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Die Rolle von Vätern im Kontext der Versorgung von Frühgeborenen – eine ethisch-empirische Studie

dc.contributor.advisorSchicktanz, Silke Prof. Dr.
dc.contributor.authorStockhaus, Xenia Annette Elisabeth Maria
dc.date.accessioned2023-04-12T14:05:18Z
dc.date.available2023-04-18T00:50:21Z
dc.date.issued2023-04-12
dc.identifier.urihttp://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?ediss-11858/14616
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-9836
dc.format.extent140de
dc.language.isodeude
dc.subject.ddc610de
dc.titleDie Rolle von Vätern im Kontext der Versorgung von Frühgeborenen – eine ethisch-empirische Studiede
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeSchicktanz, Silke Prof. Dr.
dc.date.examination2023-04-11de
dc.description.abstractgerBisher gibt es nur wenige empirische Studien explizit zum väterlichen Erleben einer Frühgeburt. Auch aus medizinethischer Perspektive wurde das Thema bislang wenig betrachtet. Deshalb untersucht die Arbeit väterliche Erfahrungen bei (drohenden) Frühgeburten mit medizinethischem Fokus. Damit soll ein Beitrag zur medizinethischen Diskussion und letztendlich zur Verbesserung der Situation für Frühchen und ihre Väter geleistet werden. Nach intensiver Literaturrecherche wurde vor dem Hintergrund der erarbeiteten Forschungsfragen eine semi-qualitative Interviewstudie konzipiert und durchgeführt. Anhand des erstellten Interviewleitfadens wurden an einer deutschen Universitätsklinik mit Level-1-Perinatalzentrum 20 (werdende) Väter mit verschiedenen soziodemographischen Hintergründen entweder vor einer drohenden oder nach einer Frühgeburt befragt. Bei der Auswertung der Interviews wurden vor dem Hintergrund von Autonomie spezifische Herausforderungen bei Entscheidungsfindungsprozessen und verschiedene Entscheiderkonstellationen herausgearbeitet: ärztlich-heteronome, maternal-autonome und gemeinsame elterliche Entscheidungsfindung sowie shared decision making von Eltern und Ärzten. Verantwortungsübernahme geht mit Nicht-Schaden und Fürsorge einher. Frühchenväter übernehmen Fürsorge für die Partnerin, das Kind und ggf. Dritte. Während sich manche gleichermaßen als Vater und Partner sehen, fokussieren andere zunächst auf die schon bekannte Partnerrolle, was mit einem verzögerten Übergang zur Vaterschaft einhergehen kann. Die Studie beleuchtet das väterliche Erleben der Frühgeburtssituation mit Gefühlen zwischen Hilflosigkeit einerseits und Selbstwirksamkeit, Vertrauen und Hoffnung andererseits. Davon ausgehend konnten Vertrauen in das medizinische System und die besondere Rolle des medizinischen Personals beim Erleben und der Bewältigung der Frühgeburtssituation herausgearbeitet werden. Medizintechnik wird als etwas Normales beschrieben und kann Gefühle von Dankbarkeit und Sicherheit vermitteln. Es konnte herausgearbeitet werden, dass die eingesetzte Medizintechnik den Aufbau einer Vater-Kind-Beziehung abhängig von der väterlichen Bewertung der Technik beeinflusst: sie kann Distanz schaffen, aber auch einen besonderen Zugang zum Kind ermöglichen. Mit Verweis auf das Kindeswohl wird Maximaltherapie bei Kindern anders bewertet als bei Erwachsenen und nahezu uneingeschränkt gefordert. Es wurde analysiert, inwiefern Väter eine Behinderung des Kindes als Folge der Frühgeburt antizipieren oder sich davon zu distanzieren versuchen. Der mögliche Tod von Frühchen konnte als ein tabuisiertes, aber dennoch präsentes Thema identifiziert werden. Er wird unannehmbarer, je enger die Beziehung zum Kind im Lauf der Zeit wird. Ausgehend von den Ergebnissen der Arbeit kann versucht werden, Rahmenbedingungen für Frühchenväter und -familien zu verbessern, um den Übergang zur Vaterschaft und dadurch die Entwicklung einer guten Vater-Kind-Beziehung zu ermöglichen. Davon könnten die betroffenen Kinder und Familien profitieren. Neben baulichen und politischen Aspekten sind besonders die Rolle des medizinischen Personals und Kommunikationsaspekte zwischen Vätern und medizinischem Personal zu unterstreichen.de
dc.description.abstractengThere have been only few empirical studies about how fathers experience perterm birth so far. From an ethical point of view this topic has not been considered very much either. Therefore this thesis examines fatherly experiences with (impending) preterm birth with medical ethical focus. This shall contribute to medical ethical discussion and finally to an improvement of the situation for fathers of preterm infants. After an intensive literature research, a semi-qualitative interview survey was designed and conducted in view of the developed research questions. With the developed interview guideline 20 (becoming) fathers with different sociodemographic backgrounds were interviewed at a German university clinic (level-1-perinatal-centre) either before or after an (impending) preterm birth. In view of autonomy, specific challenges at decision making and different configurations of decision makers could be worked out: iatric-heteronomous, motherly-autonomous, parental shared decision making as well as shared decision making of parents and physicians. Assumption of responsibility goes along with non-maleficence and beneficence. Preterm fathers assume beneficence for their partner, their child and maybe third persons. While some see themselves equally as father and partner, others first focus on their known role as partner, which can go along with delayed transition to fatherhood. The study examines how fathers experience a preterm birth with feelings between helplessness on the one hand and self-efficacy, trust and hope on the other hand. With this background trust into the medical system and the special role of the medical staff at experiencing and dealing with a preterm birth could be worked out. Medical technology is described as something normal and can convey feelings of gratefulness and safety. Depending on how fathers evaluate technology, medical technology affects how a father-child-relationship can develop. Technology can build distance but can also allow a special access to the child. Maximal therapy is judged differently depending on whether it is deployed to children or adults and is nearly fully asked for children. It was analysed how some fathers anticipate disability as a consequence of the preterm birth while others try to distance themselves from this. Death of preterm infants could be identified as a tabued but still present topic. The closer the relationship to the child becomes the more unacceptable its death becomes. Based on the results of this work it can be tried to improve conditions for preterm fathers and families to enable transition to fatherhood and a good father-child-relationship, affected children and families can benefit from that. Structural measures and the role of medical staff and communication between fathers and medical staff are very important.de
dc.contributor.coRefereeHummers, Eva Prof. Dr.
dc.subject.gerVäterde
dc.subject.gerFrühgeburtde
dc.subject.gerFrühchende
dc.subject.gerMedizinethikde
dc.subject.gerVaterschaftde
dc.subject.gerMedizintechnikde
dc.subject.gerEntscheidungende
dc.subject.gerNeonatologiede
dc.subject.engvery low birth weight preterm infantde
dc.subject.engfatherde
dc.subject.engfatherhoodde
dc.subject.engNICUde
dc.subject.engmedical technologyde
dc.subject.engshared decision makingde
dc.subject.engpreterm birthde
dc.subject.engmedical ethicsde
dc.subject.engneonatologyde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-ediss-14616-8
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullEthik in der Medizin (PPN61987631X)de
dc.subject.gokfullPädiatrie / Neonatologie / Kinderchirurgie - Allgemein- und Gesamtdarstellungen (PPN619876093)de
dc.description.embargoed2023-04-18de
dc.identifier.ppn1842549014
dc.creator.birthnameGußende
dc.notes.confirmationsentConfirmation sent 2023-04-12T14:15:01de


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