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A Commitment is a Commitment is a Commitment?

Why States Constrain and Customize their Commitments to the International Criminal Court

dc.contributor.advisorJetschke, Anja Prof. Dr.
dc.contributor.authorHagen, Julia
dc.date.accessioned2019-05-29T09:57:09Z
dc.date.available2019-05-29T09:57:09Z
dc.date.issued2019-05-29
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0003-C116-A
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-7482
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc320de
dc.titleA Commitment is a Commitment is a Commitment?de
dc.title.alternativeWhy States Constrain and Customize their Commitments to the International Criminal Courtde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeJetschke, Anja Prof. Dr.
dc.date.examination2018-05-31
dc.description.abstractgerDie Arbeit befasst sich mit staatlichem Machtverhalten gegenüber dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH). Es wird argumentiert, dass Staaten ihre Bekenntnisse zum IStGH ’maßschneidern’ und ’einhegen’, abhängig davon, inwieweit sie eine Möglichkeit sehen, internationale Kooperationsprobleme zu lösen.<p><p> Aus politikwissenschaftlicher Sicht ist es erstaunlich, dass so viele Staaten das Römische Statut ratifizieren, obschon es einen massiven Eingriff in die eigene Souveränität bedeutet. Wenn man jedoch miteinbezieht, dass viele Vertragsstaaten die Kooperation verweigern, muss die Glaubwürdigkeit von Bekenntnissen in Form von reiner Ratifikation in Frage gestellt werden. Dementsprechend werden folgende Forschungsfragen aufgeworfen: Wie lassen sich Bekenntnisse zum IStGH messen, jenseits der Ratifikation des Römischen Statutes? Und: Was erklärt das Ausmaß umfassender Bekenntnisse zum IStGH?<p> Konzeptionell wird die Annahme zugrunde gelegt, dass Staaten sich gegenüber dem IStGH in einem Delegationsdilemma befinden. Es gibt es starke Anreize, zu ratifizieren und ein Vertragsstaat zu werden. Gleichzeitig besteht die Sorge, dass der Gerichtshof entweder zu schwach sein könnte, um sich gegen Politisierungsversuche einzelner Staaten zu schützen oder gar so stark werden könnte, dass er das eigene Mandat überschreitet und sich damit der Kontrolle der Staaten entzieht. Damit ist die Ratifikation für die Staaten äußerst riskant und nichtsdestotrotz für viele Staaten unabdingbar. Um dem Dilemma zu entkommen, nutzen die Staaten die Strategien der ’Maßschneiderung’ und ’Einhegung’ der eigenen Bekenntnisse indem sie Vertragsstaat werden, aber bspw. Änderungsverträge nicht ratifizieren. Somit können Staaten die Vorteile der Mitgliedschaft nutzen und gleichzeitig einen strategischen Handlungsspiel- raum behalten.<p> Das Ausmaß dessen hängt davon ab, inwieweit die Staaten Kooperationsprobleme des internationalen Rechts lösen können. Diese sind beispielsweise, dass es in Anbetracht des Fehlens einer globalen Exekutivmacht schwer ist einzuschätzen wer sich rechtskonform verhalten wird und wer nicht. Die eigene Rechtstreue kann damit zum strategischen Nachteil gegenüber anderen Staaten werden.<br />Mit dem IStGH existiert ein internationaler permanenter Strafgerichtshof, der die Macht hat, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und das Verbrechen der Aggression zu untersuchen und zu ahnden. Die Schaffung eines solchen Gerichtshofes senkt die hohen ’Monitoringkosten’ für Staaten, die anfallen, wenn diese dezentral oder nur in Institutionen für Einzelfälle mit zeitlich begrenztem Mandat überwacht werden. Darüber hinaus bietet die freiwillige Unterwerfung unter einen solchen Gerichtshof die Möglichkeit, die Glaubwürdigkeit bereits gemachter Bekenntnisse zu Verträgen der Menschenrechte und des Kriegsvölkerrechts zu erhöhen.