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Die medizinische Betreuung von Pflegeheimbewohnern

Perspektiven und Bedürfnisse von Angehörigen

dc.contributor.advisorHummers-Pradier, Eva Prof. Dr.
dc.contributor.authorLangen, Juliane
dc.date.accessioned2016-11-30T10:14:46Z
dc.date.available2016-12-07T23:50:05Z
dc.date.issued2016-11-30
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-002B-7CC5-7
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-5993
dc.description.abstractEinleitung: In Deutschland wird die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen zunehmend in stationären Einrichtungen versorgt. Dieser Zuwachs bringt neue Herausforderungen, nicht zuletzt für die medizinische Versorgung der Pflegebedürftigen, mit sich. Qualitative Interviews mit beteiligten Akteuren können Erkenntnisse zum „Status quo“ liefern. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Perspektive der Angehörigen, da diese häufig in die medizinische Versorgung eingebunden sind und einen differenzierten Blick auf die Versorgungsqualität haben. Fragestellung: Welche Erfahrungen haben Angehörige im Pflegeheim mit der medizinischen Versorgung gemacht und wie wird die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften wahrgenommen? Welche Aufgaben übernehmen Angehörige bei der medizinischen Versorgung? Methoden: Die Arbeit ist eingebettet in die qualitative, multizentrische Studie „INTERPROF - Interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation im Pflegeheim“. In drei Regionen Deutschlands wurden hier unter anderem 23 offene Leitfadeninterviews mit 27 privaten Bezugspersonen in 14 Pflegeheimen durchgeführt. Die Interviews wurden, angelehnt an die Methode der Grounded Theory, ausgewertet. Ergebnisse: Als zentrales Phänomen wurde das „Einbezogensein“ der Angehörigen in die medizinische Versorgung erarbeitet. Angehörige versuchen, aktiv auf die medizinische Versorgung der Bewohner Einfluss zu nehmen. So werden neben der aktiven Hilfe bei der Pflege und Medikamentenbeschaffung zum Teil Hausarztbesuche initialisiert, Facharzttermine ausgemacht und Bewohner bei deren Praxisbesuchen begleitet. Darüber hinaus zeigt sich Einbezogensein durch den Kontakt der Angehörigen zum Hausarzt. Die Gründe hierfür sind vielfältig und lassen sich etwa auf ein Verantwortungsgefühl für den Bewohner oder auch den Wunsch des Bewohners nach Beteiligung der Angehörigen zurückführen. Angehörige üben zum Teil eine gewisse „Kontrollfunktion“ aus, dies führt mitunter zu emotionaler und zeitlicher Belastung. Es vermittelt andererseits eine gewisse Sicherheit, über Vorgänge informiert zu sein und diese beeinflussen zu können. Angehörige sind jedoch weniger „einbezogen“ oder wollen weniger „einbezogen“ werden, wenn sie die medizinische Versorgung gewährleistet sehen oder die Bewohner noch selbstständig sind. Folglich fühlen sie sich durch die bewusste Verantwortungsabgabe an die Pflegeeinrichtung entlastet. Schlussfolgerungen: Angehörige von Pflegeheimbewohnern stellen eine wichtige Personengruppe im Pflegeheim dar und bringen sich häufig intensiv, auch hinsichtlich der medizinischen Versorgung, zum Wohle der Bewohner ein. Wesentliche Anliegen sind eine patientenzentrierte, regelmäßige medizinische Versorgung. Es erscheint erstrebenswert, die Akzeptanz und Einbeziehung der Angehörigen durch die beteiligten Akteure im Heim und die Politik zu fördern. Auch die Einrichtung von organisatorischen Strukturen im Heim, z. B. durch die selbstverständliche Aufstellung eines Angehörigenkreises und die zunehmende unaufgeforderte Berücksichtigung von Angehörigen in medizinischen Entscheidungen (bei Einverständnis des Bewohner) wäre wünschenswert. Zudem sollte ihre Position in Heimbeiräten gestärkt werden. Das übergeordnete Ziel wäre es, Angehörige so in die Heimarbeit einzubeziehen, dass letztlich der Bewohner hinsichtlich der medizinischen Versorgung profitiert.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titleDie medizinische Betreuung von Pflegeheimbewohnernde
dc.title.alternativePerspektiven und Bedürfnisse von Angehörigende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedMedical care of nursing home residentsde
dc.contributor.refereeSchweda, Mark PD Dr.
dc.date.examination2016-11-30
dc.description.abstractengIntroduction: The rising number of persons needing care is increasingly being catered for by means of in-patient facilities in Germany. This growth brings new challenges with it, not least where medical care for the residents of nursing homes is concerned. Qualitative interviews with the stakeholders can provide insights into the status quo. This dissertation deals with the perspective of the relatives, who are often involved in the medical care and have a differentiated viewpoint on the quality of care. Questions: What are the experiences of the relatives of care home patients where medical care is concerned and how do they perceive the working partnership between physicians and care staff? Which of the tasks involved in medical care are performed by relatives? Methods: The dissertation is part of the qualitative, multi-centric study "INTERPROF - Interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation im Pflegeheim" (Interprofessional Working Partnerships and Communication in Nursing Homes). As part of the dissertation, 23 open-ended, guided interviews were conducted with 27 private individual stakeholders in 14 nursing homes in three regions of Germany. The interviews were evaluated based on the grounded theory method. Results: The involvement of relatives in medical care was deemed to be a key phenomenon. Relatives actively try to influence the medical care provided to residents. For example, they actively help with care and obtaining medicine and some of them initiate visits by family physicians, make appointments with consultants and accompany residents on their visits to practices. Involvement is also reflected in relatives' contact with family physicians. The reasons are varied and can be attributed to a feeling of responsibility for the resident or the resident's wish for the relatives to be involved, for example. Some relatives have a certain monitoring role which results inter alia in an emotional burden and can be very time consuming. It also conveys a certain reassurance that they have been informed of events and are able to influence them. Relatives are less involved, or want to be less involved, however, when they see for certain that medical care is being provided or the residents are still independent. They therefore feel that their load is reduced by their conscious decision to hand over responsibility to the care facility. Conclusions: Relatives of nursing home residents are important stakeholders when it comes to nursing homes and are frequently intensely involved in ensuring the wellbeing of the residents, including with regard to medical care. Patientcentric, regular medical care is a major concern. It appears desirable for decisionmakers in the homes and in the political arena to promote the acceptance and involvement of relatives. Establishing organizational structures in the home, for example by setting up a relatives group as a matter of course and giving greater consideration to relatives when it comes to medical decisions without this needing to be requested (given the consent of the resident) would also be well received. Moreover, their position on nursing home councils should be strengthened. The overarching aim would be to involve relatives in the work performed in nursing homes so that, ultimately, residents see benefits in terms of their medical care.de
dc.contributor.coRefereeSchön, Margarete Prof. Dr.
dc.title.alternativeTranslatedviews and needs of relativesde
dc.subject.gerAngehörigede
dc.subject.gerMedizinische Versorgungde
dc.subject.gerPflegeheimde
dc.subject.engrelativesde
dc.subject.engmedical carede
dc.subject.engnursing homesde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-002B-7CC5-7-0
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMedizin (PPN619874732)de
dc.description.embargoed2016-12-07
dc.identifier.ppn873584465


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