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Functional diversity of mycorrhiza in relation to land-use changes and ecosystem functions

dc.contributor.advisorPolle, Andrea Prof. Dr.
dc.contributor.authorSchröter, Kristina
dc.date.accessioned2016-02-19T10:02:07Z
dc.date.available2016-07-10T22:50:07Z
dc.date.issued2016-02-19
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0028-86CC-1
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-5519
dc.description.abstractDie Nutzung von Waldökosystemen hat eine lange Tradition in Deutschland. Wie allerdings dieser Eingriff in das Ökosystem Wald die wichtigsten Symbiosepartner der Bäume– die Mykorrhizapilze – beeinflusst, ist noch nicht ausreichend verstanden. In temperaten Wäldern bilden die Ektomykorrhiza-Pilze (EM) die vorherrschende Form dieser Symbiose an Bäumen. Bei dieser Symbiose profitiert der Pilz-Partner von der Versorgung mit Kohlehydraten. Der Pflanzen-Partner erhält Nährstoffe wie beispielsweise Stickstoff (N). Die „Pflanzen-Ökonomie-Theorie“ impliziert, dass Bäume weniger Kohlehydrate in ihre EM-Partner investieren, wenn Nährstoffe leicht verfügbar sind. In diesem Fall sind sie nicht so sehr auf die Unterstützung ihrer EM-Partner angewiesen. Zusätzlich zu EM-Pilzen wachsen Pilze mit anderen Lebensweisen in oder an Baumwurzeln, wie zum Beispiel Endophyten, Saprophyten oder auch Pathogenen. Zusammen bilden sie die Gemeinschaft der wurzelassoziierten Pilze. Bisher gibt es nur wenig Information darüber, wie diese Gemeinschaft der wurzelassoziierten Pilze auf waldbauliche Maßnahmen reagiert. Es ist deshalb von großer Bedeutung, diesen Einfluss, mit Bezug auf die differenzierten Lebensweisen, besser zu verstehen. Das übergeordnete Ziel dieser Doktorarbeit war es, Veränderungen in der Struktur der Gemeinschaft wurzelassoziierter Pilze, in Bezug auf waldbauliche Maßnahmen und verschiedene Umweltparameter, zu untersuchen. Relevant war dabei der Bezug zu unterschiedlichen, pilzlichen Lebensweisen. Untersucht wurden hierzu Einflüsse verschiedener Umweltparameter und Waldbauintensitäten auf die pilzliche Gemeinschaft mit Hilfe von Pyrosequenzierung. Ebenso wurde die Ernte eines Baumes simuliert, indem Bodenbereiche frei von lebenden Wurzeln erzeugt wurden. Die taxonomische und funktionelle Diversität, letztere repräsentiert durch Explorations-Typen der EM-Hyphen, wurde über eineinhalb Jahre beobachtet. Die Untersuchungsflächen der Biodiversitäts-Exploratorien in der Schwäbischen Alb, dem Hainich-Dün und der Schorfheide Chorin unterscheiden sich in der Intensität des Waldbaus, der Baumartenzusammensetzung, dem Klima sowie Bodenparametern und bieten daher eine exzellente Möglichkeit, um folgende Forschungsziele und Hypothesen zu untersuchen: (I) Die Charakterisierung der wurzelassoziierten Pilze in temperaten Wäldern in Deutschland war eines der Hauptziele dieser Arbeit. Die Gemeinschaft der wurzelassoziierten Pilze wurde mit 454-Pyrosequenzierung auf Waldflächen der Biodiversitäts-Exploratorien untersucht. Diese wurde mittels intensiver Literaturrecherche in verschiedene Lebensgemeinschaften gegliedert. Die gesamte pilzliche Gemeinschaft unterschied sich hauptsächlich je nach dominierender Hauptbaumart der Fläche. Diese Unterschiede wurden maßgeblich durch EM-Pilze verursacht, da diese über 60% derjenigen Pilze ausmachten, denen eine Lebensweise zugeordnet werden konnte. Die Gemeinschaft der saprophytischen Pilze wurde hingegen mehr durch regionale Herkunft beeinflusst. Die saporphytischen Pilze machten etwa 20% derjenigen Pilze aus, denen eine Lebensweise zugeordnet werden konnte. Andere Lebensweisen, wie beispielsweise Endophyten oder Pathogene, waren im Pyrosequenzierungs-Datensatz unterrepräsentiert, weshalb für sie keine verlässlichen Berechnungen durchgeführt werden konnten. (II) Ein anderes wichtiges Ziel dieser Arbeit war es, die „Pflanzen-Ökonomie-Theorie“ großräumig zu untersuchen. Hierfür wurde die Hypothese aufgestellt, dass es einen Zusammenhang zwischen Intensität der Waldbewirtschaftung, Wurzelstickstoff- und Wurzelkohlehydrat-Konzentration sowie dem Artenreichtum, der Diversität und der Gemeinschaftstruktur