<p>In der Arbeit wird ein zweistufiges y-zentriertes Forschungsdesign umgesetzt. Dessen Ziel ist es, das Konzept der Einhegung und Maßschneiderung staatlicher Bekenntnisse nachzuweisen und die Erklärungskraft der Lösung von Kooperationsproblemen als theoretisches Argument zu überprüfen. Im ersten Schritt wird der Index of Commitment to the ICC zur Messung unterschiedlicher Ausmaße staatlicher Bekenntnisse entwickelt. Dadurch gelingt es die ’black box’ der Vertragsstaaten zu öffnen, und Variation innerhalb der Gruppe der Vertragsstaaten zu erzeugen. Im zweiten Schritt wird der Index als abhängige Variable betrachtet und mit Hilfe von verschiedenen Regressionsanalysen überprüft, wie stark die Erklärungskraft der aus der Theorie abgeleiteten Hypothesen ist und wie sich diese im Vergleich zur Erklärungskraft in Bezug auf die reine Ratifikation als alternative abhängige Variable zeigt.<p>Das zentrale Ergebnis der empirischen Überprüfung ist, dass tatsächlich nur sehr wenige Staaten einen hohen Indexwert erzielen und somit ein umfassendes Bekenntnis zum IStGH zeigen. Nur 26 von 195 Staaten haben keine oder kaum ’maßgeschneiderte’ und ’eingehegte’ Bekenntnisse, wie z.B. Deutschland, Belgien oder Kroatien. Die meisten der untersuchten Staaten weisen ein äußert hohes Maß an ’Einhegung’ und ’Maßschneiderung’ auf. Diese sind im Extremfall so stark (z.B. bei Bangladesch, Burundi oder Afghanistan), dass sie sich kaum von denen unterscheiden, die kein Vertragsstaat sind.<br /> Damit wird deutlich, dass sich das Delegationsdilemma gegenüber dem IStGH für die Staaten unterschiedlich stark zeigt. Zwar spielt der Grad an Demokratie eine wichtige Rolle in Bezug auf das Ausmaß der ’Eingehung’ und ’Maßschneiderung’ der Bekenntnisse, mindestens genauso entscheidend ist jedoch, welche Möglichkeiten für die Staaten bestehen, durch die Unterwerfung unter den IStGH, internationale Kooperationsprobleme in Bezug auf Humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte zu lösen. de
dc.description.abstractengThe study deals with states’ power political behavior towards the International Crim- inal Court (ICC). It argues that states constrain and customize their commitment dependent on their possibilities to solve cooperation problems of international law.<p><p> From the view of political science, it is puzzling that so many states became a state party to the Rome Statute although this means a serious intrusion into their national sovereignty. However, as many states parties refuse cooperation (as e.g. in the case of Omar Al-Bashir who could travel unhindered through several states parties’ territories, though there was an international arrest warrant) we have to scrutinize the credibility of those commitments. The questions arises as to how can we conceptualize and measure commitment to the ICC in a broader way, beyond ratification of the Rome Statute? And, how can we explain the extent of comprehensive commitment to the ICC?<p> Conceptually, the study draws on the delegation dilemma to the ICC. On one hand, states have strong incentives to become a state party. On the other, there is reason to fear that the court could become either too weak to cope with trials of politicization or too strong and exceed its own mandate. Ratification is a risk but meanwhile necessary. In order to solve the dilemma states constrain and customize their commitments including not ratifying additional or amending agreements. Thus, they can become a state party and concurrently leave room for strategical behavior while being a state party to the ICC.<p> The states’ extent of constraining and customizing depends upon their possibilities of solving cooperation problems of international law with the ICC. The states (in the absence of a strong enforcement mechanism) do not know which of the other states will comply with the law and which will not. Their own compliance can become a strategic disadvantage in relation to states that don’t comply.