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Paläopathologische Untersuchungen an den Kinderskeleten der Mad'arovce-Kultur des frühbronzezeitlichen Gräberfeldes von Jelšovce, Slowakei

dc.contributor.advisorSchultz, Michael Prof. Dr. Dr.de
dc.contributor.authorWeihmann, Ulrikede
dc.date.accessioned2013-02-15T13:13:29Zde
dc.date.available2013-02-25T23:50:04Zde
dc.date.issued2013-02-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-FCC8-Dde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-3728
dc.description.abstractIm Rahmen dieser Arbeit wurden die Kinderskelete der frühbronzezeitlichen Mad'arovce-Kultur aus Jelšovce / Slowakei auf Erkrankungen untersucht. Diese Ergebnisse helfen die Lebensbedingungen der in der Frühbronzezeit in Mitteleuropa lebenden Menschen zu beschreiben. Es zeigt sich, dass schon in der Bronzezeit die Gesundheit der Menschen durch klimatische und geographische Faktoren stark beeinflusst wurde. Zu Vergleichszwecken wurden frühbronzezeitliche Populationen aus Niederösterreich und Anatolien, sowie mittelalterliche und neolithische Kinderpopulationen herangezogen. Im Laufe der Frühbronzezeit nimmt die Erkrankungshäufigkeit fast aller Krankheiten zu. Die Kinder der Mad'arovce-Kultur sind überdurchschnittlich häufig betroffen. Eine interessante Vergleichsmöglichkeit ergibt sich durch die frühbronzezeitlichen Populationen der Nitra-, und Aunjetitz-Kultur, die ebenfalls vom Gräberfeld in Jelšocve stammen, allerdings zeitlich früher datiert werden. Die diachrone Untersuchung der drei Kinderpopulationen von Jelšovce zeigt, einen Häufigkeitsanstieg der Infektions-, Zahn- und, mit Ausnahmen, auch der Mangelerkrankungen im Verlauf der Frühbronzezeit in Jelšovce, bei annähernd gleichem Krankheitsspektrum. Dies spricht für ein sehr ähnliches Biotop über den gesamten frühbronzezeitlichen Siedlungszeitraum hinweg. Für die dort lebenden Menschen waren die gleichen positiven wie negativen Aspekte relevant, wie sich in der annähernden Übereinstimmung des Krankheitsspektrums zeigt. Der beobachtete Unterschied in den Krankheitshäufigkeiten wurde sehr wahrscheinlich durch eine Erschöpfung der Ressourcen sowie die Zunahme der Populationsgröße verursacht. Ursachen für die beobachteten Unterschiede zwischen den weiteren bronzezeitlichen Populationen sind in den unterschiedlichen Biotopen sowie den sich im Verlauf der Frühbronzezeit deutlich ändernden klimatischen Bedingungen zu suchen. Sich wandelnde kulturelle und gesellschaftliche Grundlagen spielen offenbar ebenfalls eine Rolle. Auch die Größe der Populationen und deren materieller Reichtum und die damit verbundenen notwendigen Ressourcen beeinflussten die Lebensbedingungen der bronzezeitlichen Menschen. Obwohl es sich bei der Population der Mad’arovce-Kultur um eine relativ reiche Population handelt, sind ihre Kinder häufig von Erkrankungen betroffen. Dies zeigt, dass das Biotop in der Vergangenheit einen größeren Einfluss auf die Gesundheit der Menschen und das Auftreten von Erkrankungen hat als bisher angenommen wurde. Der Skorbut wird in dieser Arbeit bevorzugt behandelt, da zum einen ein System zur Diagnose von kindlichem Skorbut vorgestellt wird, welches eine Diagnosefindung erleichtern soll. Zum anderen treten in der Mad'arovce-Kultur in Jelšocve relativ viele Fälle von Skorbut auf, so dass sich hier eine genauere Betrachtung anbietet. Außerdem kann ein Skorbut als möglicher Cofaktor die hohe Prävalenz an entzündlichen Erkrankungen in der Mad'arovce-Kultur mit erklären. Spuren einer Kauterisation an einem Kinderschädel weisen auf einen Behandlungsversuch im frühbronzezeitlichen Jelšovce hin. In einem anderen Fall wurde ein ossärer Tumor nachgewiesen. Bei zwei Kindern konnten Erkrankungen der Knochen festgestellt werden, die es in dieser Form heute offenbar nicht mehr gibt. Somit liefert die Untersuchung der Kinderskelete von Jelšovce auch medizinhistorisch interessante Befunde.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titlePaläopathologische Untersuchungen an den Kinderskeleten der Mad'arovce-Kultur des frühbronzezeitlichen Gräberfeldes von Jelšovce, Slowakeide
