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Wasserhaushalt und Wassernutzungseffizienz von vier perennierenden Pflanzenarten im Vorland einer zentralasiatischen Flussoase

dc.contributor.advisorRunge, Michael Prof. Dr.de
dc.contributor.authorFoetzki, Andreade
dc.date.accessioned2013-01-22T15:52:51Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:58Zde
dc.date.issued2003-11-18de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-F180-3de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-3494
dc.description.abstractAm Südrand der Taklamakan-Wüste herrscht bei nur 33 mm Jahresniederschlag eine potentielle Evaporation von 2600 mm. Die Oasen werden von Flüssen aus dem Kunlun-Gebirge gespeist, die zur Zeit der Schneeschmelze im Sommer Hochwasser führen. Zwischen Oase und Wüste liegt ein Gürtel natürlicher Vegetation, der als Schutz gegen Sanddrift sowie als Quelle für Viehfutter, Brennholz und Baumaterial dient. Am Beispiel der Oase Qira wurden der Wasserhaushalt und die Wassernutzungseffizienz von vier ökonomisch und ökologisch wichtigen Arten der Vorlandvegetation, Alhagi sparsifolia Shap., Tamarix ramosissima Lebed., Populus euphratica Oliv. sowie die C4-Art Calligonum caput-medusae Schrenk., auf zu diesem Zweck abgegrenzten Flächen untersucht. Die Auswirkungen einer experimentellen Bewässerung und einer simulierten Nutzung oberirdischer Pflanzenbiomasse auf den Wasserhaushalt der Arten wurden erforscht. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, ökologische Grundlagen für die Restauration und die nachhaltige Nutzung der Vegetation des Oasenvorlandes zu schaffen. Die Pflanzen der Oasenvorlandvegetation hatten einen hohen Wasserverbrauch (Saftflusssumme der Vegetationsperiode 1999: C. caput-medusae 183 kg H2O*m-2, A. sparsifolia 391 kg H2O*m-2, T. ramosissima bis zu 441 kg H2O*m-2; für P. euphratica liegt ein mit dem PENMAN-MONTEITH-Ansatz berechneter Wert von 392 kg H2O*m-2 vor), den sie nur aus dem Grundwasser decken können, da die Bodenwassergehalte außerhalb von Überflutungsperioden bis in größere Tiefen vernachlässigbar gering sind und der größte Teil des Vorlandes nicht von den Sommerüberflutungen erreicht wird. Die Wasserpotentiale deuteten nicht auf starken Trockenstress hin und weder Transpiration noch Saftfluss wiesen eine mittägliche Einschränkung auf. Eine experimentelle Bewässerung hatte keinen positiven Effekt auf den Wasserhaushalt der untersuchten Arten. Die verbrauchten Wassermengen waren auf den unbewässerten Flächen niedriger als auf den bewässerten Flächen. Die Produktivität war bei A. sparsifolia und C. caput-medusae auf den unbewässerten Flächen höher, bei T. ramosissima und P. euphratica niedriger als auf den bewässerten Flächen. Dies war aber nicht auf einen Bewässerungseffekt zurückzuführen. Zwischen den unbewässerten und bewässerten Untersuchungsflächen existierten prinzipielle Unterschiede, die sich auf den Wasserhaushalt und die Produktivität auswirkten: bei C. caput-medusae und T. ramosissima konnten diese Unterschiede auf eine größere Entfernung der Pflanzen auf den unbewässerten Flächen zum Grundwasser zurückgeführt werden; bei P. euphratica und vielleicht auch bei A. sparsifolia, beides Arten mit klonalem Wachstum, liegen vermutlich genetische Unterschiede zwischen den Flächen vor. Die experimentelle Nutzung durch Ernte oberirdischer Biomasse wirkte sich bei A. sparsifolia negativ auf die Produktion im folgenden Jahr, bei den anderen Arten positiv auf die Produktivität der verbleibenden Triebe aus. Aus der Produktivität und dem Jahreswasserverbrauch aus Saftflussmessungen wurde die Wassernutzungseffizienz der Produktion (WUEp) errechnet. Die untersuchten Arten hatten eine sehr hohe Produktion im Vergleich mit Arten in anderen Trockengebieten. Die WUEp war bei der C4-Pflanze C. caput-medusae mit 1,16 g TG*kg H2O-1 am höchsten, bei A. sparsifolia mit 0,60 g TG*kg H2O-1 am niedrigsten. T. ramosissima erreichte 0,82 g TG*kg H2O-1. Die Werte für die WUEp liegen insgesamt sehr