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Antikoagulation in einem geriatrischen Patientenkollektiv in der Ära der neuen Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien

dc.contributor.advisorDjukic, Marija Prof.Dr.
dc.contributor.authorBraun, Larissa Maria
dc.date.accessioned2023-01-18T08:48:27Z
dc.date.available2023-01-25T00:50:08Z
dc.date.issued2023-01-18
dc.identifier.urihttp://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?ediss-11858/14461
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-9669
dc.format.extent56de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titleAntikoagulation in einem geriatrischen Patientenkollektiv in der Ära der neuen Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantiende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedAnticoagulation in a geriatric patient collective in the era of new oral non-vitamin K antagonist anticoagulantsde
dc.contributor.refereeWasser, Katrin PD Dr.
dc.date.examination2023-01-18de
dc.description.abstractgerZiel dieser Studie war die Überprüfung der Umsetzung der Leitlinienempfehlungen bezüglich einer Antikoagulation in einem geriatrischen Patientenkollektiv. Der Fokus lag hierbei auf den Patienten mit Vorhofflimmern und -flattern und der Antikoagulationstherapie nach der breiten Einführung der Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien. Hierzu wurden die Patientenakten aller im Jahr 2015 in der geriatrischen Abteilung des Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende behandelten Patienten retrospektiv ausgewertet. Eine Antikoagulation bei Patienten mit Vorhofflimmern und -flattern dient der Prävention von thromboembolischen Ereignissen, insbesondere der Vorbeugung von ischämischen Schlaganfällen. Dem Nutzen einer Antikoagulation stehen insbesondere in einem geriatrischen Patientenkollektiv eine erhöhte Blutungsgefahr, auch als Komplikati-on der Antikoagulationstherapie gegenüber. Grundlage dieser Auswertung war die European Society of Cardiology (ESC)-Leitlinie Vorhofflimmern nach Kirchhof et al. (2016). Es wurden 431 Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern- und flattern aufgenommen. Mit einem CHA2DS2-VASc-Score ≥ 2 bei Männern und ≥ 3 bei Frauen hatten alle 431 Patienten eine eindeutige Indikation für eine Antikoagulation. Hiervon wurden 378 (87,7 %) Patienten antikoaguliert. Am häufigsten erhielten die Patienten Nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulantien (in 221 Fällen [58,5 %]), wobei es sich hier in 176 Fällen (46,6 %) um Apixaban, in 32 Fällen (8,5 %) um Rivaroxaban und in 13 Fällen (3,4 %) um Dabigatran handelte. Den Vitamin-K-Antagonisten Phenprocoumon fand man als Therapeutikum in 107 Fällen (28,3 %) und niedermolekulares Heparin in therapeutischer Dosis erhielten 50 Patienten (13,2 %). Überdies wurden die Patienten mit Vorhofflimmern in zwei Gruppen eingeteilt. Es zeigte sich, dass Patienten mit langanhaltend persistierendem (> 1 Jahr)/permanentem Vorhofflimmern (n = 230) mit 90,9 % (n = 209) häufiger antikoaguliert wurden, als 84,4 % (n = 169) der Patienten mit paroxysmalem/persistierendem (>7 Tage) Vorhofflimmern (n = 201). Dreiundfünfzig (12,3 %) der Patienten mit Vorflimmern erhielten keine therapeutische Antikoagulation. Siebenundzwanzig (50,9 %) dieser Patienten wurden mit Thrombozytenaggregationshemmern behandelt, wobei dies bei einem CHA2DS2-VASc-Score ≥ 2 bei Männern und ≥ 3 bei Frauen nicht als adäquate Behandlung gilt. Sechsundzwanzig (49,1 %) Patienten erhielten weder eine Therapie mit einem Antikoagulans noch mit einem Thrombozytenaggregationshemmer. Bei diesen 26 Fällen lag jedoch in 10 Fällen eine absolute Kontraindikation vor. Die Gründe für den Verzicht auf eine Antikoagulationstherapie waren hauptsächlich stattgehabte Blutungen in der Anamnese oder eine erhöhte Sturznei-gung der Patienten. Zum Zeitpunkt der Studie (2015) waren die Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien