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A step to reducing tail biting in finisher pigs: Can a management tool help pigs and farmers?

dc.contributor.advisorSchrader, Lars Dr.
dc.contributor.authorvom Brocke, Astrid Luise Lydia Elfi
dc.date.accessioned2014-12-16T10:11:04Z
dc.date.available2014-12-16T10:11:04Z
dc.date.issued2014-12-16
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0023-9966-7
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4828
dc.description.abstractSchwanzbeißen ist eines der gravierendsten Probleme in der konventionellen Schweinehaltung, da es zu einer erheblichen Einschränkung des Tierwohls führt und zudem wirtschaftliche Einbußen nach sich zieht. Eine Prävention von Schwanzbeißen ist äußerst schwierig, da die Ursachen multifaktoriell sind. Viele Risikofaktoren, die Schwanzbeißen auslösen können, sind durch Untersuchungen hinreichend bekannt, aber das fehlende Bewusstsein für das Vorhandensein dieser Risikofaktoren auf den Betrieben erschwert es den Landwirten, eine Veränderung der Situation herbeizuführen. Ein ganzheitlicher Ansatz ist erforderlich, um die vorhandenen Risikofaktoren auf den Betrieben zu identifizieren und für jeden Betrieb ein entsprechendes individuelles Profil mit seinen Stärken und Schwächen zu erstellen. Vor diesem Hintergrund wurde das Schwanzbeiß Interventions Programm (SchwIP) 2011 entwickelt, dem eine betriebsindividuelle Erhebung verbunden mit den Grundsätzen der Planung von Tiergesundheit und Tierwohl (Animal Health and Welfare Planning, AHWP) zu Grunde liegt. SchwIP wurde auf deutschen konventionellen Betrieben mit Mastschweinehaltung angewendet und evaluiert, um Landwirten zu helfen, die Risikofaktoren für Schwanzbeißen zu identifizieren und zu reduzieren, sowie sich der Herausforderung zu stellen, die Gegebenheiten auf den Betrieben zu optimieren. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu ergründen: 1) wie eine Management-Anwendung in der Praxis verbreitet werden kann und ob ein Wissenstransfer zu den Anwendern erfolgt, 2) ob die Anwendung von SchwIP bezüglich einer Reduzierung von Risikofaktoren für Schwanzbeißen und einer Verringerung der Prävalenz von Schwanzverletzungen auf den Betrieben effektiv ist und 3) ob sich die Effektivität der Anwendung der Management-Hilfe auch in der Erfassung der Prävalenz von Schwanzverletzungen am Schlachthof widerspiegelt. Es wurden 23 eintägige Schulungen mit 19 Veterinären und 115 landwirtschaftlichen Betriebsberatern durchgeführt, um die Management-Hilfe SchwIP in ganz Deutschland zu verbreiten (Kapitel 4). Die Teilnehmer erlernten die Anwendung von SchwIP in interaktiven Schulungen mit einer Kombination aus theoretischen und praktischen Lehrabschnitten. Die Schulungsgruppen wurden subjektiv, basierend auf der Ausprägung ihrer ablehnenden Einstellung gegenüber Bestandteilen oder der Konzeption von SchwIP einer der folgenden drei Kategorien zugeordnet: hochgradig, mittelmäßig oder geringfügig ablehnend. In den nach der Schulung ausgeteilten Feedback-Bögen bewerteten hochgradig ablehnende Schulungsgruppen die Anwendbarkeit der Managementhilfe auf den Betrieben signifikant schlechter als die anderen beiden Gruppen. Allerdings wurden keine Unterschiede zwischen den Kategorien der Schulungsgruppen hinsichtlich der Benotung des Wissenstransfers in den Feedbackbögen sowie der sich an die Schulungen anschließenden praktischen Anwendungen auf den Betrieben festgestellt. Insgesamt erachteten 67% der Teilnehmer Schulungen als geeignetes Medium für das Erlernen zukünftiger Managementhilfen. Als Schlussfolgerung lässt sich ableiten, dass es erforderlich ist, sich Erfahrungen und Grundkenntnisse im Kommunikationstraining sowie in dem Leiten einer Gruppe anzueignen, bevor Schulungen entwickelt und durchgeführt werden, um auf die unterschiedlichen Einstellungen der Teilnehmenden eingehen zu können. Die Managementhilfe SchwIP wurde auf 188, von Schwanzbeißen betroffenen Betrieben, an jeweils einem Tag zwischen Juni und November im Jahr 2012 und erneut im gleichen Zeitraum im Jahr 2013 angewendet. Die Anwendung erfolgte entweder von einer Wissenschaftlerin der Arbeitsgruppe (68 Betriebe) oder von einem der 68 geschulten Tierärzte bzw. Betriebsberater (120 Betriebe) (Kapitel 5). Die Auswahl der untersuchten Buchten war problemorientiert, das heißt, Buchten wurde Vorrang in der Erhebung