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Akteure der Landwirtschaft in Leader-Aktionsgruppen: Untersuchungen zur Teilnahmemotivation vor dem Hintergrund sozio-kultureller Fragmentierung

dc.contributor.advisorvon Cramon-Taubadel, Stephan Prof. Dr.
dc.contributor.authorEbeling, Benjamin
dc.date.accessioned2017-03-10T09:07:39Z
dc.date.available2017-03-10T09:07:39Z
dc.date.issued2017-03-10
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0023-3DD0-1
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-6184
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc630de
dc.titleAkteure der Landwirtschaft in Leader-Aktionsgruppen: Untersuchungen zur Teilnahmemotivation vor dem Hintergrund sozio-kultureller Fragmentierungde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedStakeholders of Agriculture in Leader Action Groups: examining the motivation to participate against the backdrop of socio-cultural fragmentationde
dc.contributor.refereeHarteisen, Ulrich Prof. Dr.
dc.date.examination2017-02-01
dc.description.abstractgerLandwirtschaftsnahe Personen erbringen in ländlichen Räumen wiederholt Engagementleistungen freiwilliger Art. Eine solche Form abseits des originären Prodktionsbezuges ist die Mitarbeit in den Lokalen Aktionsgruppen (LAGn) der Leader-Regionalentwicklung. Diese Forschungsarbeit erkundet deren Attraktivität angesichts eines von Herausforderungen geprägten landwirtschaftlichen Handlungsumfeldes. Neue Erkenntnisse zur theoretischen Strukturierung des Untersuchungsgegenstandes landwirtschaftlicher LAG-Mitarbeit bereichern das Forschungsfeld. Die ausgesprochen komplexe Rolle der Landwirtschaft als gestaltender Teil des ländlichen Raumes findet sein Abbild in einer differenzierten Wahrnehmung der Leader-Regionalentwicklung und der dortigen Mitarbeit. Im ländlichen Raum vollzieht der Akteur eine die eigene Rolle erkundende Suchbewegung. Die Arbeit taucht zunächst in die Tiefe des landwirtschaftlichen Hintergrundes ein und konzentriert sich auf die Darstellung der Besonderheiten landwirtschaftlicher Lebens- und Arbeitswelt und damit auf die Menschen selbst. Wesentliche Einflüsse auf landwirtschaftliches Handeln im Allgemeinen und das LAG-Engagement im Speziellen gehen von einer als `Sozio-kulturelle Fragmentierung der Landwirtschaft´ bezeichneten Komponente aus. Dieser Begriff wird mit seinen sechs Teilebenen in die Wissenschaft eingeführt. Diese unterliegen jeweils für sich einem konfliktbehafteten Wandel zwischen Tradition und Moderne, zwischen Abschottung und Öffnung, Rückzug und Mitarbeit. Die Folgen sind ein Verlust an inneren und äußeren Orientierungslinien. Dies führt letztlich zu einer Verunsicherung landwirtschaftlich tätiger Personen. Der Begriff `Sozio-kulturelle Fragmentierung´ fokussiert auf die aktuellen Herausforderungen für die in der Landwirtschaft tätigen Menschen und ergänzt damit die rein ökonomischen Herausforderungen des Strukturwandels mit einem Blick auf die dort tätigen Personen. Als weitere theoretische Basis werden `Grundmotive freiwilligen Engagements´ entworfen, die sowohl für das freiwillige Engagement von Bürgern, als auch jenes von Unternehmen und Organisationen, eigene Engagementsystematiken darstellen. Die `Motive der Nicht-Teilnahme an Engagementgelegenheiten´ bereiten ebenfalls vorhandene Literatur auf. Sie zeigen theoretische Spektren auf, die im Sinne einer Auseinandersetzung mit möglichen Nutzenformen des Engagements eine Vorlage bieten, um engagementbezogene Ziele zu erkennen, einzuordnen und gegebenenfalls neu auszurichten. In der Datenerhebung werden landwirtschaftsnahe LAG-Mitglieder niedersächsischer Leader-Regionen postalisch und mündlich befragt. Typische Vertreter dieser Untersuchungsgruppe sind Kreisbauernvertreter, Landwirte und Landfrauen. Der Befragungszeitraum lag zwischen 2013 und 2015. Von Einfluss auf die Höhe der landwirtschaftlichen LAG-Teilnahmemotivation sind die vier statistisch ermittelten Einflussfaktoren `Gemeinschaftsinteressen´, `Soziale Unterstützung´, `Handlungsressourcen´ und `Strategische Ausrichtung´. Je nach betrachteter landwirtschaftlicher Subgruppe können 43 – 60 % der Höhe der Teilnahmeabsicht an