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Local and landscape management effects on syrphid fly guilds: flower strips, farming practice and hedges

dc.contributor.advisorTscharntke, Teja Prof. Dr.de
dc.contributor.authorHänke, Sebastiande
dc.date.accessioned2013-02-26T09:50:51Zde
dc.date.available2013-02-26T09:50:51Zde
dc.date.issued2013-02-26de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000E-0102-Fde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-3740
dc.description.abstractWährend der letzten Jahrzehnte hat sich die Landwirtschaft grundlegend verändert und wird heute zunehmend von hocheffektiven, wirtschaftlich optimierten Produktionssystemen mit ausgedehnten Anbauflächen und dem damit verbundenen gesteigertem Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden geprägt. Diese Entwicklung bedingt jedoch auch den Verlust und die Fragmentierung von naturnahen Habitaten mit negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt in intensiv genutzten landwirtschaftlichen Gebieten. Der Rückgang der Artenvielfalt führt zur Schwächung von Ökosystemfunktionen wie der biologischen Schädlingskontrolle oder der Bestäubung von Ackerkulturen. Agrarumweltprogramme, ökologische Anbaumethoden und Habitatmanagement können helfen, diese negativen Auswirkungen abzumildern. Hierbei wird zunehmend deutlich, dass neben der lokalen Ebene auch der Einfluß der strukturellen Diversität auf der Landschaftsebene berücksichtigt werden muß: Eine Steigerung der Habitatdiversität auf der Landschaftsebene kann die Biodiversität auf der lokalen Ebene erhöhen, und so die negativen Folgen einer intensivierten Landnutzung kompensieren. In dieser Arbeit wurden die Effekte von lokalem Habitatmanagement (künstlich angelegte Blühstreifen, Waldränder und Hecken) und die Effekte verschiedener Anbaumethoden (extensive im Gegensatz zu intensiver Nutzung) auf Schwebfliegen-Gilden untersucht. Des Weiteren wurde der Einfluß bestimmter Landschaftsparameter, wie das Verhältnis von landwirtschaftlich genutzter Fläche zu naturnahem Habitat (als Maß der strukturellen Komplexität der Landschaften), oder der prozentuale Anteil von Rapskulturen im Umfeld der Versuchsflächen untersucht. Schwebfliegen stellen eine der größten Gruppen der Insektenordnung Diptera dar und kommen in vielen verschiedenen Habitaten in landwirtschaftlich genutzten Gebieten vor. Während adulte Schwebfliegen hauptsächlich Pollen- und Nektarkonsumenten sind, zeigen ihre Larven eine große Vielfalt von Ernährungsstrategien, die von zoophagen über bakteriophage und phytophage bis hin zu fungivoren Spezies reichen. Aphidophage Spezies wie Episyrphus balteatus oder Sphaerophoria scripta stellen die im Untersuchungsgebiet die am häufigsten vertretenen Schwebfliegenarten dar und können eine wichtige Rolle bei der biologischen Schädlingskontrolle verschiedener Blattlausarten einnehmen (z.B. Sitobion avenae, Rhopalosiphum padi, Metopolophium dirhodum). In dieser Arbeit haben wir den Einfluß künstlich angelegter Blühstreifen und natürlich entwickelter Grasstreifen auf Schwebfliegenpopulationen in Winterweizenfeldern untersucht, die entlang eines Gradienten der Landschaftskomplexität (zwischen 30% und 100% Ackerland auf mutiplen räumlichen Skalen von 0.5 bis 4 km Radien der Landschaftssektoren) lagen. Die Analyse des Einflusses extensiver im Vergleich zu intensiver Landwirtschaft wurde in zwei europäischen Ländern durchgeführt (Südschweden und Norddeutschland), indem jeweils vier Felder mit hoher landwirtschaftlicher Intensivierung (lokalisiert in strukturarmen Landschaften) mit vier Feldern mit niedriger landwirtschaftlicher Intensivierung (lokalisiert in strukturreichen Landschaften) verglichen wurden. Weiterhin wurde der Einfluß von Waldrändern, mit Waldrädern verbundenen Hecken und isolierten Hecken, die an landwirtschaftliche Flächen (Winterweizen- und Rapsfelder) angrenzten, im Zusammenhang mit veränderlichen Anteilen von Rapsfeldern in der umliegenden Landschaft im Hinblick auf die Häufigkeit von Schwebfliegen untersucht. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Blühstreifen die Häufigkeit von Schwebfliegen steigern können: Die Schwebfliegen-Artenvielfalt in Weizenfeldern, die sich in der Nähe von Blühstreifen befanden, war ebenfalls erhöht. Weiterhin nahmen der Artenreichtum und die Häufigkeit von Schwebfliegen in den Blühstreifen zu, wenn der Anteil von Ackerland im umgebenden Landschaftsausschnitt anstieg, was zu einer Konzentration von Schwebfliegengemeinschaften auf den vereinzelten, aber als Nahrungsressource lohnenden, Blühstreifen führte. Die Gesamthäufigkeit von Schwebfliegen, ebenso wie die Häufigkeit von aphidophagen Schwebfliegen, war auf den deutschen Versuchsflächen höher als auf den schwedischen Versuchsflächen. Die Häufigkeit von aphidophagen Schwebfliegen war in Feldern mit hoher Intensivierung