niedrig im allgemeinen Artvergleich. Die Kohlenstoff-isotopenverhältnisse (δ13C) zeigten einen Jahresverlauf, der unabhängig von der Bewässerung absank, was auf metabolische Prozesse zurückzuführen ist. Weder eine Einschränkung der Wasserverfügbarkeit im Jahresverlauf noch ein positiver Bewässerungseffekt konnte auf Grundlage dieser Ergebnisse angenommen werden. Eine natürliche Regeneration der Vorlandvegetation erfolgt offenbar nur in Flussnähe, für den Großteil der Fläche müssten Anpflanzungen und Bewässerung erfolgen. Eine Regeneration kann nur erfolgreich sein, wenn die Pflanzen das Grundwasser erreichen. C. caput-medusae ist als Art mit der höchsten Wassernutzungseffizienz für Pflanzungen zur Dünenbefestigung zu empfehlen, allerdings dürfen die Nutzungsinteressen der lokalen Bevölkerung nicht außer Acht gelassen werden: A. sparsifolia ist eine wichtige Futterpflanze, T. ramosissima als Holzlieferant mit hoher Produktivität bedeutend; auch diese Arten sollten daher gefördert werden. P. euphratica als geschützte Art sollte gefördert werden bis sich Bestände erholt haben; prinzipiell sind Populus-Bestände eine bedeutende Ressource für Holz und könnten zudem als innerer Schutzgürtel um die Oasen einen Beitrag zur Verhinderung von Sandverwehung leisten. Ein Managementplan für Beweidung und Nutzung des Vorlandes ist Voraussetzung für eine nachhaltige Nutzung. Eine intakte Vorlandvegetation zusammen mit angepflanzten Schutzgürteln bietet den effektivsten Schutz gegen Sanddrift.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleWasserhaushalt und Wassernutzungseffizienz von vier perennierenden Pflanzenarten im Vorland einer zentralasiatischen Flussoasede
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedWater use and water use efficiency of four perennial plant species in the foreland of a Central-Asian river oasisde
dc.contributor.refereeLeuschner, Christoph Prof. Dr.de
dc.date.examination2003-01-30de
dc.subject.dnb32 Biologiede
dc.subject.gokWN 000de
dc.subject.gokWNA 150de
dc.subject.gokWVR 200de
dc.subject.gokWVE 420de
dc.description.abstractengAt the southern fringe of the Taklamakan desert, the annual precipitation is only 33 mm, and the potential evaporation 2600 mm. The oases are supplied with water through rivers, which run from the Kunlun Mountains and carry high water during snow melt in summer. A belt of natural vegetation marks the transition zone between oasis and desert, and serves as a shelter against sand drift and as a source of fodder, firewood and construction material. Taking the oasis Qira as an example, the four key species of the foreland vegetation: Alhagi sparsifolia Shap., Tamarix ramosissima Lebed., Populus euphratica Oliv. and the C4 species Calligonum caput-medusae Schrenk. were investigated on their water status and water use efficiency. The studies were conducted at fenced research sites that were dominated by one of these plant species each. The effects of experimental irrigation and of harvest of above-ground biomass (to mimic the use of biomass by the local farmers) on the water status of the species was explored. The results should contribute to create the ecological basis for the restoration and sustainable use of the foreland vegetation. The plants of the foreland vegetation exhibited a high water use (sap flow sum of the vegetation period of 1999: C. caput-medusae, 183 kg H2O*m-2; A. sparsifolia, 391 kg H2O*m-2; T. ramosissima, up to 441 kg H2O*m-2; for P. euphratica a value of 392 kg H2O*m-2 was calculated using the PENMAN-MONTEITH equation). This high demand of water can only be met by ground water use, as the soil water content is negligible except for flooding periods, and as most of the foreland area is not reached by natural summer floods. The water potentials did not indicate severe drought stress, and neither transpiration nor sap flow were impaired during midday. An experimental irrigation did not have any positive effect on the water status of the investigated species. On the