der EM-Pilze gibt. (III) Darüber hinaus wurde angenommen, dass verschiedene biotische und abiotische Umweltparameter die Gemeinschaft der EM und der saprophytischen Pilze unterschiedlich beeinflussen, basierend auf ihrer differenten Lebensweise. Kohlenstoff (C)-, Stickstoff (N)-, Glukose- und Fruktosekonzentrationen der Wurzel wurde hierfür gemessen. Informationen zu Bodenparametern wie beispielsweise pH, C- und N-Gehalt des Bodens der gleichen Flächen wurden dankenswerter Weise von anderen Arbeitsgruppen der Biodiversitäts-Exploratorien bereitgestellt. Zusätzlich waren Indices, welche die Intensität der waldbaulichen Maßnahmen auf diesen Flächen beschreiben, vorhanden und wurden zum Vergleich herangezogen. Die Glukosekonzentration der Wurzeln schien mehr Einfluss auf Artenanzahl und Gemeinschaft der EM-Pilze zu haben, als die Fruktosekonzentration. Generelle lineare und adaptive Modelle deuten eine dynamische Interaktion zwischen der Gemeinschaft der EM, forstlicher Maßnahmen sowie N- und Glukosekonzentration der Wurzeln an. Dies könnte beispielsweise auf den Nährstoff-Austrag bei der Ernte von Bäumen zurückzuführen sein. Darüber hinaus steigt die Glukosekonzentration mit der Intensität des Waldbaus an, was auf eine bessere Lichtversorgung einzelner Bäume hindeuten könnte. Der Artenreichtum von EM-Pilzen war positiv mit der Intensität des Waldbaus korreliert. Die vorliegende Studie zeigte auch, dass unter niedriger N- und hoher Glukosekonzentration in den Wurzeln die Diversität der EM-Pilze erhöht war. Für die saprophytischen Pilze konnte dieser Zusammenhang nicht eindeutig gezeigt werden. Die Diversität saprophytischer Pilze war negativ mit der Intensität des Waldbaus korreliert. Zudem waren sie von dem allgemeinen C-Gehalt der Wurzeln sowie einigen Spurenelementen abhängig und profitierten vermutlich über Wurzelexudate vor allem von Fruktose. Bodenparameter und regionale Herkunft erklärten die Gemeinschaftsstruktur der saprophytischen Pilze besser als die der EM. Insgesamt wurde gezeigt, dass die Hauptbaumart der Fläche, Bodenparameter wie pH, die Versorgung der Wurzel mit Glukose und der Einfluss durch waldbauliche Maßnahmen die Haupteinflussfaktoren für Artenreichtum, Diversität und Gemeinschaftsstruktur der EM-Pilze sind. (IV) Mit einem kleinräumigen Störungs-Experiment wurde untersucht, ob Wurzelstreu, welche zum Beispiel bei der Ernte eines Baumes anfällt, lokal die EM-Gemeinschaft beeinflusst. Hierfür wurden auf Buchen dominierten Untersuchungsflächen im Hainich Wurzeln im Boden von ihrem Baum abgetrennt. Aus dieser Behandlung ergaben sich Bereiche, die frei von lebenden Wurzeln waren. Der Abbau der Wurzelstreu sowie die Wiederbesiedlung dieser Bereiche wurden über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren beobachtet. Die EM-Gemeinschaft in ungestörten Bereichen diente hierbei als Kontrolle. Nach eineinhalb Jahren erreichte die EM Gemeinschaft wieder den Klimax-Status der ungestörten Kontrollen. Für die Wiederbesiedlung der gestörten Bereiche waren hauptsächlich diejenigen Pilze von Bedeutung, die auch in den ungestörten Kontrollen häufig zu finden waren. Auch Unterschiede in der Funktionalität der wieder besiedelnden EM-Pilze wurden untersucht. Während des ersten Jahres des Wiederbesiedlungsprozesses waren EM mit einem „Kurzen-Distanz“ Hyphen-Explorations-Typ von Bedeutung. Dies wurde möglicherweise durch die Stickstoffabgabe degradierender Wurzeln beeinflusst. Zusammenfassend zeigte diese Studie in großem Maßstab, dass Waldbau die EM-Pilz-Gemeinschaft positiv und die saprophytische Gemeinschaft negativ beeinflusst. Der positive Einfluss könnte auf zwei Hauptursachen basieren: Kurzfristig verursachen Störungen im Wurzelbereich Veränderungen in der EM-Gemeinschaft. Langfristig sind Umweltparameter, wie der Austrag von Nährstoffen durch die Baumernte, sowie die Erhöhung der Kohlehydratkonzentration durch erhöhte Lichtverfügbarkeit wahrscheinlich ausschlaggebender. Der negative Einfluss auf die saprophytischen Pilze wird vermutlich durch einen geringeren Totholzanteil in stark genutzten Wäldern mit verursacht. Es wurde in großem Maßstab gezeigt, dass Glukose wichtiger für die EM-Gemeinschaft zu sein scheint als Fruktose. Dies war vorher vor allem in Laborstudien untersucht worden. Das kleinräumige Störungs- Experiment zeigte eine hohe Resilienz der EM-Gemeinschaft.de