gegeben, in denen Schwanzbeißen zum Zeitpunkt des Besuchs vorhanden war oder Buchten, bei denen ein wiederkehrendes Auftreten bekannt war. Insgesamt zeigte sich, dass durch die Anwendung von SchwIP, bezogen auf alle Betriebe, das Gesamtrisiko zwischen den beiden Erhebungen signifikant reduziert werden konnte. Die Landwirte nahmen sich bei jedem Betriebsbesuch Ziele und Maßnahmen vor, unterstützt von dem jeweiligen Anwender und dem generierten SchwIP-Betriebsbericht, um das Risiko für Schwanzbeißen auf ihren Betrieben zu reduzieren. Der Grad der Umsetzung der vorgenommenen Maßnahmen (alle, einige oder keine Maßnahmen umgesetzt) hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Veränderung des Gesamtrisikos von Schwanzbeißen. In den verschiedenen Risikokategorien Komfort, Beschäftigung, Futter & Wasser, Gesundheit und Stress konnte kein Unterschied im jeweiligen Gesamtrisiko der Kategorien zwischen den Erhebungen festgestellt werden. Allerdings konnte in der Kategorie Beschäftigung ein Wissenstransfer durch die Anwender und das SchwIP verzeichnet werden, da im Jahr 2013 mehr Betriebe eine Beschäftigung anboten, sowie mehr Betriebe Beschäftigungsmaterial (z. B. Stroh, Heu, etc.) anstelle von Beschäftigungsobjekten (z. B. Kette mit Holzstück) bereitstellten. Darüber hinaus zeigte sich, dass sich die Prävalenz von Schwanzläsionen (Blut am Schwanz, entzündliche Schwellungen des Schwanzes, Teil- oder Vollverlust) und von Ohrläsionen (Blut oder Kruste am Ohr) zwischen den beiden Betriebserhebungen signifikant reduzierte. Begleitend zu den Betriebserhebungen wurde eine Bonitierung der Schwanzläsionen von 32 Betrieben, auf denen das SchwIP angewendet wurde, und von 32 Kontrollbetrieben am Schlachthof durchgeführt (Kapitel 6). Drei Beobachter beurteilten Schwanzläsionen von einer Gesamtstichprobe von 80.034 geschlachteten Schweinen anhand von Fotos, wobei 43.402 Fotos von SchwIP Betrieben im Zeitraum vom 02.07.2012 bis 29.11.2013 bonitiert wurden und 36.632 Fotos von Kontrollbetrieben im Zeitraum vom 22.11.2012 bis 29.11.2013. Die Bonitur erfolgte mit Hilfe einer 4-stufigen Skala (keine / leichte / schwere Verletzung, Nekrose). Zusätzlich wurde beurteilt, ob ein Vollverlust des Schwanzes vorhanden war oder nicht. Für die Auswertung wurden die Verletzungsgrade zusammengefasst zu den Befunden ‘Verletzung‘ und ‘keine Verletzung‘. Verletzungen wurden unabhängig von dem jeweiligen Schweregrad im Durchschnitt bei 25,4 % der Schlachtkörper von Kontrollbetrieben festgestellt, wobei die Mehrzahl der Verletzungen leichte Verletzungen waren (23,6 % der Schlachtkörper). Es wurden weniger Schwanzspitzennekrosen in der routinemäßigen Fleischuntersuchung ermittelt als Nekrosen von Fotos bonitiert wurden. Von insgesamt 548 Schwanzspitzennekrosen wurden nur 17 % übereinstimmend sowohl von Fotos als auch in der routinemäßigen Fleischuntersuchung erfasst, wohingegen 53 % der Nekrosen, die in der routinemäßigen Fleischuntersuchung festgestellt wurden, auch in der Fotobonitur als solche bewertet wurden. Die Prävalenz von Schwanzverletzungen war in der ersten Saison (Winter), in der sowohl von SchwIP- als auch von Kontrollbetrieben Fotos vorhanden waren, im Beobachtungszeitraum signifikant höher bei den SchwIP-Betrieben als bei den Kontrollbetrieben, aber in keiner der folgenden Saisons. Dies weist auf eine Reduzierung durch die Anwendung der Managementhilfe SchwIP hin. Zusammenfassend erwies sich die Kombination von einer betriebsindividuellen Erhebung, entsprechend, den in SchwIP integrierten Grundsätzen der Planung von Tiergesundheit und Tierwohl (AHWP) als erfolgreich. Die Risikofaktoren für Schwanzbeißen auf Betrieben mit bestehender Schwanzbeißproblematik konnten reduziert und die Prävalenz von Schwanzverletzungen, sowohl auf den Betrieben als auch im Schlachthof, gesenkt werden. Schulungen mit Betriebsberatern und Veterinären erwiesen sich zudem als ein sehr effektiver Weg, neue Managementhilfen in der landwirtschaftlichen Praxis zu verbreiten und einen Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Beratung und daran anschließend an die Landwirte bereitzustellen.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc630de
dc.titleA step to reducing tail biting in finisher pigs: Can a management tool help pigs and farmers?de
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeGauly, Matthias Prof. Dr. Dr.
