Pathologie und Klinik der eosinophilen Ösophagitis
Pathology and clinic of eosinophilic esophagitis
by Lena Kamski
Date of Examination:2024-10-09
Date of issue:2024-09-17
Advisor:Prof. Dr. Laszlo Füzesi
Referee:Prof. Dr. Laszlo Füzesi
Referee:Prof. Dr. Thomas Meyer
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Name:Kamski_Lena_Diss.10.09.2024 -cv.pdf
Size:1.83Mb
Format:PDF
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Abstract
English
Eosinophilic oesophagitis is an inflammatory disease of the oesophagus characterised by dense infiltration of the oesophageal mucosa with EoGr and the presence of esophageal symptoms. Diagnosis is histopathologically confirmed by detecting more than 15 eosinophils per high-power field (EoGr/HPF). This retrospective, non-randomised, clinical observational study utilised data from the Centre for Pathology at Kempten/Allgäu Clinic, covering the period from January 1995 to December 2018. The patient cohort met the histological criteria for EoE if there was a presence of >15 EoGr/HPF in the biopsy materials. During the study period, a total of 283 patients were initially diagnosed with EoE. There was a significant increase in the number of first diagnoses per year up to 2015, peaking in 2015. The total number of oesophagitis diagnoses per year decreased during the observation period, while the EoE/oesophagitis ratio increased to 5%. Men were more frequently affected than women (78% vs. 22%), with the average age of onset being 41 years for men, which was four years earlier than the average onset age of 46 years for women. Over time, there was a change in the biopsy practice of gastroenterologists, from individual biopsies to a stepwise approach. In 49 of 283 cases, a bolus event led to esophagogastroduodenoscopy and thus the initial diagnosis of EoE. We aimed to determine a predictive value for the time until new positive histopathological evidence of >15 EoGr/HPF based on the intensity of the microscopic findings (number of EoGr/HPF and presence of microabscesses). However, due to inconsistencies in the data, this analysis could not be completed within the current study design. This study did not provide reliable evidence regarding the significance of histopathological results with respect to long-term outcomes. Our study design allowed for the detection of persistent eosinophilia (>15 EoGr/HPF), which could indicate either renewed detection or chronicity. Further studies are needed to explore the relationship between histopathological findings and clinical outcomes. Such follow-up studies could help optimise treatment decisions based on histopathological evidence in the future.
Keywords: eosinophilic oesophagitis; pathology; histology; gastroenterology; eosinophil granulocytes; bolus
German
Die EoE ist eine entzündliche Erkrankung des Ösophagus bei der eine dichte Infiltration der Ösophagusschleimhaut mit EoGr und das Vorhandensein von ösophagealen Symptomen vorliegt. Die Diagnose wird histopathologisch durch Nachweis von mehr als 15 EoGr/HPF gestellt. Aus dem Datenpool des Zentrums für Pathologie am Klinikum Kempten/Allgäu wurde im Rahmen dieser retrospektiven, nicht randomisierten, klinischen Beobachtungsstudie ein Patient*innenkollektiv aus dem Zeitraum von Januar 1995 bis Dezember 2018 erfasst, das einmalig in den bioptischen Materialien die histologischen Kriterien einer EoE (> 15 EoGr/HPF) erfüllte. In diesem Zeitraum konnte insgesamt bei 283 Patient*innen die Erstdiagnose einer EoE gestellt werden. Dabei war bis 2015 eine deutliche Steigerung der Erstdiagnosen/Jahr mit einem Maximum 2015 festzustellen. Die Anzahl der gesamten Ösophagitisdiagnosen pro Jahr nahm im Beobachtungszeitraum ab, der Quotient EoE/Ösophagitis stieg auf 5 % an. Es erkrankten mehr Männer als Frauen (78 % vs. 22 %) und das durchschnittliche Erkrankungsalter der Männer lag mit 41 Jahren vier Jahre vor dem der Frauen mit 46 Jahren. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich eine Veränderung des Biopsieverhaltens bei den Gastroenterolog*innen, hin zu Stufen- und weg von Einzelbiopsien aus dem Ösophagus. In 49 von 283 Fällen führte ein Bolusereignis zur Ösophagogastroduodenoskopie und damit Erstdiagnose der EoE. Durch die Intensität der mikroskopischen Ausprägung (Anzahl der EoGr/HPF und Mikroabszess ja/nein) wollten wir einen prädiktiven Wert für die Zeitspanne bis zum erneuten positiven histopathologischen Nachweis von > 15 EoGr/HPF feststellen. Aufgrund der inkohärenten Datenlage gelang uns dies im aktuellen Studiendesign jedoch nicht. Diese Studie konnte keinen sicheren Hinweis dafür liefern, dass die histopathologischen Ergebnisse ebenfalls eine Aussagekraft in Bezug auf den Langzeitverlauf haben. In unserem Studiendesign konnte lediglich ein weiterhin bestehender Eosinophilienachweis (> 15 EoGr/HPF) festgestellt werden, der sowohl als Zeichen für einen erneuten Nachweis als auch als Chronifizierungszeichen zu werten sein kann. Inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem histopathologischen Befund und dem klinischen Verlauf besteht, sollte Gegenstand weiterer Studien sein. Diese Folgestudien könnten einen Beitrag dazu leisten, zukünftig anhand des histopathologischen Befundes die Therapieentscheidung zu optimieren.
Schlagwörter: Eosinophile Ösophagitis; Pathologie; Histologie; Gastroenterologie; Eosinophile Granulozyten; Bolus