erhöht, während nicht-aphidophage Schwebfliegen in Feldern mit niedriger Intensivierung häufiger waren. Außerdem tauchten Schwebfliegen in der deutschen Versuchsregion früher in der Saison auf, was möglicherweise eine engere Räuber-Beute-Synchronisation ermöglicht. Die Abundanz der Schwebfliegen war in Rapsfeldern im Vergleich zu Weizenfeldern erhöht. Die Häufigkeit von aphidophagen Schwebfliegen in Hecken und Waldrändern unterschied sich entsprechend benachbarter Feldfrüchte (Weizen und Raps) und dem Anteil von Rapsfeldern in der umgebenden Landschaft. Hierbei zeigte sich eine verringerte Abundanz aphidophager Schwebfliegen in der Nachbarschaft von Rapsfeldern (Verdünnungseffekt) und eine erhöhte Abundanz in der Nachbarschaft von Winterweizenfeldern (Konzentrationseffekt) bei gleichzeitig hohen Anteilen von Rapsfeldern in der umgebenden Landschaft. Die Abundanz von aphidophagen Schwebfliegen war am höchsten in Hecken, welche mit einem Waldrand verbunden waren. Gleichzeitig zeigte sich auch eine erhöhte Abundanz in den an solche Standorte angrenzenden Agrarflächen, was auf ein gesteigertes Übertreten (spillover) zwischen den Hecken-Habitaten und den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen hindeutet, und auf diesem Wege möglicherweise auch die biologische Schädlingskontrolle und die Bestäuberleistung verbessern kann. Im Allgemeinen haben die Resultate gezeigt, dass lokales Habitatmanagement die Diversität und die Häufigkeit von Schwebfliegen erhöhen kann und dabei möglicherweise auch die biologische Kontrolle von Getreideblattläusen gesteigert werden kann. Auf der Landschaftsebene unterstreichen die Resultate die Annahme, dass Umweltmanagement in strukturarmen Landschaften aufgrund der Konzentration hochmobiler Schwebfliegen in ressourcenreichen Habitaten effektiver ist als in Landschaften mit generell erhöhter Habitattypendiversität. Die relative Häufigkeit von aphidophagen Schwebfliegen variierte stark zwischen der deutschen und der schwedischen Versuchsregion, was auf eine veränderliche Rolle bestimmter Arten in unterschiedlichen Breiten hinweist. Schwebfliegen-Gilden (aphidophage im Gegensatz zu nicht-aphidophagen) wurden unterschiedlich von der landwirtschaftlichen Intensivierung beeinflußt. Die Häufigkeit von aphidophagen Schwebfliegen in naturnahen Hecken wird durch den Prozentsatz der Rapsfelder in der umgebenden Landschaft sowie die Art der benachbarten Feldfrüchte beeinflußt. Die positive Wirkung seminatürlicher Habitate wie künstlicher Blühstreifen und Hecken auf angrenzende Anbauflächen (mit veränderlicher Stärke entsprechend verschiedener Landschaftsparameter wie Ackeranteil und Rapsanteil) zeigt den dringenden Bedarf an gruppenspezifischen Habitatmanagementmethoden, um die Biodiversität und damit verbundene Ökosystemleistungen wie die biologische Schädlingskontrolle und Bestäubung in Agrarlandschaften zu verbessern.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc630de
dc.titleLocal and landscape management effects on syrphid fly guilds: flower strips, farming practice and hedgesde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeVidal, Stefan Prof. Dr.de
dc.date.examination2012-02-02de
dc.description.abstractengDuring the last decades, agriculture has transformed into highly effective and economically optimized production systems with extended cultivation areas and increased usage of fertilizers and pesticides. This development is accompanied by the loss and fragmentation of remaining semi-natural habitats, thereby negatively affecting farmland biodiversity, resulting in species loss and declining ecosystem services such as biological pest control, and pollination. Agri-environmental schemes such as organic farming practices and habitat management can help to mitigate these negative effects, while it is increasingly recognised that attention should be paid to both local and landscape scales. Improving habitat diversity on the landscape scale can enhance biodiversity at the local scale, compensating for intensified local land use. In this thesis, we analysed the effects of local habitat management (sown flower strips, forest edges and hedges) and farming practices (extensive vs. intensive management) on syrphid fly guilds. In addition, we focused on the influence of landscape scale parameters such as the proportion of arable land as well as the proportion of mass-flowering oilseed rape in the surrounding of study sites. Syrphid flies represent one of the biggest groups of the order Diptera and occur in a wide range of habitats in agricultural landscapes. While adult syrphids flies are pollen and nectar feeders, their larvae show different feeding strategies ranging from predators of aphids, bacteria feeders and phytophagous to fungivorous species. Aphidophagous species such as Episyrphus balteatus or Sphaerophoria scripta represent the most