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Farmer-herder relations in Ghana: interplay of environmental change, conflict, cooperation and social networks

dc.contributor.advisorSchareika, Nikolaus Prof. Dr.
dc.contributor.authorBukari, Kaderi Noagah
dc.date.accessioned2017-08-30T10:03:14Z
dc.date.available2017-08-30T10:03:14Z
dc.date.issued2017-08-30
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0023-3EE9-3
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-6461
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-6461
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-6461
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc390de
dc.titleFarmer-herder relations in Ghana: interplay of environmental change, conflict, cooperation and social networksde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeSchareika, Nikolaus Prof. Dr.
dc.date.examination2016-09-22
dc.description.abstractgerBeziehungen und Interaktionen zwischen Bauern und Viehhaltern sind in Westafrika keine Neuerscheinung. Sie existieren bereits seit langer Zeit und waren bereits Gegenstand vielerlei Forschungstätigkeiten. Ihre Beziehung wird sowohl als konfliktgeladen als auch kooperativ bezeichnet. Neu sind allerdings Berichte über die Zunahme von gewalttätigen Konflikten zwischen Bauern und Viehhaltern in vielen Teilen Ghanas. Strukturelle und neo-Malthusianistische Theorien dominieren hierbei die Interpretation der Konflikte. Diese Theorien beinhalten zum Beispiel den Mangel an Ressourcen, Klimawandel, zunehmende Migrationswellen aus dem Sahel, die Zerstörung von Plantagen und Viehdiebstahl als treibende Kräfte. An dieser Stelle muss auch hervorgehoben werden, dass sich eine Reihe von sozialen Interaktionen, Verteilung von Ressourcen sowie Netzwerke ausbilden. Es ist bis jetzt Forschungen und Diskussionen nicht gelungen, herauszufinden, was tatsächlich der Antrieb dieser mehrdimensionalen Beziehung ausmacht, sei sie konfliktgeladen oder kooperativ. Fragen bestehen: Woraus bestehen die Bauern-und Viehhalter-Beziehungen? Bei welchen Ereignissen entsteht eine konfliktgeladene oder kooperative Beziehung zwischen diesen beiden? Eine weitere Frage muss deshalb gestellt werden, nämlich warum einige Bauern und Viehhalter sich in Konflikte begeben, während andere koexistieren und kooperieren. Inwiefern trägt der Klimawandel und Mangel an Ressourcen zur Ausbildung der Beziehungen zwischen den Parteien bei? Welche sozialen Netzwerke existieren zwischen Bauern und Viehhaltern und welche Rolle spielen diese Netzwerke bei Konfliktverschärfung oder kooperativem Zusammenhalt? Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den oben angeführten Schlüsselfragen und Ereignissen innerhalb dieser Beziehungen zwischen Viehhaltern und Bauern in Ghana auseinander. Es wird Bezug auf einigen Theorien genommen, um nicht nur dieser Fragestellung nachzugehen, sondern auch sie zu konzeptualisieren, mit dem Ziel, den Prozess zu verstehen, der der Bauern-und Viehhalter- Beziehung unterliegt. Um das Eskalieren konfliktgeladener Auseinandersetzungen zwischen Bauern und Viehhaltern zu verstehen, stützt sich die Untersuchung auf eine prozedurale, politische und ökologische Perspektive; dazu wird einerseits die Konzeptualisierung bzw. die Rolle der Nachbarschaft der Untersuchung des Phänomens zugerechnet und andererseits Analysen sozialer (kultureller) Netzwerke zur Darlegung sozialer Interaktionen zwischen ihnen eingeschlossen. Ein qualitatives Datenerhebungsverfahren wurde zur Datenverarbeitung und -bewertung verwendet. Diese Datenerhebungsmethoden beinhalten: Erweiterte Fallstudien, vergleichende Fallstudien, Interviews, Analysen sozialer Netzwerke sowie Fokus-Gruppendiskussion. Die Untersuchung wurde in Agogo, einer Gegend im südlichen Ghana und in Gushiegu, einer Gegend im nördlichen Ghana durchgeführt, mit Follow-Up-Studien in Karaga, Sekyere Kumawu, Konongo, Accra, Kumassi und Tamale. Die Auskunftspersonen waren lokale Bauern, Fulani-Viehzüchter, Viehbesitzer, Bewohner, Dorfoberhäupter, Ansprechpartner, ältere Menschen und Regierende. Es wurde festgestellt, dass die Bauern-Viehhalter-Beziehung