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Using smart farming technologies to improve the sustainabilty of livestock grazing systems

dc.contributor.advisorKomainda, Martin Dr.
dc.contributor.authorHamidi, Dina Helene
dc.date.accessioned2023-01-12T16:47:57Z
dc.date.available2023-01-20T00:50:09Z
dc.date.issued2023-01-12
dc.identifier.urihttp://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?ediss-11858/14455
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-9653
dc.format.extentXXX Seitende
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject.ddc630de
dc.titleUsing smart farming technologies to improve the sustainabilty of livestock grazing systemsde
dc.typecumulativeThesisde
dc.contributor.refereeIsselstein, Johannes Prof. Dr.
dc.date.examination2022-12-16de
dc.description.abstractgerNaturnahe Grünlandflächen, die zu einer weiten Bandbreite an Ökosystemleistungen beitragen, wie zum Beispiel Bodenerosionsschutz, Wasserrückhalt und Kohlenstoffspeicherung sind sowohl durch die Intensivierung als auch die komplette Extensivierung stark bedroht. Die Entstehung dieser offenen Landschaften ist untrennbar mit Weidevieh verbunden, welches in Europa noch bis ins 19. Jahrhundert größtenteils auf Allmenden von Hirten gehütet wurde. Der immense Bedarf an Arbeitskräften für diese Form der Weidehaltung wurde unter anderem auf Hütekindermärkten gedeckt. Durch die Vereinfachung des Zaunbaus mit Erfindung des Stacheldrahts 1873 und des Elektrozauns 1937, dem Wegfall der Allmende, den verbesserten Möglichkeiten zur Futterkonservierung und dem zunehmenden Mangel an Hirten, wurde immer mehr Weideland umzäunt. Die Hauptaufgabe des Hirten - die kontinuierliche Überwachung des Weideviehs und der Grasnarbe - konnte jedoch nicht von Zäunen übernommen werden. Um erfolgreiche Weidehaltung betreiben zu können, kommt es in hohem Maße auf die optimale räumliche und zeitliche Allokation der Weidetiere bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Grasnarbe an. Das weidende Tier beeinflusst die Grasnarbe genauso wie die Grasnarbe das weidende Tier. Die fehlende Berücksichtigung dieser Beziehung in der Weidehaltung führt dazu, dass vor allem in ariden Gebieten durch Überweidung naturnahe Grünlandflächen geschädigt werden, während auf der anderen Seite die Aufgabe der Weidehaltung zu natürlicher Sukzession und damit zur Verbuschung der vormals offenen Landschaft führt. Im Bereich der Weidehaltung ist es seit der Erfindung des Elektrozauns nicht wirklich zu Neuentwicklungen gekommen, die eine bessere räumliche und zeitliche Allokation der Weidetiere auf der Grasnarbe, hätten lösen können. Die Entwicklung des GPS-basierten virtuellen Zäunens, bei dem jedes erwachsene Tier ein spezielles GPS-Halsband trägt und die Weidezuteilung über ein mobiles Endgerät stattfindet, scheint große Möglichkeiten für ein präziseres und flexibleres Weidesystem zu bieten. Das Zäunen könnte sich dadurch wieder mehr in Richtung eines ganzheitlichen Hütens entwickeln. Das Ziel dieser Arbeit ist es in diesem Kontext einen Erkenntnisgewinn im bestehenden System, sowie eine Testung und Evaluierung von Möglichkeiten für ein innovatives Hüteweidezaunsystem durch Nutzung von virtuellen Zäunen zu generieren. Eine Art Hirte 4.0, ein System, welches in der Lage sein sollte, die Bedürfnisse der Tiere und der Grasnarbe zu berücksichtigen, sowie ein räumlich und zeitlich kontinuierliches Monitoring der Tiere zu ermöglichen. Um mögliche Zusammenhänge zwischen Futterverfügbarkeit und Bewegungsverhalten und damit der Weidenutzung analysieren zu können, wird in Kapitel eins dieser Arbeit der Langzeitweideversuch ‘FORBIOBEN’ mit seinen drei unterschiedlichen Beweidungsintensitäten genutzt um stündliche und tägliche Laufdistanzen sowie die räumliche Verteilung von Fleckvieh Kühen mit herkömmlichen GPS Halsbändern zum Tiermonitoring zu untersuchen. Die Aktivität der Kühe nahm mit geringerer Futtermenge zu und die räumliche Verteilung während der, über Tagesganglinien identifizierten, aktiven Zeit der Tiere ist in