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Die Einkommenssituation der Landwirtschaft – Empirische Untersuchungen des wirtschaftlichen Wohlergehens und der ökonomischen Resilienz

dc.contributor.advisorvon Cramon-Taubadel, Stephan Prof. Dr.
dc.contributor.authorWendt, Jost-Frederik
dc.date.accessioned2022-07-26T14:15:10Z
dc.date.available2022-08-02T00:50:13Z
dc.date.issued2022-07-26
dc.identifier.urihttp://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?ediss-11858/14182
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-9355
dc.language.isodeude
dc.subject.ddc630de
dc.titleDie Einkommenssituation der Landwirtschaft – Empirische Untersuchungen des wirtschaftlichen Wohlergehens und der ökonomischen Resilienzde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedThe income situation of agriculture – Empirical studies of economic well-being and economic resiliencede
dc.contributor.refereevon Cramon-Taubadel, Stephan Prof. Dr.
dc.date.examination2022-07-06de
dc.description.abstractgerDie Einkommenssituation der Landwirtschaft ist ein Dauerthema in der agrarpolitischen Diskussion. Wesentliche Diskussionspunkte sind, ob, erstens, die deutsche/europäische Agrarstatistik für eine Bewertung des realen Wohlergehens der Landwirte aussagekräftig ist. Zweitens, das verwendete Bewertungsmaß die tatsächliche Bedürftigkeit der Landwirte wiedergeben kann. Drittens, die Regulierung der Einkommensstützung durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zielgerichtet erfolgt. Die Dissertation befasst sich in diesem Themenkomplex explizit mit zwei unabhängigen Untersuchungspfaden: Der Themenpfad I verfolgt das Ziel, das wirtschaftliche Wohlergehen von landwirtschaftlichen und nichtlandwirtschaftlichen Haushalten in Deutschland empirisch auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2018 zu untersuchen. Dafür wird ein Indikator verwendet, der das verfügbare Einkommen der Haushalte mit ihrem Nettovermögen kombiniert. Die Ergebnisse zeigen, dass das verfügbare Einkommen der landwirtschaftlichen Haushalte ihnen einen Lebensstandard ermöglichen kann, der diesem von nichtlandwirtschaftlichen Haushalten entspricht. Ferner würden landwirtschaftliche Haushalte im Vergleich zu anderen Haushaltenstypen schlechter gestellt, wenn zusätzlich ihre Vermögenswerte in die Beurteilung ihres wirtschaftlichen Wohlergehens einbezogen werden. Derzeit fehlt es jedoch an statistischen Daten, um das wirtschaftliche Wohlergehen auch im Zeitverlauf bewerten und daraus agrarpolitische Konsequenzen ableiten zu können. Die Agrarstatistik in Deutschland liefert damit keine Hinweise dafür, inwiefern das zweite Ziel der GAP, das heißt, eine gezielte Bereitstellung der Einkommensbeihilfen, erreicht werden kann. Der Themenpfad II verfolgt das Ziel, erstens, einen eigenständigen Ansatz zur Messung der ökonomischen Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe vorzulegen. Dafür werden Anforderungen der Resilienzkonzeptionierung mit Vorgaben der Kreditwürdigkeitsprüfung zu einem zweidimensionalen Scoring-Ansatz vereint. Zweitens, mit Hilfe dieses neuen Ansatzes die ökonomische Resilienz von Ackerbaubetrieben, die sich mit der Einführung der GAP ab 2023 einstellen könnte, empirisch auf Basis des Testbetriebsnetz Landwirtschaft der Wirtschaftsjahre 2015/16 bis 2019/20 zu schätzen. Außerdem ist zu untersuchen, welches Potenzial der Gestaltungsspielraum der Umverteilungsprämie zur Stützung der ökonomischen Resilienz von explizit kleinen/mittleren Ackerbaubetrieben bietet. Die Ergebnisse zeigen, dass das Direktzahlungssystem der GAP-Reform ab 2023 zu keiner Verbesserung der ökonomischen Resilienz von kleinen/mittleren Ackerbaubetrieben gegenüber dieser in der auslaufenden GAP-Reform führt. Eine starke Ausweitung des Budgetanteils für die Umverteilungsprämie auf 30 % deutet an, dass kleine/mittlere Betriebe stärker profitieren könnten als große. Ferner scheint die ökonomische Resilienz eines Betriebs weniger durch die Betriebsgröße als durch mögliche Effizienzunterschiede determiniert zu sein. Das Direktzahlungssystem der GAP ist jedoch nur bis zu einem gewissen Grad dazu in der Lage, aufkommende Effizienznachteile möglichst betriebsindividuell kompensieren zu können. Das heißt, die Stützungselemente können von der Agrarpolitik nur unzureichend mit der realen Bedürftigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben abgestimmt werden. In Anbetracht einer stärker resilienz- und leistungsorientierten GAP obliegt einer Fortführung des Systems flächengebundener Direktzahlungen damit keine Rechtfertigung mehr. Insgesamt trägt diese Dissertation zu einem verbesserten Verständnis für die Herausforderungen in der Bewertung des Wohlergehens und der Resilienz der Landwirtschaft bei. Die bisher verwendeten Erfolgsmaßstäbe der wirtschaftlichen Lage sind nicht dazu befähigt, einer gezielten Ausrichtung der Einkommensstützung gemäß den vertraglich festgesetzten Pflichten nachzukommen. Die Ergebnisse sind daher sowohl für Entscheidungsträger im Bereich der Stützungspolitik als auch für zukünftige Forschungsarbeiten bzgl. des Wohlergehens der Landwirtschaft von Interesse.de
