Zur Kurzanzeige

On small farms and the design of contracts in agricultural markets - Experimental evidence from Vietnam

dc.contributor.advisorQaim, Matin Prof. Dr.de
dc.contributor.authorSänger, Christophde
dc.date.accessioned2013-01-14T15:29:16Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:53Zde
dc.date.issued2012-06-20de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-EFF4-Cde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-1589
dc.description.abstractSeit rund zwei Jahrzehnten unterliegt die Land- und Ernährungswirtschaft in weniger entwickelten Ländern einem stetigen Modernisierungsprozess und Wandel. Wirtschaftswachstum, steigende Einkommen, Verstädterung sowie die zunehmende Verbreitung eines westlich geprägten Lebensstils gehen mit signifikanten Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten von Verbrauchern in Asien und seit kurzem auch in vielen Ländern Afrikas einher. In der Folge ist die lokale Nachfrage nach hochwertigen Agrarprodukten, wie Obst und Gemüse, aber auch Fleisch und Milch sprunghaft angestiegen. Akteure in der Wertschöpfungskette, wie z.B. verarbeitende Unternehmen sowie Groß- und Einzelhandel stellen die wachsenden Ansprüche der Konsumenten bezüglich hochwertiger und frischer, ganzjährig verfügbarer Agrarprodukte vor neue Herausforderungen. Dabei zeigt sich, dass sich mit traditionellen Lieferketten, die auf lokalen Märkten beruhen, die Sicherstellung der Versorgung mit hochwertigen landwirtschaftlichen Rohstoffen oft nicht mehr zufriedenstellend lösen lässt, da verstärkte Koordination zwischen den Marktteilnehmern geboten ist. Eine mittlerweile weit verbreitete Lösung für das Koordinationsproblem innerhalb der Lieferkette sind Vertragslandwirtschafts-systeme. Die Verträge, die das Verhältnis zwischen Käufer und Landwirt regeln, können sowohl mündlicher, als auch schriftlicher Natur sein und umfassen meist eine großen Bandbreite von Anreizmechanismen, die auch der Sicherung der Qualität bei der Erfassung der Rohstoffe dienen. Nach derzeitigem Stand der Forschung können Kleinbauern, so sie denn in Märkten für hochwertige Agrarprodukte eingebunden werden, in großem Maße profitieren, z.B. durch verbesserten Zugang zu Krediten, Betriebsmitteln, modernen Technologien sowie Produktivitätssteigerungen und höherem, weniger stark schwankenden Einkommen. Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass Kleinbauern Schwierigkeiten haben, die vertraglichen Auflagen hinsichtlich der erwarteten Qualität und Menge sowie des Lieferzeitpunkts zu erfüllen. Außerdem erfassen verarbeitende Unternehmen und Großhändler die Rohstoffe auf Grund niedrigerer Transaktionskosten bevorzugt von größeren landwirtschaftlichen Betrieben. In der Summe führt dies dazu, dass Kleinbauern häufig nicht in wachsende Märkte für hochwertige Agrarprodukte eingebunden werden, was zu einer weiteren Marginalisierung beitragen kann. In vertragslandwirtschaftlichen Kontrakten stützen sich die Käufer oft auf Produktqualität als Hilfsvariable, um den Aufwand des Produzenten nachträglich, mit, im Vergleich zur direkten Überwachung des Betriebsmitteleinsatzes niedrigeren Kosten zu bewerten. Wenn die Bezahlung an die Produktqualität gebunden ist, werden Anreize zur Lieferung hoher Qualitäten gesetzt. Allerdings liegen gerade für Vertragssysteme mit Kleinbauern kaum Erkenntnisse vor, wie Verträge und deren Anreizinstrumente gestaltetet sein müssen, um den besonderen Eigenschaften vieler Kleinbauern, wie z.B. der hohen Risikoaversion gerecht zu werden. Außerdem wird die Nachvollziehbarkeit und Transparenz des vom Käufer genutzten Systems zur Qualitätsmessung zunehmend bedeutsam, wenn die Bezahlung der Landwirte an bestimmte Qualitätsparameter gebunden ist. Wenn Qualitätsmerkmale zwar für den Käufer, nicht aber den verkaufenden Landwirt erkennbar sind, dann besteht die Möglichkeit dass Käufer sich opportunistisch verhalten und eine geringere als die tatsächliche Qualität abrechnen, was zu finanziellen Einbußen bei den Landwirten führt. Wenn die landwirtschaftlichen Produzenten ein mögliches opportunistisches Verhalten seitens der Käufer in ihr Kalkül aufnehmen, könnte das zu vorsichtigeren Investitionsentscheidungen und geringerem Betriebsmitteleinsatz führen, mit der Folge, dass die Produktivität sinkt. Deshalb ist es wichtig Verträge so zu gestalten, dass durch Wahl von für Kleinbauernverhältnisse optimierten finanziellen Anreizinstrumenten einerseits, und durch mehr Transparenz bei der Erfassung und Qualitätsbestimmung andererseits, bislang ungenutzte Produktivitätsreserven erschlossen werden. Dies würde die Attraktivität von Kleinbauern als Partner in vertragslandwirtschaftlich organisierten Märkten stark erhöhen. Diese Studie ist im vietnamesischen Milchsektor, einem typischen Markt für hochwertige Agrarprodukte, angesiedelt. In Kooperation mit einem Molkereiunternehmen haben wir zunächst ein „Framed Field Experiment“ mit Milchbauern durchgeführt, in dem die Teilnehmer Entscheidungen treffen mussten, die eng an alltägliche Produktionsentscheidungen angelehnt waren. So haben wir verschiedene finanzielle Anreize hinsichtlich der Eignung im Kontext von Kleinbauern geprüft. Zudem haben wir ein einjähriges Feldexperiment mit denselben Milchproduzenten durchgeführt, bei dem zufällig ausgewählte Kleinbauern die Möglichkeit erhielten, die