Current Issues in Rural Development: Land Tenure, Land Use Change and Climate Change

by Jorge A. Rincón Barajas
Doctoral thesis
Date of Examination:2023-12-15
Date of issue:2024-10-10
Advisor:Prof. Dr. Jann Lay
Referee:Prof. Dr. Jann Lay
Referee:Prof. Dr. Bernhard Brümmer
Referee:Prof. Dr. Renate Hartwig
Persistent Address: http://dx.doi.org/10.53846/goediss-10793

 

 

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Abstract

English

This doctoral dissertation is composed of three scientific articles investigating the role of land tenure on agricultural productivity, the responses of smallholders to climate change, and the consequences of Large-Scale Land Acquisitions (LSLA) in communal lands for rural development. These studies also explore the hypothesis that land titles are sufficient to foster agricultural production through productive investments, thereby enhancing rural welfare. The first study estimates the productivity trajectories of beneficiaries of a land titling program in Colombia. By using Generalized Propensity Scores and exploiting the randomness of the time between title issuance and data collection, the findings indicate that productivity decreases by almost 50% 2.5 years after the program’s implementation, followed by a recovery by the fifth year. The results also suggest that not only do farmers exhibit higher productivity levels when they receive access to credit or technical assistance, but that such support also mitigates and delays the initial drop in productivity. These specific findings call on the Colombian government to closely revise this titling program and fully execute it with the complementary programs foreseen by law. The second study assesses the impact of drought on smallholders’ consumption in Colombia and explores the relevance of different household responses: income diversification, crop-mix decisions, and labor allocation. It also investigates the influence that credit, conditional on formal land tenure, exerts on (food) consumption through these strategies. Results indicate that repeated extreme drought reduces household expenditures by 16% and food consumption by 14%. Furthermore, credit is a substantial tool for consumption smoothing, whereas off-farm and non-agricultural labor ameliorate these negative impacts of drought on consumption. Growing permanent crops and income diversification mitigate the effects of drought on food security. However, the latter correlates negatively with consumption, and if sustained over time, might turn out to be a ‘maladaptation’ to climate change. Results suggest that neither land ownership nor formal land tenure influence the role of credit for consumption smoothing, as generally expected. The third study conceptualizes and assesses the socioeconomic and environmental risks of LSLAs for communal lands in three countries of the Global South: Colombia, Cambodia and the Democratic Republic of the Congo (DRC). These risks include, among others, the displacement of local communities and corrupt negotiations with investors who exploit the legal pluralism of customary land tenure. LSLAs often imply the loss of ecological and socioeconomic functions of communal land, crucial for the welfare of local communities. In Colombia, it is possible to identify overlaps of LSLAs and recognized collective titles, leading to conflicts due to deficient consultation processes. Slow administrative processes in Cambodia leave extensive areas with indigenous communities unprotected and open for the establishment of LSLAs, despite the recognition of collective titles. The DRC has almost no effective safeguards to protect communal land, with the analysis finding that almost one million hectares of LSLAs could potentially be in communal territories. These findings highlight the necessity to increase the compliance of land policies with global frameworks and due diligence regulations to reduce the risks of LSLAs for vulnerable communities relying on communal lands. These studies analyze the role of land tenure systems on smallholders’ welfare and find that the mere allocation of land titles is insufficient for rural welfare and climate change adaptation. Furthermore, countries promoting LSLAs in “idle” lands must acknowledge the environmental and socioeconomic risks deriving from these types of investments on local communities.
Keywords: Land Tenure; Land Titling; Land Reform; Drought; Adaptation Strategies; Mitigation Strategies; Productivity; Mediation Analysis; Communal Land; LSLA; Large-Scale Land Acquisitions; Colombia; Democratic Republic of the Congo; Cambodia; Generalized Propensity Scores

