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Erwerbstätig oder Hausfrau?

Einflussfaktoren für den Übergang erwerbstätiger Frauen in die Hausfrauentätigkeit. Drei Länder im Vergleich: Westdeutschland, Italien und Spanien.

dc.contributor.advisorKühnel, Steffen Prof. Dr.de
dc.contributor.authorOchoa Fernández, Estherde
dc.date.accessioned2013-06-20T08:14:56Zde
dc.date.available2013-06-20T08:14:56Zde
dc.date.issued2013-06-20de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0020-5F16-4de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-3889
dc.description.abstractIm Laufe der 70er, 80er und 90er Jahre nahm die Frauenerwerbsbeteiligung in Europa zu bei gleichzeitiger Abnahme der Männerbeschäftigung. Jedoch, und trotz des Politikwan-dels in Richtung eines „adult worker model“, sind Frauen weiterhin von diskontinuierliche-ren Erwerbsbiographien betroffen als Männer. In meiner Dissertation gehe ich der Frage nach, welche Faktoren die Erwerbsdiskontinuität von Frauen in den 90er Jahren beeinflus-sen. Dabei wird der Übergang von der Erwerbstätigkeit in die Hausfrauentätigkeit in Westdeutschland, Italien und Spanien untersucht. In den 90er Jahren waren Westdeutschland und Italien in der Kinderbetreuung explizit fa-milialistische Wohlfahrtsstaaten, während Spanien implizit familialistisch war. Frauen wa-ren jedoch in Spanien und Italien kontinuierlicher erwerbstätig als in Westdeutschland. Anhand dieses Ländervergleiches wird in der Dissertation deutlich, dass die familienpoliti-schen Rahmenbedingungen einen Einfluss haben, jedoch nicht ausreichend zur Erklärung der Erwerbsdiskontinuität von Frauen sind. In beiden südeuropäischen Ländern hat eine hohe Bildung einen relativ starken negativen Effekt auf den Übergang in die Hausfrauentätigkeit, der nicht in Westdeutschland vorhan-den ist. Ebenfalls zeigt die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Berufsklassen in beiden südeuropäischen Ländern signifikante Effekte, die nicht in Westdeutschland zu finden sind. Aufgrund der statistischen Kontrolle des Einkommens können die Ergebnisse von Bildung und von der Berufsklasse nicht ausschließlich auf materielle Gegebenheiten zu-rückgeführt werden. Die Erwerbsdiskontinuität von Frauen wird durch Ressourcen, Oppor-tunitäten und Restriktionen beeinflusst, aber auch durch kulturelle und Identitätsprozesse, die mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse oder mit einem bestimmten Bil-dungsniveau verbunden sind. Dem Arbeitsmarkt kommt in Italien und Spanien ebenfalls eine zentrale Bedeutung zu. Obwohl in allen drei Ländern befristete Arbeitsverhältnisse sowie die Erwerbstätigkeit in einem kleinen Unternehmen den Übergang von Frauen in die Hausfrauentätigkeit positiv beeinflussen, ist der Einfluss in Westdeutschland nicht so stark ausgeprägt wie in Italien und Spanien. Die Teilzeitarbeit beeinflusst ausschließlich in den beiden südeuropäischen Ländern positiv den Übergang. In Italien spielt die Beschäftigung im öffentlichen Sektor außerdem eine zentrale Rolle: sie beeinflusst negativ den Übergang in die Hausfrauentä-tigkeit. Die Analyse zeigt ebenfalls Gemeinsamkeiten zwischen allen drei Ländern. Die Episoden der Hausfrauentätigkeit beeinflussen in allen drei Ländern den Übergang in die Hausfrau-entätigkeit positiv. Sie gehören zum Lebenskonzept erwerbstätiger Frauen und weisen auf geltende traditionelle Wertvorstellungen bezüglich der Geschlechterrollen hin. Die Anwe-senheit eines Ehepartners zeigt ebenfalls in allen drei Ländern positive Effekte auf den Übergang, während das Erwerbseinkommen negativ den Übergang beeinflusst. Aufgrund der statistischen Kontrolle des Anteils des eigenen Einkommens am Haushaltseinkommen hat der positive Effekt der Anwesenheit eines Ehepartners weniger mit der Ressourcenver-teilung innerhalb des Haushalts als mit traditionellen Geschlechterrollen und Wertvorstel-lungen in der Ehepartnerschaft zu tun. Sowohl das Einkommen als auch die Episoden der Hausfrauentätigkeit zeigen in Westdeutschland stärkere Effekte als in Italien und Spanien. Diese Ergebnisse werden als Hinweis für die traditionellere Geschlechterrollenvorstellung westdeutscher erwerbstätiger Frauen als von erwerbstätigen italienischen und spanischen Frauen interpretiert. Dies wird durch eine deskriptive Analyse über die Einstellung er-werbstätiger Frauen bezüglich der Geschlechterrollen in allen drei Ländern bestätigt. In den drei Ländern wurde außerdem ein zusätzlicher Übergang untersucht. Während in Westdeutschland dem Übergang in die Hausfrauentätigkeit bei gleichzeitiger geringfügiger Erwerbstätigkeit eine wichtige Bedeutung zukommt, ist in Italien und in Spanien der Übergang in die arbeitslose Hausfrauentätigkeit von Bedeutung. In allen drei Ländern konnten unterschiedliche Ergebnisse festgestellt werden, je nachdem ob die Hausfrauentä-tigkeit mit einer Nicht-Erwerbstätigkeit, oder mit einer geringfügigen Erwerbstätigkeit in Westdeutschland beziehungsweise mit einer Arbeitslosigkeit in Italien und Spanien kom-biniert wird. Dies weist auf die Notwendigkeit einer präzisen Beschreibung der Hausfrau-entätigkeit hin.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc300de
dc.titleErwerbstätig oder Hausfrau?de
