Die abstrakte Gestaltung von Sicherheiten als elementarer Ausdruck der Privatautonomie
The abstract forming of securities as elemental express of private autonomy
by Li Yuan
Date of Examination:2012-02-23
Date of issue:2012-04-16
Advisor:Prof. Dr. Christiane Wendehorst
Referee:Prof. Dr. Christiane Wendehorst
Referee:Prof. Dr. Jürgen Costede
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Abstract
English
Property, as a fundamental institution was, and is the most dynamic source of social, intellectual and cultural development, forming the co-ordination of actions of individuals or collectives as a fundamental problem of human society. In the era of globalization, a significant partial change of the character of property is taking place, due to the rapid development of modern technologies (especially information technology). How to treat property in such a dynamic and complex environment and how to harmonize the growing tension between performance and reward created by the ever-finer division of labor is one of the most important key questions of this century. This (partial) change of the character of property is reflected phenomenally in the fundamental issue of (global) civil law, namely, in the ever increasing conflict between legal certainty and efficiency due to legal uncertainty and inefficiency. Apodictically, the difficulties of the (global) credit protection laws typify this basic problem. The rigor of managing the requirements of publicity in favor of legal certainty develops in inverse proportion to the economic efficiency of security instruments. From a legal, as well as from an economic point of view, the abstraction principle of German law currently offers the best possible legislation for modern highly complex (global) economic transactions which demand high security, speed, flexibility and overall efficiency. However, the current imperfect parameters of German civil law promote the self-destructive potential of the historically evolved principle of abstraction, leading to a rescission of dogmatic German civil law distinguishing between the law of obligations and property law. The dogmatic imperfection of the principle of abstraction in German civil law can be remedied by adding missing completion regulation mechanisms (central electronic registration system). By perfecting the abstraction principle with an electronic central registry, it is possible to achieve not only information transparency and command of legal practice for the first time, but also the most efficient formation of assets. This marks the legal transition from the industrial age to the digital age. This mechanism will revolutionize more than the law.
Keywords: abstraction principle abstract non accessory property transaction publicity principle of precision Security Agreement electronic registered lien economic analysis of law game theory
Other Languages
Das Eigentum als fundamentale Institution
war und ist die dynamischste Kraftquelle sozialer und
geistig-kultureller Entwicklung, die die Koordination der
Handlungen der Individuen oder Kollektive als Grundproblem der
menschlichen Gesellschaft formt. Im Zeitalter der Globalisierung
findet bedingt durch die rasante Entwicklung der modernen Techniken
(insbesondere der Informationstechnik) eine beachtliche
Teilcharakterwandlung des Eigentums statt. Wie das Eigentum in
einem solchen dynamischen und komplexen Umfeld zu behandeln und wie
das durch die immer feinere Arbeitsteilung erzeugte ständig
wachsende Spannungsfeld zwischen Leistung und Gegenleistung zu
harmonisieren ist, sind die wichtigsten Grundfragen in diesem
Jahrhundert. Phänomenal für diesen (Teil-)Charakterwandel des
Eigentums wird in dem Grundproblem der (weltweiten)
Zivilrechtsordnungen reflektiert, nämlich die durch die immer
zunehmenden Konflikte zwischen Rechtssicherheit und Effizienz
bedingte Rechtsunsicherheit und Ineffizienz. Apodiktisch verkörpern
die Schwierigkeiten des (weltweiten) Kreditsicherungsrechts dieses
Grundproblem, wo sich die Strenge des Handhabens des Erfordernisses
der Publizität zugunsten der Rechtssicherheit in umgekehrter
Proportion zur Wirtschaftlichkeit der Sicherungsinstrumente
ausformt. Sowohl aus juristischer als auch aus ökonomischer
Hinsicht bietet das Abstraktionsprinzip des deutschen Rechts die
zurzeit denkbar beste Gestaltungsmaxime für den modernen
hochkomplexen (globalisierten) Wirtschaftsverkehr, welcher hohe
Sicherheit, Schnelligkeit, Flexibilität und Gesamteffizienz
abverlangt. Allerdings begünstigt die Unvollkommenheit der
gegenwärtigen Rahmenbedingungen des deutschen Zivilrechts die
Entfaltung des selbstzerstörerischen Potenzials des historisch
entwickelten Abstraktionsprinzips, welches zur Aufhebung der durch
die Trennung zwischen Schuld- und Sachenrecht gekennzeichneten
deutschen Zivilrechtsdogmatik führt. Die dogmatische
Unvollkommenheit des Abstraktionsprinzips und des deutschen
Zivilrechts kann aber durch Hinzufügen fehlender komplettierender
Reglungsmechanismen (zentrales elektronisches Registersystem),
behoben werden. Mit dem durch das elektronische Zentralregister
komplettierten Abstraktionsprinzip kann man zum ersten Mal die
völlige informationelle Durchdringung und Beherrschung der
Verfügungskette und die effizientste Gestaltung eines
Vermögenswertes erreichen. Hier liegt der Übergang des
Industriezeitalters zum digitalen Zeitalter für das Recht und
dieser Mechanismus wird nicht nur das Recht revolutionieren.
Schlagwörter: Abstraktionsprinzip abstrakt nichtakzessorisch Eigentumsübertragung Publizität Bestimmtheit Sicherungsvertrag elektronisches Registerpfandrecht ökonomische Analyse des Rechts Spieltheorie