Show simple item record

Befundung jungsteinzeitlicher Zahn- und Kieferfunde aus dem Megalithgrab II von Erwitte-Schmerlecke (Soest) und deren Einordnung in ein Konzept von Ernährung, Mundhygiene und Krankheiten des Craniomandibulärsystems

dc.contributor.advisorSchultz, Michael Prof. Dr. Dr.
dc.contributor.authorGottstein, Maximilian
dc.date.accessioned2020-07-14T11:35:12Z
dc.date.available2020-07-28T22:50:04Z
dc.date.issued2020-07-14
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0005-1416-C
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-8081
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titleBefundung jungsteinzeitlicher Zahn- und Kieferfunde aus dem Megalithgrab II von Erwitte-Schmerlecke (Soest) und deren Einordnung in ein Konzept von Ernährung, Mundhygiene und Krankheiten des Craniomandibulärsystemsde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedNeolithic tooth and jaw findings from the megalithic tomb II of Erwitte-Schmerlecke (Soest) and their integration into a concept of nutrition, oral hygiene and diseases of the craniomandibular systemde
dc.contributor.refereeRödig, Tina Prof. Dr.
dc.date.examination2020-07-21
dc.description.abstractgerDiese Arbeit thematisiert den gesundheitlichen Zustand der Zahnfunde und zugehörigen Kieferstrukturen aus dem Megalithgrab II von Erwitte-Schmerlecke. 5549 Zähne wurden gesichtet, sortiert, katalogisiert und befundet. Ein Großteil der Funde weist dabei diagenetische Veränderungen, wie fehlende Wurzeln oder Zahnkronen, auf. Eine Altersbestimmung konnte nur an wenigen Funden vorgenommen werden, da überwiegend nur Einzelzähne vorlagen; eine Geschlechtsbestimmung war nicht möglich. Da ein großer Teil des Fundgutes von isolierten Einzelzähnen beider Zahngenerationen gebildet wird (n = 4450), konnte nur ein Teil der Zähne in ihren zugehörigen Alveolen befundet werden (n = 1099). Untersucht wurden Caries, Parodontopathien, apicale Prozesse, Abrasionsgrad, Schmelzhypoplasien, Zahnstein, intravitale Verluste sowie Veränderungen der Struktur des harten Gaumens, der Kiefer, der Kieferhöhlen und der Kiefergelenke. Um die Ergebnisse dieser Untersuchungen darzustellen, wurden graphische Abbildungen angefertigt. Diese dienen der Veranschaulichung von Krankheitsbelastung, Krankheitsintensität, Schweregrad und Lokalisation. Um die ermittelten Ergebnisse besser einordnen und diskutieren zu können, wurden zahlreiche Vergleiche mit anderen relevanten paläopathologischen Untersuchungen vorgenommen. Die wesentlichen Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst: 1. Viele Funde weisen diagenetische Veränderungen auf. Der größte Teil der Fundmenge wird von Molaren gebildet. Zahn 36 wurde 323 Mal nachgewiesen und ist im gesamten Fundgut am häufigsten vorhanden. Somit beträgt die Mindestindividuenanzahl der in Grab II Bestatteten 323. 2. Wenige Zähne weisen cariöse Veränderungen auf (2,2%); es ist von einer wenig bis maximal mäßigen kohlenhydrathaltigen Ernährung auszugehen. Der größte Teil cariöser Läsionen liegt im Bereich der ersten und zweiten Molaren, die Unterkieferfrontzähne sind cariesfrei. An nahezu jedem Zahntyp ließen sich leichte Schweregrade (I-II) beobachten; nur selten treten ausgeprägte cariöse Zerstörungen der Zahnstruktur auf. Diese finden sich besonders häufig an den ersten Molaren. Eine Ermittlung des DMFT-Index für Erwitte-Schmerlecke und der Vergleich mit dem Index der modernen Bevölkerung erwies sich als nur wenig praktikabel, da nicht alle Parameter analog einzubeziehen waren; es ergab sich jedoch ein im Vergleich zur heutigen Gesellschaft etwa fünf- bis achtfach geringerer Cariesbelastungswert der untersuchten Zähne. 3. 85,6% der Zahnfunde, welche in ihren Alveolen bewertet werden konnten, weisen Parodontopathien auf; ein Zusammenhang zur ebenfalls hohen Zahnstein-belastung konnte nachgewiesen werden. Die Frontzähne des Unterkiefers sind am stärksten betroffen, allerdings variieren die Intensitätswerte aller Zahnpositionen nur geringgradig und lassen demzufolge auf eine generalisiert aufgetretene Erkrankung des Zahnhalteapparats schließen. Als Ursache wird die allgemein hohe Belastung mit Zahnstein diskutiert, die wiederum zu einer generalisierten, chronischen Gingivitis führte. Diese bedingt mittelfristig eine Degeneration des Knochens, welche am paläopathologischen Fund sichtbar wird. 4. Hinweise auf apicale Prozesse finden sich an 6,0% der Funde. Es wurden Vergleiche mit anderen, den apicalen Veränderungen vorausgehenden Erkrankungen angestellt. Diese Vergleiche ergaben für den Seitenzahnbereich eine deutliche Korrelation zwischen cariösen Läsionen und apicalen Veränderungen; im Frontzahnbereich bedingten Parodontopathien und ausgeprägte Abrasionen apicale Prozesse. Die größten apicalen Prozesse betreffen ausschließlich den Molarenbereich. 