen Emotion und
Aufmerksamkeit in einem viel weiter reichendem Spektrum
untersucht werden muss als bisher angenommen. | de |
dc.format.mimetype | application/pdf | de |
dc.language.iso | eng | de |
dc.rights.uri | http://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/de/ | de |
dc.title | The allocation of attentional resources across the visual field: Impact of eccentricity and perceptual load | de |
dc.type | doctoralThesis | de |
dc.title.translated | Die Verteilung von Aufmerksamkeitsressourcen im visuellen Feld: Der Einfluss von Exzentrizität und perzeptuellen Load | de |
dc.contributor.referee | Treue, Stefan Prof. Dr. | de |
dc.date.examination | 2008-07-07 | de |
dc.subject.dnb | 500 Naturwissenschaften allgemein | de |
dc.description.abstracteng | Every second our cognitive system is confronted with
complex visual scenes that contain a variety of
different objects. As a result of the limited
processing capacity of the visual system, they cannot
be fully processed at once. Therefore, attentional
mechanisms determine the selection of information in
favour of behaviourally relevant stimuli for enhanced
processing, thereby providing a mechanism for the
filtering of irrelevant and distracting information.
Attention can be directed to specific parts of the
visual field, where information processing is
facilitated in contrast to unattended locations. The
study of such visual spatial attention has been
dominated by spotlight theories , claiming that
selective attention can be compared to a spotlight
illuminating anything located within the region covered
by its beam. Several theories have been proposed using
the idea of a spotlight as a metaphor to account for
the distribution of attentional resources in visual
space: single spotlight , zoom lens , and multiple
spotlights models. Recent studies have provided
support for an ability to split this attentional focus
to selectively process spatially separate
locations.Using functional magnetic resonance imaging (fMRI)
the signature for the presence of multiple spotlights
of attention is the presence of multiple
retinotopically specific foci of activation in striate
and extrastriate visual areas. This approach was used
to investigate the presence of such separable
activations as a function of the eccentricity of the
spatial foci of attention. Visual stimuli consisted of
letters and digits displayed in rapid serial visual
presentation (RSVP). Five RSVP streams were presented
simultaneously, one in the center of the visual field
and one in each visual field quadrant. Subjects had to
deploy their attention either to a single peripheral
location or two non-contiguous regions performing a
match-mismatch judgement.The results show that dividing attention leads to
multiple spotlights of attention for central as well as
more peripheral locations of the visual field. However,
depending on the exact location and width of the
attentional spotlights, resulting activation maps might
reveal merged activation patterns even in the presence
of distinct attentional spotlights.As outlined above, selective attention devotes
cognitive resources to behavioural relevant stimuli and
events thereby enhancing the processing of attended
relative to unattended information. A primary way to
determine the importance of a stimulus or event is to
evaluate the emotional significance. Emotionally
significant stimuli receive enhanced processing either
preattentively ( automatically ) or are given priority
in the competition for selective attention. The
amygdala has been identified to play a crucial role in
the processing of emotional stimuli. It provides a
coarse, rapid and automatic perception of emotional
stimuli based on a subcortical route via the superior
colliculus and the pulvinar nucleus of the thalamus,
whereas a fine-grained perceptual representation of
emotion-laden stimuli involves the occipital and
temporal visual neocortex. Recent neuroimaging studies
have produced conflicting results regarding the issue
whether the processing of emotion-laden stimuli is
dependent upon the availability of attentional
resources or entirely capacity free. Two main factors
have been proposed to be responsible for the
discrepancies: the differences in the perceptual
attentional demands of the tasks used to divert
attentional resources from emotional stimuli and the
spatial location of the affective stimuli in the visual
field.The effects of variable attentional load as well as
different stimulus locations on the processing of
emotional faces in the amygdala were investigated using
fMRI. The visual display consisted of four RSVP streams
located in each visual field quadrant and pairs of
faces depicting emotional expression located at three
different positions along the horizontal meridian of
the visual field. Participants had to either direct
their attention to the visual streams performing tasks
of high and low attentional load or to the faces
matching for gender or expression. The results revealed
a strong attenuation of amygdala activity with higher
attentional load. The spatial location of the emotional
stimuli did not affect the neuronal response in the
amygdala. These findings lend support to the concept
that the processing of emotional stimuli is modulated
by selective attention as the inhibition of amygdala
response during attentionally demanding tasks reflects
the dependence upon processing resources. | de |
dc.contributor.coReferee | Dechent, Peter PD Dr. | de |
dc.contributor.thirdReferee | Steinbüchel, Nicole von Prof. Dr. | de |
dc.subject.topic | Mathematics and Computer Science | de |
dc.subject.ger | Emotion | de |
dc.subject.ger | Aufmerksamkeit | de |
dc.subject.ger | fMRT | de |
dc.subject.ger | Spotlight | de |
dc.subject.ger | Amygdala | de |
dc.subject.eng | Emotion | de |
dc.subject.eng | Attention | de |
dc.subject.eng | fMRI | de |
dc.subject.eng | Spotlight theory | de |
dc.subject.eng | Amygdala | de |
dc.identifier.urn | urn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1842-5 | de |
dc.identifier.purl | webdoc-1842 | de |
dc.affiliation.institute | Biologische Fakultät inkl. Psychologie | de |
dc.subject.gokfull | FI 000: Psychologie: Sonstiges | de |
dc.identifier.ppn | 617896453 | de |