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Landscape context of habitat fragmentation and the diversity of plants, arthropods and snails on calcareous grasslands

dc.contributor.advisorTscharntke, Teja Prof. Dr.
dc.contributor.authorRösch, Verena
dc.date.accessioned2015-04-10T09:51:28Z
dc.date.available2015-04-10T09:51:28Z
dc.date.issued2015-04-10
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5FAA-9
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-5012
dc.description.abstractLandnutzungsänderungen, Habitatverlust und Fragmentierung gehören zu den Hauptursachen des weltweiten Biodiversitätsrückgangs. In Mitteleuropa zählen Kalkmagerrasen zu den artenreichsten Lebensräumen. Sie weisen eine hohe Vielfalt an xero- und thermophilen Pflanzen- und Invertebratenarten auf, sind jedoch zunehmend durch landwirtschaftliche Intensivierung und Nutzungsaufgabe gefährdet. Sie sind auf Beweidung und Mahd angewiesen, was jedoch für die Landwirte heutzutage unwirtschaftlich geworden ist. Daher finden sich zunehmend kleine Fragmente innerhalb einer für die meisten der spezialisierten Magerrasenarten ungeeigneten, von intensiver Landwirtschaft geprägten Umgebung. Der erste Teil dieser Arbeit untersucht den Einfluss der Fragmentgröße, der Habitatkonnektivität, der Zusammensetzung der umgebenden Landschaft und der Pflanzenartenzahl auf die Zusammensetzung der Zikadengemeinschaft. Zikaden sind eine überaus artenreiche Gruppe phytophager Insekten mit enger Bindung an die Vegetationsstruktur und -zusammensetzung. In der Umgebung von Göttingen wählten wir 14 große (>1 ha) und 14 kleine (<1 ha) Kalkmagerrasenflächen entlang von Gradienten zunehmender Konnektivität mit anderen Magerrasenflächen, zunehmender Pflanzenartenzahl und zunehmender Landschaftskomplexität, d.h. dem Prozentsatz Ackerfläche innerhalb eines 500 m-Radius, aus. Zunehmende Isolation verringerte die Zikadenartenzahl in einfachen (von Feldern geprägten), jedoch nicht in komplexen Landschaften. Dieser Effekt wurde von den Generalisten getrieben. Die Artenzahl der Generalisten nahm auf kleinen Fragmenten mit zunehmender Konnektivität zu, wogegen sie auf großen Flächen unverändert blieb. Weiterhin nahm die Artenzahl der Generalisten mit steigender Pflanzenartenzahl auf vernetzten Magerrasen stärker zu als auf unvernetzten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Insektenartenvielfalt auf Kalkmagerrasenfragmenten nicht nur durch Konnektivität allein geprägt wird, sondern vielmehr von einem Zusammenspiel aus Konnektivität, Landschaftszusammensetzung und Pflanzenartenzahl bestimmt wird. Im zweiten Teil dieser Arbeit verfolgen wir das Ziel, zur Lösung der sogenannten SLOSS-Debatte (“Single Large Or Several Small”) beizutragen, in der diskutiert wird, ob es besser ist, wenige große oder mehrere kleine Fragmente eines Habitattyps zu erhalten. Man nimmt an, dass kleine Fragmente aufgrund der größeren abgedeckten geographischen Distanzen eine größere Heterogenität und dadurch eine höhere Gesamtartenzahl aufweisen. Dagegen weisen große Fragmente stabilere Lebensraumbedingungen und größere Populationen auf. Neben Zikaden und Pflanzen wurden auch Daten zu Wanzen und 114 Schnecken aufgenommen. Sowohl