dc.contributor.advisor | Schütz, Stefan Prof. Dr. | de |
dc.contributor.author | Holighaus, Gerrit | de |
dc.date.accessioned | 2012-09-26T15:47:35Z | de |
dc.date.accessioned | 2013-01-18T11:00:33Z | de |
dc.date.available | 2013-01-30T23:51:27Z | de |
dc.date.issued | 2012-09-26 | de |
dc.identifier.uri | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-F05D-C | de |
dc.identifier.uri | http://dx.doi.org/10.53846/goediss-2351 | |
dc.description.abstract | Ziel der vorliegenden Arbeit war die
Untersuchung und Zuordnung flüchtiger chemischer Markersubstanzen,
sogenannter Infochemikalien, die Insekt-Holz-Interaktionen
beeinflussen. Das Totholz als Habitat schließt Insektenarten ein,
die den größten Teil ihres Lebens in allen Arten von Holz aller
Zerfallsstadien oder davon abhängigen Pilzen verbringen oder sich
dort reproduzieren. Um dort flüchtige Verbindungen, deren Ursprung
und deren Bedeutung als Infochemikalien zu identifizieren, wurde
ein Gaschromatograph mit
massenspektrometrisch-elektroantennographischer Detektion
(GC-MS/EAD) vorgestellt. Das Hauptaugenmerk galt insbesondere
Wirtsduftstoffen (Kairomone), aber auch Allomonen und Pheromonen
ausgewählter Käferarten mit einer xylophagen, mykophagen oder
xylomycetophagen Ernährungsweise. Komplexe chemische Gemische aus
Holz-, Totholz- und Pilzproben wurden analysiert. So wurden in
trockenem Kiefernholz dreißig Substanzen identifiziert, von denen
die Hälfte Antworten von Antennen des Hausbocks Hylotrupes bajulus
im elektroantennographischen Aufbau auslösten. Aldehyde, wenngleich
sie ubiquitär sind und nicht ausschließlich von Wirtsbaumarten
abgegeben werden, wurden besonders sensitiv wahrgenommen. Sie
werden als potentielle Infochemikalien vorgeschlagen und
vervollständigen die Reihe bereits bekannter terpenoider
Wirts-Kairomone für diese xylophage Art.
Die Analyse gefällter Buchenstämme zeigte, dass sich Volatile im
zeitlichen Verlauf verändern. Das Absterben am Stamm verläuft
räumlich sehr unterschiedlich. Für den Buchen-Nutzholzbborkenkäfer
Trypodendron domesticum, ein xylomycetophager Ambrosia-Käfer,
wurden potentielle Wirtskairomone, darunter verzweigte Alkohole,
Aldehyde und phenolische Verbindungen, bestimmt, die eine
integrierte Schädlingsbekämpfung und Risikoeinschätzung
ermöglichen. T. domesticum als sekundärer Borkenkäfer befällt
gelegentlich augenscheinlich gesunde Bäume und ist eine der Arten
für die eine zunehmende Pathogenität innerhalb von
Insekt-Pilzsymbiosen beobachtet wurde. Antennen des ebenso
xylomycetophagen Sägehörnigen Werftkäfers Elateroides dermestoides,
aus der Gruppe der Lymexyloidea, wurden auf ihre Sensitivität für
volatile Inhaltsstoffe verschiedener befallener Wirtsbaumarten,
darunter Laub- und Nadelhölzer, untersucht. Die Baumarten
unterschieden sich erheblich in den emittierten Stoffen, die Käfer
jedoch nehmen fast ausschließlich solche Substanzen war, die in
allen Baumarten vorkommen, was mit dem breiten Wirtsspektrum der
Art übereinstimmt. Die meisten Substanzen entstammen dem
Intermediärstoffwechsel von Pilzen, wie die Analyse von isolierten
Pilzstämmen aus den Gängen des Käfers zeigte. Die Wahrnehmung
dieser Pilze, aber auch ubiquitärer Hefen, viel mehr jedoch die
Möglichkeit der Erkennung des Hauptsymbionten A. hylecoeti, der
sich von allen anderen nachgewiesenen Arten durch eine
artspezifische Substanz unterscheidet, wurde bislang nie so
deutlich gezeigt. Wiederum wird jedoch die besondere Bedeutung
ubiquitärer Stoffwechselprodukte, in diesem Falle pilzlichen
Ursprungs, für die Wirtswahl hervorgehoben. Die Bedeutung von
Infochemikalien in Symbiosen und Insekt-Pilz-Interaktionen ist
allgemein nur wenig untersucht und ihr sollte zukünftig mehr
Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Fruchtkörper von Baumpilzen sind charakteristisch für
Totholzhabitate und der Spezialisierungsgrad ihrer Besiedler lässt
typischerweise mit zunehmendem Alter der Pilze nach. Flüchtige
Bestandteile alternder Fruchtkörper des Zunderschwamms Fomes
fomentarius wurden analysiert und quantitative Änderungen in der
Abgabe von C8-Komponenten, pilzliche Oxylipine, treten auf. Diese
lösen als Infochemikalien unterschiedliches Verhalten des auf F.
fomentarius spezialisierten Tenebrioniden Bolitophagus reticulatus
aus. Das verfügbare Wissen um C8-Oxylipine als Aromastoffe von
Pilzen und deren Einfluss auf Insekten wird diskutiert. Eine
möglicherweise ähnlich große Bedeutung für mykophage- und
Totholz-Insekten, wie pflanzliche Oxylipine wie Grünblattalkohole
für herbivore Insekten haben, wird zur Diskussion gestellt.
