| dc.contributor.advisor | Wedi, Edris PD Dr. | |
| dc.contributor.author | Kuscholke, Mareen | |
| dc.date.accessioned | 2025-09-12T09:51:55Z | |
| dc.date.available | 2025-11-11T00:50:05Z | |
| dc.date.issued | 2025-09-12 | |
| dc.identifier.uri | http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?ediss-11858/16221 | |
| dc.identifier.uri | http://dx.doi.org/10.53846/goediss-11492 | |
| dc.format.extent | 82 | de |
| dc.language.iso | deu | de |
| dc.rights.uri | http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ | |
| dc.subject.ddc | 610 | de |
| dc.title | Einfluss der Transfusionsstrategie bei der Gabe von Erythrozyten-Konzentraten im Rahmen der oberen gastrointestinalen Blutung auf das Outcome: Eine retrospektive Datenanalyse | de |
| dc.type | doctoralThesis | de |
| dc.title.translated | Impact of transfusion strategy in the administration of red blood cell concentrates in upper gastrointestinal bleeding on clinical outcome: A restrospective data analysis | de |
| dc.contributor.referee | Wedi, Edris PD Dr. | |
| dc.date.examination | 2025-10-14 | de |
| dc.description.abstractger | Die Transfusion von Erythrozyten-Konzentraten ist wesentlicher Bestandteil der Therapie bei akuten oberen gastrointestinalen Blutungen, welche zu den häufigsten gastrointestinalen Notfällen zählen. Ziel dieser retrospektiven und monozentrischen Arbeit war es, herauszufinden, ob eher ein liberales oder eher ein restriktives Transfusionsmanagement das bessere Outcome für die Patienten erbringt. Dies sollte auch für verschiedene Vorerkrankungsgruppen untersucht werden.
Grundlage dieser Arbeit waren die klinischen Daten von 265 volljährigen Patienten mit akuter oberer gastrointestinaler Blutung, welche in den Jahren 2008 - 2018 im Rahmen der Behandlung in der Universitätsmedizin Göttingen sowohl eine Bildgebung als auch Erythrozyten-Konzentrate erhielten. Die Einteilung in die Therapiegruppen erfolgte anhand des Hämoglobin-Werts zum Zeitpunkt der ersten Transfusion in diesem Blutungsereignis (restriktive Gruppe < 7,0 g/dl, n = 68 und liberale Gruppe 7,0g/dl, n = 197).
Bei den Patienten wurden sechs große Gruppen von Vorerkrankungen erhoben, nämlich kardiale, hepatische, pneumologische, nephrotische, maligne und neurologische Vorerkrankungen sowie die Feststellung einer Erkrankung an Diabetes Mellitus. Die meisten Patienten wiesen mehrere Vorerkrankungen aus verschiedenen Vorerkrankungsgruppen auf. So hatten 215 Patienten (81,1%) Vorerkrankungen aus mindestens drei der verschiedenen Hauptgruppen. Unterschiede zwischen den beiden Therapiegruppen hinsichtlich der Häufigkeit in den einzelnen Vorerkrankungsgruppen waren in keinem Fall signifikant und es gab auch keine eindeutige Tendenz über alle Vorerkrankungen hinweg betrachtet. Bei zwei genauer untersuchten Vorerkrankungen zeigte sich nur bei der arteriellen Hypertonie mit 11,1%-Punkten ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Gruppen (restriktive Gruppe 41,2% versus liberale Gruppe 52,3%; p = 0,11), nicht hingegen bei der Leberzirrhose mit nur 1%-Punkt Unterschied.
Die beiden Therapiegruppen wurden hinsichtlich verschiedener Parameter und in Bezug auf die vier definierten Outcome-Punkte (Studienendpunkte) Mortalität, Reblutungsrate, Krankenhaus-Aufenthaltsdauer und Anzahl der benötigten Erythrozyten-Konzentrate durch verschiedene statistische Auswertungen miteinander verglichen.
Beim primären Outcome-Punkt zeigte sich eine signifikant geringere Mortalität der Patienten in der restriktiven gegenüber der liberalen Therapiegruppe (7,35% versus 18,27%; p = 0,036). Die Tendenz der längeren Überlebenszeiten in der restriktiven Therapiegruppe zeigte sich auch in den Einzelauswertungen für die Vorerkrankungsgruppen. Die Signifikanzen schwankten zwar je nach Vorerkrankung leicht, lagen jedoch immer deutlich unter dem kritischen Wert von p = 0,05. Es ist allerdings schwierig zu beurteilen, welche Vorerkrankungen den größten Einfluss auf die höhere Mortalität bei einer liberalen Therapiestrategie haben, da die meisten Patienten mehrere Vorerkrankungen hatten. Eine Adjustierung für die entsprechenden Confounder war aufgrund der Stichprobengröße nicht möglich.