die Gesamtartenzahl aller vier Taxa als auch die Zahl der Spezialisten war auf mehreren kleinen Fragmenten wesentlich höher als auf einem oder zwei großen Fragmenten gleicher Gesamtgröße. Jedoch war die Artenzusammensetzung auf großen und kleinen Fragmenten unterschiedlich und einige der seltensten Spezialisten waren an große Flächen gebunden. Hingegen spielte die Zusammensetzung der umgebenden Landschaft keine wichtige Rolle für Artenzahl und -zusammensetzung. Diese Ergebnisse stellen den Fokus auf entweder große oder kleine Habitatfragmente infrage. Für einen erfolgreichen Biodiversitätserhalt ist daher der Schutz sowohl großer als auch kleiner Habitatfragmente zwingend notwendig. Im dritten Teil dieser Arbeit untersuchen wir den Einfluss der Bewirtschaftungsart (Beweidung, Mahd, Nutzungsaufgabe), der Landschaftszusammensetzung und Konnektivität auf die Artenzahl, Artenzusammensetzung und merkmalsbasierte Reaktionen (Körpergröße und Rote Liste-Status) von neun Taxa: Pflanzen, Schmetterlinge, Bienen, Heuschrecken, Schwebfliegen, Spinnen, Wanzen, Kurzflügler und Zikaden. Wir wählten 30 kleine Kalkmagerrasenfragmente (<1 ha) entlang von unabhängigen Konnektivitäts- und Landschaftskomplexitätsgradienten aus. Ein zunehmender Prozentsatz an Ackerfläche in der Umgebung der Fragmente führte zu einem Verlust von 29 % der Gesamtartenzahl. Wir nehmen an, dass Landschaften, die von Ackerfläche dominiert werden, weniger Alternativhabitat und Nahrungsressourcen bieten, was zu einer verringerten Artenzahl führt. Habitatkonnektivität erhöhte im Allgemeinen die Artenzahl. Dieser Effekt war bei den großen, vermutlich ausbreitungsfähigeren Arten eines Taxons stärker ausgeprägt als bei den kleinen Arten. Beweidung hatte einen deutlich negativeren Einfluss auf die Artenzahl als Mahd (einmal jährlich) oder kurzzeitige Nutzungsaufgabe (5-15 Jahre). Der Grund dafür könnte der durch Beweidung verursachte größere Schaden und die Entnahme der Nahrungsressourcen phytophager Insekten sein. Zudem führte jeder der drei Bewirtschaftungsweisen zu einer unterschiedlichen Artenzusammensetzung aller Taxa. Daher sollte die bevorzugte Bewirtschaftungsoption kleiner Kalkmagerrasenfragmente ein Wechsel zwischen Mahd und kurzzeitiger Nutzungsaufgabe in Kombination mit einer Diversifizierung der umgebenden Landschaft sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die allgemein verbreitete Konzentration auf große Habitatfragmente überdacht werden sollte, da der Schutz sowohl kleiner als auch großer Fragmente unerlässlich ist. Bei der Planung von Schutzmaßnahmen für fragmentierte Offenlandlebensräume sind lokale Einflüsse wie Fragmentgröße und Bewirtschaftung zwar wichtig, aber nicht ausreichend: Landschaftsfaktoren wie Habitatkonnektivität und Landschaftszusammensetzung müssen ebenfalls in die Schutzbemühungen mit einbezogen werden um das langfristige Überleben von spezialisierten Pflanzen- und Invertebratenarten zu sichern.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc630de
dc.titleLandscape context of habitat fragmentation and the diversity of plants, arthropods and snails on calcareous grasslandsde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeVidal, Stefan Prof. Dr.