dc.date.examination2014-11-20
dc.description.abstractengTail biting is a major welfare and economic problem in pig production which is difficult to prevent on conventional farms due to its multifactorial nature. A wide range of risk factors have already been identified, but a lack of awareness of these risk factors on farm makes it difficult for the farmers to change the tail biting situation. A holistic approach is required to identify the strengths and weaknesses on each farm to create a specific risk profile. Therefore, the tail biting management tool called SchwIP (abbreviation for “Schwanzbeiß Interventions Programm” meaning tail biting intervention programme) was developed, which combines individual farm risk assessment with the principles of animal health and welfare planning (AHWP). SchwIP was evaluated on conventional German finisher farms to help farmers to reduce risk factors for tail biting and to meet the challenge for improving the tail biting situation on farm. The main aims of this thesis were to investigate: 1) how such a tail biting tool could be distributed in practice and whether knowledge transfer to stakeholders could be provided, 2) the effectiveness of the implementation of SchwIP in reducing the risk score for tail biting and the tail lesion prevalence on farm, and 3) whether the effectiveness of the tool was also apparent in tail lesion prevalence determined at the abattoir. Twenty-three one day training courses with 19 veterinarians and 115 farm advisers were conducted to distribute the tail biting management tool SchwIP throughout Germany (Chapter 4). Participants learned how to implement SchwIP in interactive workshops with a mixture of theoretical and practical sessions. Workshop groups were subjectively categorised into one of the three types: low, intermediate, or high antagonistic groups, based on the level of their antagonism towards SchwIP or the concept of SchwIP. Highly antagonistic groups evaluated the on farm usability of the tool significantly worse in the anonymous feedback forms that were handed-out. However, no differences between the three group types were found in their evaluation of knowledge transfer and implementation of SchwIP on customer farms. Sixty-seven percent of training participants recommended training workshops for colleagues for the uptake of similar tools. One important conclusion emerged for future workshop leaders, namely that they should strive for basic communication training and group leadership experience before setting up workshops. SchwIP was implemented on 188 farms with tail biting problems twice; initially on a one day assessment between June and November in 2012, and again in 2013, either by one researcher (68 farms) or by one of the 68 trained farm advisers / veterinarians (120 farms) (Chapter 5). The selection of pens was problem based, therefore pens with prevalent tail biting problems were given preference. Farmers decided on each visit on aims and measures to minimise the tail biting situation supported by external advice from the operator and the SchwIP farm report. Across all farms the total risk score for tail biting decreased between the two on farm assessments. The level of implementation rate (all, some or no measures implemented) had no significant influence on the change of the total risk score for tail biting. No differences between the two on farm assessments were found in the risk factor categories ‘comfort, enrichment, feed & water, health and stress’. However, in the category ‘enrichment’ knowledge transfer provided by the tool and operators was shown to be effective as in 2013 (second visits) more farms offered enrichment or material instead of objects. Moreover, the prevalence for blood on the tail, swollen tail, tail loss and ear lesions decreased significantly between the two farm visits. Accompanying the data collection on farm a tail lesion monitoring in an abattoir was conducted with pigs from 32 farms assessed with SchwIP and from 32 control farms (Chapter 6). Three observers recorded tail lesions from a sample of 80,034 photos. Out of these, 43,402 pigs originated from SchwIP farms, which were recorded from 02.07.2012 to 29.11.2013 and 36,632 pigs from control farms were recorded from 22.11.2012 to 29.11.2013. The photos were assessed using a 4 point scale (no / mild / severe lesions or necrosis). Additionally a complete loss of the tail was assessed as present or absent. For the analysis the lesion scores were summarised to a combined lesion score of either ‘lesion’ or ‘no lesion’. Tail lesions of any severity were observed in an average of 25.4 % of pigs from control farms with the majority of pigs affected by minor lesions (23.6 %). Tail necroses recorded at meat inspection were less prevalent than necroses scored from photos. Out of the 548 necroses only 17 % were recorded from both photos and meat inspection, whereas 53 % of the necroses scored at meat inspection were also recorded from photos. Prevalence of tail lesions was during the first season (winter) where photos from SchwIP farms as well as control farms were present, significantly higher in SchwIP farms than in control farms but not in any of the following seasons, suggesting that the implementation of SchwIP led to a reduction of the tail lesion prevalence in SchwIP farms. In conclusion, the combination of farm specific risk assessment and animal health and welfare planning which is included in SchwIP successfully reduced risk factors for tail biting and also tail lesion prevalence on farm and at the abattoir. Training workshops for farm advisers and veterinarians are an effective way to distribute novel tools in practice and to provide knowledge transfer from research to advisory services and subsequently to farmers.de
dc.contributor.coRefereeSchrader, Lars Dr.
dc.subject.gerTail bitingde
dc.subject.gerPigsde
dc.subject.gerSchwIPde
dc.subject.engTail bitingde
dc.subject.engPigsde
dc.subject.engSchwIPde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0023-9966-7-2
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.identifier.ppn81284694X


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