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Climate response of above- and belowground productivity and allocation in European beech

dc.contributor.advisorHertel, Dietrich Dr.
dc.contributor.authorMüller-Haubold, Hilmar
dc.date.accessioned2015-05-28T14:15:57Z
dc.date.available2015-05-28T14:15:57Z
dc.date.issued2015-05-28
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5FFB-6
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-5096
dc.description.abstractDie Rotbuche (Fagus sylvatica L.) ist die bestimmende Baumart der potentiell natürlichen Vegetation in den Wäldern Mittel- und Westeuropas die ökonomisch bedeutsamste Laubbaumart Deutschlands. Obwohl diese spät-sukzessionelle Baumart über eine hohe physiologische Toleranz gegenüber einem weiten Spektrum klimatischer Wuchsbedingungen verfügt, wird die Buche gegenüber anderen temperaten Laubbaumarten als relativ trockensensitiv eingeschätzt. Da im Zuge des globalen Klimawandels mit einer Verschlechterung der klimatischen Wasserbilanz und mit einer Zunahme sommerlicher Trockenperioden gerechnet wird, wird die zukünftige Rolle der Rotbuche in der europäischen Forstwirtschaft derzeit intensiv diskutiert. Diese Studie hatte zum Ziel, hydrologische und klimatische Einflüsse auf die Produktivität und die Vitalität der Rotbuche zu untersuchen. Hierdurch sollen grundlegende Mechanismen der Trockenstressantwort bei dieser trocken-sensitiven Art identifiziert, und Rückschlüsse auf zukünftige Klimaantworten von Buchenbeständen ermöglicht werden. Zu diesem Zweck wurde die ober- und unterirdische Biomasseproduktion von 12 Buchenaltbeständen im Norddeutschen Tiefland entlang eines natürlichen Niederschlagsgradienten (543-816 mm a-1) auf einheitlichem geologischen Substrat ermittelt. Um den zusätzlichen Einfluss der Wasserspeicherkapazität der Böden zu berücksichtigen, wurden Paare von Buchenbeständen untersucht, die unter nahezu identischen klimatischen Bedingungen, jedoch auf Böden unterschiedlicher Textur (sandige versus lehmig-sandige Böden) stockten. Einflüsse der Wasserverfügbarkeit und klimatischer Variationen auf das Wachstum wurden untersucht unter Berücksichtigung (i) der gesamten ober- und unterirdischen Biomasseproduktion, (ii) der Dynamik von Ressourcen-Allokation und Kohlenstoff-Partitionierung, sowie (iii) der Morphologie wasseraufnehmender und -abgebender Oberflächen. Unerwarteterweise zeigte sich die gesamte Produktivität von Buchen-Altbeständen nur geringfügig von Veränderungen der hydrologischen Regime entlang des Gradienten beeinflusst. Trotz deutlicher Unterschiede in der jährlichen Wasserverfügbarkeit nahmen die oberirdische und die gesamte Biomasseproduktion auf den trockeneren Flächen des Transektes nicht ab. Allerdings führten ausgeprägte früh-sommerliche Wasserdefizite (in den Monaten Juni und Juli) zu deutlichen Einbußen der oberirdischen Biomasseproduktion, und insbesondere der Stammholzproduktion. Entlang des untersuchten Gradienten konnte eine ausgeprägte, kontinuierliche Verschiebung der Allokationsmuster festgestellt werden: Mit abnehmender Wasserverfügbarkeit nahm die Feinwurzelproduktion zu und das Verhältnis von oberirdischer:unterirdischer Biomasseproduktion ab. Anders als oberirdische Komponenten zeigte die Feinwurzelproduktion eine hohe Sensibilität gegenüber Unterschieden hinsichtlich hydrologischer Regime. In Übereinstimmung mit der Optimalitätstheorie der pflanzlichen Ressourcennutzung konnte dieses Allokationsverhalten in sowohl in Reaktion auf veränderte Niederschläge, als auch in Antwort auf auch veränderte Wasserspeicherkapazitäten beobachtet werden. Allokative Anpassungsmechanismen an Wassermangel wurden im Feinwurzelbereich zusätzlich durch morphologische Plastizität (Zunahme im Verhältnis von Oberfläche: Biomasse) und durch Regulierung der räumlichen Verteilung (zunehmende Konzentrierung von Feinwurzeln in der organischen Auflage) komplementiert. Im Gegensatz zu diesen komplexen unterirdischen Trockenheits-Antworten konnten keinerlei Anpassungen der Blattmorphologie an veränderte hydrologische Bedingungen festgestellt werden. Neben Reaktionen auf Wasserverfügbarkeit wurde die Fruchtbildung als zweiter wesentlicher Einfluss auf das Allokationsverhalten der Buche erkannt. Eine deutliche Ressourcen-Allokation zu Gunsten der Fruchtentwicklung beeinträchtigte maßgeblich das oberirdische vegetative Wachstum, insbesondere den Stammholzzuwachs. Auf Grund einer hohen Attraktionsstärke der Früchte gegenüber C und N führte zunehmende Fruktifizierung auch zu einer Gewichts- (und Größen-) Abnahme der Einzelblätter und somit zu reduzierter Bildung von Blattmasse und Bestandesblattfläche (LAI). Neben dieser Abnahme an assimilierender Blattoberfläche führte auch eine deutliche Senkung der Blatt-Stickstoffgehalte in Folge der reproduktiven Ressourcenwidmung mutmaßlich zu einer Verschlechterung der C-Bilanz, sowohl im Mast- als auch im Folgejahr. Eine Analyse klimatischer Einflussfaktoren auf das Mastverhalten legt nahe, dass die Blütenbildung der Buche durch Überschreitung eines Schwellenwertes der Kohlenstoffassimilation im Frühsommer (Juni-Juli) induziert wird. Sofern diese Schlüsse zutreffen, unterliegt das zeitliche Muster der Fruktifikations-Antwort auf Witterungsauslöser einer Rückkopplungskontrolle durch pflanzliche Stickstoff-Dynamik. Vor dem Hintergrund anhaltend erhöhter Stickstoffdepositionen ergäbe sich aus diesem Mechanismus eine zusätzliche Belastung für das zukünftige vegetative Wachstum der Buche. Es ist anzunehmen, dass die in dieser Studie belegte hohe allokative Plastizität in Altbäumen Fagus sylvatica dazu befähigt, ihre hohe Konkurrenzkraft in einem breiten Spektrum hydrologischer Regime zu entfalten. Darüber hinaus werden die hier dargestellten Mechanismen einer langfristigen Trockenheitsanpassung mutmaßlich zu einer gesteigerten Resistenz und Resilienz von Buchen-Altbeständen gegenüber Ereignissen extremer Sommertrockenheit beitragen.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc570de
dc.titleClimate response of above- and belowground productivity and allocation in European beechde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeLeuschner, Christoph Prof. Dr.