der höchsten Weideintensität gleichmäßiger. Es ist jedoch zu bedenken, dass in dieser Studie die Tiere sowohl in der höchsten als auch in der niedrigsten Weideintensität ihre Aktivität steigerten. Es gibt Indizien dafür, dass die Heterogenität sowie allgemein gesprochen die Verteilung der Futterressourcen auf der Weide mit in Betracht gezogen werden müssen, um belastbare Aussagen zur Tierbewegung als Spiegel der Futterverfügbarkeit auf der Weide treffen zu können. Kapitel zwei beschäftigt sich erstmals mit der Nutzung von virtuellen Zäunen und untersucht, ob ein negativer Effekt von virtueller Zäunungstechnologie auf Verhaltensweisen und Tierwohlparameter von Fleckvieh-Färsen nachgewiesen werden kann. Kontinuierliche Tierbeobachtungen, Kotproben, Graslandmessungen und Schrittzählungen lieferten keine Anhaltspunkte für eine Verschlechterung gegenüber der Kontrollgruppe. Ferner konnte gezeigt werden, dass trotz tierindividueller Unterschiede alle Tiere in der Lage waren, das virtuelle Zäunungssystem zu erlernen. Die Exklusion der virtuell gezäunten Tiere war erfolgreich. Kein Tier hat während des Versuchs die virtuelle Grenze überschritten. Tiermonitoring auf der Weide kann ein möglicher Zusatznutzen der für das virtuelle Zäunen verwendeten GPS-Halsbänder sein. Kapitel drei untersucht im Rahmen eines Rotationsweideversuchs modellhaft Zusammenhänge zwischen raumzeitlich explizitem Tierverhalten und Daten aus der drohnenbasierten Fernerkundung der Weidefläche. Diese Informationen, die im Rahmen der Studie validiert werden, können in Kombination Aufschluss über Aufenthaltsschwerpunkte, Veränderungen der Biomasse und Tierwohlkriterien geben. Der Abgleich der durch die Halsbänder identifizierten Liegezeiten mit Tierbeobachtungsdaten lieferte präzise Ergebnisse. Der Zusammenhang zwischen RGBVI aus UAV und Biomasse war signifikant mit einem moderaten Anteil erklärter Variabilität. Es zeigt sich, dass Tierüberwachung auf der Weide durch virtuelle Zäunungshalsbänder möglich ist und durch die genaue GPS-Verortung der Ereignisse höchst wertvolle Daten liefern kann. Die gelaufenen Distanzen der Tiere, ihre Verteilung auf der Fläche und die Liegezeiten je Tag zeigen einen Effekt der abnehmenden Futterverfügbarkeit. In diesem Zusammenhang verringerten sich Liegezeiten, verlängerten sich Laufdistanzen und die Verteilung der Tiere auf der Fläche wurde gleichmäßiger. Die Drohnendaten der Weideflächen vor und nach der Beweidung zeigten einen deutlichen Zusammenhang zu den mit dem Grasen assoziierten lokalen Aufenthalten der Tiere auf dem untersuchten, vordefinierten 2.5 × 2.5 m Polygon Grid. Weitere Forschung ist erforderlich, um die gesamte Beziehung zwischen dem Verhalten der Tiere auf der Weide und den Drohnendaten zur Definition von u.a. Schwellenwerten für Futterknappheit nutzen zu können. Insgesamt bauen die Ergebnisse der einzelnen Kapitel aufeinander auf und könnten die ersten Grundvoraussetzungen zur Entwicklung eines innovativen Hüteweidezaunsystems liefern. Ein Effekt der Futterverfügbarkeit auf das Bewegungsverhalten der Tiere konnte nachgewiesen werden. Das Wohlbefinden der virtuell gezäunten Tiere, verglichen mit den konventionell gezäunten Tieren, ist in unserem Versuch nicht beeinträchtigt, auch wenn weitere Forschung über längere Perioden notwendig ist, um die Ergebnisse weiter zu validieren. Dronenbasierte Fernerkundung zur Aufnahme eines Ist-Zustandes der Flächen kann eine Ausgangsbasis schaffen, die durch die kontinuierliche Überwachung der Tieraufenthalte zu einem besseren Erkennen der verfügbaren Biomasse führen könnte. Ein entsprechend angepasstes Hüteweidezaunsystem (Hirte 4.0) könnte helfen die vielfältigen Herausforderungen der Weidewirtschaft nachhaltig zu vereinfachen und zu verbessern. Mit Hilfe der Tieraufenthalte aus den Halsbanddaten, die verifiziert mit den UAV Bildern einen Anhaltspunkt zur Veränderung der Grasnarbe liefern, gibt es die Möglichkeit mit virtueller Auszäunung der stark genutzten Bereiche schnell zu reagieren und so beispielsweise Bodendegradation zu verhindern. Diese hohe Flexibilität erlaubt es, die bisherigen Graslandsysteme, die stark an den Möglichkeiten des Zaunbaus orientiert sind, neu zu denken. Die Technologie des virtuellen Zäunens in Kombination mit Remote Sensing könnte ein feinskaliertes Grid Grazing ermöglichen, welches effektiv und nachhaltig, sowohl das grasende Tier als auch die Grasnarbe berücksichtigt.de