Wirtserkennung mittels ubiquitärer Infochemikalien, im Gegensatz
zur Erkennung über artspezifische Stoffe, wurde für Herbivore
vielfach gezeigt. Die in dieser Arbeit gezeigten Parallelen legen
nahe, diese Hypothese zur Wirtserkennung auch in den Lebensraum
Totholz zu übertragen und zu schlussfolgern, dass dort
Wirtserkennung ebenso mit Hilfe (Art-) spezifischer Wirtsduftstoffe
geschieht, die Bedeutung ubiquitärer Duftstoffe die als generelle
Stoffwechselprodukte vielen Holz- oder Pilztaxa gemeinsam sind,
jedoch möglicherweise überwiegt. Neben Wirtskairomonen wurden
Abwehrsekrete von B. reticulatus untersucht. Eine
Multifunktionalität einzelner Bestandteile die zusätzlich als
Pheromon fungieren wurde gezeigt. Artspezifische phenolische
Inhaltsstoffe, die von beiden Geschlechtern als Abwehrsekret
abgegeben werden, zeigen eine anlockende Wirkung ausschließlich auf
männliche Käfer, die diese auch sensitiver wahrnehmen. Sie stellen
das erste nachgewiesene Pheromon innerhalb der Bolitophagini dar.
Die Ergebnisse werden in den Kontext der Insekten-Chemoökologie,
Totholzökologie und Symbioseforschung gestellt, und ihre
Anwendbarkeit in integrierten Bekämpfungsmethoden und
Holztechnologie diskutiert. Mit modernen analytischen Methoden und
der Auseinandersetzung mit vergleichsweise gut untersuchten
Insektenarten konnte gezeigt werden, dass die Chemische | de |
dc.format.mimetype | application/pdf | de |
dc.language.iso | eng | de |
dc.rights.uri | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/ | de |
dc.title | Odour signals relevant to beetles in deadwood habitats - odorants, olfaction and behaviour. | de |
dc.type | doctoralThesis | de |
dc.title.translated | Duftstoffsignale bedeutend für Käfer in Totholzhabitaten - Duftstoffe, Wahrnehmung und Verhalten. | de |
dc.contributor.referee | Schütz, Stefan Prof. Dr. | de |
dc.date.examination | 2012-04-27 | de |
dc.subject.dnb | 570 Biowissenschaften | de |
dc.subject.dnb | Biologie | de |
dc.subject.gok | WYP 550 | de |
dc.description.abstracteng | The overall objective of this work was to
evaluate and determine volatile chemical cues (infochemicals) that
determine insect-wood interactions. The deadwood habitat comprises
species that reproduce and spend obligatory most of their lifespan
in any kind of wood and in any kind of decay stage, including fungi
that depend on wood. A gas chromatograph with mass
spectrometric-electroantennographic detection (GC-MS/EAD) has been
introduced to define sources of volatiles and identify
infochemicals, in particular host produced kairomones, but also
allomones and pheromones relevant to selected beetle species of an
either xylophagous, mycophagous or xylomycetophagous feeding type
respectively. Complex chemical profiles of wood, deadwood and
fungal samples have been analysed. Half of thirty compounds
identified in the headspace of dry pine timber, the most artificial
kind of deadwood, elicited responses in antennae of the Old House
Borer Hylotrupes bajulus, a major pest of structural softwood.
Aliphatic aldehydes, which are however not specific to the host
tree species, are proposed as potential infochemicals and
complement the number of terpenoid host kairomones previously known
for this xylophagous species.
Experiments with felled beech trunks demonstrated that volatile
chemistry changes over time and that decay over the length of
trunks is quite variable. Potential host kairomones, such as
branched alcohols, aldehydes and phenolics have been determined for
the fungus farming ambrosia beetle Trypodendron domesticum. They
provide a good basis for applications in integrated pest management
and risk assessment of this secondary scolytine bark beetle. It
attacks occasionally apparently healthy trees and is indicative for
a recent emergence of pathogenicity in insect-fungus
symbioses.
