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Conservation, biodiversity and governance of semi-natural grasslands in Southern Transylvania (Romania)

dc.contributor.advisorLeuschner, Christoph Prof. Dr.
dc.contributor.authorSutcliffe, Laura
dc.date.accessioned2014-09-03T08:49:57Z
dc.date.available2014-09-03T08:49:57Z
dc.date.issued2014-09-03
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5F64-5
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4664
dc.description.abstractHalbnatürliche Grünlandflächen sind artenreiche Habitate von großer Bedeutung für viele Tier- und Pflanzenarten und die Bereitstellung zahlreicher Ökosystemdienstleistungen. Jedoch werden diese Flächen zunehmend seltener, weshalb ihr Schutz in Europa ein wichtiges Ziel geworden ist. Der Verlust von halbnatürlichem Grünland ist häufig mit einer Intensivierung der Agrarwirtschaft verbunden und innerhalb Europas geographisch sehr unterschiedlich. Diese Arbeit befasst sich hauptsächlich mit der Region Südtranssilvanien in Rumänien, in der fast alle dauerhaften Grünlandflächen halbnatürlich sind, jedoch von der zunehmenden Intensivierung bedroht werden. Der Schutz dieser Grünlandflächen wird hier auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, um sowohl die ökologischen als auch die gesellschaftlichen Aspekte der Bewirtschaftung zu berücksichtigen. Schutzmaßnahmen werden derzeit hauptsächlich auf der Feldebene umgesetzt, jedoch interagieren Grünlandarten häufig auch mit Populationen in der umgebenden Landschaft. Daher beschäftigt sich Kapitel 2 dieser Arbeit am Beispiel von Pflanzen und Heuschrecken mit den Auswirkungen von ökologischen Prozessen auf Grünlandarten auf lokaler und auf Landschaftsebene. Die Ergebnisse zeigen, dass die Landschaftszusammensetzung im 2 km-Radius einen gleichstarken Effekt auf die Artenvielfalt hat wie die lokalen Faktoren. Hierbei steigt der Pflanzenartenreichtum mit höherer Landschaftsheterogenität, während die Heuschrecken positiv auf den Anteil von Grünlandfläche in der Umgebung reagieren. Schutzmaßnahmen für artenreiches Grünland sollten daher Prozesse auf Landschaftsebene mit berücksichtigen, obwohl kein Landschaftstyp gleichzeitig alle Artengruppen begünstigt. Daher ist die Förderung einer extensiven Landwirtschaft die beste Möglichkeit, eine Vielfalt an Landschaftstypen zu erhalten, die die Artenvielfalt der Grünländer unterstützt. Neben dem Design von Schutzmaßnahmen ist auch ihre Umsetzbarkeit von großer Bedeutung. In der Untersuchungsregion ist die Kooperation der Nutzer miteinander besonders wichtig für Management-Entscheidungen, da es sich bei dem beweideten Grünland überwiegend um gemeinschaftlich benutzte Flächen (Allmendweiden) handelt. Allerdings zeigt Kapitel 3, dass sich dieses System hin zur Aufteilung der Flächen in kleinere Parzellen, die von Einzelnen gepachtet werden, verändert. Diese „Privatisierung“ der Allmende wird hauptsächlich von den flächenbasierten Zahlungen der gemeinsamen EU-Agrarpolitik gefördert. Sie wirkt sich derzeit sowohl negativ auf den Zugang von Kleinbauern zur Weide, als auch möglicherweise auf deren extensive Bewirtschaftung aus. Kapitel 4 untersucht daher das Potential von Bauernverbänden für die Wahrung der gemeinschaftlichen Bewirtschaftung von Allmendweiden. Bauernverbände können mithilfe von Agrarsubventionen eine extensive Bewirtschaftung der Allmendweide sichern sowie auch Informationen und Dienstleistungen für die Landwirte bereitstellen. Derzeit bedürfen derartige Verbände in der Untersuchungsregion allerdings noch Unterstützung bei der Organisation ihrer Aktivitäten. Forschung und Politik auf der europäischen Ebene müssen die Vielfalt der sozio-ökologischen Kontexte berücksichtigen, unter denen Naturschutz in Agrarlandlandschaften stattfindet. Kapitel 5 zeigt auf, dass die Unterschiede im Naturschutz in der Agrarlandschaft zwischen Ländern in West- und Osteuropa nicht ausreichend wahrgenommen werden. Forschung und Politik sind vorwiegend auf westeuropäische Länder fokussiert, während sich besonders große Flächen von artenreichen Agrarlandschaften jedoch in Osteuropa befinden. Diese benötigen häufig andere Naturschutzkonzepte, da sich die Hofstruktur und die Einstellung gegenüber dem Naturschutz vielfach von der in Westeuropa unterscheiden. Forschung in weniger untersuchten Gegenden sollte gefördert werden, um regional-spezifische, wissensbasierte Maßnahmen zu erarbeiten. Zudem sollte versucht werden, über Umweltbildung die Effektivität von Maßnahmen zu erhöhen. Die ausgedehnten Grünlandflächen in Südtranssilvanien bieten eine hervorragende Möglichkeit extensive, artenreiche Agrarlandschaften zu untersuchen und zu schützen. Auch wenn die Bewirtschaftung traditionell wirkt, ist der Fortschritt in vielen Bereichen sichtbar. Diese von Menschen geschaffenen Habitate müssen den zukünftigen Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung angepasst werden. Diese Arbeit versucht durch das Verständnis der Einflussfaktoren auf Grünland, Wege aufzuzeigen, wie Entwicklungs- und Naturschutzziele miteinander verbunden werden können. Dies kann vor allem durch wissensbasierte und effiziente Naturschutzmaßnahmen und durch die Stärkung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Interessengruppen erreicht werden. Dies gilt für viele Teile Osteuropas, in denen extensive Landwirtschaft und gemeinschaftliche Landnutzung Möglichkeiten bieten, artenreiche Agrarlandschaften auch in Zukunft zu erhalten.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc570de
dc.titleConservation, biodiversity and governance of semi-natural grasslands in Southern Transylvania (Romania)de
dc.typecumulativeThesisde
dc.contributor.refereeLeuschner, Christoph Prof. Dr.