multidimensional ist, ob konfliktgeladen oder kooperativ, denn sie hat sich weiterentwickelt und weist mehre Ebenen auf. Diese Ebenen sind unter anderem ihre gemeinsame Geschichte, Zuwanderung von Viehzüchtern, ihre Sesshaftigkeit und die Art der sozialen Interaktionen, die sie während längerer Zeit hindurch mit den Bewohnern bzw. den Einheimischen verknüpft hatten. Die Untersuchung begreift Bauern und Viehhalter als Nachbarn, die kulturelle Gemeinsamkeiten aufweisen, insofern dass sie sich kulturell überschneiden. Sie schließen jeden Tag Friedensabkommen ab und kooperieren trotz bestehender Konflikte. Sie beanspruchen dieselben Ressourcen (Wasser, Land und Futter); sie verhandeln und bilden enge Beziehungen miteinander (Freundschaften, Tierdeckung und Solidarität). Daher können diese konfliktgeladenen Auseinandersetzungen nicht nur aus dem Blickwinkel des Klimawandels und des Ressourcenmangels betrachtet werden, sondern auch aus dem der politischen und historischen sowie sozio-ökologischen aber auch menschliche Faktoren bzw. Ereignisse, die den Nährboden für solche Konflikte und darstellen. Es steht folglich fest, dass eine Reduzierung der Bauern- und- Viehhalter- Konflikte auf nur ökologische Gründe - sowohl aus der Perspektive von Knappheit als auch aus der Wahrnehmung von Bauern und Viehhaltern - komplexer ist als angenommen. Es gibt ebenbürtige Bestimmungsgrößen und Aspekte wie Kooperation, soziale und kulturelle Netzwerke, Verteilung und Zugang der Ressourcen, die kaum erforscht werden. Die Untersuchung empfiehlt, dass die Komplexität der Beziehungen durch Kooperation zunutze gemacht werden können. Theoretisch stellt die Studie vereinfachende und pauschale Konzeptualisierungen von Landwirt-Hirten-Beziehungen in Frage und fordert erweiterte Fallstudien und multi-theoretische Studien der Beziehungen zwischen Studien dieser Beziehungen. Ein besseres Verständnis und eine Analyse der Gesamtheit der Beziehungen ist deshalb nötig. Das Buttom-Up-Verfahren aus Seiten der Betroffenen, das heißt, der Bauern und Viehzüchter, und nicht das Top-Down-Verfahren, das von den Regierenden ausgehend genutzt wird, ist vonnöten, um den gewalttätigen Konflikten zur begegnen (Bottom-up Peace Approach). Weiterhin werden klare nationale und lokale Leitlinien gebraucht. Der Mangel an ausreichenden Daten zu Migrationsbewegungen, Konflikt, Zensus-Daten der Fulani-Viehhalter sowie Zahlen zur benötigten Landgröße für Landwirtschaft und Viehhaltung sind auch erforderlich.de
dc.description.abstractengFarmer-herder relations and interactions are not new in West Africa. They have existed for a long time and have been the subject of scholarship. These relations are presented as marked by conflict, cooperation and complementarity. What is new, however, are widespread reports of the increase in violent farmer-herder conflicts in many parts of Ghana. Structural and neo-Malthusian/environmental scarcity theories have tended to dominate interpretations of these violent conflicts. These interpretations focus on scarce resources and environmental change, increased herder migrations from the Sahel, increased crop destruction, cattle rustling and armed robbery as drivers of farmer-herder violence. Interestingly, despite these violent conflictive relations in Ghana, one can find cooperation and resource sharing as well as the building of social ties/networks between farmers and herders. However, several studies, discussions and discourse have not actually examined what determines and drives farmer-herder relations, be it conflict or cooperation. Questions remain as to what actually constitutes farmer-herder relations. What processes shape and determine a conflictual or cooperative relation between farmers and herders? How do we explain similar instances where some farmers and herders are engaged in violent conflicts whilst others co-exist and cooperate? What roles do environmental change and resource scarcity play in shaping farmer-herder relations? What social networks/ties exist between farmers and herders and how do these networks influence conflict and/or cooperation between them? This study, therefore, examines