Lee Miller - Künstlerporträts. Porträtfotografien von Pablo Picasso, Max Ernst und der künstlerischen Avantgarde von 1929 bis 1973.
Lee Miller - Portraits of Artists. Portrait photographs of Pablo Picasso, Max Ernst and the artistic avant-garde from 1929 to 1973.
by Ivonne Rohmann
Date of Examination:2006-01-24
Date of issue:2009-11-13
Advisor:Prof. Dr. Werner Schnell
Referee:Prof. Dr. Werner Schnell
Referee:Prof. Dr. Ulrich Keller
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Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
‘Max Ernst, Éluard, Picasso, Breton, Cocteau or Man Ray: the list of her friends reads like a register of cultural history of the 20th century.’ With these words Michael Koetzle describes in the German edition of Vogue the american photographer Elisabeth ‘Lee’ Miller (1907-1977). In 1929 Miller became pupil and assistant of Man Ray and took her first portraits of artists. She completed her work in 1973 with the photographs of the catalan painter Antonio Tapiès. From the beginning of her career Miller was an extraordinary skilled photographer and created during the four decades of her photographic work pictures of an outstandig artistic quality and topical diversity. Fashion and landscape were subject of her photographs as well as surrealistic and experimental themes. As photographer for British Vogue and correspondent for the US-Army she also covered World War II in Europe. But with two-third of her production portraits and pictures of peoples play a major role in her work. Not only her war photographies are contemporary documents of great historic importance but also the numerous portraits of artists, today seen as icons of the 20th century and most of all for years very close friends of her. These portraits which Miller took as an insider, gives us today information about the self-conception of artists like Picasso, Max Ernst, Isamu Noguchi, Joseph Cornell, Eileen Agar or the Surrealists, among others. Miller shows us not only how these artists see themselves but also how they will be seen by others. Her photographs deliver insight in their studios and the process of their artistic work. Miller photographed the artists not only in an artistic context, but also as ‘normal’ people living an ‘normal’ life and gives in this way a deep insight in the personality of the portrayed artists.Other Languages
„Max Ernst, Picasso, Éluard, Breton, Cocteau oder Man Ray: Die Liste ihrer Freunde liest sich wie das Register einer Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts“ schreibt Michael Koetzle 1992 in der deutschen Vogue über die amerikanische Fotografin Elisabeth ‚Lee’ Miller (1907 – 1977).
1929 wurde Lee Miller in Paris Schülerin und Assistentin von Man Ray und schuf ihre ersten Porträts von befreundeten Künstlern. 1973 fotografierte sie den katalanischen Maler Antoni Tàpies und setzte mit diesen Aufnahmen einen endgültigen Schlusspunkt unter ihre Karriere als Fotografin. Sie beherrschte ihr Metier von Anfang an meisterhaft und schuf in den über 40 Jahren, in denen sie – mit Unterbrechungen – als Fotografin tätig war, Aufnahmen von großer künstlerischer Qualität und motivischer Vielfalt. Lee Millers fotografisches Lebenswerk zeichnet sich durch eine große Diversität aus: neben Mode- und Landschaftsfotografien finden sich auch surrealistische und experimentelle Aufnahmen sowie Fotos, die Miller als US-Kriegskorrespondentin für die Illustrierte Vogue während des 2. Weltkriegs in Europa aufgenommen hat. Mit ungefähr zwei Dritteln ihrer gesamten Produktion spielen aber Porträts und Bilder von Menschen in ihrem Werk eine besondere Rolle.
Nicht nur ihren Kriegsfotografien kommt als Zeitdokumenten eine besondere kulturhistorische Bedeutung zu, sondern auch den Porträts, die sie in großer Zahl von den heute zu Ikonen des 20. Jahrhunderts stilisierten Künstlern aufnahm. Künstler, mit denen sie zumeist eine intensive und langjährige Freundschaft unterhielt. Millers Fotografien, die sie sozusagen als Insider schuf, liefern uns nicht nur wichtige Informationen darüber, wie sich Künstler wie Pablo Picasso, Max Ernst, Isamu Noguchi, Joseph Cornell, Eileen Agar oder die Surrealisten um André Breton selbst sahen oder gesehen werden wollten, sie erlauben auch einen Einblick in deren Ateliers sowie Rückschlüsse auf den Produktionsprozess ihrer Werke. Ihre Aufnahmen des Künstlers als Jedermann verraten uns schließlich, wie diese jenseits ihrer künstlerischen Welt lebten, sie zeigen sie in ihrem gewohnten Umfeld als normale Menschen, die sich in Urlaub und Freizeit dem Dolcefarniente hingaben, ihre Haus- und Gartenarbeit erledigten oder auch den 2. Weltkrieg erlebten. Lee Millers Fotografien offenbaren auf diese Weise viel von der Persönlichkeit der jeweiligen Künstler.