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Untersuchung kulturbedingter Kategorisierungspräferenzen bei chinesischen und deutschen Probandinnen und Probanden

dc.contributor.advisorLass, Uta Prof. Dr.de
dc.contributor.authorReitt, Markusde
dc.date.accessioned2013-02-04T10:32:41Zde
dc.date.available2013-02-04T10:32:41Zde
dc.date.issued2013-02-04de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-F680-Ade
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-3702
dc.language.isodeude
dc.publisherNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingende
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc570de
dc.subject.ddc150de
dc.titleUntersuchung kulturbedingter Kategorisierungspräferenzen bei chinesischen und deutschen Probandinnen und Probandende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedExamination of cultural preferences for categorization among Chinese and German subjectsde
dc.contributor.refereeLass, Uta Prof. Dr.de
dc.date.examination2013-01-22de
dc.description.abstractengAusgehend von der Annahme eines analytischen Denkmodells in westlichen und eines holistischen Denkmodells in (ost-)asiatischen Kulturen sind Unterschiede in den kognitiven Prozessen bei Menschen dieser unterschiedlichen Kulturen theoretisch und empirisch beschrieben worden (vgl. Nisbett, 2003; Yan et al., 2005). Die vorliegende Untersuchung widmete sich der Validierung von Kategorisierungspräferenzen. So belegen verschiedene Studien unter anderem Unterschiede im Kategorisierungsverhalten, die in einer Präferenz für taxonomische Beziehungen bei westlich geprägten Personen und in einer Präferenz für relationale Beziehungen bei Chinesen bestehen (vgl. Ji u. a., 2000; Norenzayan u. a., 2002; Unsworth u. a., 2005). In welchem Ausmaß diese unterschiedlichen Präferenzen durch die Kultur bestimmt werden, ist Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Studien. Es wurde versucht, die Einflüsse von Kultur auf Kategorisierungspräferenzen mithilfe von unterschiedlichen experimentellen Paradigmen messbar zu machen. In Experiment 1 wurden die Reaktionszeiten bei der Kategorisierung von Bildpaaren von chinesischen und deutschen Probanden erfasst. Es wurde davon ausgegangen, dass sich die Präferenz für eine Beziehungsart in geringeren Reaktionszeiten bei deren Beurteilung niederschlagen würde und dass die Variation von kultureller Herkunft der Probanden sowie die Variation eines eingeblendeten Primewortes zu Veränderungen in diesen Reaktionszeiten führen würden. Es stellte sich im ersten Experiment heraus, dass bei beiden Nationen bei einer taxonomischen Bildpaarbeziehung schnellere Reaktionszeiten resultierten. Die deutschen Probanden profitierten besonders von kongruenten Primes. Dies gilt sowohl für taxonomische wie auch für relationale Primes. Die chinesischen Probanden profitierten dagegen nicht von kongruenten Primes. Das semantische Priming wirkte in diesem Fall nur bei den deutschen Probanden. Die als Primes verwendeten chinesischen Schriftzeichen scheinen anders verarbeitet zu werden. Eine entsprechende Kategorisierungspräferenz für beide untersuchten Nationen nach der postulierten Hypothese lässt sich somit nicht feststellen. In Experiment 2 wurden die Reaktionszeiten bei der Kategorisierung von Bildtripeln von chinesischen und deutschen Probanden ermittelt. Signifikanzen innerhalb der Reaktionszeiten, welche die Hypothese stützen würden, ließen sich nicht nachweisen. So tendierten die chinesischen Probanden in einer post-hoc-Auswertung mehr zu taxonomischen Entscheidungen als die deutschen Probanden. Die deutschen Probanden neigten dagegen mehr zu relationalen Entscheidungen. Auch die Wirkung der Primes ließ sich nicht hypothesenkonform festhalten, da es bei den chinesischen Probanden zu schnelleren Reaktionszeiten bei der Bedingung ohne Prime kam. Dies zeigt erneut den starken Interferenzeffekt des chinesischen Schriftzeichens. Bei den deutschen Probanden ließ sich kein derartiger Effekt auffinden. Dies spricht dafür, dass chinesische Schriftzeichen eine andere Primewirkung erzielen als Wörter in europäischer Schreibweise. Es ist daher bei diesen beiden Schreibsystemen von einer unterschiedlichen Qualität auszugehen. In Experiment 3 zur Sprachproduktion sollten die Kategorisierungspräferenzen über das Bild-Wort-Interferenz-Paradigma nachgewiesen werden. Die erwarteten Präferenzen ließen sich durch eine signifikante disordinale Interaktion der Faktoren „Distraktor“ und „Nation“ bestätigen. Es zeigten sich bei den chinesischen Versuchsteilnehmern geringere Interferenzen bei taxonomischen als bei relationalen Distraktoren. Bei den deutschen Probanden zeigten sich geringere Interferenzen bei relationalen Distraktoren als bei taxonomischen Distraktoren. Dieser Befund passt genau in den empirischen und theoretischen Rahmen des analytischen und holistischen Denkens (Nisbett, 2003). Es wurden methodische Limitationen diskutiert und Anregungen für weiterführende Forschung aufgezeigt. Besonders die Verwendung der chinesischen Schriftzeichen als semantischer Prime wurde kritisch hinterfragt. Favorisiert wurde eine Interpretation der Daten dahingehend, dass je nach Aufgabenanforderung die Kategorisierungspräferenz innerhalb und zwischen den Kulturen variiert.de
dc.contributor.coRefereeLüer, Gerd Prof. Dr. Dr. h.c.de
dc.subject.engcategorization, cross culture,de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-000D-F680-A-6de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullPsychologie (PPN619868627)de
dc.identifier.ppn737346612de


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