Male Reproductive Strategies in Verreaux's Sifaka (Propithecus verreauxi)
Reproduktionsstrategien der Männchen beim Larven-Sifaka (Propithecus verreauxi)
by Vanessa Mass
Date of Examination:2009-04-23
Date of issue:2009-04-28
Advisor:Prof. Dr. Peter M. Kappeler
Referee:Prof. Dr. Peter M. Kappeler
Referee:Prof. Dr. Eckhard W. Heymann
Referee:Prof. Dr. Margarete Boos
Files in this item
Name:mass.pdf
Size:480.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
The lemurs of Madagascar are the evolutionary endpoints of a spectacular primate adaptive radiation and provide a unique opportunity to study convergent evolution in social organization. According to sexual selection theory and the socioecological model, where females form small groups, single males should monopolize access to these groups of females while excluding potential rivals from group membership as has been shown for many anthropoid species. The social organization of lemurs deviates from expectations derived based on these theoretical frameworks as males do not exclude rival males from group membership resulting in even or male-biased sex ratios in group composition. Moreover, although male-male competition for access to receptive females is intense, sexual dimorphism is absent among the lemurs. I studied nine habituated groups of Verreaux s sifaka (Propithecus verreauxi) using continuous focal observations and fecal sample collection for female hormone analysis in order to address questions related to male reproductive strategies. The main results of this study revealed that females residing in the same social groups come into estrous asynchronously and that dominant males may be able to monopolize each female via the use of mate-guarding. These proximate mechanisms may thus explain the high reproductive skew in favor of dominant males observed for the study population. The presence of supernumerary subordinate males within small social groups has been explained in anthropoids by examining benefits that these males may confer to the group. In this study, the presence of subordinate males did not increase infant survival nor decrease the risk of takeover by potentially infanticidal extra-group males. However, subordinates may be tolerated as their presence confers intergroup dominance over contested food resources. The unusual social organization of Verreaux s sifakas may also be explained by the use of alternative reproductive strategies by subordinate males such as delaying dispersal to remain in the natal group while waiting for breeding opportunities and/or queuing in a non-natal group with the chance of eventually inheriting the breeding position. Overall, the results of this thesis help explain the high reproductive skew observed within the population of sifakas at Kirindy and why supernumerary males within social groups may be tolerated. This thesis also highlighted the importance of female reproductive strategies in determining lemur social organization, and, thus, the tendency towards even or male-biased sex ratios in small groups of lemurs must be seen as the outcome of the interplay of dominant male, subordinate male and female reproductive strategies.
Keywords: Sexual selection; reproductive strategies; dispersal; reproductive skew; Propithecus verreauxi
Other Languages
Die Lemuren Madagaskars stehen am Ende einer
bemerkenswerten Evolution adaptiver Radiation von
Primaten und bieten somit eine hervorragende
Möglichkeit für Studien über konvergente Evolution in
sozialen Organisationen. Der Theorie zur sexuellen
Selektion und dem sozioökologischem Modell folgend,
sollten kleine Weibchengruppen durch einzelne Männchen
monopolisiert werden, während potentielle Rivalen von
der Gruppe ferngehalten werden. Ein solches System
wurde bereits für viele Primatenarten nachgewiesen. Die
soziale Organisation von Lemuren weicht dagegen vom
theoretischen Modell ab. Potentielle Rivalen werden
nicht von den Weibchengruppen ferngehalten und dies
führt zu einem unausgewogenen Geschlechterverhältnis,
nämlich zum Männchenüberschuss. Auch zeigen die Lemuren
trotz hohem Konkurrenzkampf um den Zugang zu rezeptiven
Weibchen keinen Sexualdimophismus. In der vorliegenden
Studie wurden neun habituierte Gruppen von
Larvensifakas (Propithecus verreauxi)
untersucht. Es wurden kontinuierliche
Fokusbeobachtungen durchgeführt und Kotproben
gesammelt. Die Kotproben wurden für Hormonanalysen der
Weibchen herangezogen, um Informationen auch zu
männlichen Reproduktionsstrategien zu erlangen. Die
Hauptergebnisse dieser Studie zeigen, dass Weibchen
einer gemeinsamen sozialen Gruppe asynchron östrisch
werden, und dass dominante Männchen einzelne Weibchen
durch Bewachung monopolisieren können. Diese proximaten
Mechanismen können somit den hohen reproductive skew
bei dominanten Männchen erklären, welcher in dieser
Population beobachtet werden konnte. Das überzählige
Auftreten von subordinaten Männchen innerhalb kleiner
sozialer Gruppen wurde bei Primaten durch mögliche
Leistungen dieser Männchen an die Gruppe erklärt. Die
Anzahl subordinater Männchen stand jedoch nicht in
Zusammenhang mit der Sterblichkeitsrate bei Säuglingen,
noch führte die Überzähligkeit zu einer Risikosenkung
bezüglich potentieller Kindstötung durch Männchen
anderer Gruppen. Da ihre Präsenz im Konkurrenzkampf um
Futterressourcen zwischen den Gruppen jedoch von
Vorteil ist, wurden Subordinate dennoch toleriert. Die
ungewöhnliche soziale Organisation von Larvensifakas
kann möglicherweise auch durch alternative
Reproduktionsstrategien von subordinaten Männchen
erklärt werden, wie einen Reproduktionsaufschub und das
Warten auf Reproduktionsmöglichkeiten, um innerhalb
ihrer Gruppe in der sie geboren wurden zu bleiben. Eine
weitere Alternative ist das Einreihen in eine andere
Gruppe mit der Möglichkeit die Reproduktionsposition zu
übernehmen. Zusammenfassend tragen die Ergebnisse
dieser Studie zum Verständnis des hohen reproductive
skew innerhalb der Sifakapopulation in Kirindy bei und
sie liefern Erklärungen für die Toleranz für das
überzählige Männchenaufkommen innerhalb sozialer
Gruppen. Durch diese Studie wird die Bedeutung
weiblicher Reproduktionsstrategien hervorgehoben,
welche die soziale Organisation der Lemuren bestimmt.
Daher sollte eine Tendenz zu einem ausgeglichenen oder
zum Männchen-Überschuss hin verschobenem
Geschlechterverhältnis in kleinen Gruppen von Lemuren
stets im Zusammenspiel von dominanten Männchen,
subordinaten Männchen und weiblichen
Reproduktionsstrategien gesehen werden.
Schlagwörter: Sexuelle Selektion; Reproduktionsstrategien; Dispersal;