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Prävalenz bakterieller Infektionen bei psychiatrischen Erkrankungen – Zusammenhänge mit Alter, Verweildauer und F-Diagnosen

dc.contributor.advisorWiltfang, Jens Prof. Dr.
dc.contributor.authorRehling, Nico Sebastian
dc.date.accessioned2020-02-21T10:37:45Z
dc.date.available2020-04-07T22:50:03Z
dc.date.issued2020-02-21
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0005-132E-3
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-7861
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titlePrävalenz bakterieller Infektionen bei psychiatrischen Erkrankungen – Zusammenhänge mit Alter, Verweildauer und F-Diagnosende
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedBacterial infections among patients with psychiatric disorders: Relation with hospital stay, age, and psychiatric diagnosesde
dc.contributor.refereeZautner, Andreas Pd Dr.
dc.date.examination2020-03-31
dc.description.abstractgerZiel der vorliegenden Arbeit war es, mithilfe eines Routinedatensatzes retrospektiv Assoziationen zwischen bakteriellen Infektionen und Verweildauer, Lebensalter und psychischer Erkrankung von Patienten der Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik der UMG zu identifizieren. Zu diesem Zweck wurden vier übergeordnete Hypothesen formuliert, in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Zentrales Datenmanagement“ der UMG und dem Institut der Medizinischen Mikrobiologie der UMG ein 12-Jahres-Datensatz erstellt, modifiziert und ausgewertet. Zur Prüfung, ob das Lebensalter oder die Verweildauer Assoziationen mit bakteriellen Infektionen aufweisen, wurden ausgewählte Hauptdiagnosen nach klinischer Erscheinung und Behandlungsform sinngemäß zu den Clustern „F00-F03“, „F10“, „F20-F29“ und „F32-F33“ zusammengefasst. Zur Überprüfung, ob Assoziationen zwischen Bakterienfamilien und psychiatrischen Erkrankungen existieren, wurden die Bakterien ihrer hierarchischen Rangstufe „Familie“ zugeordnet und im Anschluss die jeweiligen Vergleichsgruppen statistisch analysiert. Was die Verweildauer betrifft, konnte gezeigt werden, dass die Patienten, die nicht getestet worden sind, im Durchschnitt die kürzeste Verweildauer aufwiesen. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass zwar Patienten mit positivem Keimnachweis signifikant länger in der Klinik blieben, sich diese jedoch nicht von Patienten mit negativem Keimnachweis unterschieden. Die Auswertung der Cluster ergab ein ähnliches Bild. Es zeigte sich weiterhin, dass positiv getestete Patienten das höchste Lebensalter aufwiesen, gefolgt von negativ und nicht getesteten Patienten. Dies bestätigte vorangegangene, die Immunoseneszenz betreffende Arbeiten. Tendenziell bilden auch hier die Cluster das Ergebnis der Gesamtstichprobe ab. Des Weiteren konnten Assoziationen zwischen Bakterienfamilien und Clustern gefunden werden. Für das Schizophrenie-Cluster „F20-F29“ war die nachgewiesene Anzahl der Familien Corynebacteriaceae und Staphylococcaceae signifikant erhöht, für das Cluster „F10“ war die Familie der Staphylococcaceae signifikant erniedrigt. Zwar konnten ebenfalls für das Cluster „F00-F03“ signifikant erhöhte Aufkommen aller vier Bakterienfamilien nachgewiesen werden, jedoch reduzierten sich diese erhöhten Aufkommen bei dem Einbeziehen einer altersangepassten Vergleichsgruppe auf ein nicht signifikantes Maß. Somit stellte das höhere Lebensalter mit höherer Wahrscheinlichkeit den Risikofaktor für ein verstärktes Auftreten von bakteriellen Infektionen als die demenzielle Erkrankung dar. Die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit richten das Augenmerk auf die immer stärker werdende Notwendigkeit der Hygiene im Krankenhaus und auf das Alter als Risikofaktor für Infektionen. Die vorliegenden Ergebnisse helfen Assoziationen zwischen bakterieller Infektion und psychiatrischer Erkrankung besser zu verstehen. Die wachsende Anzahl von Veröffentlichungen und Erkenntnissen zu Interaktionen zwischen Krankheitserregern, den Stoffwechselprodukten von Bakterien, Entzündungen, immunologischen Reaktionen des Körpers, Botenstoffen, Entzündungsmediatoren und psychiatrischen Erkrankungen zeigt, dass es sich hierbei um äußerst relevante Fragestellungen aktueller medizinischer Forschung im Bereich der psychiatrischen Erkrankungen handelt. Diese äußerst komplexen und vielschichtigen, häufig sogar bidirektionalen Verbindungen gilt es weiterhin zu erforschen und zu verstehen, um in Zukunft unter Umständen sowohl prophylaktisch als auch medikamentös neue Wege einzuschlagen und Patienten mit einer psychiatrischen Erkrankung besser kurieren zu können.de
dc.description.abstractengThe prevalence of infections is supposed to be higher in older patients and to extend the length of hospital stays. This study aimed, first, to test this supposition within a large psychiatric population which we divided into four clusters of psychiatric ICD-10 diagnoses: F00-F03 (dementias), F10 (substance disorders), F20-29 (schizophrenia, schizophreniform and other non-mood psychotic disorders), F32-F33 (major depressive disorders). Second, despite the increasing evidence for the role of infections in psychiatric disorders, it is, to the best of our knowledge, largely unknown whether the rates of infections with pathogens of the four most frequent germ families differ between psychiatric diseases. Thus, in a retrospective study, the results of clinical routine examinations (pap smear, analysis of midstream urine, stool) dependent on symptoms in 8545 patients of a German psychiatric clinic were analyzed in a 12-year dataset. Results show that a longer hospital stay was associated with an increased number of microbiological tests, but led to no significant difference between positive vs. negative findings. Consistent with previous studies, patients with infections were older than patients without infections. For the F10 diagnosis cluster we found a significantly reduced (F10: Staphylococcaceae) and for the F20-29 cluster a heightened risk of infections (Staphylococcaceae, Corynebacteriaceae). Furthermore, patients belonging to the F00-F03 cluster exhibited elevated rates of infections with all four germ families. The latter can be ascribed to patients’ age as we found higher age to be associated with these infections, independently of the presence of dementia. Our results suggest that different psychiatric diagnoses are associated with a heightened or lowered risk of bacterial infections and, furthermore, that clinical routine infection-screenings for elderly psychiatric patients seems to be reasonable.de
dc.contributor.coRefereeScheithauer, Simone Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeOppermann, Martin Prof. Dr.
dc.subject.gerBakterielle Infektionde
dc.subject.gerPsychiatrische Erkrankungende
dc.subject.gerAlterde
dc.subject.gerVerweildauerde
dc.subject.gerF-Diagnosende
dc.subject.engbacterial infectionsde
dc.subject.engpsychiatric disordersde
dc.subject.enghospital stayde
dc.subject.engF-diagnosesde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0005-132E-3-7
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMedizin (PPN619874732)de
dc.description.embargoed2020-04-07
dc.identifier.ppn1690813849
dc.date.ppexamination2020-06-17


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