German

Diese Doktorarbeit besteht aus drei wissenschaftlichen Artikeln, die die Rolle des Landbesitzes auf die landwirtschaftliche Produktivität, die Reaktionen von Kleinbauern auf den Klimawandel und die Folgen von großflächigen Landkäufen (Large-Scale Land Acquisitions, LSLA) in Kommunalländer untersuchen. Diese Studien prüfen die Hypothese, dass Landtitel ausreichen, um durch produktive Investitionen die landwirtschaftliche Produktion zu fördern und damit das Wohl der ländlichen Bevölkerung zu steigern. Die erste Studie schätzt die Produktivitätstrajektorien der Empfänger eines Landtitulierungsprogramms in Kolumbien ab. Mit Hilfe von Generalized Propensity Scores und der Nutzung der Zufälligkeit des Zeitraums zwischen Titelausstellung und Datenerhebung zeigen die Ergebnisse, dass die Produktivität 2,5 Jahre nach der Implementierung des Programms um fast 50% sinkt und sich bis zum fünften Jahr wieder erholt. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass die Landwirte höhere Produktivitätsniveaus aufweisen, wenn sie Zugang zu Krediten oder technischer Unterstützung erhalten, und dass diese Unterstützung den anfänglichen Produktivitätsrückgang abmildert und verzögert. Diese spezifischen Erkenntnisse fordern die kolumbianische Regierung auf, dieses Titulierungsprogramm genau zu überarbeiten und es vollständig mit den gesetzlich vorgesehenen ergänzenden Programmen umzusetzen. Die zweite Studie bewertet die Auswirkungen von Dürre auf den Konsum von Kleinbauern in Kolumbien und untersucht die Bedeutung verschiedener Reaktionen: Einkommensdiversifikation, Entscheidungen zur Anbaukulturen und Arbeitsallokation. Sie untersucht auch den Einfluss von Krediten, die an formellen Landbesitz gebunden sind, auf den (Nahrungsmittel-)Konsum durch diese Strategien. Die Ergebnisse zeigen, dass wiederholte extreme Dürreperioden die Haushaltsausgaben um 16% und den Nahrungsmittelkonsum um 14% reduzieren. Darüber hinaus sind Kredite ein wesentliches Instrument zur Konsumglättung, während außerlandwirtschaftliche und nichtlandwirtschaftliche Arbeit die negativen Auswirkungen von Dürre auf den Konsum mildern. Der Anbau von Dauerkulturen und die Einkommensdiversifikation mildern die Auswirkungen von Dürre auf die Ernährungssicherheit. Die letzte korreliert jedoch negativ mit dem Konsum und könnte sich, wenn sie über längere Zeit beibehalten wird, als eine 'Fehlanpassung' an den Klimawandel herausstellen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass weder Landbesitz noch formeller Landbesitz die Rolle von Krediten zur Konsumglättung, wie allgemein erwartet, beeinflussen. Die dritte Studie konzeptualisiert und bewertet die sozioökonomischen und ökologischen Risiken von LSLA für Kommunalländer in drei Ländern des globalen Südens: Kolumbien, Kambodscha und die Demokratische Republik Kongo (DRK). Zu diesen Risiken gehören unter anderem die Vertreibung lokaler Gemeinschaften und korrupte Verhandlungen mit Investoren, die die rechtliche Pluralität des traditionellen Landbesitzes ausnutzen. LSLAs bedeuten oft den Verlust ökologischer und sozioökonomischer Funktionen des Gemeindelandes, die für das Wohl lokaler Gemeinschaften entscheidend sind. In Kolumbien lassen sich Überlappungen von LSLAs und anerkannten Kollektivtiteln feststellen, die aufgrund unzureichender Konsultationsprozesse zu Konflikten führen. Langsame Verwaltungsprozesse in Kambodscha lassen große Gebiete mit indigener Bevölkerung ungeschützt und offen für die Einrichtung von LSLAs, trotz der Anerkennung von Kollektivtiteln. Die DRK verfügt über fast keine wirksamen Schutzmaßnahmen zum Schutz von Kommunalland, wobei die Analyse zeigt, dass fast eine Million Hektar LSLAs möglicherweise in Gemeindeterritorien liegen könnten. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Einhaltung der Landpolitik mit globalen Rahmenwerken und Sorgfaltspflichtvorschriften zu erhöhen, um die Risiken von LSLAs für gefährdete Gemeinschaften, die auf Gemeindeland angewiesen sind, zu reduzieren. Diese Studien analysieren die Rolle von Landbesitzsystemen auf das Wohlergehen von Kleinbauern und stellen fest, dass die bloße Zuteilung von Landtiteln für das Wohl der ländlichen Bevölkerung und die Anpassung an den Klimawandel unzureichend ist. Darüber hinaus müssen Länder, die LSLAs in „brachliegende“ Gebiete fördern, die ökologischen und sozioökonomischen Risiken, die sich aus diesen Investitionen für lokale Gemeinschaften ergeben, anerkennen.
 
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