LAG-Sitzungen erklärt werden. Der ebenfalls identifizierte Faktor `Eigene Gruppe: Landwirtschaft´, der die Komplexität des landwirtschaftlichen Hintergrundes beschreibt, wird im Laufe der Auseinandersetzung ausdifferenziert. Die qualitativen Befragungsergebnisse kreisen um die Wahrnehmung einer insgesamt eher schwierigen landwirtschaftlichen Rolle in den LAGn sowie die damit zusammenhängenden Motivations- und Demotivationsfaktoren eigenen Teilnahme. Mit Blick auf die `Sozio-kulturelle Fragmentierung der Landwirtschaft´ werden der LAG-Teilnahme und den dabei zum Tragen kommenden gestaltenden Motive für die landwirtschaftliche Gruppe äußerst heilsame, weil identitätsstiftende Wirkungen attestiert, die den Fragmentierungsfolgen entgegenwirken. Die LAG-Teilnahme passt grundsätzlich gut ins Bild der eigenen Anstrengungen um öffentlichkeitsbezogene Integration, jedoch ruft die mangelnde Einbindung über Projektmöglichkeiten sowie ein LAG-seitig unklarer Bedarf an landwirtschaftlichen Kompetenzen die Frage nach der Einbindung der Landwirtschaft und deren Rolle in der ländlichen Entwicklung auf den Plan. Ohne die direkte Beteiligung der Landwirtschaft und die Honorierung ihrer Rolle wird auch die integrierende Wirkung in Frage gezogen, die der Leader-Ansatz eigentlich versprühen kann. Die Diskussion thematisiert diese schwierige Rolle vor allem konventioneller Landwirtschaft in der Leader-Regionalentwicklung und entwirft hierzu `Engagementthemen´, welche das komplexe Miteinander theoretisch aufarbeiten und mit Verweis auf die beiderseitigen Einflüsse strukturieren. Außerdem wurde eine siebenstufige `Evaluationstypologie´ entwickelt. Die Datenmenge erlaubt eine vereinfachte Strukturierung der Gesprächspartner in die drei Gruppen `Verärgerte´, `Beobachter´ und `Überzeugte´. Praktische Schlussfolgerungen werden sowohl an die Leader-Verantwortlichen als auch die landwirtschaftsnahe Gruppe selbst artikuliert. Seitens des Leader-Ansatzes sind Nutzen- und Einbindungsformen für Mitglieder der konventionellen Landwirtschaft zu entwickeln. Darüber hinaus wird landwirtschaftsseitig insbesondere die Bildung eines landesweiten landwirtschaftlichen Leader-Forums als Raum eigenen Erfahrungsaustausches angeregt.de
dc.description.abstractengPeople affiliated with agriculture in rural areas often provide voluntary services. One possible form, apart from the original production focus, is assisting in the Leader regional development Local Action Groups (LAGs). This research work explores how attractive they are in the face of a challenging agricultural condition. New insights into the theoretical structuring of the research subject of agricultural LAG cooperation are enriching the field of research. Agriculture plays an extremely complex formative role in rural areas and this is reflected in a nuanced perception of the Leader regional development and the cooperation there. In rural areas, the stakeholders explore their own roles. The thesis first delves into the depths of the agricultural background and focuses on the representation of the characteristics of agricultural life and work, and therefore on the people themselves. Major influences on agricultural practices in general and the LAG involvement in particular are the results of a component called “socio-cultural fragmentation of agriculture”. This term is being introduced academically with its six layers. Each layer is always subject to a conflict-prone change between tradition and modernity, between isolation and openness, withdrawal and cooperation. This results in a loss of internal and external orientation, and ultimately leads to insecurity for people working in agriculture. The term “socio-cultural fragmentation“ focuses on the current challenges faced by people working in agriculture and expands on the purely economic challenges of structural change facing the people working there. ‘Basic motives of voluntary involvement’ are being outlined as an additional theoretical basis, which represent the individual involvement classifications for both voluntary engagement of citizens as well as companies and organisations. The ‘motives for non-participation in opportunities