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Adaptation to climate change as a key element in strategic planning of biodiversity conservation in Latin America, with special reference to the Santa Cruz department, Bolivia

dc.contributor.advisorGerold, Gerhard Prof. Dr.
dc.contributor.authorChavez Calvimontes, Veronica Lizet
dc.date.accessioned2014-06-25T10:05:14Z
dc.date.available2014-06-25T10:05:14Z
dc.date.issued2014-06-25
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5EFC-A
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4561
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4561
dc.description.abstractDie vorliegende Untersuchung umfasst eine konzeptionelle Analyse von klimawandelbedingten Stressen sowie eine systematische Überprüfung der Managementpläne von Schutzgebieten auf dem amerikanischen Kontinent, mit besonderem Augenmerk auf dem Department Santa Cruz in Bolivien. Die Wirkungen von sich klimawandelbedingt ändernden Mustern der Temperatur und des Wetters, z.B. häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen, sind neuartige Herausforderungen für die natürlichen Ökosysteme der Erde. Es ist deshalb von entscheidender Bedeutung, den Klimawandel bei Planung und Management im Naturschutz zu berücksichtigen und so seine Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel zu thematisieren und mithin zu reduzieren. Die Anerkennung des Klimawandels als Bedrohung für Schutzgebiete stellt in Lateinamerika einen beträchtlichen Paradigmenwechsel für die strategische Planungs- und Managementpraxis dar. Um einen solchen Fortschritt zu befördern, versuchen wir im ersten Schritt das aktuelle Schutzgebietsmanagement zu erfassen und seine Fähigkeit einzuschätzen, auf das Klimawandel-Problem einzugehen. Diese Einschätzung erfolgte auf Grundlage von Analysen einer schriftliche Umfrage bei Schutzgebietsmanagern zu Beobachtungen über Reaktionen von Biodiversität auf den Klimawandel. Um mit relativ schnellem und mit Unsicherheit behaftetem Umweltwandel umgehen zu können, bedarf es der Verbesserung der Anpassungsfähigkeit sowohl der Biodiversität als auch der Naturschutz-Systeme. Unter der Hypothese, dass die meisten ‚konventionellen’ Instrumente des Naturschutzes ein dynamisches Schutzgebietsmanagement, das schnellen Umweltwandel ausreichend berücksichtigt, nicht ausreichend befördern, werteten wir fast 900 gebietsspezifische Conservation Action Plans (CAPs) des Naturschutzverbandes The Nature Conservancy (TNC) aus. Dann wählten wir 103 CAPs aus, die vor einer intensiven Überprüfung existierender Pläne und einem Klimawandel-Training der Planungsteams („climate change clinic“), die TNC 2009 vornahm, erstellt worden waren. Wir verglichen die Ergebnisse mit 22 Plänen aus der Zeit nach der climate change clinic. Vor 2009 gebrauchten 20% der CAPs den Begriff „Klimawandel“ in der Beschreibung der Viabilität des Gebiets, und 45% identifizierten ökologische Schlüsselattribute, die mit Klimawandel in Beziehung stehen. Acht Prozent der Schutzstrategien bezogen sich direkt oder indirekt auf die Anpassung an den Klimawandel. Nach 2009 zog ein signifikant höherer Prozentsatz der Pläne den Klimawandel in Betracht. Unsere Daten zeigen auf, dass viele Planungsteams Schwierigkeiten haben, den Klimawandel in Management und Planung zu berücksichtigen. Eine allgemeine fachliche Anleitung und konkretes Training können jedoch Lernprozesse von Managementteams befördern. Daher entwickelten und erprobten wir eine erweiterte Version der Conservation Action Planning-Methode als zusätzliche Planungsmethode. Dieses erweiterte CAP legt einen Schwerpunkt auf die Berücksichtigung des