Die parasitophore Vakuolenmembran der Mikrosporidienspezies Encephalitozoon cuniculi enthält keine endophagosomalen Markerproteine

Abstract

Die intrazelluläre Entwicklung der Mikrosporidienspezies Encephalitozoon cuniculi erfolgt innerhalb einer parasitophoren Vakuole unklaren Ursprungs. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Membran der parasitophoren Vakuole keine Assoziation zu endophagosomalen Kompartimenten der Wirtszellen aufweist. Bereits wenige Minuten nach Infektion primärer Fibroblasten und primärer professioneller Phagozyten zeigte sich weder ein Bezug der parasitophoren Vakuole zu Plasmamembran oder frühen endosomalen Markern (Transferrinrezeptor und Early Endosome Antigen1), zu lysosomalen Markern (Lysosomal Assoziiertes Membranprotein1 und Zymosan), noch zu einem Marker des Endoplasmatischen Retikulums (Calnexin). Eine Ansäuerung der parasitophoren Vakuole konnte mit Vitalfärbungen durch Acridine Orange ausgeschlossen werden. Die Fusionsinkompetenz der parasitophoren Vakuole von E.cuniculi bleibt auch unter Einfluss der wirksamen Antiinfektiva Albendazol und Fumagillin erhalten. Somit haben Mikrosporidien eine effektive Strategie entwickelt, um intrazellulären Abwehrmechanismen zu entgehen und sich intrazellulär differenzieren zu können. Im Gegensatz zum aktiven Invasionsmechanismus findet eine Sporenphagozytose in primären nichtprofessionellen Phagozyten zwar statt, scheint jedoch kein quantitativ bedeutender Infektionsmechanismus zu sein.