dc.description.abstractengThe income situation of agriculture is an ongoing theme in the agricultural policy debate. The main points of discussion are whether, first, the German/European agricultural statistics are meaningful for an assessment of the real well-being of farmers. Second, it is questioned whether the assessment measure used can reflect the actual indigence of farmers, as well as third, as to whether the regulation of income support through the Common Agricultural Policy (CAP) is targeted to those in need. The dissertation explicitly addresses two independent research objectives: Topic I aims to empirically investigate the economic well-being of farm and nonfarm households in Germany based on the Income and Consumption Survey (EVS) 2018. For this purpose, an indicator is used that combines households’ disposable income and net wealth. The results show that the income available to farm households can support a standard of living equal to that of nonfarm (employed) households. Furthermore, farm households would be worse off compared to other household types if their assets were also included in the assessment of their economic well-being. Nevertheless, there is currently a lack of statistical data to assess farm households’ economic well-being over time and to derive agricultural policy implications. Thus, agricultural statistics in Germany do not provide any indication to what extent the second objective of the CAP, a targeted provision of income support, can be achieved. The objective of Topic II is to propose a new approach for assessing the economic resilience of farms. To this end, the requirements of resilience conceptualization are combined with those of credit scoring to form a two-dimensional scoring approach. Moreover, this new approach is used to empirically estimate the economic resilience of arable farms that could result with the introduction of the CAP from 2023 onwards. The study is based on the German Test Farm Network of the crop years 2015/16 to 2019/20. In addition, the potential of the design scope of the redistributive payment to enhance particularly the economic resilience of small-/medium-sized arable farms is to be investigated. The results show that the direct payment system of the CAP reform from 2023 does not lead to any improvement in the economic resilience of small-/medium-sized arable farms com-pared to such in the expiring CAP reform. A strong expansion of the budget share for the redistributive payment to 30 % suggests that small-/medium-sized farms could benefit more than large farms. Furthermore, the economic resilience of a farm seems to be less determined by farm size than by possible efficiency differences. However, the direct payment system of the CAP is only to a certain extent able to compensate for emerging efficiency disadvantages on a farm-specific basis. This means that the support elements can only be inadequately aligned by agricultural policy to the real needs of farms. In view of a more resilience- and performance-oriented CAP, the continuation of the system of area-based direct payments is no longer justified. Overall, this dissertation contributes to an improved understanding of the challenges in assessing the well-being and resilience of agriculture. The measures of farms’ economic situation used to date are not capable to achieve a targeted income support in accordance with contractual obligations. The results are therefore of interest to both decision makers in the field of support policy as well as to future research on agricultural well-being.de
dc.contributor.coRefereeBahrs, Enno Prof. Dr.
dc.subject.gerLandwirtschaftliches Einkommende
dc.subject.gerEinkommensstützungde
dc.subject.gerÖkonomische Resilienzde
dc.subject.gerWirtschaftliches Wohlergehende
dc.subject.gerLandwirtschaftliche Haushaltede
dc.subject.gerAckerbaubetriebede
dc.subject.gerUmverteilungsprämiede
dc.subject.gerZweidimensionaler Scoring-Ansatzde
dc.subject.gerKreditwürdigkeitsprüfungde
dc.subject.engfarm incomede
dc.subject.engincome supportde
dc.subject.engeconomic resiliencede
dc.subject.engeconomic well-beingde
dc.subject.engfarm householdsde
dc.subject.engarable farmsde
dc.subject.engredistributive paymentde
dc.subject.engtwo-dimensional scoring approachde
dc.subject.engcredit scoringde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-ediss-14182-7
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.description.embargoed2022-08-02de
dc.identifier.ppn1811858562
dc.notes.confirmationsentConfirmation sent 2022-07-26T14:45:01de


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