Das Belastungserleben erwachsener Kinder von Parkinsonpatienten in Abhängigkeit von der Schlafqualität und dem Beziehungserleben
Caregiver burden in adult children of patients with Parkinson's disease: quality of sleep and filial maturity
by Theresia Jacob
Date of Examination:2016-07-13
Date of issue:2016-07-08
Advisor:Prof. Dr. Svenja Happe
Referee:Prof. Dr. Dr. Günter Reich
Referee:Prof. Dr. Margarete Schön
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Name:Dissertation_Stand_09112015-ohneCV.pdf
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Format:PDF
Abstract
English
The research aimed at finding a reliable instrument in order to measure filial maturity of family caregivers. Thus, the study based on Marcoen’s Louvain Filial Maturity Scale A (LFMS-A) and Cicirelli’s Filial Anxiety Scale (FAS) which were provided for adult children of patients suffering from Parkinson’s disease. It was to dertermine the relation between the degree of filial maturity respectively filial anxiety and the subjective perception of caregiver burden. The main focus of attention was drawn towards the question whether the LFMS-A or the FAS showed a more significant connection with caregiver burden and therefore is more relevant concerning the relationship of needy parents and their adult children. Furthermore, focus was put on the relation between caregiver burden, filial maturity and the participants’ quality of sleep. The sample consisted of fifty patient-caregiver pairs and 50 controls that were interviewed seperately by using standardized questionnaires. The results revealed a significant connection between filial maturity respectively anxiety of grown-up children of patients suffering from Parkinson’s disease and their subjective caregiver burden (hypothesis 1): A high degree of filial anxiety and a low filial maturity effect the caregiver burden negatively. The filial anxiety measured with the FAS presents a more significant correlation with the subjective caregiver burden than the filial maturity as displayed by the LFMS-A (hypothesis 2). Concerning the general sleep quality, the results correlate significantly with both caregivers’ and patients’ health-related quality of life (hypothesis 3). Furthermore, the interrelation between a high degree of the parents’ need for care and a high level of subjective caregiver burden in their adult children was proved (hypothesis 4). Hoewever, the the fifth hypothesis could not be confirmed which predicts a direct correlation between adult children’s filial maturity respectively maturity and their overall sleep quality. The author of this survey aimed at making a contribution towards establishing the concept of filial maturity in family caregiving in order to be able to provide better advise to caregivers at risk and also to support coping strategies for a more successful handling of needy parents.
Keywords: filial maturity; caregiver burden; health-related quality of live; quality of sleep; Parkinson's disease
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Das Ziel der vorliegenden Untersuchung bestand darin, eine aussagekräftige und effektive Skala zur Messung der Filialen Reife pflegender Angehöriger zu finden. Im Mittelpunkt standen hierzu die Louvain Filial Maturity Scale A nach Marcoen (LFMS-A) und die Filial Anxiety Scale nach Cicirelli (FAS). Diese wurden erwachsenen betreuenden Kindern von Parkinsonpatienten vorgelegt, um Zusammenhänge zwischen dem Grad ihrer filialen Reife bzw. Angst und dem Ausmaß ihres subjektiven Belastungserlebens zu ermitteln. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, welche der Skalen in einem engeren Zusammenhang mit der Belastung der betreuenden Söhne und Töchter stand und folglich eine größere Relevanz in der Beziehung zwischen hilfsbedürftigen Eltern und ihren erwachsenen Kindern aufweist. Darüber hinaus wurde der Frage nachgegangen, inwieweit sich Belastungs- und Beziehungserleben auf die subjektive Schlafqualität der Studienteilnehmer auswirken.
Die Stichprobe dieser Untersuchung setzte sich aus 50 Patienten-Betreuer-Paaren und 50 Kontrollpersonen zusammen, die mit Hilfe standardisierter Fragebögen getrennt voneinander interviewt wurden. Anhand der vorliegenden Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass ein enger Zusammenhang zwischen der filialen Angst bzw. Reife erwachsener Kinder hilfsbedürftiger Eltern und deren subjektivem Belastungserleben besteht (Hypothese 1): Eine verhältnismäßig hohe filiale Angst sowie ein geringer Grad filialer Reife wirkt sich negativ auf die Betreuungssituation aus, was sich in einer Verstärkung der subjektiven Belastung der betreuende erwachsenen Kinder von Parkinson-Patienten widerspiegelt. Die mittels der FAS gemessene filiale Angst der betreuenden erwachsenen Kinder der Parkinsonpatienten steht in einem engeren Zusammenhang mit ihrer subjektiv empfundenen Belastung als ihre anhand der LFMS-A erhobene filiale Reife (Hypothese 2). Hinsichtlich der allgemeinen Schlafqualität weisen die aktuellen Ergebnisse sowohl bei den erwachsenen betreuenden Kindern als auch bei den Parkinson-Patienten auf deutliche Zusammenhänge mit ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität hin (Hypothese 3). Darüber hinaus konnte mit Hilfe der aktuellen Untersuchungsergebnisse die Verbindung zwischen einem hohen Grad der Pflegebedürftigkeit der Parkinsonpatienten und einem erhöhten Belastungserleben ihrer betreuenden Söhne und Töchter eindeutig gezeigt werden (Hypothese 4). Einzig die fünfte Hypothese, laut der der Grad der filialen Reife in einem direkten Zusammenhang mit dem Schlafverhalten der Studienteilnehmer steht, konnte im Rahmen der hier vorliegenden Untersuchung nicht bestätigt werden (Hypothese 5).
Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, das Konzept der Filialen Reife langfristig in der Angehörigenberatung zu etablieren, um Risikopersonen besser beraten und Copingstrategien für einen gelungenen Umgang mit pflegebedürftigen Familienmitgliedern gezielter fördern zu können.
Schlagwörter: filiale Reife; Belastungserleben betreuender Angehöriger; gesundheitsbezogene Lebensqualität; Schlafqualität; Parkinson-Syndrom