Insgesamt lag die Reblutungsrate dieser Arbeit mit 3,4% unter den erwarteten Werten aus der Literatur. Es bestand hier kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Therapiegruppen, wenngleich mehr Patienten in der liberalen Therapiegruppe eine Reblutung bekamen. Diese Tendenz passt zum aktuellen Forschungsstand.
Bezüglich der Krankenhaus-Aufenthaltsdauer gab es einen nicht signifikanten Unterschied von einem halben Tag zwischen den beiden Therapiegruppen. Insgesamt war die Krankenhaus-Aufenthaltsdauer länger als in anderen Studien. Das liegt vermutlich daran, dass ausschließlich Patienten mit stattgehabter Transfusion betrachtet wurden und exsanguinierende Blutungen oder bestimmte Vorerkrankungen nicht ausgeschlossen waren.
Über alle Patienten betrachtet gab es einen signifikanten Unterschied in der Anzahl der benötigen Erythrozyten-Konzentrate in den beiden Therapiegruppen. In der restriktiven Gruppe wurden pro Patient mehr Erythrozyten-Konzentrate benötigt als in der liberalen Therapiegruppe (5,89 versus 4,79; p < 0,001). Nach Adjustierung für die restriktive Gruppe (Hämoglobin-Wert von 5,5 g/dl und < 7 g/dl) gab es keinen nennenswerten Unterschied mehr zwischen beiden Therapiegruppen (4,32 versus 4,29).
Insgesamt gab es in dieser Studie nur zwei Verdachtsfälle auf Transfusionsreaktionen, je ein Fall in der restriktiven und der liberalen Gruppe. Aufgrund der geringen Fallzahl konnte keine weitere statistisch sinnvolle Auswertung erfolgen.
Hinsichtlich der endoskopischen und operativen Interventionen gab es lediglich geringe Unterschiede zwischen beiden Gruppen. In beiden Gruppen benötigten prozentual etwa gleich viele Patienten keine endoskopische oder operative Intervention.
Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass eine monozentrische und retrospektive Studie mit einem relativ kleinen und vorgegebenen Patientenkollektiv, in dem die weit überwiegende Anzahl an Patienten mehrere Vorerkrankungen aus verschiedenen Hauptgruppen hat, schnell an die Grenzen der statistisch sinnvollen Auswertbarkeit stößt. Sinnvoll wäre es, Patienten mit einem vergleichbaren Vorerkrankungsprofil hinsichtlich Art und Ausprägung in den Therapiegruppen „restriktiv“ versus „liberal“ zu vergleichen. Dabei müsste eine weitere Stratifizierung hinsichtlich des Allgemeinzustands und bestimmter möglicher Confounder wie Laborwerte, Medikation sowie hinsichtlich übriger Therapiebestandteile erfolgen. Hier müsste insbesondere das gesamte Volumenmanagement vergleichbar sein.
So konnte die vorliegende Arbeit nur die sicher interessante Tendenz zeigen, dass eine restriktivere Transfusionsstrategie bei einer oberen gastrointestinalen Blutung und stattgehabter Erythrozyten-Transfusion für alle Vorerkrankungsgruppen eine signifikant geringere Mortalität ergab. Dies entspricht in der Tendenz den Ergebnissen der vorhergehenden Studien. Eine Quantifizierung der unterschiedlichen Transfusionsstrategien hinsichtlich der Behandlungseffekte konnte nicht erfolgen. | de |
| dc.description.abstracteng | The transfusion of red blood cell concentrates is an essential component in the management of acute upper gastrointestinal bleeding, which is among the most common gastrointestinal emergencies. The aim of this retrospective, single-center study was to determine whether a liberal or restrictive transfusion strategy results in better patient outcomes. Furthermore, the impact of various comorbidities was assessed.
This analysis was based on clinical data from 265 adult patients with acute upper gastrointestinal bleeding who received endoscopic treatment as well as red blood cell transfusion between 2008 and 2018 at the Universitätsmedizin Göttingen. Patients were allocated to treatment groups according to their hemoglobin levels at the time of the first transfusion during the bleeding episode: the restrictive group (<7.0 g/dl, n = 68) and the liberal group (≥7.0 g/dl, n = 197).