dc.date.examination2014-07-22
dc.description.abstractengLand-use change, habitat loss and fragmentation are among the main drivers of the decline of biodiversity worldwide. In Central Europe, calcareous grasslands belong to the most species-rich habitats. They harbour a great diversity of xero- and thermophilic plant and invertebrate species but are increasingly under threat from agricultural intensification and abandonment. They depend on grazing or mowing, but today, these traditional land use practices have become unprofitable for farmers. Therefore, increasingly smaller fragments are embedded within a matrix that is often unsuitable for most of the plant and invertebrate species specialised on calcareous grasslands. The first part of this thesis analyses the effects of fragment size, connectivity, the composition of the surrounding landscape and plant species richness on leafhopper community structure. Leafhoppers are a highly diverse group of phytophagous insects with a close connection to vegetation structure and composition. We selected 14 large (>1 ha) and 14 small (<1 ha) fragments of calcareous grassland in the surroundings of Göttingen along gradients of increasing connectivity to other calcareous grasslands, increasing plant species richness and in the increasing complexity of the surrounding landscape, i.e. the percentage of arable land within a 500 m radius. Increasing habitat isolation reduced leafhopper species richness in simple (dominated by arable crops), but not in complex landscapes. This effect was driven by generalist species. Moreover, generalist species richness increased with increasing connectivity on small fragments, whereas it remained stable on large fragments. Finally, generalist species richness increased more steeply with increasing plant species richness on connected than on isolated fragments, suggesting that more colonisers reach connected fragments and can subsequently use the available plant resources. Our results show that insect biodiversity on fragmented calcareous grasslands not only depends on habitat connectivity but that it is interactively affected by habitat connectivity, landscape composition, habitat area and plant species richness. Isolated fragments that are either small or located in simple landscapes are less likely to receive immigrants after extinction events, potentially leading to a gradual reduction in species richness over time. In the second part of this thesis we aim to contribute to the resolution of the so-called SLOSS debate (“Single Large Or Several Small”), which considers whether it is better to conserve single large or several small fragments of a habitat. Small fragments are expected to cover greater habitat heterogeneity due to a larger geographical distance and thereby greater total species richness, whereas large fragments offer more stable habitat conditions and bigger population sizes. In this study, in addition to plants and leafhoppers, we also collected data on true bugs and snails. Species richness of all four taxa as well as the richness of habitat specialists was substantially higher on several small fragments than on one or two large fragments of equal total size. However, community composition of large and small fragments differed and some of the rarest specialist species were confined to large fragments. The complexity of the landscape surrounding the fragments did not play an important role for species richness and community composition. These results question the focus on either small or large fragments and imply that both large and small habitat fragments are needed for successful biodiversity conservation. In the third part of the thesis, we explore the effects of grassland management (grazing, mowing and abandonment), connectivity and landscape composition on species richness, abundance, community composition and trait-based responses (body size and Red List status) of nine taxa: plants, butterflies, bees, grasshoppers, hoverflies, spiders, true bugs, rove beetles and leafhoppers. We selected 30 small fragments (<1 ha) of calcareous grassland along orthogonal gradients of habitat connectivity and landscape complexity. We found a negative effect of an increasing percentage of arable land in the surroundings of the fragments, which led to a 29 % loss of overall species richness. We presume that landscapes dominated by arable land offer less alternative habitat and resources for foraging or during migration, resulting in lower species richness. Habitat connectivity generally enhanced species richness across all taxa. This was more accentuated in the large species per taxon, which can be expected to be good dispersers. Finally, grazing reduced species richness and abundance much more than mowing (once a year) or short-term abandonment (for 5-15 years), in particular of red-listed species, presumably due to the greater damage caused, reducing food resources for phytophagous insects. Furthermore, each of the three management types resulted in a different community composition of all taxa. Therefore, the preferential management strategy for small fragments of calcareous grassland should be an alternation between mowing and short-term abandonment combined with a diversification of the surrounding landscape. Overall, we conclude that the widespread concentration on large habitat fragments should be reconsidered, leading to the conservation of both large and small habitat fragments. When planning conservation measures for fragmented grassland habitats, a focus on local factors like fragment size and management is important but insufficient: landscape factors including habitat connectivity and landscape complexity need to be taken into account to ensure the long-term survival of specialised plant and invertebrate populations.de
dc.contributor.coRefereeSteffan-Dewenter, Ingolf Prof. Dr.
dc.subject.enghabitat fragmentationde
dc.subject.engarthropodsde
dc.subject.engsnailsde
dc.subject.engleafhoppersde
dc.subject.engplantsde
dc.subject.englandscape contextde
dc.subject.engcalcareous grasslandsde
dc.subject.engconnectivityde
dc.subject.engmatrix habitatde
dc.subject.enghabitat isolationde
dc.subject.engspecialisationde
dc.subject.engcommunity compositionde
dc.subject.engSLOSS debatede
dc.subject.engspecies richnessde
dc.subject.engmultitaxon approachde
dc.subject.englandscape compositionde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5FAA-9-0
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.identifier.ppn821928406


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