Klimawandels in allen Planungsschritten. Wir erprobten das erweiterte CAP in einer Fallstudie im Schutzgebiet mit integrierter Nutzung („Area de Manejo Integrado“) Río Grande Valles Cruceños im Department Santa Cruz. Im Zuge dieser Pilotanwendung wählten die Teilnehmer als Schutzobjekte insgesamt acht Arten und Biozönosen aus, die zusammen die Biodiversität des Gebiets repräsentieren. Das Schutzobjekt ‚Wasser’, aufgrund von Qualitätsmerkmalen von ökologischen Prozessen und mit ihnen verbundenen Funktionen ausgewählt, erwies sich als Herausforderung bei der Anwendung. Dem Klimawandel wurde in jedem einzelnen Planungsschritt besondere Beachtung geschenkt. Im Ergebnis wurden die aktuelle Viabilität des Schutzgebiets als „Gut“ und die zukünftige Viabilität unter dem Einfluss des Klimawandels als „Mäßig“ eingeschätzt. Anhand der Antworten von Schutzgebietsmanagern auf einem Fragebogen zu Klimawandel und Schutzgebietsmanagement in Santa Cruz, Bolivien, bewerteten wir die Berücksichtigung des Klimawandels im Schutzgebietsmanagement und der Vulnerabilität der betreffenden Gebiete im Hinblick auf ihre Fähigkeit, sich an den Klimawandel anzupassen. Achtundachtzig Prozent der Gebiete füllten den Fragebogen aus, das sind insgesamt 32 (nationale, departmentale und munizipale) Schutzgebiete im ganzen Department. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Gebiete einige Wirkungen des Klimawandels wahrgenommen haben und, bei unterschiedlichem Stand des Wissens und der Umsetzung, auf der Suche sind nach Mitteln und Wegen, wie sie ihr Management entsprechend anpassen können. Sie legten dar, dass sie sei einigen Jahren in hohem Maße Extremwettereignissen und häufigeren und intensiveren Überschwemmungen, Dürren und Waldbränden ausgesetzt sind, insbesondere in der Amazonasregion. Weniger als die Hälfte der Gebiete verfügten über einen Managementplan; keines besaß Kenntnis vom Ansatz der ökosystembasierten Anpassung. Stattdessen benutzten sie andere Arten adaptiven Managements; 11% der Gebiete praktizierten Risikomanagement; 46 % arbeiteten mit benachbarten privaten Grundeigentümern zusammen, und 86% sind der Auffassung, dass die Naturschutz-Arbeit heute schwieriger ist als noch vor 20 Jahren. Nationale Schutzgebiete waren, einem Index der Klimawandel-Vulnerabilität zufolge, am wenigsten vulnerabel, gefolgt von departmentalen Schutzgebieten. Munizipale Schutzgebiete wiesen gemäß verschiedenen Analysen die höchsten Vulnerabilitätswerte auf. Mit dieser Studie haben wir gezeigt, dass Naturschutzplanung unter besonderer Berücksichtigung des Klimawandels zwar nicht einfach, aber durchaus möglich ist. Indem wir diese Herausforderung herausarbeiten, hoffen wir, zu einem proaktiveren Blick auf die Erhaltung der Biodiversität, der systematischer, umfassender dokumentiert und auf den Klimawandel ausgerichtet ist, anzuregen. Dieser neue Ansatz fordert zu pragmatischen wie auch strategischen Handlungen heraus, die dazu angelegt sind, mit dem Klimawandel zurechtzukommen und sich an ihn anzupassen. Neue Instrumente für adaptives Naturschutzmanagement, die explizit Möglichkeiten zum Umgang mit Zukunftsszenarien, Vulnerabilitätsanalysen und Risikomanagement integrieren, können das Schutzgebietsmanagement angesichts des Klimawandels proaktiver und robuster machen.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc910de
dc.subject.ddc550de
dc.titleAdaptation to climate change as a key element in strategic planning of biodiversity conservation in Latin America, with special reference to the Santa Cruz department, Boliviade
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeGerold, Gerhard Prof. Dr.