noch relativ frisch zur Prävention von thromboembolischen Ereignissen bei Patienten mit Vorhofflimmern in Deutschland zugelassen. Daher wurden Dabigatran (Zulassung: 09/2011), Rivaroxaban (12/2011) und Apixaban (12/2012) auf eine adäquate Dosierung, gemäß ihrer jeweiligen Fachinformation untersucht. Von 221 Patienten, die mit Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien therapiert wurden, erhielten 177 Patienten (80,1 %) eine adäquate Dosierung. Eine niedrigere Dosierung als die Stan-darddosis erhielten 44 Patienten (19,9 %). Die Gründe hierfür waren in 42 Fällen (95,5 %) dokumentiert und stimmten mit der Dosierungsempfehlung der Hersteller überein. Bei den übrigen zwei Patienten ließ sich keine eindeutige Begründung für eine Unterdosierung der Antikoagulation finden. In keinem Fall erhielt ein Patient eine höhere Dosierung der Antikoagulation als vom Hersteller empfohlen. Die häufigsten Gründe für eine zu reduzierte Dosierung waren das Vorliegen einer Niereninsuffizienz, ein niedriges Körpergewicht oder eine duale Thrombozytenaggregationshemmung plus therapeutische Antikoagulation. Gefürchtete Blutungskomplikationen traten in dieser Studie bei nur 5,6 % (n = 21) aller antikoagulierten Patienten mit Vorhofflimmern auf. Hierbei ereigneten sich 5,0 % der Blutungen unter allen mit Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien behan-delten, 3,7 % unter allen mit Phenprocoumon und 12 % unter allen mit niedermolekula-rem Heparin behandelten Patienten. In 9 Fällen handelte es sich um schwere Blutungen, jedoch endete keine dieser Blutungen letal. Intrakranielle Blutungen traten nicht auf. Mit der Ausnahme eines Patienten, der eine transitorische ischämische Attacke unter Antikoa-gulation mit Apixaban in adäquater Dosis erlitt, kam es zu keinen weiteren ischämischen Ereignissen in dem antikoagulierten Patientenkollektiv. Die Einführung der Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien hat in der untersuchten Abteilung zu einem starken Anstieg der Antikoagulationstherapie zur primären und sekundären Prävention von thromboembolischen Ereignissen in einem geriatrischen Patientenkollektiv von 52,8 % (2011) auf 87,7 % (2015) geführt. Die Komplikationsrate war gering und bemerkenswerterweise ereigneten sich keine intrakraniellen Blutungen. Da die meisten Studien den größten Nutzen einer oralen Antikoagulation bei Patienten im Alter über 75 Jahre zeigen, repräsentiert die Behandlung mit Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien einen großen Fortschritt in der geriatrischen Medizin.de
dc.description.abstractengThe aim of this study was to examine the implementation of the guideline recommendations regarding anticoagulation in a geriatric patient group. The focus here was on patients with atrial fibrillation and flutter and anticoagulant therapy after the widespread introduction of non-vitamin K antagonist oral anticoagulants. For this purpose, the patient files of all patients treated in 2015 in the geriatric department of the Evangelical Hospital Göttingen-Weende were retrospectively evaluated. Anticoagulation in patients with atrial fibrillation and flutter serves to prevent thromboembolic events, in particular to prevent ischemic strokes. The benefit of anticoagulation is counterbalanced by an increased risk of bleeding, particularly in geriatric patients, also as a complication of anticoagulation therapy. This evaluation was based on the European Society of Cardiology (ESC) guideline on atrial fibrillation according to Kirchhof et al. (2016). 