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Aktuelle Validierungsdaten und Ergebnisse zur Prävalenzanalyse, prädiktiven Aussagekraft, klinischen Anwendbarkeit und Eignung zur therapeutischen Verlaufskontrolle der Hospital Anxiety and Deprssion Sclae (HADS) in der somatischen Medizin

dc.contributor.advisorHerrmann-Lingen, Christoph Prof. Dr.
dc.contributor.authorKaiser, Monika
dc.date.accessioned2015-02-05T15:39:58Z
dc.date.available2015-03-10T23:50:04Z
dc.date.issued2015-02-05
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5DA8-E
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4912
dc.description.abstractDie Aufgabe dieser Arbeit besteht in der Aufarbeitung von empirischen Daten, die die psychometrischen Eigenschaften und Anwendungen der HADS in verschiedenen Bereichen der klinisch-somatischen Medizin wiedergeben. Die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) wurde als Screeninginstrument in der Psychodiagnostik für den Einsatz an Patienten in der somatischen Medizin konzipiert. Mittels zweier Subskalen erfasst sie sowohl ängstliche als auch depressive Symptome. Dabei hat sie keine diagnosestellende Aufgabe, sondern soll mit ihrem dimensionalen Ansatz zunächst als richtungsweisendes Instrument fungieren, das bei auffälligen Werten zu einer weiterführenden Psychodiagnostik leiten soll. Besonders leichte und unterschwellige psychische Auffälligkeiten sollen erfasst werden, die bei vielen somatischen Erkrankungsbildern eine gut belegte Rolle im Krankheitsverlauf spielen. Die Ergebnisse zur Analyse der Gütekriterien der HADS können als Belege der Validität und Reliabilität gewertet werden. Die Fallidentifikationsergebnisse weisen in den überwiegenden Fällen auf zufriedenstellende Sensitivitäten und Spezifitäten hin, wobei einige wenige Studien mit deutlich niedrigen Sensitivitäten und Spezifitäten auffielen. Hierfür dürften teilweise methodische Mängel, etwa in der Erstellung und Validierung internationaler HADS-Versionen, verantwortlich sein. Als Screeninginstrument besteht die Aufgabe der HADS allerdings nicht darin, perfektionierte Spezifitäten oder Sensitivitäten zu erreichen. Die Wahl der jeweiligen Cut-off-Werte unterliegt nach wie vor Schwankungen, aber dennoch kann man als Orientierung festlegen, dass in vielen Fällen ein Cut-off für beide Subskalen (HADS-D/A) von ≥8 angemessen ist. Die Untersuchung der einzelnen Validitätskriterien ergab überwiegend befriedigende Ergebnisse. Die Korrelation zu anderen konstruktverwandten Verfahren entspricht einem mittleren bis hohen Zusammenhang. Die diskriminative Validität sagt für die HADS aus, dass eine relativ hohe Interkorrelation zwischen den beiden HADS-Subskalen besteht. Dies muss nicht zum Nachteil für die HADS ausgelegt werden, sondern kann mit häufig komorbid auftretenden Fällen von Angst und Depression begründet werden. Die HADS zeigt außerdem Abhängigkeiten von Alter und Geschlecht. Dabei konnten neuere Studien zeigen, dass die Verteilung von Angst und Depression bei Frauen und Männern durchaus verschieden ist. Das bisher angenommene überdurchschnittliche Vorkommen depressiver Störungen bei Frauen konnte in nicht allen Studien bestätigt werden und sollte Grundlage weiterer Untersuchungen sein. Die Faktorenanalyse erbrachte in den meisten Fällen eine Zweifaktorenstruktur der HADS. Dennoch stellt sie wiederholt einen Diskussionspunkt dar, da mehrere Studien bei der HADS auch eine ein- oder dreifaktorielle Struktur vorfanden. Trotz der noch nicht endgültig geklärten faktoriellen Validität der HADS kann zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin von einer zweifaktoriellen Struktur ausgegangen werden, was durch eine Vielzahl an aktuellen Veröffentlichungen bestätigt