dc.title.alternativeEinflussfaktoren für den Übergang erwerbstätiger Frauen in die Hausfrauentätigkeit. Drei Länder im Vergleich: Westdeutschland, Italien und Spanien.de
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedEmployed or housewife?de
dc.contributor.refereeKühnel, Steffen Prof. Dr.de
dc.date.examination2012-06-27de
dc.description.abstractengOver the 1970s, 1980s and 1990s the female employment in Europe increased while simultaneously there was a decline of male employment. However in spite of the policy change towards an “adult worker model” women are more affected than men by non-continuous employment. In my dissertation I examine the factors influencing the non-continuous employment of women in the 1990s. Thereby the transition of women from employment into housewifery will be analysed. In the 1990s West Germany and Italy were explicit familialistic welfare states concerning child care, while Spain was implicit familialistic. However in Spain and in Italy women were more continuously employed than in West Germany. On the basis of the country comparison it becomes clear in the dissertation, that the family policies of the states are influential but these policies are not enough to explain the non-continuous employment of women. In both southern European countries a high level of education has a relatively strong negative effect on the transition of employed women into housewifery, which does not exist in West Germany. Furthermore the membership in different social classes shows significant effects in both southern European countries, which cannot be found in West Germany. Because of the statistical control of the income the results of education and social class cannot only be ascribed to material conditions. The non-continuos employment of women is influenced by resources, opportunities and restrictions, but also by cultural processes and processes of identity. These processes are associated with the membership to a particular social class or to a particular educational level. In Italy and Spain considerable importance is attached to the labour market. Although in all three countries temporary employment and employment in small companies influence in a positive way the transition of women into housewifery, the influence in West Germany is not as strong as in Italy and Spain. The part-time work influences in a positive way the transition exclusively in both southern European countries. In Italy the employment in the public sector plays a key role: it influences negatively the transition into housewifery. Furthermore the analysis shows similarities between all three countries. Spells of housewifery in all three countries influence positively the transition into housewifery. They belong to the concept of living of employed women and refer to traditional values concerning gender roles. The existence of a husband shows also positive effects in all three countries while the income shows negative effects on this transition. Because of the statistical control of the portion of the woman’s own income in the household income, the positive effect of the existence of a husband is less related to the allocation of resources than to the traditional gender roles and values in the marital partnership. Both income and spells of housewifery show stronger effects in West Germany than in Italy and Spain. These results refer to more traditional gender roles of West German employed women than of employed women in Italy and Spain. A descriptive analysis about the attitudes of employed women in all three countries concerning gender roles confirmes these results. In all three countries an additional transition was analysed. In West Germany the transition into housewifery is important in combination with simultaneous marginal employment, while in Italy and Spain this transition is relevant if combined with unemployment. In all three countries different results could be detected depending on whether housewifery was combined with non-employment, with marginal employment like in West Germany or with unemployment like in Italy and in Spain. This leads to the necessity of a more precise description of housewifery.de
dc.contributor.coRefereeOstner, Ilona Prof. Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeKurz, Karin Prof. Dr.de
dc.title.alternativeTranslatedFactors influencing the transition of employed women into housewifery. Comparison of three countries: West Germany, Italy and Spain.de
dc.subject.gerErwerbstätigkeit von Frauen, Erwerbsdiskontinuität, Erwerbskontinuität, Hausfrauentätigkeit, Erwerbsunterbrechung, Ereignisdatenanalyse, internationaler Vergleich, Westdeutschland, Italien, Spanien, familialistische Wohlfahrtsstaatende
dc.subject.engEmployment of women, continuous and non-continuous employment, housewifery, employment interruption, event data analysis, international comparison, West Germany, Italy, Spain, familialistic welfare statesde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0020-5F16-4-9de
dc.affiliation.instituteSozialwissenschaftliche Fakultätde
dc.subject.gokfullSoziologie (PPN62125505X)de
dc.identifier.ppn749872691de


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