dc.date.examination2013-12-11
dc.description.abstractengSemi-natural grasslands are species-rich habitats of major importance for many taxonomic groups and as a provider of ecosystem services, yet are becoming increasingly rare and thus a conservation priority in Europe. The loss of these habitats is mainly linked to the processes of agricultural intensification and abandonment, and geographically highly variable in Europe. This thesis focuses on the region of Southern Transylvania in Romania, in which almost all grassland is semi-natural, but under increasing threat from changes in farming practices. It considers the conservation of these grasslands at different spatial scales and from multiple perspectives, addressing both the ecological and the social contexts in which management takes place.  Conservation measures are generally applied at the field scale, yet grassland plants and animals frequently interact with populations in surrounding habitats. Chapter 2 therefore investigates the effects of ecological processes at local (plot) and landscape (2 km radius) scales on grassland plants and Orthoptera (grasshoppers, crickets and bush-crickets). The results show that the effects of landscape factors on species richness are similarly strong and significant as those of local factors. However, the two taxonomic groups reacted to different landscape factors: plant species richness increased with landscape heterogeneity, and Orthoptera with proportion of grassland habitat. This suggests that conservation measures for such extensive grasslands must also consider the landscape scale in order to provide effective protection, but no single landscape composition will benefit all groups. Support for small-scale, low-intensity farming practices that retains a variety of landscapes types is therefore likely to provide the greatest overall benefit for grassland diversity. Alongside design, the success of conservation measures such as agri-environment schemes depends on the ability and willingness of land managers to apply them. In the study area, effective cooperation between land managers is crucial for sustainable management, as most of the grazed grassland in the study area is common land, i.e., most members of the local community have rights to use it. However, the analysis in Chapter 3 finds that this system is now moving increasingly towards a division of the pasture into sole-use parcels rather than used in common, driven mainly by the area-based subsidies available through the EU Common Agricultural Policy. This de facto privatisation of the commons is currently negatively affecting equality of access for users, and is a potential threat to the low-intensity use of the pastures. Chapter 4 therefore investigates the opportunity to target farmer associations as a means to maintain the common use of the pastures whilst adapting to the current situation. These could exploit the subsidies available to provide good management for the common grasslands, as well as information and services for farmers, but are currently in need of more training and support. At the European level, research and policy needs to better acknowledge the diversity of ecological and the human contexts in which conservation in agricultural habitats such as semi-natural grassland takes place. Chapter 5 argues that there are significant differences in farmland conservation between countries in the east and those in the west of Europe that are insufficiently recognised. Whilst most research and policy takes a western perspective, Eastern Europe contains large areas of species rich farmland that may require different conservation approaches, due to the differences e.g. in farm structures, in attitudes towards conservation, and in levels of biodiversity. Publication of data from less well-studied areas of Europe should be encouraged, especially through pan-European studies, as well as more evidence-based management and conservation education in order to improve its effectiveness.  The widespread semi-natural grasslands in Southern Transylvania offer an important opportunity to study, and conserve, species-rich ecosystems in low-intensity farmed landscapes. Although seemingly “traditional”, change is constant in these landscapes, and these man-made habitats need to adapt to meet the needs of the human population. By understanding the drivers of grassland diversity, as well as the drivers of the management systems that maintain it, this thesis aims to demonstrate ways in which development and biodiversity goals can be integrated, such as more evidence-based and efficient use of conservation schemes, as well as better cooperation between small-scale farmers to exploit marketing opportunities and subsidies for low-intensity farming. This is relevant to many areas of Eastern Europe, where widespread low-intensity farming as well as communal land management provides an opportunity to maintain species rich farmland into the future.de
dc.contributor.coRefereeMarggraf, Rainer Prof. Dr.
dc.subject.engAgricultural intensification; Farmland biodiversity; Landscape heterogeneity; Romania; Transylvania; Common pastures; Agri-environment schemes; Common Agricultural Policy; High Nature Value Farmlandde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5F64-5-2
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät für Biologie und Psychologiede
dc.subject.gokfullBiologie (PPN619462639)de
dc.identifier.ppn796514836


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