dc.description.abstractengSemi-natural grasslands, which contribute to a wide range of ecosystem services, such as soil erosion control, water storage and carbon storage, are severely threatened by both intensification and complete extensification, i.e. the abandonment of agricultural management. The genesis of these open landscapes is inextricably linked to grazing livestock, which in Europe was mainly herded on common pastureland by herders until the 19th century. The immense demand for labour for this form of pastoralism was met, among other things, at ‘Hütekindermärkte’. With the simplification of fencing due to the invention of barbed wire in 1873 and electric fencing in 1937, the loss of common pastureland, the improved possibilities for preserving forage and the increasing lack of herdsmen, more and more pastureland was fenced. However, the main task of the herder, the continuous monitoring of the grazing livestock and the sward could not be taken over by fences. For successful grazing, the optimal spatial and temporal allocation of the grazing animal to the sward is crucial. The grazing animal influences the sward just as the sward influences the grazing animal. The lack of consideration of this relationship in grazing management leads to semi-natural grasslands being damaged by overgrazing, especially in arid areas, while on the other hand the abandonment of grazing (mainly in Europe) leads to natural succession and thus to scrub encroachment of the formerly open landscape. Since the invention of the electric fence, there have been no major developments in the field of pasture management that could have led to improved spatial and temporal allocation of grazing animals on the sward. The development of GPS-based virtual fencing, where each adult animal wears a special GPS collar, and grazing allocation takes place via a mobile device, seems to offer great possibilities for a more precise and flexible grazing system. Fencing could evolve again more towards holistic herding. In this context, the aim of this work is to generate a knowledge gain in the existing system, as well as a test and evaluation of options for an innovative herding fencing system by using virtual fences. A kind of herdsman 4.0, a system which should be able to take into account the needs of the animals and the sward, as well as to enable a spatially and temporally continuous monitoring of the animals. In order to analyse possible correlations between forage availability and movement behaviour and thus pasture use, chapter one of this thesis uses the long-term grazing trial 'FORBIOBEN' with its three different grazing intensities to investigate hourly and daily walking distances as well as the spatial distribution of Fleckvieh cows by the use of commonly used GPS collars for animal monitoring. The activity of the cows increased with lower forage availability and the spatial distribution during the active time of the animals, identified by daily hydrographs, is more even at the highest grazing intensity. It should be noted, however, that in this study the animals increased their activity in both the highest and the lowest grazing intensity. There are indications that heterogeneity and, generally speaking, the distribution of forage resources on the pasture must be taken into account in order to be able to make reliable statements about animal movement as a reflection of forage availability on the pasture. Chapter two addresses the use of virtual fences for the first time and investigates whether there is a negative effect of virtual fencing technology on Fleckvieh heifers. Continuous animal observations, faecal