<br />With the ICC a permanent international institution is provided that is able to inves- tigate and prosecute genocide, crimes against humanity, war crimes and the crime of aggression. The creation of such a court reduces monitoring costs that would occur when those norms were otherwise monitored by many different monitoring agencies. Moreover, the self-binding to such a court increases the credibility of commitment al- ready made to humanitarian law and human rights law.<p> Making those theoretical arguments testable in an empirical analysis, the present study uses a two-step y-centered research design to measure and explain the states’ compre- hensiveness of commitments to the ICC. In the first methodical step, the Index of Commitment to the ICC will be suggested as the measuring device for a comprehensive commitment to the court. In this way it becomes possible to open the black box of states parties and to show different levels of commitment to the court. In the second methodical step the explanatory power of the theoretical argument of solving cooperation problems with the ICC will be tested by means of regression analyses. Therefore, the hypotheses will be tested explaining the index positions compared to the mere ratification of the Rome Statute.<p> The central empirical finding is that there are only very few states that reach a high index value; thus, they commit themselves comprehensively, such as Germany, Bel- gium or Croatia. Most of the states parties have constrained and customized their commitments. Those are in part so strong that their commitment behavior is almost comparable to those of non-party states, such as Bangladesh, Burundi or Afghanistan. The regression analyses point out that those states constrain and customize the com- mitments the least that have a high level of democracy and ratified a high number of treaties of humanitarian law and human rights law.<p> This shows that states commitment to the court is not only related to the level of democracy but also to the states commitment to humanitarian law and human rights law, since the ICC is able to solve cooperation problems of international relations.de
dc.contributor.coRefereeAmbos, Kai Prof. Dr. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeHönnige, Christoph Prof. Dr.
dc.subject.gerMenschenrechtede
dc.subject.gerVerrechtlichung der Internationalen Beziehungende
dc.subject.gerMacht und Rechtde
dc.subject.gerKriegsvölkerrechtde
dc.subject.gerInternationales Strafrechtde
dc.subject.gerInternationale Gerichtshöfede
dc.subject.gerPolitisierung des internationalen Rechtsde
dc.subject.gerInternationaler Strafgerichtshofde
dc.subject.gerVergangenheitsaufarbeitungde
dc.subject.gerBewaffnete Konfliktede
dc.subject.gerDelegationslogikde
dc.subject.gerInternationale Beziehungende
dc.subject.gerPolitisierung internationalen Rechtsde
dc.subject.gerKooperationsproblemede
dc.subject.gerInternationale Organisationende
dc.subject.gerInternationale Institutionende
dc.subject.gerDelegationsdilemmade
dc.subject.gerNeoliberaler Institutionalismusde
dc.subject.gerInternationale Straftribunalede
dc.subject.gerFrieden und Sicherheitde
dc.subject.engHumanitarian Lawde
dc.subject.engLegalization of International Relationsde
dc.subject.engJudicializationde
dc.subject.engHuman Rightsde
dc.subject.engInternational Relationsde
dc.subject.engTransitional Justicede
dc.subject.engInternational Courtsde
dc.subject.engInternational Criminal Courtde
dc.subject.engDelegation of Authorityde
dc.subject.engInternational Criminal Lawde
dc.subject.engPower and Lawde
dc.subject.engPoliticizationde
dc.subject.engCooperation Problemsde
dc.subject.engCommitment and Compliancede
dc.subject.engInternationale Organizationsde
dc.subject.engInternational Institutionsde
dc.subject.engDelegation Dilemmade
dc.subject.engNeoliberal Institutionalismde
dc.subject.engInternational Criminal Tribunalsde
dc.subject.engPeace and Securityde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0003-C116-A-4
dc.affiliation.instituteSozialwissenschaftliche Fakultätde
dc.subject.gokfullPolitische Wissenschaft (PPN62170718X)de
dc.identifier.ppn1666652148


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