for involvement’ are also covered in existing literature. They highlight theoretical spectra, which provide a template for recognising, classifying and, if necessary, re-orientating engagement-related goals in the context of exploring the involvement’s possible benefits. In the data collection, agriculture-related LAG members in the Lower Saxony Leader regions were surveyed by post and in person. Typical representatives of these research groups are district farming representatives, farmers and members of the Country Women´s Association. The surveys were carried out between 2013 and 2015. The four statistically-determined influencing factors ‘community interests’, ‘social support’, ‘action resources’ and ‘strategic orientation’ have a great deal of influence on the level of motivation for participating in agricultural LAGs. Depending on the agricultural subgroup, the intention to participate in LAG meetings can be explained from 43 - 60 %. The factor ‘own group: agriculture’, which was also identified, describes the complexity of the agricultural background and is differentiated in the course of the exploration. The qualitative survey findings revolve around the perception of a rather difficult agricultural role in the LAGs overall, as well as the related motivating and demotivating factors for individual participation. With regard to the ‘socio-cultural fragmentation of agriculture’, the LAG participation and the effective formative motives for the agricultural group are extremely healthy, because they assert their identity, which combats the consequences of fragmentation. The LAG participation fits in well with the idea of private efforts for public integration, but the lack of involvement in project opportunities as well as an unclear need for agricultural competences for the LAGs call for attention to the involvement of agriculture and its role in rural development. Without the direct participation of agriculture and appreciating the role it plays, the effects on integration that the Leader approach produces are called into question. The discussion addresses this difficult role, especially of conventional agriculture in the Leader regional development and outlines ‘involvement themes’ which theoretically review the complex cooperation, and organise this with reference to the influences on both sides. A seven-step ‘evaluation typology’ was also developed. The amount of data simplifies the organisation of agricultural LAG-participants into three groups: `disgruntled partners´, `observing partners´ and `convinced partners´. Practical conclusions are expressed both to those in charge in the Leader and to the agricultural group itself. The Leader approach has to develop benefit and involvement forms for members of conventional agriculture. In addition, the creation of a country-wide agricultural Leader forum as a space for sharing knowledge is being encouraged in the agricultural sector.de
dc.contributor.coRefereeNeu, Claudia Prof. Dr.
dc.subject.gerlandwirtschaftsnahe Akteurde
dc.subject.gersozio-kulturelle Fragmentierung der Landwirtschaftde
dc.subject.gerStrukturwandel der Landwirtschaftde
dc.subject.gerLeader-Regionalentwicklungde
dc.subject.gerLokale Aktionsgruppen (LAGn)de
dc.subject.gerTeilnahmemotivation und -kritikde
dc.subject.gerMotive freiwilligen Engagements von Bürgern, Unternehmen und Organisationende
dc.subject.gerMotive der Nicht-Teilnahmede
dc.subject.gerEvaluations-Typologiede
dc.subject.gerRollede
dc.subject.engstakeholders of agriculturede
dc.subject.engsocio-cultural fragmentationde
dc.subject.engstructural change in agriculturede
dc.subject.engLeader regional developmentde
dc.subject.engLocal Action Groups (LAGs)de
dc.subject.engmotivation to participate and critisismde
dc.subject.engmotives of voluntary involvement for engagement of citizens / companies / organisationsde
dc.subject.engmotives for non-participationde
dc.subject.engevaluation typologyde
dc.subject.engrolede
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0023-3DD0-1-2
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.identifier.ppn881901628


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