5. Abrasionen konnten an 88,9% der Zähne festgestellt werden. Die Diskussion ergab, dass sowohl die abrasive Nahrungskonsistenz als auch deren Zubereitung mit Handmühlen eine bedeutsame Mehrbelastung für die Zahnhartsubstanz darstellte. Eindeutige Spuren von Steinwerkzeugen ließen sich nicht finden, auch existieren keine Hinweise zur Verwendung der Zähne als „dritte Hand“. In vielen Fällen spricht eine ausgeprägte und effektive Tertiärdentinbildung für ein eher langsames Fortschreiten der Abrasion. Oftmals verhinderte die Bildung des Tertiärdentins eine Eröffnung des Pulpencavums. An 199 Zähnen (=5,1%, n=199/3911) stellten sich jedoch starke Abrasionen dar, so dass die betroffenen Individuen sehr wahrscheinlich trotz der körpereigenen Abwehrmechanismen unter verschieden stark ausgeprägten Formen des Zahnschmerzes litten. Einige Zähne zeigen derart starke Abrasionen, dass von einer intravitalen Nekrose der Pulpa auszugehen ist. Aufgrund der vergleichsweise starken Abrasionen (> Schweregrad 4: n= 831; ngesamt = 4398) ist deshalb nicht auszuschließen, dass die untersuchte Population Ackerbau betrieben hat und die grobe Struktur der Nahrung zur intensiven Abnutzung der Occlusalflächen führte. 6. 5,1% der Zähne weisen entweder punktförmige (n = 246) oder transversale (n = 34) Schmelzhypoplasien auf. Eine oft beobachtete, buccal gelegene punktförmige Schmelzhypoplasie der Molaren aus Grab II wurde als hereditäre morphologische Besonderheit definiert. Der Vergleich mit anderen Populationen zeigt deutlich, dass die insgesamt niedrige Belastung mit punktförmigen und transversalen Schmelzhypoplasien als Zeichen für eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener, regelmäßiger Ernährung gilt. Anzeichen für schwerwiegende Erkrankungen im Kindesalter (z. B. Tuberkulose, Durchfallerkrankungen), welche nach mehreren Wochen sichtbare Spuren an den Zahnkeimen provozieren, ließen sich nicht ausmachen. 7. An einem großen Teil der Funde finden sich Spuren von Zahnstein. Die postmortale Erosion führte in vielen Fällen zu Abplatzungen, wodurch die Befundung des Zahnsteinbefalls erschwert wurde. Der Zusammenhang zwischen Zahnstein und der allgemeinen Mundgesundheit sowie der Einfluss postmortaler Veränderungen wurde diskutiert. Eine erhöhte Rate der Zahnsteinbildung wurde an den Frontzähnen des Unterkiefers festgestellt; der Schweregrad des Zahnsteinbefalls ist insgesamt als leicht bis mäßig erhöht zu beschreiben. Allgemein deutet der generalisierte Zahnsteinbefall (etwa zwei Drittel aller Zahnfunde zeigen Zahnsteinspuren) auf eine unregelmäßige Mundhygiene hin und wird als wichtiger Faktor für das vermehrte Auftreten von Parodontopathien in der untersuchten Population diskutiert. Ebenso wird der Einfluss einer Proteinzufuhr auf die Rate der Zahnsteinbildung thematisiert und die Schlussfolgerung getroffen, dass sicher auch Fleisch einen Teil der Nahrungsgrundlage darstellte. 8. 12,0% der Alveolen weisen Anzeichen eines intravitalen Zahnverlustes auf. Eine erhöhte Rate wurde an den Molaren des Unterkiefers ermittelt und im Zusammenhang mit einer erhöhten Cariesintensität und dem Einfluss von Parodontopathien an diesen Zahnpositionen erörtert. Dabei zeigte sich, dass ein großer Teil der Zahnverluste im Unterkiefer stattgefunden hat. Dieses Ergebnis kann mit der erhöhten Zahnsteinbildungsrate an den Unterkieferfrontzähne erklärt werden, welche Erkrankungen des Zahnhalteapparates und damit Zahnlockerungen- und Verlust begünstigen. Spuren traumatischer Zahnverluste sind im Untersuchungskollektiv von Erwitte-Schmerlecke nicht vorhanden. 