Die Rolle neuroprotektiver Faktoren beim akuten Schädelhirntrauma
Neuroprotection in traumatic brain injury
von Nina Theysohn geb. Koschnicke
Datum der mündl. Prüfung:2013-01-15
Erschienen:2013-01-09
Betreuer:Dr. Kai Kallenberg
Gutachter:Prof. Dr. Michael Knauth
Gutachter:Prof. Dr. Hans-Christoph Ludwig
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Format:PDF
Zusammenfassung
Englisch
Hypoxic tolerance is well known as a neuroprotective factor in ischemic, cardiac disease as well as in ischemic stroke. Since there has been evidence that a reduced brain perfusion also plays a role after traumatic brain injury (TBI), this study investigated potential neuroprotective agents, being cerebral, ischemic preconditioning (IPC) or acetylsalicylic acid medication prior to TBI. The prevalence of secondary contusion hemorrhages served as primary endpoint. Patients with IPC showed significant reduced secondary contusion hemorrhages, compared to the control group (10.4 % vs. 48.9 %, p<0.001). For acetylsalicylic acid no significant impact could be revealed, because of the coexistence with IPC. There was no significant difference in Glasgow Coma Scale outcomes between both groups at the point of discharge (12.9 vs. 12.7). Secondary contusion hemorrhage could be seen in 35.7 % of all patients, but with initial normal CT, 54 % showed secondary bleeding. The limited results of this study hint at the existence of IPC being neuroprotective also after TBI. However, secondary brain hemorrhages are not associated with a worse neurologic outcome at our chosen timepoint. To conclude, our results support the need for CT controls after TBI, because secondary brain hemorrhage can occur after a normal CT scan at the point of injury.
Keywords: TBI; ischemic preconditoning; neuroprotection; acetylsalicylic acid
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Der endogene adaptive Mechanismus der
Hypoxietoleranzentwicklung, als ischemic tolerance bezeichnet,
wurde sowohl für Angina-pectoris-Anfälle vor einem folgenden
Myokardinfarkt als auch für eine TIA vor einem ischämischen
Hirninfarkt beschrieben. Da es Anhalte für eine Minderperfusion des
Hirngewebes nach einem Schädelhirntrauma (SHT) gibt, wurde hier
untersucht, welche Auswirkung eine cerebrale, ischämische
Präkonditionierung (IPC) in Form einer TIA vor dem Trauma oder
mikroangiopathische Veränderungen des Hirnparenchyms im CT oder die
als neuroprotektiv beschriebene Acetylsalicylsäure auf die
Nachblutungsrate bei SHT-Patienten haben. Die Nachblutungsrate in
der Gruppe der ischämisch präkonditionierten war signifikant
geringer als in der Kontrollgruppe (10,4 % vs. 48,9 %, p<0,001).
Auf Grund einer Korrelation der ASS Einnahme mit dem vorliegen
einer IPC konnte für diesen Faktor in der multivariaten Analyse
kein signifikantes Ergebnis gezeigt werden. Der Glasgow Coma Scale
als Maß für das neurologische Defizit bei Entlassung unterschied
sich nicht signifikant (12,9 vs. 12,7). Insgesamt traten bei 35,7 %
der Patienten Nachblutungen auf, bei initial unauffälligem CT sogar
in 54 %. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass eine IPC vor
einem SHT eine Rolle spielen könnte. Da jedoch die vorliegenden
Daten zeigen, dass eine Nachblutung nicht zwingend mit einem
schlechteren neurologischen Outcome einhergeht, müssen noch andere
Faktoren existieren, die den klinischen Verlauf eines SHT-Patienten
beeinflussen. Diese Studie belegt erneut die Notwendigkeit von
Verlaufskontrollen - z.B. mittels CT - da auch bei initial
unauffälligem CT-Befund intraparenchymale Blutungen
auftreten.
Schlagwörter: SHT; ischämische Präkonditionierung; Neuroprotektion; Acetylsalicylsäure