these key questions and issues within the context of farmer-herder relations in Ghana. A number of theories helped to contextualise the study in order to understand the processes and underlying and mediating factors in farmer-herder relations. Theoretically, therefore, the study adopts a processual approach in studying the escalation of farmer-herder conflicts; a conceptualisation of cultural neighbourhood is used to study cooperative relations; and social network analysis is used to see the influence/effect of social ties in enhancing conflictual and/or cooperative relations between farmers and herders. A qualitative approach was used in the data collection and analysis of the study. These methods included extended case studies, comparative case studies, interviews, social network analysis and Focus Group Discussions (FGDs). The study was conducted in Agogo (southern Ghana) and Gushiegu (northern Ghana), with follow-up studies in Karaga, Sekyere Kumawu, Konongo, as well as in Accra, Kumasi and Tamale. Respondents comprised local farmers, Fulani herders, cattle owners, inhabitants of the communities, chiefs and opinion leaders/elders and government officials. The study shows that farmer-herder relations, whether conflictual or cooperative in terms of resource access and use, are multi-dimensional, complex and develop through several processes. These include a long history of interaction and contact; herder migrations, long-time settlements among local people and the nature and type of social networks that exist between them. The study contextualises farmers and herders as cultural neighbours who share cross-cutting ties, build everyday peace and cooperate even in the midst of violent conflicts. The two equally exchange and share natural resources (water, land, pasture), trade and build personal relationships (friendships, cattle entrustment and social solidarity). Further, reducing farmer-herder conflicts to just structural factors and to environmental/climate change and resource scarcity, from the perspectives of both the environmental scarcity/security school and that of farmer-herder perceptions, is far more complex than assumed. Rather, a plethora of political, historical, social and ecological factors drives violent conflict escalation. In addition, violent conflict escalation develops through a process, social networks and a constellation of diverse actors who play significant roles in their escalation. The study recommends that the complexity of farmer-herder relations calls for a harnessing of issues that are common to cooperation and cross-cutting ties between local farmers and herders. Theoretically, the study questions simplistic and general conceptualisations of farmer-herder relations and calls for extended case studies and multi-theoretical studies of farmer-herder relations. Thus, better comprehension and analysis of the totality of farmer-herder relations are needed. Besides, a Bottom-up Peace Approach from the local level from the perspective of local peoples, instead of the top-down national government approach, is needed to address violent farmer-herder confrontations. Moreover, clear national and local policies are required to deal with issues of land use and access, cattle rearing and pastoralism in general. Issues regarding the unavailability of accurate data on pastoralists’ migration trends, conflict, census data of Fulani pastoralists, land size required for both farming and cattle keeping and climatic data must also be addressed.de
dc.contributor.coRefereeScheffran, Jürgen Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeSow, Papa Dr.
dc.subject.engFarmersde
dc.subject.engFulani Herdersde
dc.subject.engGhanade
dc.subject.engConflictsde
dc.subject.engCooperationde
dc.subject.engEnvironmental Changede
dc.subject.engLandde
dc.subject.engResourcesde
dc.subject.engSocial Networksde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0023-3EE9-3-6
dc.affiliation.instituteSozialwissenschaftliche Fakultätde
dc.subject.gokfullEthnologie (PPN621261858)de
dc.identifier.ppn1008593060 1000137929


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