Milchqualität, die von der Molkerei mit Labormethoden bestimmt wird und gleichzeitig maßgebend für den individuellen Milchpreis ist, durch eine unabhängige Instanz überprüfen zu lassen. Für die Analyse der Experimente wurden mit Hilfe strukturierter Interviews detaillierte Haushaltsinformationen derjenigen Landwirte erhoben, die an den Experimenten teilgenommen haben. Darüber hinaus haben wir detaillierte Produktionsdaten aller Landwirte, die uns vom Molkereiunternehmen zur Verfügung gestellt wurden, genutzt. Die Ergebnisse des „Framed Field Experiments“ unterstreichen die Effektivität von negativen finanziellen Anreizen wie sie aktuell im vietnamesischen Milchsektor Anwendung finden. Der Malus führt dazu, dass im Experiment mehr in Betriebsmittel investiert wird, was eine höhere Produktqualität zur Folge hat. Die Kombination von Malus und zusätzlichem Bonus, liefert ein noch besseres Ergebnis hinsichtlich der Produktion von hoher Qualität. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Entscheidungen im Experiment von verschiedenen sozio-ökonomischen Charakteristika der Teilnehmer abhängen, wie z.B. Risikopräferenzen oder dem individuellen Wohlfahrtsniveau. Das Feldexperiment liefert interessante Ergebnisse zur Wirkung von mehr Transparenz in der Lieferkette. Den Milchbauern die Möglichkeit einzuräumen, Milchprüfergebnisse des Molkereiunternehmens nachträglich zu kontrollieren, stellt eine effektive Möglichkeit dar, die Informationsasymmetrie hinsichtlich der Produktqualität zu beseitigen. So haben wir festgestellt, dass die Milchbauern 10 Prozent mehr Betriebsmittel verwendeten, was zu einer Steigerung der Milch-produktion führte. Bei Teilgruppen schlägt dies schließlich auch signifikant auf die wirtschaftliche Situation der Haushalte durch, die wir anhand der Haushaltsausgaben gemessen haben. Da im von uns untersuchten Fall das Molkereiunternehmen die Informationsasymmetrie, die vor unserer Intervention bestand, offenbar nicht zum eigenen Vorteil ausgenutzt hatte, half die unabhängige Qualitätsprüfung dem Unternehmen, ein nun glaubwürdiges Signal an die Landwirte zu senden, dass es ein fairer Geschäftspartner sei. Dies führte im vorliegenden Fall zu einer Pareto-Verbesserung in der Lieferkette: Während die Produzenten direkt von gestiegener Produktivität profitieren, verbessert sich die Situation auch für den Milchverarbeiter, da sich die Transaktionskosten bei der Milcherfassung pro umgesetzter Einheit verringern. Mit dieser Studie können wir zeigen, dass in landwirtschaftlichen Vertragssystemen finanzielle Anreize, die an die Lieferung von qualitativ hochwertigen Rohstoffen gebunden sind, ein geeignetes Mittel zur Koordination innerhalb der Lieferkette darstellen. Das ganze Potential können maßgeschneiderte Anreizsysteme, die auch auf spezielle Charakteristika von Kleinbauern berücksichtigen, allerdings nur dann entfalten, wenn gleichzeitig die Messung der Produktqualität durch den Käufer ausreichend transparent und nachvollziehbar ist. In der Tendenz können die Ergebnisse für eine Reihe von landwirtschaftlichen Märkten, in denen Qualitätsattribute der Rohstoffe wertbestimmend sind, generalisiert werden, nicht nur in im Kontext von Vietnam, sondern auch darüber hinaus.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleOn small farms and the design of contracts in agricultural markets - Experimental evidence from Vietnamde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedZu Vertragsformen in kleinbäuerlicher Landwirtschaft - Eine experimentelle Untersuchung in Vietnamde
dc.contributor.refereeQaim, Matin Prof. Dr.de
dc.date.examination2012-05-24de
dc.subject.dnb610 Medizin, Gesundheitde
dc.subject.gokMED 411de
dc.subject.gokMED 416de
dc.description.abstractengOver the past two decades the agrifood industry in developing countries has undergone rapid modernization. Economic growth, rising incomes, urbanization and the spread of western lifestyles have led to changes in consumption patterns in Asia and parts of Africa. As a result, the domestic demand for high-value agricultural products like fruit, vegetables, milk and meat has increased. Meeting consumers’ high expectations regarding product quality attributes presents an immense challenge to processors, wholesalers and retailers. As year-round supply of consistently high-quality produce is becoming crucial, the degree of control required in the procurement process is increasing and traditional supply chains based on anonymous spot-market transactions are reaching their limits. Hence, vertical integration is encouraged, often through contract farming arrangements between buying firms and selling farmers encompassing a broad array of oral or written agreements that utilize various incentive instruments to ensure a steady supply of high-quality agricultural produce. The analysis of opportunities and challenges for smallholder participation in emerging high-value markets has drawn the attention of researchers. While a large body of literature has emerged, results seem to be mixed. If included in modern supply chains, smallholders can greatly benefit from a combination of access to credit, inputs, and improved technology, leading to higher productivity and higher and more stable incomes. However, there is also evidence that small-scale farmers struggle to comply with