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc570de
dc.titleFunctional diversity of mycorrhiza in relation to land-use changes and ecosystem functionsde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeDaniel, Rolf Prof. Dr.
dc.date.examination2015-07-14
dc.description.abstractengManaging forest ecosystems has a long tradition in Germany. However, the influence of this intervention on the most important symbiosis partners of the trees, mycorrhizal fungi, is poorly understood. The fungal partner profits from the supply of plant carbohydrates. The plant partner receives nutrients, for example nitrogen (N). In temperate forests, ectomycorrhizas (EM) are the dominant type of this symbiosis on trees. The “plant-economic theory” predicts that trees invest fewer carbohydrates in their EM partners when nutrients are readily available. In addition to EM, fungi with other lifestyles including endophytes, saprophytes or pathogens grew in and on the tree roots, forming a community of root-associated fungi. As information has been very rare until now, it is an important issue to understand how forest management impacts the root-associated fungal community, with special regard on its different fungal lifestyles. The overarching goal of this thesis was to explore the community structures of root-associated fungi with different lifestyles, and specifically to investigate the effects of environmental variables and forest management on these communities. Root disturbance caused by tree harvesting was simulated by cutting roots; the resulting degradation of root litter and recolonization by living roots and associated EM community were observed. Taxonomic and functional diversity, represented by EM hyphal exploration types, were addressed. The Biodiversity Exploratories (Swabian Alb, Hainich Dün and Schorfheide Chorin) with differences in management intensity, tree species composition, climate conditions and soil properties provide an excellent opportunity to address the following hypothesis and research aims: (I) To characterise the root-associated fungal community in temperate forests in Germany. The root-associated fungal community was observed by 454 pyrosequencing on tree roots from forest plots of the Biodiversity Exploratories. The lifestyles of specific fungi were assigned by an intensive literature search. Dominant tree species of the plot was found to have a greater effect on the overall root-associated fungal community than the study region. These differences of the whole fungal community were primarily driven by EMs, as they accounted for more than 60% of the fungi to which a lifestyle could be annotated. In contrast, the saprophytic community, with 20% abundance of all fungi to which a lifestyles could be annotated, was less influenced by dominant tree species than by regional origin. The sequence numbers of other lifestyles such as endophytes or pathogens were underrepresented within the pyrosequencing dataset and could therefore not be used to identify drivers for their community structure. (II) To investigate the “plant-economic theory” on a large scale. Therefore, it was hypothesized that there is a relationship between forest management, root nitrogen and carbohydrate concentrations in roots as well as EM richness, diversity and community structure. (III) Furthermore, it was hypothesized that different abiotic and biotic environmental variables influence the richness, diversity and community of EM and of saprophytes to differing degrees, based on their different lifestyles. Root carbon (C), N, glucose and fructose concentrations were measured. Information on soil properties, like pH or soil C and N concentration, were provided by other working groups from the Biodiversity Exploratories for the same soil samples. Additionally, indices describing the intensity of forest management were available for the same plots. Generalized linear