431 patients with non-valvular atrial fibrillation and flutter were included. With a CHA2DS2-VASc score ≥ 2 in males and ≥ 3 in females, all 431 patients had a clear indication for anticoagulation. Of these, 378 (87.7%) patients were anticoagulated. Patients most commonly received non-vitamin K antagonist oral anticoagulants (in 221 cases [58.5%]), of which 176 cases (46.6%) were apixaban, 32 cases (8.5% ) was rivaroxaban and 13 cases (3.4%) were dabigatran. The vitamin K antagonist phenprocoumon was found as a therapeutic agent in 107 cases (28.3%) and 50 patients (13.2%) received low molecular weight heparin in a therapeutic dose. Furthermore, the patients with atrial fibrillation were divided into two groups. It was found that 90.9% (n = 209) of patients with long-lasting persistent (> 1 year)/permanent atrial fibrillation (n = 230) received anticoagulation more frequently than 84.4% (n = 169) of patients with paroxysmal atrial fibrillation /persistent (>7 days) atrial fibrillation (n=201). Fifty-three (12.3%) of the patients with prefibrillation did not receive any therapeutic anticoagulation. Twenty-seven (50.9%) of these patients were treated with antiplatelet therapy, which is not considered adequate treatment for a CHA2DS2-VASc score ≥ 2 in males and ≥ 3 in females. Twenty-six (49.1%) patients were not receiving any anticoagulant or antiplatelet therapy. However, in 10 of these 26 cases, there was an absolute contraindication. The main reasons for not having anticoagulant therapy were previous bleeding in the anamnesis or an increased tendency of the patients to fall. At the time of the study (2015), non-vitamin K antagonist oral anticoagulants were still relatively recently approved for the prevention of thromboembolic events in patients with atrial fibrillation in Germany. Therefore, dabigatran (approval: 09/2011), rivaroxaban (12/2011) and apixaban (12/2012) were examined for an adequate dosage, according to their respective product information. Of 221 patients treated with non-vitamin K antagonist oral anticoagulants, 177 patients (80.1%) received an adequate dose. 44 patients (19.9%) received a lower dose than the standard dose. The reasons for this were documented in 42 cases (95.5%) and agreed with the manufacturer's dosage recommendation. In the other two patients, no clear reason for underdosing of anticoagulation could be found. In no case did a patient receive a higher dosage of anticoagulation than recommended by the manufacturer. The most common reasons for a reduced dosage were the presence of renal insufficiency, low body weight or dual platelet aggregation inhibition plus therapeutic anticoagulation. In this study, the feared bleeding complications occurred in only 5.6% (n = 21) of all anticoagulated patients with atrial fibrillation. 5.0% of the bleeding occurred among all patients treated with non-vitamin K antagonist oral anticoagulants, 3.7% among all patients treated with phenprocoumon and 12% among all patients treated with low molecular weight heparin. In 9 cases the bleeding was severe, but none of these bleedings ended fatally. Intracranial bleeding did not occur. With the exception of one patient who suffered a transient ischemic attack while being anticoagulated with an adequate dose of apixaban, there were no other ischemic events in the anticoagulated patient cohort. The introduction of non-vitamin K antagonist oral anticoagulants has led to a sharp increase in anticoagulant therapy for the primary and secondary prevention of thromboembolic events in a geriatric patient population in the department examined.de
dc.contributor.coRefereeSchön, Margarete Prof. Dr.
dc.subject.engAtrial Fibrillationde
dc.subject.engnon-vitamin K antagonist oral anticoagulantsde
dc.subject.enggeriatric patientde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-ediss-14461-7
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMedizin (PPN619874732)de
dc.subject.gokfullGeriatrie / Gerontologie / Altenpflege - Allgemein- und Gesamtdarstellungen (PPN61987662X)de
dc.subject.gokfullInnere Medizin - Allgemein- und Gesamtdarstellungen (PPN619875747)de
dc.description.embargoed2023-01-25de
dc.identifier.ppn1831471582
dc.notes.confirmationsentConfirmation sent 2023-01-18T09:15:01de


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