samples, grassland measurements and steps walked provided no evidence of deterioration compared to the control group. Furthermore, it could be shown that despite individual differences, all animals were able to adjust to the virtual fencing system. The exclusion of the virtually fenced animals was successful. No animal crossed the virtual boundary during the experiment. Animal monitoring in the pasture may be a possible additional benefit of the GPS collars used for virtual fencing. Chapter three investigates in a model way correlations between spatiotemporally explicit animal behaviour and data from drone-based remote sensing of the grazing area in the context of a rotational grazing trial. This information, which has been validated as part of the study, may in combination provide information on hotspots of cattle residence time, biomass changes and animal behaviour. The comparison of the lying times identified by the collars with animal observation data provides accurate results. The relationship between RGBVI from UAV and biomass was significant with a moderate amount of explained variability. Overall, it appears that animal monitoring on pasture is possible through virtual fence collars and can provide highly valuable data presenting the GPS location of behavioural events. Distances walked by animals, their distribution over the area and lying times per day show an effect of decreasing forage availability. In this context, lying times decreased, walking distances increased and the distribution of animals on the area became more even. The drone data of the grazing areas before and after grazing showed a clear correlation to the local stays of the animals associated with grazing on the studied, predefined 2.5 × 2.5 m polygon grid. Further research is needed to be able to use the whole relationship between animal behaviour on pasture and drone data to define, among other things, thresholds for forage scarcity. Overall, the results of the individual chapters build on each other and could provide basic requirements for the development of an innovative virtual herding system. An effect of forage availability on the movement behaviour of the animals could be demonstrated. The welfare of the virtually fenced animals, compared to the conventionally fenced animals is not affected in our trial, although further research over longer periods is needed to further validate the results. Drone-based remote sensing to record an actual condition of the pastures can provide a baseline that could lead to better detection of available biomass through continuous monitoring of animal residency. An appropriately adapted virtual herding system (Herder 4.0) can help to simplify and improve the diverse challenges of pasture management in a sustainable way. An example of this is soil degradation. With the help of the animal residence times from the collar data, which are verified with the UAV images and give an indication of the change in the sward, it may be possible to stop such processes or to react quickly with virtual out fencing of the heavily used areas. This high flexibility allows to rethink the previously known grassland systems, which are strongly oriented towards the possibilities of fencing. The technology of virtual fencing in combination with remote sensing enables fine-scale ‘grid grazing’ that effectively and sustainably considers grazing animals and swards.de
dc.contributor.coRefereeTraulsen, Imke Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeBareth, Georg Prof. Dr.
dc.subject.engVirtual fencingde
dc.subject.engPrecision livestock farmingde
dc.subject.engPasture managementde
dc.subject.engAnimal welfarede
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-ediss-14455-4
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.description.embargoed2023-01-20de
dc.identifier.ppn1831019248
dc.creator.birthnameLütersde
dc.identifier.orcid0000-0001-5273-7862de
dc.notes.confirmationsentConfirmation sent 2023-01-13T06:15:01de


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