dc.date.examination2014-06-11
dc.description.abstractengThis study is based on a conceptual analysis of climate-induced stresses as well as the revision of management plans of protected areas across the Americas, with a particular focus on the protected areas of the Santa Cruz department in Bolivia. The effects of climate change- altered temperature and weather patterns, such as increased frequency and intensity of extreme climate events, pose new challenges to conserving Earth’s natural ecosystems. Therefore, it is critical to integrate consideration of climate change in conservation planning and management in order to address and reduce the vulnerability to climate change. In Latin America, the inclusion of climate change as a threat to protected areas represents a significant paradigm shift in strategic planning and management practices. In order to facilitate such a shift, we first aim to understand the management of protected areas and assess the capacity to respond to the issue of climate change, based on response analyses of biodiversity by gathering and analysing questionnaire responses from protected areas managers. The need for dealing with relatively rapid and uncertain environmental change calls for the enhancement of adaptive capacity of both biodiversity and conservation management systems. Under the hypothesis that most of the conventional biodiversity conservation tools do not sufficiently stimulate a dynamic management of protected area, which takes rapid environmental change into account, we evaluated almost 900 of The Nature Conservancy’s (TNC) site-based Conservation Action Plans (CAPs) across the Americas. We then selected 103 CAPs which were elaborated prior to a TNC climate change clinic in 2009, an intensive revision of existing plans and climate change training of the planning teams. We also compared these results with 22 plans elaborated after the climate change clinic. Before 2009, 20% of the CAPs employed the term “climate change” in their description of site viability, and 45% identified key ecological attributes related to climate. Eight percent of the conservation strategies were directly or indirectly related to climate change adaptation. After 2009, a significantly higher percentage of plans took climate change into account. Our data show that many planning teams face difficulties in integrating climate change in their management and planning. However, technical guidance and concrete training can facilitate management teams’ learning processes, so we generated and tested an additional planning methodology, an extended version of the ”Conservation Action Planning” methodology, which strongly incorporates climate change in each of the planning steps. We tested the extended CAP in a case study with the Area de Manejo Integrado Rio Grande Valles Cruceños, a protected area in the department of Santa Cruz, Bolivia. In this pilot application, the participants selected a total of eight species and natural communities as conservation targets, representative of the biodiversity of the site. The target of “water”, which was selected based on the quality of ecological processes and function associated with it, proved to be a challenge within the planning exercise. There was a focus on climate change in each of the planning steps. The results of the study showed: The current vulnerability of the protected area was rated as "Good" and the future climate-dependent viability as "Fair". Additionally, through managers’ responses to a questionnaire regarding climate change and the management of protected areas of Santa Cruz, Bolivia, we evaluated the consideration of climate change in the management of protected areas and the vulnerability of these sites with respect to their ability to adapt to climate change. Eighty-eight percent of the areas answered the questionnaire, a total of 32 in the department (national-, departmental- and municipal-level protected areas). The results show that all areas have noticed some effects of climate change and with different levels of knowledge and action are looking for ways to adapt their management accordingly. They pointed out that they are experiencing high exposure to extreme weather events, especially in the Amazon, with increased frequency and intensity of temporary flooding, droughts and forest fires, in recent years. Less than half of the areas had a management plan; none had knowledge of the Ecosystem-based adaptation methodology and instead used other types of adaptive management; 11% of the areas practice risk management; 46% work with neighbouring private landowners and 86% believe that conservation work is more difficult now than it was 20 years ago. National-level protected areas were the least vulnerable according to the climate vulnerability index, followed by the departmental-level areas. The municipal-level areas had the highest vulnerability ratings across various analyses. Through this research, we have shown that conservation planning with a specific approach to climate change is not easy, but is possible. By addressing these challenges, we hope to instil a more proactive vision for biodiversity conservation, which is more systematic, better-documented and climate-change-inclusive. This new approach will require pragmatic and strategic actions to cope with climate change and adapt to it. Emerging new tools for adaptive conservation management that explicitly incorporate options for handling future scenarios, vulnerability analyses and risk management into the management process have the potential of making protected area management more proactive and robust in the face of climate change.de
dc.contributor.coRefereeIbisch, Pierre Prof. Dr.
dc.subject.engProtected area; climate change;adaptive management; biodiversity;planningde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5EFC-A-4
dc.affiliation.instituteFakultät für Geowissenschaften und Geographiede
dc.subject.gokfullGeographie (PPN621264008)de
dc.identifier.ppn788898159


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