wird. Die Reliabilitätsprüfung der HADS erbrachte gute Ergebnisse und weist auf eine hohe interne Konsistenz der Skala hin. Die Prüfung der Retest-Reliabilität spricht für eine akzeptable Stabilität der HADS-Mittelwerte über definierte Zeiträume. Verlaufsstudien zu psychosozialen und therapeutischen Interventionen prüfen die Änderungssensitivität der Skala. Dabei ist insbesondere die Arbeit von Hinz et al. (2009) hervorzuheben, die der HADS gute Ergebnisse bei Veränderungsmessungen bestätigte. In der Psychodiagnostik gilt dem Vergleich von verschiedenen Screeninginstru-menten ein besonderes Interesse. Die HADS wird häufig mit anderen Instrumenten, wie z.B. dem PHQ, dem GHQ oder dem BDI verglichen. Der PHQ stellt als recht neues Verfahren eine Herausforderung bezüglich seiner Möglichkeiten und Validität speziell beim Erfassen depressiver Episoden im Vergleich dar. Ob dies hinsichtlich therapeutischer Ansätze oder der Prognose einen Vorteil darstellt, bleibt unklar. Dennoch setzt sich die HADS weiterhin als Screeninginstrument zwischen den anderen genannten Verfahren durch und hat ihre Stellung in der Psychodiagnostik gefestigt. Zu den Untersuchungen der HADS an verschiedenen Patientengruppen gibt es eine Vielzahl an Veröffentlichungen. Fast alle Bereiche der somatischen Medizin können Ergebnisse mit der HADS aufweisen. Den kardiologischen und onkologischen Patientengruppen kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu. Man kann bei etwa 10%-25% der kardiologischen Patienten davon ausgehen, dass sie deutlich erhöhte Werte auf der HADS für Angst oder Depressivität (HADS-A/D ≥11) aufweisen. Bei onkologischen Patienten kann man bei gleichem Cut-off mit bis zu 30% rechnen. Neben den rein epidemiologischen Daten wurden in vielen Studien Korrelationen zwischen somatoformen Störungen verschiedener Krankheitsbilder und bestimmten psychosozialen Kriterien untersucht. Zum einen sind dabei Untersuchungen zur Mortalität hervorzuheben, die besonders an kardiologischen Patienten eindeutige Korrelationen, besonders für die Depressivität gezeigt haben. Zum anderen sind die Studien zu nennen, die einen positiven Zusammenhang zwischen ausgeprägten somatischen Beschwerden, auffälligen psychischen Störungen und einer damit verbundenen eingeschränkten Lebensqualität der Patienten gezeigt haben. Zusätzlich findet die HADS zunehmenden Einsatz bei Verlaufsuntersuchungen während psychosozialer oder psychotherapeutischer Interventionen oder auch pharmakotherapeutischer Behandlungen. Je intensiver die Forschung mit neuen medikamentösen Therapien beschäftigt ist und neue Medikamente an die Patienten verabreicht werden, umso größer wird auch das Interesse sein, mit Hilfe von Messverfahren einen Therapieerfolg oder –verlauf zu prüfen. Allen Studien ist gemeinsam, das Ziel zu verfolgen, eine Psychodiagnostik in der somatischen Medizin zu etablieren, wenn bei einer körperlichen Krankheit die Vermutung einer komorbiden psychischen Störung besteht und dadurch eine, wenn notwendig, intensive und individuelle weiterführende Diagnostik zu ermöglichen und dem Patienten die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titleAktuelle Validierungsdaten und Ergebnisse zur Prävalenzanalyse, prädiktiven Aussagekraft, klinischen Anwendbarkeit und Eignung zur therapeutischen Verlaufskontrolle der Hospital Anxiety and Deprssion Sclae (HADS) in der somatischen Medizinde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedCurrent validation data on the prevalence and outcomes analysis, predictive validity, clinical applicability and suitability for therapeutic Follow-up of the Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) in somatic medicinede
dc.contributor.refereePfingsten, Michael Prof. Dr.
