Aufbau von Handlungswissen und Kompetenzlernen bei Sportspielen, ein didaktisches Modell der Spielhandlungskompetenzen
Construction of Action Knowledge and Competence Learning in Sport Games, a Didactic Model of the Game Action Competences
by Elkin Arias
Date of Examination:2012-11-28
Date of issue:2012-12-06
Advisor:Prof. Dr. Herbert Hopf
Referee:Prof. Dr. Herbert Hopf
Referee:Prof. Dr. Andreas Bund
Referee:Prof. Dr. Gerd Thienes
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Abstract
English
The present dissertation aims to design a didactic model for the teaching and training of sports games taking into account the basic principles of learning theories such as Interactionist Constructivism, Situated Learning and the Theory of Action. It also takes into account principles of theories from information science and knowledge management such as the Knowledge Hierarchy and the Knowledge Staircase. Under consideration of the specific conditions of sports clubs, where the game is learned and enjoyed but it is also necessary to perform and to win matches, an instructional model of game action competences is proposed. This is an indirect didactic model and as an alternative to the traditional direct model intends the development of cognitive, technical and psychological game competences. It adapts elements of other instructional models like cooperative learning and individual learning. A research procedure was carried out in which the proposed model was divided in se-veral sets. Every set, containing only one didactic strategy of the four proposed in the model was tested in a study with young football players through partial intervention without disturbing the team's usual training process. The proposed didactic strategies are: Small Games with Different Focal Points, Combination Games, one-against-one exercises and Deliberated Practice of Technical Abilities. Moreover the content was taught through a Questioning Method. The model was then tested in several studies. Each study focused on a particular perspective and consequently on the development of specific competences. The proposal from METZLER (2005b, p. 190), not to compare different didactic models due to their different postulates, was taken in account. Therefore comparison with other models is avoided. Instead the outcomes and contextual factors that determine the implementation of the instructional model are explored. The four studies show positive effects on the game competences of young football players with the application of the designed model, however not all the results were statistically significant. The small games and a question method showed some positive effects but not statistically significant on the learning of the principles of the game. The question method showed positive significant effects on the development of the specific cognitive competences related to the football game. The small games were as effective as the exercises for the learning of football techniques. The didactic strategy of the combinations games showed some positive but not statistically significant effects on the improvement of offensive play. The model showed some positive effects on the learning of game competences when every didactic strategy is applied in a different study. To confirm the effects more studies are needed in which the model is implemented during a longer training period. Taking into account the goals of the didactic indirect models, more assessment methods should be designed, refined and validated. A comparison with other didactic models for the learning and training of sport games should be later endeavored.
Keywords: Sport Games; Didactic Model; Game Instruktion Model; Knowledge; Action; Competences; Sport Clubs; Game Action Competences; Constructivism; Situated Learning; Theory of Action; Understanding
Other Languages
Die vorliegende Dissertation hat zum Ziel,
ein didaktisches Modell für das Lernen und das Training von
Sportspielen zu entwerfen. Es berücksichtigt die grundlegenden
Prinzipien von solchen Lerntheorien wie Interaktionistischer
Konstruktivismus, situiertes Lernen und Handlungstheorie, es
berücksichtigt darüber hinaus grundlegende Prinzipien aus den
Theorien der Informationswissenschaften und des Wissensmanagements
wie Wissenshierarchie und Wissenstreppe. Unter Beachtung der
besonderen Bedingungen der Sportvereine, wo die Kinder das Spiel
lernen und Spaß haben, aber auch bei Wettspielen Leistung zeigen
sollen, wird ein didaktisches Modell der Spielhandlungskompetenzen
vorgeschlagen. Dieses ist ein indirektes didaktisches Modell und
strebt als Alternative zum traditionellen Direkten Modell die
Entwicklung der kognitiven, technischen und psychologischen
Spielkompetenz an und übernimmt Elemente aus anderen didaktischen
Modellen wie zum Beispiel kooperatives Lernen und individuelles
Lernen.
Es wurde ein bestimmtes Forschungsverfahren angewandt, indem das
Modell in mehrerenSchrittenentwickelt wurde. Bei jedem Schritt
wurde nur eine der vier im Modell vorgeschlagenen didaktischen
Strategien mit jungen Fußballspielern überprüft. Dies geschah durch
eine partielle Intervention, ohne das gewöhnliche Training zu
stören. Die vorgeschlagenen didaktischen Strategien sind: Kleine
Fußballspiele mit unterschiedlichen Schwerpunkten (KFSS),
Kombinationsspiele, Zweikämpfe und vorsätzliches Üben der
technischen Fertigkeiten. Weiterhin wurde das Trainingsinhalt durch
eine Befragungsmethode vermittelt. Das Modell wird dann in mehreren
Studien überprüft, wobei jede auf eine bestimmte Perspektive und
damit auf die Entwicklung einer bestimmten Kompetenz fokussiert
ist. Der Hinweis von METZLER (2005b, S.190), verschiedene
didaktische Modelle sollten, wegen ihren unterschiedlichen
Voraussetzungen, nicht verglichen werden, wurde berücksichtigt.
Daher wurde der Vergleich mit anderen didaktischen Modellen
vermieden, stattdessen wurden die Ergebnisse und kontextuellen
Bedingungen, die die Implementierung des Modells voraussetzt,
exploriert. Die vier Studien zeigen bei der Anwendung des
entworfenen Modells eine positive Wirkung auf die Spielkompetenzen
der jungen Fußballspieler, allerdings wurden nicht alle Ergebnisse
statistisch signifikant. Die Kleinen Fußballspiele mit
unterschiedlichen Schwerpunkten ergaben zusammen mit der
Befragungsmethode eine positive Wirkung beim Erlernen der
Spielprinzipien, jedoch statistisch nicht signifikant. Die
Befragungsmethode wies eine signifikant positive Wirkung auf die
Entwicklung der spezifischen kognitiven Kompetenz beim Fußballspiel
auf. Die Kleinen Spiele mit Schwerpunkten wurden ebenso wirksam wie
die Übungen für das Lernen der technischen Fertigkeiten des
Fußballs. Die didaktische Strategie der Kombinationsspiele zeigte
eine positive, aber statistisch nicht signifikante Wirkung auf die
Verbesserung des Offensivspiels.
Das Modell zeigte eine positive Wirkung auf das Lernen der
Spielkompetenzen, wenn jede didaktische Strategie in einer
unterschiedlichen Studie angewendet wurde. Allerdings sind weitere
Studien erforderlich, in denen das gesamte Modell während einer
längeren Zeitspanne angewendet wird, um eine Langzeitwirkung
bestätigen zu können. Dazu sollten weitere Auswertungsverfahren
entworfen und validiert werden, die die Ziele der indirekten
Modelle berücksichtigen. Ein Vergleich mit anderen didaktischen
Modellen für das Lernen und Training der Sportspiele sollte später
unternommen werden.
Schlagwörter: Sportspielen; Didaktisches Modell; Spielvermittlungsmodell; Wissen; Handlung; Kompetenzen; Sportvereine; Spielhandlungskompetenzen; Konstruktivismus; Situiertes Lernen; Handlungstheorie; Verstehen