LMA SupremeTM, I-GelTM und Larynx-Tubus-Suction-D Eine prospektiv randomisierte, vergleichende Evaluation mittels fiberoptischer Kontrolle und Farbindikatoren
I-GelTM, LMA SupremeTM and Laryngeal-Tube-Suction - D – A detailed prospective randomized comparative evaluation using fibre optic and colour indicator assessment
von Stephan Cremer
Datum der mündl. Prüfung:2012-08-22
Erschienen:2012-08-20
Betreuer:Prof. Dr. Arnd Timmermann
Gutachter:Prof. Dr. Arnd Timmermann
Gutachter:PD Dr. Arno Olthoff
Gutachter:Prof. Dr. Dr. Thomas Crozier
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Zusammenfassung
Englisch
The I-GelTM, the LMA SupremeTM and the Laryngeal-Tube-Suction-D are modern single-use supraglottic airway devices facilitating separation of the respiratory and gastrointestinal tracts. We compared all three devices in a prospective, randomized clinical trial based on clinical measurements, fibre optic assessments as well as the use of colour indicator mimicking regurgitation. 117 patients randomly allocated to receive one of the three devices. The insertion success rates after two attempts were significant different: I-GelTM 93%, LMA-SupremeTM 91% and Laryngeal Tube Suction-D 71% (p < 0.05). No significant differences were found regarding airway leak pressures and insertion times. The I-GelTM exhibited significantly higher airway compliance (p < 0.01). Airway morbidity was significantly higher for the Laryngeal-Tube-Suction-D (p < 0.05). Colour indicator was observed around the laryngeal structures in two of 46 I-GelTM cases during spontaneous breathing and one of the Laryngeal-Tube-Suction-D cases during controlled ventilation. Our findings demonstrate distinct assets and drawbacks for each device. The potential to protect the airways against aspiration in the case of regurgitation under controlled or spontaneous ventilation needs further investigation.
Keywords: supraglottic airway devices; LMA Supreme; I-Gel; LTS-D; fibre optic assessment; colour indicator; mimic regurgitation
Weitere Sprachen
Das I-GelTM, die LMA Supreme
und der Larynx-Tubus-Suction-D gehören zu den modernen
supraglottischen Einweg-Atemwegshilfen, die eine Trennung von
Gastrointestinal- und Respirationstrakt ermöglichen. In dieser
Studie wurden diese SGA in einer prospektiv randomisierten Studie
hinsichtlich klinischer Nutzbarkeit, fiberoptischer Lagekontrolle
und Farbindikatornachweis durch Imitation einer Regurgitation
miteinander verglichen. Unter Berücksichtigung der
Ausschlusskriterien wurden 117 Patienten in die drei
Atemwegshilfe-Gruppen randomisiert. Die erfolgreiche Insertion nach
maximal zwei Einlageversuchen zeigte signifikante Unterschiede:
I-GelTM 93%, LMA-S 91% und LTS-D 71% (p < 0.05).
Keine signifikanten Unterschiede wurden hinsichtlich der
Einlagezeiten und der absoluten oropharyngealen Leckagedrücke
gefunden. Die post hoc durchgeführte Beurteilung der fiberoptischen
SGA-Lage ergab für den LTS-D eine signifikant häufigere inadäquate
fiberoptische Position als für die LMA-S und das I-GelTM
(p < 0.001). Die fiberoptische Lage der LMA-S wurde in 92,7% der
Fälle als optimal beschrieben. Die Lage des I-GelTM
musste zu 100% als suboptimale Lage klassifiziert werden, da die
Epiglottis entgegen den Herstellerinformationen stets innerhalb des
Ventilationskanals zu liegen kam und nicht außerhalb auf der
Epiglottisstütze. Dies hatte jedoch klinisch keinerlei Einfluss auf
die Ventilation. Das Glottic Narrowing konnte in 13 Fällen
beobachtet werden und trat gleichmäßig verteilt in den SGA
Subgruppen auf. Bei der optischen Beurteilung der SGA nach ihrer
Entfernung, fiel signifikant häufiger Blut an der Außenseite des
LTS-D auf (p < 0.05). Die fiberoptisch ermittelte
Traumatisierung der Mukosa trat ähnlich häufig beim LTS-D und
I-GelTM auf und war damit signifikant häufiger als bei
der LMA-S zu beobachten (p < 0.05). Hinsichtlich der Ventilation
beim LTS-D war der mittlere Atemwegsdruck (∆PAW), der zum Erreichen
eines ausreichenden Tidalvolumens benötigt wurde, signifikant höher
als bei der LMA-S und des I-GelTM. Weiterhin konnte eine
signifikant geringere Atemwegscompliance (p < 0.001),
Atemwegscompliance pro kg/KG (p < 0.05) und ein geringeres
Tidalvolumen (p < 0.01) beim LTS-D im Vergleich zum
I-GelTM, nicht aber zur LMA-S festgestellt werden. Die
Atemwegsmorbidität beim LTS-D war signifikant höher im Hinblick auf
Halsschmerzen 1h (p < 0.01), Schluckbeschwerden 1h (p < 0.01)
und 1d (p < 0.05) nach erfolgter Intervention. Nach Anfärben des
Magensaftes konnte keine Regurgitation von Indigocarmin
fiberoptisch beobachtet werden. Allerdings konnte bei zwei von 46
I-GelTM-Probanden Methylenblaulösung, die durch den
Drainagekanal der Magensonde injiziert wurde, innerhalb der
laryngealen Strukturen unter Spontanatmung fiberoptisch beobachtet
werden. Für den LTS-D konnte bei einem Patienten ein Übertreten von
in den Magensonden- Drainagekanal eingebrachter Methylenblaulösung
in den perilaryngealen Raum unter kontrollierter Beatmung
fiberoptisch evaluiert werden. Bezüglich des
Farbindikatornachweises zur Imitation der Regurgitation lassen sich
auf Grund der geringen Probandenzahlen nur bedingt Aussagen für ein
erhöhtes Aspirationsrisiko für das I-GelTM und den LTS-D
treffen. Für die LMA-S konnten keine Hinweise für ein erhöhtes
Aspirationsrisiko gefunden werden. Für das I-GelTM und
den LTS-D besteht aufgrund der präsentierten Ergebnisse ein
geringerer Aspirationsschutz im Vergleich zur LMA-S. Weiterführende
Studien sollten die ösophageale Dichtigkeit der supraglottischen
Atemwegshilfen und den damit verbundenen Schutz vor Aspiration
untersuchen, um die Patientensicherheit zu erhöhen.
Schlagwörter: Supraglottische Atemwegshilfen; LMA Supreme; I-Gel; LTS-D; fiberoptische Lagebeurteilung; Farbindikatornachweis; Imitation einer Regurgitation