Die Wirkung von Alizarin, Calcein und dem Oberflächenmarker PKH2 auf das Proliferationsverhalten von Rothirsch-Geweihzellen
by Jetulla Zabeli
Date of Examination:2025-01-30
Date of issue:2025-02-20
Advisor:Prof. Dr. Dr. Karl Günter Wiese
Referee:
Referee:Prof. Dr. Thomas Meyer
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Name:Doktorarbeit_Jetulla_Zabeli_20250211.pdf
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Format:PDF
Abstract
English
In an experimental study, the effect of fluorescent dyes on the proliferation behavior of red deer antler cells was examined using cell cultures. The investigation was conducted in two experimental setups. In the first setup, four groups of cells were cultured in 6-well plates over a period of 27 days. The three test groups were incubated with the fluorescent dyes Calcein, Alizarin Complexone, and PKH2 as an additive to the DME medium. A control group was run in parallel to each test group. Over the 27-day experiment, the cell count was determined on 12 different days, with 12 series cultivated as triplicates for each group. This resulted in a total of 144 wells inoculated with cell cultures in the first experiment. The cell count was determined using the MTT assay, where the cell number was correlated with a precisely defined extinction value of the MTT test. A Neubauer counting chamber was used for this purpose. Three extinction values were measured for each well, and the mean of the 9 measurements per test day was calculated and used for graphical representation. To further differentiate proliferation, the average generation time, the number of generations, and the cumulative cell count were also analyzed. In the second experimental setup, in addition to cell count determination, the Calcein intensity in fluorescent cells was measured to identify a potential correlation between proliferation and dye uptake. The key findings indicate that the dyes have a minimal effect on cell proliferation, though this influence increases with longer cultivation times. During the first 8 to 10 days, none of the dyes affected proliferation. Compared to the control group, Alizarin exhibited the strongest inhibition of proliferation, followed by Calcein and PKH2. This effect was most evident in the cumulative cell count, average generation time, and the number of generations, all dependent on the culture duration. Normalization of time-dependent cell counts and their differences from the control group provided useful results, whereas simply plotting cell count against culture time appeared unclear. In the second experimental approach, only Calcein was further investigated over 44 days, as Alizarin Complexone exhibited low fluorescence and PKH2 was not stable against fading under the given experimental conditions for long-term use. Calcein, however, was well-detectable. Its maximum cell concentration was observed between days 18 and 28 in culture. However, it was only taken up by a few cells, which significantly declined in number from day 28 until the end of the experiment. Based on these results, it can be assumed that Alizarin and Calcein, which are among the most commonly used fluorochromes in animal experiments for bone exploration, do not have a significant impact on cell proliferation, as they are typically applied in limited amounts and only for short durations.
Keywords: Fluorescent dyes; Alizarin; Calcein; PKH2; Cell proliferation; Red deer antler cells; Mesenchymal stem cells; Cell culture; Fluorescence microscopy; Bone mineralization; Antler growth; Fluorescence analysis; Cell generation time
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In einer experimentellen Studie sollte anhand von Zellkulturen die Wirkung von
Fluoreszenzfarbstoffen auf das Proliferationsverhalten von Rothirsch-Geweihzel
len überprüft werden. Die Untersuchung wurde in zwei Versuchsanordnungen
durchgeführt. In der ersten Anordnung wurden über 27 Tage vier Gruppen von
Zellen in 6-Well-Platten kultiviert. Die drei Verumgruppen wurden jeweils mit den
Fluoreszenzfarbstoffen Calcein, Alizarin-Komplexone und PKH2 als Zusatz zu
DME-Medium inkubiert. Eine Kontrollgruppe lief parallel zu jeder Verumgruppe
mit. Innerhalb der 27 Tage des Versuch wurden an 12 Tagen die Zellzahl be
stimmt, so dass für jede Gruppe 12 Serien als Tripletts kultiviert wurden, so dass
insgesamt 144 Wells im ersten Versuch mit Zellkulturen beimpft wurden. Die Zell
zahl wurde mit der MTT-Methode bestimmt, wobei die Zellzahl einer genau fest
gelegten Exstinktion des MTT-Tests zugeordnet wurde. Dazu kann eine Neu
bauer-Zählkammer zum Einsatz. Von jedem Well wurden 3 Extinktionen gemes
sen. Aus den 9 Messwerten pro Versuchstag wurden dann der Mittelwert berech
net und für die weitere Darstellung in den Grafiken benutzt. Zur Differenzierung
der Proliferation wurden auch die Berechnung der mittleren Generationszeit, die
Anzahl der Generationen und die kumulative Zellzahl herangezogen.
In der zweiten Versuchsanordnung wurde neben der Zellzahlbestimmung die
Calceinintensität in den fluoreszierenden Zellen gemessen, um einen Zusam
menhang zwischen der Proliferation und der Farbstoffbeladung ableiten zu kön
nen.
Als wesentliche Ergebnisse konnte festgestellt werden, dass die Farbstoffe einen
geringen Einfluss auf die Proliferation der Zellen haben, der mit zunehmender
Kultivierungszeit aber immer größer wird. Alle Farbstoffe haben in den ersten 8
bis 10 Tagen keinen Einfluss auf die Proliferation. Gegenüber der Kontrollgruppe
zeigt Alizarin die stärkste Hemmung der Proliferation, gefolgt von Calcein und
PKH2. Am deutlichsten wird dies durch die kumulativen Zellzahl, der mittleren
Generationszeit und der Anzahl der Generationen alle in Abhängigkeit von der
Kulturzeit vermittelt. Auch die Normalisierung der zeitabhängigen Zellzahl und
ihre Differenzenbildung mit der Kontrollgruppe vermittelt brauchbare Ergebnisse,
während der einfache Auftrag der Zellzahl gegen die Kulturzeit sich als unüber
sichtlich darstellt.
Im zweiten Versuchsansatz wurde lediglich Calcein über 44 Tage weiter unter
sucht, da Alizarin-Komplexone nur eine geringe Fluoreszenz und sich PKH2 für
den längeren Einsatz unter den vorliegen Versuchsbedingen nicht stabil gegen
das Ausbleichen zeigte. Calcein hingegen ließ sich sehr gut detektieren. Das Ma
ximum seiner Zellkonzentration konnte zwischen dem 18. und 28. Tag in der Kul
tur festgestellt werden. Es wurde jedoch nur von wenigen Zellen aufgenommen,
die ab dem 28 Tage zum Ende des Versuchs hin stark in ihrer Zahl abnahmen.
Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse kann vermutet werden, dass insbeson
dere Alizarin und Calcein, die häufigsten Fluorochrome in Tierversuchen zu Kno
chenexploration, keinen wesentlichen Einfluss auf die Zellproliferation haben, da
sie zumeist im beschränkten Umfang und nur kurzfristig appliziert werden.
Schlagwörter: Fluoreszenzanalyse; Zellgenerationszeit; Geweihwachstum; Knochenmineralisierung; Fluoreszenzmikroskopie; Zellkultur; Mesenchymale Stammzellen; Rothirsch-Geweihzellen; Zellproliferation; PKH2; Calcein; Alizarin; Fluoreszenzfarbstoffe