dc.date.examination2014-07-16
dc.description.abstractengEuropean beech (Fagus sylvatica L.) is by far the most abundant tree species of Central Europe’s natural forest vegetation and one of the economically most important trees in Germany. Although this late-successional tree species shows a wide physiological tolerance toward a broad range of climatic and edaphic growing conditions, beech is known to be relatively drought sensitive when compared to other broad-leaved temperate forest trees. As man-made climate change is likely to impair the climatic water balance during the growing season and to increase the frequency of severe drought events over large parts of Central Europe, the future role of beech in forestry is under current debate. Thus, this study aimed at investigating the influence of hydrologic and climatic conditions on the productivity and vitality of beech and to identify basic mechanisms of a long-term adaption to water deficits in this drought-susceptible tree species. For this purpose, above- and belowground biomass production was studied in 12 mature beech forest stands along a natural rainfall gradient (543-816 mm y-1) on uniform sandy geological substrate in the Northern German Lowlands. To consider the potential effect of soil water storage on the precipitation-response, this study was carried out in paired beech stands with similar climatic conditions but growing on sites with contrasting soil texture (sandy vs. sandy-loamy). Influences of water availability and climatic variations on growth patterns were investigated by monitoring (i) total above- and belowground biomass production, (ii) carbon partitioning and resource allocation dynamics, and (iii) morphology of the water absorbing and transpiring surfaces in response to climatic alterations. Quite unexpectedly, differences of annual (or growing season) water availability across the climatic gradient were found to exert only little influence on the productivity of mature beech stands, as neither aboveground NPP (NPPa) nor total NPP showed a decrease towards the dry end of the transect. However, NPPa and stem wood production were found to be primarily controlled by hydrologic conditions in the current peak growing period (June and July). Along the precipitation gradient, a pronounced continuous shift in the patterns of biomass partitioning emerged, resulting in higher fine root production and decreased aboveground:belowground productivity at the drier sites. Unlike aboveground biomass components, fine root production in mature beech was shown to react highly responsive toward changes in water availability. In line with the optimal partitioning theory, this allocational behaviour could be observed in response to decreasing precipitation but also with decreasing soil water storage capacity. Such allocational adaption processes to water shortage were complemented by morphological plasticity (increased surface:biomass ratio) and adjustment of the positioning (increasing concentration of fine roots in the organic layers) of the fine root system. Leaf morphological alterations, however, were not found as a part of long-term adaption to changing hydrologic regimes in mature beech. Fructification was found to be a second important factor for allocational shifts in beech, as a large C allocation toward fruit growth strongly impaired aboveground vegetative growth, especially stem wood increment. For a high sink strength for C and N, fruit growth caused decreases in the weight and size of single leaves and thereby reduced a production of leaf biomass and LAI. Besides decreases in leaf area, pronounced foliar N depletion upon masting assumably lowered the canopy C assimilation in the mast and even in the post-mast year. Observed patterns in the fructification response to solar radiation suggest that floral induction in beech is a threshold controlled reaction to enhanced levels of canopy carbon gain in early summer (June-July) preceding the mast year. By these findings, the temporal pattern of a masting response to climatic cues in beech appears to be feedback-controlled by plant-internal N dynamics and, with continuing high N deposition loads, from this mechanism may arise additional burden for future vegetative growth in beech. A high degree of allocational plasticity in mature trees certainly constitutes an integral part of long-term adaptability of Fagus sylvatica to a wide range of hydrologic regimes which may also support resistance and resilience to single severe drought events.de
dc.contributor.coRefereeHauck, Markus Prof. Dr.
dc.subject.engFagus sylvaticade
dc.subject.engplant–climate interactionsde
dc.subject.engnet primary productionde
dc.subject.engdrought stressde
dc.subject.engcarbon allocation shiftde
dc.subject.engprecipitation gradient studyde
dc.subject.engresource dynamicsde
dc.subject.engclimatic masting cuesde
dc.subject.engreproductive ecologyde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5FFB-6-9
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät für Biologie und Psychologiede
dc.subject.gokfullBiologie (PPN619462639)de
dc.identifier.ppn826278981


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