contract terms and fulfill the strict quality requirements. Further, the purchasing firms often prefer to source raw material from large farmers due to lower per-unit transaction costs. These factors may lead to a further marginalization of smallholders. In contract farming arrangements, buyers often use output quality as proxy for effort exerted by farmers during the production process. Linking compensation to output quality helps to economize on monitoring costs and can incentivize production of high-quality output. However, there is little information on how to tailor contracts to fit smallholder environments while taking into account specific characteristics of small-scale farmers, such as risk aversion. Further, if farmers’ compensation is closely linked to output quality, transparency of the system for quality measurement becomes increasingly important. If product quality attributes are observable to the buyer but not to the selling farmer, opportunistic buyers could report lower than actual output quality, negatively affecting farmers’ compensation. If farmers assume buyer’s potential opportunistic behavior, they may underinvest, i.e. use suboptimal amounts of input, limiting farm productivity. Therefore, writing effective contracts by adapting incentive instruments to smallholder environments could free yet untapped productivity reserves. In addition, increasing transparency in the procurement process could lift informational constraints that limit farm productivity, increasing the attractiveness of smallholders as contract partners and encouraging their participation in high-value markets. We use the example of the Vietnamese dairy sector, which is an interesting case of an emerging high-value market. In close cooperation with a large milk processing company, we conducted a framed field experiment with dairy farmers to test various financial incentives such as bonuses and penalties in a controlled environment. Furthermore, using the same population of milk producers, we ran a field experiment lasting twelve months in which contracts were enforced for randomly selected dairy farmers by providing them with the opportunity to independently verify milk testing results reported by the dairy company. To analyze the experiments, in three rounds of extensive surveys we collected comprehensive household information for all participating milk producers. This information is complemented with detailed production data for each dairy farmer, provided by the dairy company. The results of the framed field experiment shed light on the effectiveness of the contract structure that is currently used by the dairy processor. We find that financial penalties drive farmers into higher input use, resulting in better quality output for the processing company. A conditional bonus payment generates an even higher quality output. We also find that input choice levels are dependent on farmers’ socioeconomic characteristics, such as wealth levels, while risk preferences seem to be less important for input choice. The field experiment yields interesting insights on the impact of more transparency in the supply chain. Providing farmers with the opportunity to verify testing results provided by the dairy company helps to overcome the existing information asymmetry on output quality. We observe a 10 percent higher use of inputs when contracts are enforced, resulting in significantly higher dairy output and welfare levels increase for specific subgroups of farmers. Further, in the underlying case we find that the buying company had not behaved opportunistically, underreporting output quality to accrue quasi-rents despite the existing information asymmetry. Hence, third-party enforcement helped the company to credibly signal its fairness to farmers, leading to a Pareto improvement in the supply chain: While producers benefit directly from higher farm productivity, firms that do not underreport quality are better off due to lower per-unit transaction costs in output procurement. We show that financial incentives which are linked to quality attributes can be effective in assuring high-quality production. However, the full potential of these conditional incentives unfolds only if the system of quality assessment is transparent. The trend in the results can be generalized over a variety of markets in which quality attributes are important, in Vietnam and elsewhere.de
dc.contributor.coRefereeIbáñez, Marcela Prof. Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeWollni, Meike Prof. Dr.de
dc.subject.topicAgricultural Sciencesde
dc.subject.gerLandwirtschaftde
dc.subject.gerEntwicklungsländerde
dc.subject.gerVerträgede
dc.subject.gerExperimentelle Wirtschaftsforschungde
dc.subject.gerVietnamde
dc.subject.gerMilchproduktionde
dc.subject.gerAnreizsystemede
dc.subject.engAgriculturede
dc.subject.engDeveloping countriesde
dc.subject.engContract farmingde
dc.subject.engExperimental economicsde
dc.subject.engVietnamde
dc.subject.engDairy farmingde
dc.subject.engIncentivesde
dc.subject.bk44.61de
dc.subject.bk44.84de
dc.subject.bk44.85de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-3650-9de
dc.identifier.purlwebdoc-3650de
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.identifier.ppn731733657de


Dateien

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige