Die Literatur und der Kampf um die Weltanschauung
Ein Beitrag zur Literatur-und Intellektuellengeschichte der Zwischenkriegszeit am Beispiel von Alfred Döblin und Ernst Jünger
Literature and the struggle for Weltanschauung
A contribution to the literary and intellectual history of the interwar period drawing on works of Alfred Döblin and Ernst Jünger
by Philipp David Heine
Date of Examination:2019-02-04
Date of issue:2019-06-06
Advisor:Prof. Dr. Ruth Florack
Referee:Prof. Dr. Ruth Florack
Referee:Prof. Dr. Simone Winko
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Name:Diss gesamt_final online_optimiert.pdf
Size:4.01Mb
Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
This study is dedicated to the interdependence of ideological arguments and literary production in the early 20th century. Its starting point is the hardly proven claim that there is a close connection between literature and the popular scientific and political worldviews at that time. Since the research on this connection can be considered vast with regard to the earlier period around the turn of the century, the focus of this study lies on the later interwar period and on political interrelations – the so called struggle for Weltanschauung and the way authors at this time try to cope with it. In a first systematic part an overview is given of the historical development of intellectual discussions around the word Weltanschauung since the end of the 19th century in order to grasp it appropriately. The second part is dedicated to theoretical and methodological considerations that provide an approach to literary historiography based on intellectual and social history. In the course of these reflections recent findings in the fields of media, publishing and intellectual history are included and a suitable explanatory model of historiography is developed. Finally, the method is applied by reconstructing selected journalistic, essayistic and literary texts of Alfred Döblin and Ernst Jünger in order to reflect on these two authors as public intellectuals committed to the struggle for Weltanschauung.
Keywords: literary history; intellectual history; Weimar Republic; german literature; theory of literary history; Alfred Döblin; Ernst Jünger; Weltanschauung; worldview; 20th century; social history of literature; writing literary history; interwar period
German
Ausgehend vom oft formulierten, aber kaum konkret belegten Befund, dass im frühen 20. Jahrhundert eine enge Verbindung von Literatur und den zeitgenössisch populären wissenschaftlichen und auch politischen Weltanschauungen vorliegt, widmet sich die Studie den Interferenz- und Interdependenzbereichen von weltanschaulichen Auseinandersetzungen und literarischer Produktion. Da diese in der Literaturwissenschaft für die Zeit der Jahrhundertwende als bereits besser erforscht gelten können, konzentriert sich die Arbeit auf die stärker politisch geprägten Zusammenhänge der Zwischenkriegszeit – den bereits von Zeitgenossen identifizierten Kampf um die Weltanschauung und die Beteiligung literarischer Autoren an ihm. Anhand eines Überblicks über die historischen Entwicklungen der intellektuellen Diskussionen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, werden in einem ersten Teil systematische Einsichten bereitgestellt, die zu einem adäquaten Zugang zu diesem Phänomen führen, dessen Ergebnisse weit über die bisher nur bruchstückhaft vorliegenden Erkenntnisse der Forschung hinausgehen. In einem zweiten theoretisch-methodisch orientierten Teil wird auf dieser Basis ein intellektuellengeschichtlich und sozialhistorisch basierter Ansatz der Literaturgeschichtsschreibung entwickelt, der an neuere Arbeiten aus den Bereichen der Medien-, Verlags- und Intellektuellengeschichte anknüpft und um theoretische Überlegungen zu einem geeigneten Erklärungsmodell aus Sicht der Theorie der Historiographie ergänzt wird. Das hier entwickelte Verfahren wird im abschließenden dritten Teil in umfangreichen exemplarischen Analysen von publizistischen und literarischen Texten Alfred Döblins und Ernst Jüngers erprobt, die die Beteiligung der beiden Autoren als öffentliche Intellektuellen am Kampf um die Weltanschauung rekonstruieren.
Schlagwörter: Literaturgeschichte; Intellektuellengeschichte; Weimarer Republik; Zwischenkriegszeit; Deutsche Literatur; Theorie der Literaturgeschichtsschreibung; Literaturgeschichtsschreibung; Alfred Döblin; Ernst Jünger; Weltanschauung; Weltbild; 20. Jahrhundert; Sozialgeschichte der Literatur