9. Die in dieser Arbeit untersuchten Veränderungen der Kiefer, Kieferhöhlen und des harten Gaumens lassen sich als Osteitiden beschreiben, die als Folge einer chronischen Stomatitis beziehungsweise Sinusitis verstanden werden müssen. Nur sehr wenige Funde zeigen ein solches Krankheitsbild (15,0%). Im Rahmen dieser Überlegungen wurde beispielhaft ein Fall ausführlich diskutiert, an dem eine deutliche parodontale Beeinträchtigung des Knochens mit einer topographisch naheliegenden Sinusitis assoziiert werden konnte. 10. Veränderungen der Kiefergelenke bei der Population von Erwitte-Schmerlecke konnten nur an neun Funden diagnostiziert werden (8,5%; ngesamt=106), da die Fundsituation aufgrund der geringen Zahl befundbarer Kiefergelenke weitere Bewertungen nicht zulässt. Jeder dieser neun Funde weist unterschiedliche Veränderungen im Sinne einer Kiefergelenksarthrose auf. Es wird diskutiert, inwiefern Arthrose den Alltag des betreffenden Individuums beeinflusst hat und mit welchen Symptomen bei einer fortgeschritten degenerativen Kiefergelenkserkrankung zu rechnen ist. 11. Die Bestimmung des Sterbealters erfolgte unter Zuhilfenahme der Bewertungsschemata nach Schour und Massler (1941) sowie nach Brothwell (1981). Es ergaben sich mitunter sehr verschiedene Altersgipfel, eine mögliche Erklärung liefert die unterschiedliche Schwerpunktsetzung beider Schemata. Erhöhte Sterblichkeitsraten konnten um das sechste und zwölfte sowie zwischen dem (20.) 25. - 35. (40.) Lebensjahr nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse beleuchten nur einen kleinen, unvollständigen Teil der Funde und werden als Ergebnis einer nebenbefundlichen Analyse angeführt. Die starken Abrasionen weisen auf eine abrasive Nahrungskonsistenz, wie sie bei frühem Ackerbau oder dem Verzehr unkultivierter Wildpflanzen zu erwarten wäre, hin. Allerdings zeigt der geringe Cariesbefall und das eher langsame Voranschreiten der Abrasionen, dass eine ausschließliche Ernährung auf Kohlenhydratbasis (z. B. Getreide, Gemüse) sehr unwahrscheinlich ist. Ein generelles Auftreten von Parodontopathien und Zahnstein konnte mit einer eher proteinreichen Ernährung in Verbindung gebracht werden; das geringe Vorkommen von Schmelzhypoplasien im Sinne unspezifischer Stressmarker zeugt von einer regelmäßigen Versorgung ohne langdauernde Engpässe oder Erkrankungsperioden. Außer den menschlichen Zähnen wurden zahlreiche Tierzähne geborgen, die auf eine Jagd - oder Schlachtungstätigkeit hindeuten. Aus den Tierzähne wurden Schmuck, Trophäen und Amulette angefertigt, die die Bedeutung dieser Tiere für spätneolithische Populationen, wie die von Erwitte-Schmerlecke, weiter herausstellen. Somit ist davon auszugehen, dass die untersuchte Population viele verschiedene Nahrungsquellen nutzte und über einen geregelten Nahrungszugang oder -vorrat verfügte. Aufgrund der Ergebnisse wird die These aufgestellt, dass die Population von Erwitte-Schmerlecke zum Zeitpunkt der Nutzung der Grabanlage nicht ausschließlich den Ackerbauern oder Viehzüchtern, ebenso wenig jedoch ausschließlich den Jägern und Sammlern zugeordnet werden kann. Es handelt sich um eine Lebensweise, die offenbar auf Viehzucht und zusätzlichem Ackerbau basierte. Aufgrund der bisher fehlenden anthropologisch-paläopathologischen Untersuchungen zu den Menschen der Wartbergkultur existieren nur wenige Daten, die einen Einblick in die Lebensbedingungen eben jener Kultur möglich machen. Die hier vorgelegten Ergebnisse zum Grab II des Fundplatzes Erwitte-Schmerlecke zeigen erstmalig verlässliche Daten, die die Lebensbedingungen der Menschen der Wartbergkultur beleuchten.de
dc.description.abstractengThis study deals with the health of tooth finds and associated jaw structures from the megalithic tomb II of Erwitte-Schmerlecke. 5549 teeth were sighted, sorted, catalogued and diagnosed. The majority of the finds show diagenetic changes, such as missing roots or crowns. An age determination could only be carried out on a few teeth, since mostly only single ones were present; a sex determination was not possible. Since a large part of the finds is formed by isolated single teeth of both tooth generations (n = 4450), only a part of the teeth could be found in their associated alveoli (n = 1099). Caries, periodontitis, apical processes, degree of abrasion, enamel hypoplasia, tartar, intravital losses as well as changes in the structure of the hard palate, jaws, maxillary sinuses and temporomandibular joints were examined. Graphic illustrations were prepared to illustrate the results of these investigations. These serve to illustrate the disease burden, disease intensity, severity and localization. To better classify and discuss the results obtained, numerous comparisons with other relevant paleopathological examinations were made. The main results are summarized below: 1. Many findings show diagenetic changes. The largest part of the finds is formed by molars. Tooth 36 has been identified 323 times and is the most common in the entire find set. Thus the minimum number of individuals buried in Tomb II is 323. 