dc.date.examination2015-03-03
dc.description.abstractengAim of this dissertation is to investigate empirical data representing the psychometric properties and applications of the HADS in various fields of clinical somatic medicine. The Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) was designed as a screening tool in psychodiagnostics for use among patients in somatic medicine. By means of two subscales it covers anxious and depressive symptoms. It has no alternate diagnosis task but to act with their dimensional approach first as a pioneering instrument to conduct conspicuous results to secondary psychodiagnostics. Especially light and subtle psychological abnormalities shall be detected which play a well-documented role in the pathogenesis in many somatic diseases. The results of analysis of the quality criteria of the HADS can be seen as evidence of validity and reliability. The case identification results indicate in the majority of cases a satisfactory sensitivity and specificity, in the few studies showing significantly lower sensitivities and specificities methodological deficits in creating and validating international HADS versions could be responsible. The task of the HADS as a screening tool is not to reach perfected specifities or sensitivities. The choice of the cut-off values are still subject to fluctuations but you can define an orientation that in many cases a cut-off for both subscales (HADS-D / A) of ≥8 is appropriate. The investigations of the individual validity showed mostly satisfactory results. The correlation to other construct related methods corresponds in a medium to high context. The discriminative validity indicates that there consists a relatively high cross-correlation between the two HADS subscales. This should not be interpreted to the disadvantage of the HADS but can be explained by frequently occurring cases of comorbid anxiety and depression. The HADS also shows dependencies of age and gender. Recent studies show that the distribution of anxiety and depression in women and men is quite different. The up to now accepted above-average incidence of depressive disorders in women could not be confirmed in all studies and should be the basis for further studies. Factor analysis yielded in most cases a two-factor structure of the HADS. Nevertheless it represents a point of discussion as several studies also found a one- or three-factor structure. Even with the factorial validity having not yet been finally clarified at this point a number of recent publications confirm the two-factor structure. The examination of reliability of the HADS yielded good results and indicates a high internal consistency of the scale. The examination of the retest reliability speaks for acceptable stability of the HADS averages over defined periods of time. Follow-up studies on psychosocial and therapeutic interventions examine the sensitivity to change of the scale. In particular the study of Hinz et al. (2009) confirmes good results in change measurements of the HADS. In psychodiagnostics there is a special interest in comparing various screening tools. The HADS is frequently compared with other instruments such as the PHQ, the GHQ and BDI. The PHQ as a relatively new instrument poses a challenge regarding its possibilities and validity specially when detecting depressive episodes. It remains unclear whether this is an advantage in terms of therapeutic approaches or the prognosis. Nevertheless the HADS gains acceptance between other instruments and its position in psychodiagnostics is consolidated. There are a number of publications on the studies of HADS in different patient groups. Almost all fields of somatic medicine show results with the HADS. Cardiology and oncology patient groups are of particular attention. It can be assumed that about 10% -25% of cardiac patients have significantly higher scores on the HADS anxiety or depression scale (HADS-A/D ≥11). In oncologic patients you can expect up to 30% at the same cut-off. In addition to the purely epidemiological data in many studies correlations between somatoform disorders of different diseases and certain examined psychosocial criteria were investigated. On the one hand especially studies to determine mortality have shown high correlations with depression in cardiac patients. On the other hand those studies need to be mentioned which have shown a positive correlation between distinct somatic complaints, noticeable mental disorders and a corresponding limited quality of life of the patients. In addition the HADS finds increasing use in follow-up examinations during psychosocial or psychotherapeutic interventions or pharmacotherapeutic treatments. With research for new drug therapies intensifying and new drugs being administered to the patients the higher will be the interest in testing a treatment result or progress with the help of measurement methods. To all studies it is common to pursue the aim of establishing a psychodiagnostics in somatic medicine if there exists a presumption of a comorbid mental disorder and then to enable a necessary, intensive and individual further diagnosis and best possible therapy.de
dc.contributor.coRefereeKiese-Himmel, Christiane Prof. Dr.
dc.subject.gerHADSde
dc.subject.gerAngstde
dc.subject.gerDepressionde
dc.subject.gerPsychodiagnostikde
dc.subject.gerScreeninginstrumentde
dc.subject.engHADSde
dc.subject.enganxietyde
dc.subject.engdepressionde
dc.subject.engpsychodiagnosticsde
dc.subject.engscreeningde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5DA8-E-4
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMedizinische Psychologie / Medizinische Soziologie / Ethik in der Medizin / Krankenseelsorge / Hospiz - Allgemein- und Gesamtdarstellungen (PPN61987628X)de
dc.subject.gokfullPsychiatrie (PPN619876344)de
dc.description.embargoed2015-03-10
dc.identifier.ppn81754450X


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