non-irrigated plots, water use was lower than on their irrigated counterparts. Compared to the irrigated plots, productivity was higher on the non-irrigated plots of A. sparsifolia and C. caput-medusae, but lower on those of T. ramosissima and P. euphratica. These discrepancies were not due to irrigation but to general differences between the research plots that affected water use and productivity: in C. caput-medusae and T. ramosissima, these differences were due to a longer distance to ground water on the non-irrigated plots; in P. euphratica and maybe also in A. sparsifolia, both being species with a pronounced clonal growth, genetic differences between plant clusters (genets) on the respective plots may have been effective. The harvest of above-ground biomass had a negative effect on productivity of A. sparsifolia in the following year, but a positive effect on productivity of the remaining shoots of the other species. Water use efficiency of production (WUEp) was calculated from productivity and annual water use measured by sap flow. Compared to plants in other arid regions, the investigated species exhibited a high productivity. The C4 species C. caput-medusae showed the highest WUEp (1,16 g DM*kg H2O-1), whereas WUEp of A. sparsifolia was lowest (0,60 g DM*kg H2O-1). T. ramosissima attained 0,82 g DM*kg H2O-1. These WUEp values are rather low in comparison to other species. Irrespective of irrigation, the carbon isotope ratio (δ13C) showed a decline through the vegetation period that is due to metabolic processes. On the basis of these results, neither a restricted water availability throughout the year nor a positive effect of irrigation on the water status of the plants could be assumed. Apparently, a natural regeneration of the foreland vegetation takes place only near riverbeds. Therefore, for the restoration of most of the foreland area, plantings and irrigation are necessary. Regeneration measures can only be successful if the plants are able to gain access to ground water. Being the species with the highest water use efficiency, C. caput-medusae is recommended for sand fixation. However, the needs of the local population have to be considered: A. sparsifolia is a valuable fodder plant, and T. ramosissima is important as a highly productive source of wood for fuel and construction material; therefore, these species should be promoted as well. P. euphratica as a protected species should be fostered as well; once the stands have recovered, they represent a valuable resource of wood and a shelterbelt around the oases that can contribute to the prevention of sand drift. A management plan for grazing and use of the foreland vegetation is a prerequisite for a sustainable development. An intact foreland vegetation in combination with planted shelterbelts offers the most effective shelter against sand drift.de
dc.contributor.coRefereeEhlers, Ulrich Prof. Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeGravenhorst, Gode Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Natural Sciencede
dc.subject.gerTranspirationde
dc.subject.gerSaftflussde
dc.subject.gerWasserpotentialde
dc.subject.gerKohlenstoff-Isotopen-Diskriminierungde
dc.subject.gerTrockenstressde
dc.subject.gerBewässerungde
dc.subject.gerWüstede
dc.subject.gerTamarix ramosissimade
dc.subject.gerAlhagi sparsifolia</span>de
dc.subject.gerCalligonum caput-medusaede
dc.subject.gerPopulus euphraticade
dc.subject.engtranspirationde
dc.subject.engsap flowde
dc.subject.engwater potentialde
dc.subject.engcarbon isotope discriminationde
dc.subject.engdrought stressde
dc.subject.engirrigationde
dc.subject.engdesertde
dc.subject.engTamarix ramosissimade
dc.subject.engAlhagi sparsifoliade
dc.subject.engCalligonum caput-medusaede
dc.subject.engPopulus euphraticade
dc.subject.bk42.38de
dc.subject.bk42.97de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-425-6de
dc.identifier.purlwebdoc-425de
dc.identifier.ppn374889104


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