frequently occurring syrphid fly species in agricultural landscapes, preying on a wide range of aphids species (e.g. Sitobion avenae, Rhopalosiphum padi, Metopolophium dirhodum), and can play an important role in the suppression of cereal aphid outbreaks. Here, we studied the effect of naturally occurring grassy strips and sown flower strips on syrphid flies in winter wheat fields, which were located along a gradient of landscape complexity (ranging from 30 to 100 % arable land and at multiple spatial scales ranging from 0.5 to 4 km radii). Analyses on the impact of extensive vs. intensive farming practices on syrphid flies were carried out in two European countries (South-Sweden and North-Germany), in each region by comparing four fields at low and four fields at high levels of agricultural intensification. In addition, syrphid flies were analysed by comparing forest edges, forest-connected hedges and isolated hedges adjacent to crop fields (winter wheat and oilseed rape) with respect to the influence of varying proportions of oilseed rape at the landscape scale. The results showed that sown flower strips increased syrphid fly abundance. Syrphid species richness was increased in wheat fields adjacent to sown flower strips. Furthermore, species richness and abundance of syrphid flies in sown flower strips increased as the proportion of arable land in the surrounding landscape increased, indicating a local concentration effect to highly rewarding pollen and nectar resources. Total and aphidophagous syrphid abundances were generally higher in the German than the Swedish study region. Aphidophagous syrphid abundance was higher in high intensity managed fields being located in landscapes with high proportions of arable land, while non-aphidophagous syrphid flies showed higher abundances in low intensity managed fields being located in landscapes with low proportions of arable land. Furthermore, syrphids in the German region appeared earlier in the season, therewith possibly allowing for a better predator-prey synchronization. Syrphid flies appeared to profit from high amounts of pollen and nectar resources in oilseed rape fields. Aphidophagous syrphid abundance in hedges and forest edges showed contrasting responses to the neighbouring crop, with low abundance when neighboured by oilseed rape fields (dilution) and higher abundance when neighboured by winter wheat fields (concentration) at high proportions of oilseed rape fields at the landscape scale. Aphidophagous syrphid fly abundance was increased in forest-connected hedges as well as in crop fields which lay adjacent to forest-connected hedges, indicating noncrop-crop spillover with potentially positive effects on local bicontrol potential. In conclusion, results showed that local habitat management can enhance diversity and abundance of syrphid flies, thereby potentially improving local biological control of cereal aphids. On the landscape scale, results support the idea that environmental schemes are more effective in structurally simple compared to complex landscapes owing to the concentration of highly dispersive organisms such as syrphid flies in resource-rich habitats. The relative abundance of aphidophagous syrphids varied largely between German and Swedish study regions indicating a changing role of species identity along latitudes. Syrphid fly guilds (aphidophagous vs. non-aphidophagous) were contrastingly affected by management type (extensive vs. intensive farming). Aphidophagous syrphid fly abundance in semi-natural habitats is mediated by the percentage of oilseed rape at the landscape scale, depending on local crop identity. The positive influence of forest-connected hedges on syrphids calls for group-specific habitat management practices in order to enhance biodiversity and related important ecosystem services such as biological pest control and pollination in the agricultural landscape.de
dc.contributor.coRefereeSchaefer, Matthias Prof. Dr.de
dc.subject.gerLandschaftsökologiede
dc.subject.gerLandschaftskomplexitätde
dc.subject.gerRapsde
dc.subject.gerWinterweizende
dc.subject.gerSyrphidaede
dc.subject.gerbiologische Schädlingskontrollede
dc.subject.gerHeckende
dc.subject.gerBlühstreifende
dc.subject.gerIntensivierung der Landwirtschaftde
dc.subject.engLandscape ecologyde
dc.subject.englandscape complexityde
dc.subject.engmass-flowering cropsde
dc.subject.engwinter wheatde
dc.subject.engoilseed rapede
dc.subject.engsyrphidaede
dc.subject.engbiological pest controlde
dc.subject.enghabitat managementde
dc.subject.enghedgerowsde
dc.subject.engsown flower stripsde
dc.subject.engagricultural intensificationde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-000E-0102-F-5de
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.identifier.ppn737347309de


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