and adaptive models suggest a dynamic interaction between the EM diversity and community to forest management, root N and carbohydrate concentrations. The present study indicates that under low root N concentrations and higher root glucose concentrations EM fungal diversity was enhanced. Root glucose, rather than fructose concentration, was found to be important for EM richness and community structure. The richness of EM was also positively associated with forest management intensity. In intensively utilized forests a lower N concentration in the roots was detected, probably caused by nutrient export via tree harvesting. Furthermore, root glucose concentration increased with forest management intensity perhaps the result of higher light availability for remaining trees. This large scale study had borne out indications from laboratories studies, that glucose appears to be specifically important for EM fungi. In contrast to EM, the diversity of the saprophytic fungi was negatively correlated with the intensity of forest management. Their diversity and richness mainly relied on forest management, on root C and both carobhydrate concentration without specification, as well as on some rare elements. Community differences of saprophtic fungi were fewer dependent on dominant tree species than that of the EM community. (IV) To test whether root litter, resulting for example from tree harvesting, affects EM communities locally. Small scale root disturbance was simulated by severing roots in soil of beech plots in the Hainich Exploratory by a cutting devise. This treatment resulted in patches free from living roots. The degradation of this root litter and the recolonization of those patches were monitored for one year and a half year. For comparison, undisturbed EM communities were also monitored. After a year and a half, the EM community of roots within disturbed patches reached a climax state that was not significantly different from that of undisturbed EM communities anymore. Tis demonstrated on a small scale the high resilience of the EM fungal community against disturbance. Fungi communly present in the undisturbed control soil cores were also those fungi, which were most able to recolonized disturbed patches. Furthermore differences were identified in functionality, represented by exploration types of the EMs during recolonization. Short distance exploration type was identified to preferably recolonize cut patches during the first year, possibly caused by the release of soluble N from the decomposing roots. In conclusion, this study demonstrated that forest management influences root-associated fungal community on a large scale, whereas different lifestyles react in different ways. Forest management had a negative influence on the diversity of saprophytic fungi and a positive on the diversity and richness of EM fungi. This negative influence on the saprophytes could be caused by fewer deadwood in intensively managed forests. This positive influence of forest management on EM fungal community may be due to two main drivers: disturbances by tree harvesting may cause short term changes. In the long term, environmental factors such as removal of nutrients due to biomass removal or higher carbohydrate production, due higher light availability, may have stronger impact on EM community structures than root litter or niche occupation. Our small scale root cutting experiment revealed a high resilience of the EM community to disturbance.de
dc.contributor.coRefereeAmmer, Christian Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeGansert, Dirk PD Dr.
dc.contributor.thirdRefereeScheu, Stefan Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeHölscher, Dirk Prof. Dr.
dc.subject.engEctomycorrhizade
dc.subject.engBiodiversity Exploratoriesde
dc.subject.engforest managementde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0028-86CC-1-3
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät für Biologie und Psychologiede
dc.subject.gokfullBiologie (PPN619462639)de
dc.description.embargoed2016-07-10
dc.identifier.ppn847968863


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