Arbeitsgedächtnis und Lernstörungen
Differenzielle Analysen der Funktionstüchtigkeit des Arbeitsgedächtnisses bei Kindern mit Lernstörungen
Working memory and learning disabilities
Differential analyses of working memory functioning in children with learning disabilities
von Kirsten Schuchardt
Datum der mündl. Prüfung:2008-06-20
Erschienen:2009-02-23
Betreuer:Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
Gutachter:Prof. Dr. Claudia Mähler
Gutachter:Prof. Dr. Dietmar Grube
Gutachter:Prof. Dr. Matthias Nückles
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Name:schuchardt.pdf
Size:353.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
The aim of the present study was to analyze the working memory functioning (Baddeley, 1986) in children with different learning disabilities. To this end, a broad batterey of working memory measures was used to assess phonological, viusal-spatial, and central executive functioning in children with specific disorders of arithmetical skills (dyscalculia), specific reading disorders (dyslexia), mixed disorders of scholastic skills, and intellectual disabilities. Dimensional as well as structural statistical analyses confirmed the view that the assumption of a tri-partite working memory structure is appropriate for both children with and without learning disabilities. The direct comparison of different learning disabilities provides broad support for distinct patterns of working memory deficits. Children with dyscalculia show deficits in visual-spatial memory; childtren with dyslexia show dificits in phonological functioning; children with mixed disorders of scholastic skills and intellectual disabilities show an overal deficit in working memory. Furthermore, there were no differences between children with mixed disorders of scholastic skills and children with intellectual disabilities.
Keywords: working memory; learning disabilities
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Das Ziel dieser Arbeit bestand in der
differenziellen Analyse der Funktionstüchtigkeit des
Arbeitsgedächtnisses (Baddeley, 1986) bei Kindern mit
verschiedenen Lernstörungen. Hierzu wurden Kinder mit
Lese-Rechtschreibstörung, Rechenstörung, Kombinierter
Störung schulischer Fertigkeiten und Lernbehinderung
anhand einer sehr umfangreichen
Arbeitsgedächtnisbatterie mit vielen verschiedenen
Indikatoren zu den drei Subsystemen phonologische
Schleife, visuell-räumlicher Notizblock und zentrale
Exekutive untersucht.
Es wurde nachgewiesen, dass Kinder mit und ohne
Lernstörung über eine identische dreigliedrige Struktur
des Arbeitsgedächtnisses verfügen. Weiterhin konnten
für verschiedene Störungsbilder spezifische und
voneinander abgrenzbare Defizitmuster im
Arbeitsgedächtnis aufgedeckt werden. So zeigten sich
phonologische Arbeitsgedächtnisdefizite bei Störungen
im Lesen und Schreiben, visuell-räumliche
Arbeitsgedächtnisdefizite bei Störungen im Rechnen und
phonologische, visuell-räumliche und zentral exekutive
Arbeitsgedächtnisdefizite bei umfassenden
Schulleistungsstörungen (kombinierte Störung
schulischer Fertigkeiten und Lernbehinderung). Eine
weiterführende Analyse zeigte auf, dass sich Kinder mit
kombinierter Schulleistungsstörung und Lernbehinderung
nicht in ihren Arbeitsgedächtnisleistungen
unterscheiden.
Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis; Lernstörungen