Antennae of the lymexylid Elateroides dermestoides, also
xylomycetophagous, were tested for response to volatile compounds
emitted from a diverse set of infested host trees including hard-
and softwoods. Tree species differed substantially in emitted
compounds, but beetles perceived those compounds prevalent from all
species, explaining the broad host tree range of the beetle. Most
of these compounds emanate from basal fungal metabolism, as it
could be demonstrated by analysing isolated strains of
beetle-associated fungi. Perception of yeastlike and filamentous
fungi by the beetle, and even more its capability to recognise the
major fungal cultivar A. hylecoeti, which is distinguished by a
species specific secondary metabolite, have been clearly
demonstrated. However, the importance of predominant ubiquitous
fungal volatiles for host recognition has been emphasized.
Accordingly, future research should pay more attention to the
function of volatile infochemicals within symbio! tic relationships
and insect-fungus interactions. Fruiting bodies of polypores are
common in the deadwood habitat and their colonisers typically
decrease in specialisation degree with advancing maturity.
Volatiles of fruiting bodies of the bracket fungus Fomes
fomentarius were analysed and shown to quantitatively change with
maturity in emission of ubiquitous eight-carbon volatiles. They act
differentially as infochemicals and control behaviour of the
mycophagous specialist Bolitophagus reticulatus. The available
literature on eight carbon volatiles from mushrooms and their
impact on insects is discussed. They are fungal oxylipins and
possibly of comparable importance to mycophagous and saproxylic
insects as plant oxylipins like the green leaf volatiles (GLV) are
to herbivores. Beside the aforementioned, this is the most apparent
case of host recognition with ubiquitous volatiles rather than
species specific volatiles. This has been demonstrated
multitudinously for herbivores and the studies presented here give
reason to apply this idea to the deadwood habitat, and to conclude
that host recognition in deadwood habitats occurs by using host
(species) specific compounds, but even more by the use of
ubiquitous host volatiles pertinent to many wood or fungal
species.
Beyond such chemical parsimony of host kairomones, further
multifunctionality of infochemicals has been demonstrated by
attributing a pheromonal function to the defensive secretion of B.
reticulatus. Species specific phenolic compounds released by both
sexes have been defined that attract only male beetles, which are
also more sensitive. They represent the first pheromone
demonstrated in Bolitophagini. Findings are placed within the
context of insect chemoecology, deadwood ecology and symbiosis
research, but are also applicable to integrated pest management,
wood technology and wood assessment. Modern analytical instruments
and examination of comparably well studied insect species revealed
that applying Chemical Ecology in basic research of deadwood is a
promising task, giving valuable insights in general principles,
efficient across the plant, fungal and insect kingdom. | de |
dc.contributor.coReferee | Kües, Ursula Prof. Dr. | de |
dc.contributor.thirdReferee | Vidal, Stefan Prof. Dr. | de |
dc.subject.topic | Forest Sciences and Forest Ecology | de |
dc.subject.ger | Xylobios | de |
dc.subject.ger | Ambrosiakäfer | de |
dc.subject.ger | Holzzersetzung | de |
dc.subject.ger | Wirt | de |
dc.subject.ger | Volatile | de |
dc.subject.ger | Wirtserkennung | de |
dc.subject.ger | VOC | de |
dc.subject.ger | Holz | de |
dc.subject.ger | GC-EAD | de |
dc.subject.ger | EAG | de |
dc.subject.ger | Mykophagie | de |
dc.subject.ger | Hefe | de |
dc.subject.ger | LOX | de |
dc.subject.ger | Oxylipine | de |
dc.subject.ger | C8 | de |
dc.subject.ger | Cerambycidae | de |
dc.subject.ger | Lymexylidae | de |
dc.subject.ger | Tenebrionidae | de |
dc.subject.ger | Scolytinae | de |
dc.subject.ger | Polyporales | de |
dc.subject.eng | saproxylic | de |
dc.subject.eng | fungus-growing | de |
dc.subject.eng | wood decay | de |
dc.subject.eng | host | de |
dc.subject.eng | non-host | de |
dc.subject.eng | volatiles | de |
dc.subject.eng | host recognition | de |
dc.subject.eng | VOC | de |
dc.subject.eng | wood assessment | de |
dc.subject.eng | GC-EAD | de |
dc.subject.eng | EAG | de |
dc.subject.eng | fungivory | de |
dc.subject.eng | yeast | de |
dc.subject.eng | secondary pheromone component | de |
dc.subject.eng | LOX | de |
dc.subject.eng | oxylipin | de |
dc.subject.eng | eight-carbon | de |
dc.subject.bk | 42.99 Biologie: Sonstiges | de |
dc.subject.bk | 42.75 Insecta: Entomologie | de |
dc.subject.bk | 35.70 Biochemie: Chemische Ökologie | de |
dc.identifier.urn | urn:nbn:de:gbv:7-webdoc-3715-1 | de |
dc.identifier.purl | webdoc-3715 | de |
dc.affiliation.institute | Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie | de |
dc.identifier.ppn | 730209083 | de |