Comorbidities were classified into major categories, including cardiac, hepatic, musculoskeletal, nephrological, pulmonary, and neurological conditions, as well as the presence of diabetes mellitus. The majority of patients exhibited multiple comorbidities, consequently resulting in their representation across multiple categories. A total of 215 patients (81.1%) had at least one comorbidity, with the majority belonging to two or more categories. Differences between the treatment groups with respect to the distribution of comorbidity categories were not statistically significant, nor did any clear trends emerge when considering all comorbidities collectively. A significant difference was observed only in the prevalence of arterial hypertension, which was more common in the liberal group (52.3% vs. 41.2%, p = 0.11), whereas the prevalence of liver cirrhosis differed by less than 1%.
The two transfusion strategies were compared across several parameters and four predefined outcomes: mortality, rebleeding rate, length of hospital stay, and the number of red blood cell units required. Various statistical analyses were applied to evaluate these outcomes.
The primary endpoint revealed a significantly lower mortality rate in the restrictive group compared with the liberal group (7.35% vs. 18.27%, p = 0.030). A trend toward longer survival in the restrictive group was also evident in subgroup analyses by comorbidity, although significance levels varied and remained above the critical threshold of p = 0.05. Given that most patients suffered from multiple comorbidities, it is difficult to determine which conditions contributed most strongly to the observed mortality differences. Adjustments for relevant confounders were not feasible due to the limited sample size.
The overall rebleeding rate of 3.4% observed in this study was lower than the expected range reported in the literature. No significant difference was found between the two transfusion groups, although more patients in the liberal group experienced rebleeding, consistent with current evidence.
The length of hospital stay did not differ significantly between groups, with only about half a day separating the two strategies. Compared to prior studies, however, hospitalization was somewhat longer, possibly reflecting the inclusion of patients with inpatient transfusion as well as cases with exsanguinating bleeding or specific comorbidities.
A significant difference was observed in the number of red blood cell units required per patient: those in the restrictive group received more transfusions than those in the liberal group (5.89 vs. 4.79 units, p < 0.001). After adjusting for baseline hemoglobin levels (≤5.5 g/dl and 7 g/dl), however the difference narrowed (4.32 vs. 4.29 units).
There were only two suspected transfusion reaction cases in the entire cohort, one in each group, which precluded further meaningful statistical evaluation.
Regarding endoscopic and surgical interventions, only minor differences were observed, with similar proportions of patients in both groups requiring additional procedures.
This study demonstrates that a single-center, retrospective analysis with a relatively small and heterogeneous patient population—most of whom presented with multiple comorbidities across different categories—rapidly encounters limits in statistical power. A more robust approach would involve comparing restrictive and liberal transfusion strategies within patient cohorts stratified by comorbidity profiles and overall clinical status, ideally controlling for confounders such as laboratory values, medications, and other therapeutic measures, particularly fluid management.
Despite these limitations, this study supports the trend toward restrictive transfusion strategies in upper gastrointestinal bleeding. Among patients receiving inpatient red blood cell transfusion, the restrictive approach was associated with significantly lower mortality across all comorbidity categories. This finding is consistent with previous reports in the literature. However, precise quantification of the differential treatment effects between restrictive and liberal strategies was not possible within this study. | de |
| dc.contributor.coReferee | Legler, Tobias Prof. Dr. | |
| dc.contributor.thirdReferee | Winkler, Martin Sebastian PD Dr. | |
| dc.subject.ger | Transfusionsstrategie | de |
| dc.subject.ger | Obere gastrointestinale Blutung | de |
| dc.subject.ger | Erythrozyten-Konzentrat | de |
| dc.subject.ger | Transfusion | de |
| dc.subject.eng | Transfusion | de |
| dc.subject.eng | Red blood cell concentrate | de |
| dc.subject.eng | Upper gastronintestinal bleeding | de |
| dc.subject.eng | Transfusion strategy | de |
| dc.identifier.urn | urn:nbn:de:gbv:7-ediss-16221-5 | |
| dc.affiliation.institute | Medizinische Fakultät | de |
| dc.subject.gokfull | OK-MEDIZIN | de |
| dc.subject.gokfull | Innere Medizin - Allgemein- und Gesamtdarstellungen (PPN619875747) | de |
| dc.description.embargoed | 2025-11-11 | de |
| dc.identifier.ppn | 1935939009 | |
| dc.notes.confirmationsent | Confirmation sent 2025-09-12T10:15:01 | de |