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedPaleopathological Studies of the Subadult Population of the Mad'arovce-Culture from the Early Bronze Age cemetery of Jelšovce (Slovakia)de
dc.contributor.refereeSchultz, Michael Prof. Dr. Dr.de
dc.date.examination2013-02-18de
dc.description.abstractengDuring the European Bronze Age, diseases severely influenced the health of ancient peoples. In particular subadults were affected since those included the weakest groups of a community. The living conditions in the past depend on various factors, such as the cultural environment and the biotope, including climate. The studies of the skeletal remainder of the infants and children of the Early Bronze Age population of the Mad’arovce-Culture from Jelšovce (Slovakia) can help us to describe these living conditions. The occurrence and prevalence of disease were compared with other Bronze Age, Neolithic and medieval populations. Of particular interest was the comparison of Mad’arovce-Culture population with the Nitra- and Aunjetitz-Culture population which are dated from an earlier period of the Early Bronze Age and which were found at the same site in Jelšovce. During Early Bronze Age an increase of infectious disease, tooth disease and (within limits) deficiency disease can be observed. Nearly all compared diseases were comparatively wide spread among the children from Mad’arovce-Culture although the population belonged to a relatively wealthy community. One reason might be found in the specific area where the Mad’arovce population settled and lived. In this area centuries before the members of the Nitra- and the Unetice-Culture had exhausted the soil of fields and neighboring forests. Thus, the soil might have been of a slightly poorer quality at the time of the Mad’arovce population. The biotope had an influence on the abundance, quality and nutritiousness of agricultural resources. Therefore, the occurrence of deficiency diseases frequently depends on the biotope as well as the climate. The example of the Early Bronze Age infant and child population of the Mad’arovce-Culture from Jelšovce documents that, in the past, the biotope apparently had a stronger influence on the health and the occurrence of deficiency diseases than previously assumed. This work focused on scurvy since this disease frequently occurred in the Mad’arovce-Culture from Jelšovce and because it might be a possible co-factor for infectious diseases. For the calculation of the distribution of scurvy within this subadult population a diagnostic pattern was suggested which should support a more reliable analysis of the frequency and the intensity of the morphological features produced by this deficiency disease. The results of the investigation of the skeletons of children from the Mad’arovce-Culture showed unconventional methods of treatment (e.g. finding of signs of cauterization on a child’s skull) as well as nowadays not occurring bone diseases, and are therefore of medical-historical interest.de
dc.contributor.coRefereeAlt Prof. Dr.de
dc.subject.gerPaläopathologiede
dc.subject.gerFrühbronzezeitde
dc.subject.gerMad'arovce-Kulturde
dc.subject.gerSkorbutde
dc.subject.gerBioarchäologiede
dc.subject.gerMangelerkrankungende
dc.subject.gerInfektionserkrankungende
dc.subject.gerJelšovcede
dc.subject.gerLebensbedingungende
dc.subject.gerKindermorbiditätde
dc.subject.gerKauterisationde
dc.subject.gerUmwelteinflußde
dc.subject.engpaleopathologyde
dc.subject.enginfectious diseasede
dc.subject.engdeficiency diseasede
dc.subject.engscurvyde
dc.subject.engbioarcheologyde
dc.subject.engMad'arocve-Culturede
dc.subject.engJelšovcede
dc.subject.engliving conditionsde
dc.subject.engEarly Bronze Agede
dc.subject.engchild morbidityde
dc.subject.engenvironmental stressde
dc.subject.engcauterizationde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-000D-FCC8-D-3de
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMedizin (PPN619874732)de
dc.description.embargoed2013-02-25de
dc.identifier.ppn737347074de
dc.creator.birthnameSeiler


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