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Identitätskonstruktionen marginalisierter Jugendlicher im informellen Sport

Eine qualitative Studie auf dem Bolzplatz

dc.contributor.advisorSchröder, Jürgen Prof. Dr.
dc.contributor.authorMüller, Johannes
dc.date.accessioned2017-01-31T10:19:26Z
dc.date.available2017-01-31T10:19:26Z
dc.date.issued2017-01-31
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-002B-7D29-1
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-6098
dc.description.abstractMännliche Jugendliche mit Migrationshintergrund werden in öffentlichen und politischen Debatten häufig pauschal zu einer Problemgruppe stilisiert und in wissenschaftlichen Diskursen werden ihnen u.a. Schwierigkeiten bei der Identitätsbildung attestiert. Vor dem Hintergrund, dass männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund insbesondere in informellen Kontexten (d.h. außerhalb des Vereins) äußerst sportaffin sind, setzt sich die Dissertation mit dem informellen Fuß- und Basketballspielen von marginalisierten jungen Männern aus einem traditionsverwurzelten Migranten-Milieu auseinander. Im Mittelpunkt der qualitativ angelegten Studie steht dabei die Frage, welche Sinnperspektiven die jungen Männer mit dem informellen, selbstorganisierten Sporttreiben verbinden und welche Bedeutung der Sport bei der Arbeit an der Identität (einschließlich der Geschlechtsidentität) einnimmt. Auf Grundlage von leitfadengestützten Interviews sowie ethnographischen Gesprächen und Beobachtungen werden sowohl die narrativen als auch die durch körperliches Bewegungshandeln erfolgenden (unbewussten) Identitätskonstruktionen und -darstellungen nachgezeichnet, und es wird die besondere Struktur dieser kleinen Lebenswelt beleuchtet. Dabei zeigt sich, dass der informelle Sport für die 13 untersuchten Hauptschüler eine Gegenwelt zur Lebenswelt Schule darstellt, insofern sie hier nicht nur Kompetenzerfahrungen machen können, sondern zudem die ihnen relevanten symbolischen Kapitalien „Respekt“ und „Ehre“ ‚erwirtschaften‘ können. Die Möglichkeit, im informellen Sport identitätsstärkende Erfahrungen zu machen, steht vor allem im Zusammenhang mit der besonderen Struktur des Sports, infolge derer die Jugendlichen bspw. den Sinnrahmen der Aktivitäten selbst bestimmen können und positiv konnotierte Sonderrollen (z.B. die Rolle des Sportvermittlers) einnehmen können. Darüber hinaus veranschaulicht die Untersuchung, dass insbesondere die Jungen mit muslimischem Hintergrund den Sport funktionalisieren, um in ihren Familien zumeist vorherrschende dominanzorientierte Männlichkeitsentwürfe und damit einhergehende hierarchische Geschlechterverhältnisse zu reproduzieren. Damit kann der Sport zwar als zentraler Identitätsstabilisator beschrieben werden, er leistet jedoch zugleich einen Beitrag zum Tradieren von althergebrachten Männlichkeitsentwürfen.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc790de
dc.titleIdentitätskonstruktionen marginalisierter Jugendlicher im informellen Sportde
dc.title.alternativeEine qualitative Studie auf dem Bolzplatz
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedMarginalised youths` constructions of identity in the context of informal physical activitiesde
dc.contributor.refereeSchröder, Jürgen Prof. Dr.
dc.date.examination2016-09-30
dc.description.abstractengIn public and political debates young ethnic minority men are commonly labelled as a ‘problem group’ and in scientific discourses researchers attest them difficulties with identity development. Taking into account that young ethnic minority men are primarily keen on physical activities in informal contexts, this dissertation focuses on the informal football and basketball activities of underprivileged young men from culturally traditional migrant families. The qualitative study examines the following question: which meaning do the informal physical activities have for the youths with regard to their construction of identity (including gender identity)? Based on semi-structured interviews as well as ethnographic conversations and observations the study investigates the narrative and (unintentional) nonverbal constructions and presentations of identity. Furthermore, the study aims at exploring the structure of this small ‘lifeworld’. Findings show that the 13 interviewed and observed young men, who underachieve in school experience the informal physical activities as a ‘counter world’ to the lifeworld of school; here they have the possibility to experience competence and to generate the relevant symbolic capital „respect“ and „honour“. The possibility of making identity-strengthening experiences is associated with the particular structure of the informal activities; due to that structure, they can determine the purpose of the games autonomously and e.g. resume the role of the trainer. In addition, it is shown that especially the boys from Muslim families use the informal activities to reproduce dominance-oriented models of masculinity and hierarchical gender relations that are common in their families. Therefore, on the one hand, the informal physical activities can be described as a stabiliser of identity but on the other hand, the activities contribute to passing on traditional models of masculinity.de
dc.contributor.coRefereeWestphal, Manuela Prof. Dr.
dc.title.alternativeTranslatedA qualitative study on the football pitch
dc.subject.gerinformeller Sport, Identität, Migration, Männlichkeit, Ethnographiede
dc.subject.enginformal physical activities, identity, migration, masculinity, ethnographyde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-002B-7D29-1-1
dc.affiliation.instituteSozialwissenschaftliche Fakultätde
dc.subject.gokfullSport, Spiel, Freizeit (PPN619873485)de
dc.identifier.ppn878702946


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