2. A few teeth show carious changes (2.2%); it can be assumed that the diet contains little to a maximum of moderate carbohydrates. The majority of carious lesions are situated in the area of the first and second molars, the lower front teeth are free of caries. Slight degrees of severity (I-II) have been observed in almost every type of tooth; only rarely does pronounced carious destruction of the tooth structure occur. These are particularly frequent in the first molars. A determination of the DMFT index for Erwitte-Schmerlecke and a comparison with the index of the modern population proved to be only slightly practicable, since not all parameters could be included analogously; however, the caries burden on the teeth examined was about five to eight times lower than in today's society. 3. 85.6% of the dental findings which could be evaluated in their alveoli show periodontal diseases; a connection to the also high tartar load could be proven. The anterior teeth of the lower jaw are most affected, but the intensity values of all tooth positions vary only slightly and therefore indicate a generalised disease of the periodontium. The generally high exposure to tartar is discussed as the cause, which in turn led to generalised, chronic gingivitis. In the medium term, this causes a degeneration of the bone, which becomes visible in the palaeopathological findings. 4. 6.0% of the findings show indications of apical processes. Comparisons were made with other diseases preceding the apical changes. These comparisons showed a clear correlation between carious lesions and apical changes in the posterior region; periodontal diseases and pronounced abrasion of apical processes in the anterior region. The largest apical processes exclusively affect the molar region. 5. 88.9% of the teeth were affected by abrasion. The discussion showed that both the abrasive food consistency and its preparation with hand mills represented a significant additional burden on the tooth structure. Clear traces of stone tools could not be found, nor is there any evidence that the teeth were used as "third hand". In many cases, a pronounced and effective tertiary dentine formation indicates a rather slow progression of abrasion. Often the formation of tertiary dentin prevented the opening of the pulp cavity. However, 199 teeth (=5.1%, n=199/3911) were severely abraded, so that the affected individuals certainly suffered from various forms of toothache of varying severity despite the body's own defence mechanisms. Some teeth show such severe abrasion that intravital necrosis of the pulp can be assumed. Due to the comparatively strong abrasions (> severity 4: n= 831; ntotal = 4398), it cannot be excluded that the population was engaged in agriculture and that the coarse structure of the food led to intensive wear of the occlusal surfaces. 6. 5.1% of teeth have either punctiform (n = 246) or transverse (n = 34) enamel hypoplasia. A frequently observed buccal punctiform enamel hypoplasia of the molars from Gravesite II was defined as a hereditary morphological peculiarity. The comparison with other populations clearly shows that the overall low burden of punctiform and transverse enamel hypoplasia is considered a sign of a healthy lifestyle with a balanced, regular diet. Signs of serious diseases in childhood (e.g. tuberculosis, diarrhoea), which provoke visible traces on the tooth germs after several weeks could not be detected. 7. Traces of tartar are found on a large part of the finds. In many cases, post-mortem erosion led to chipping, which made it difficult to diagnose the tartar infestation. The connection between tartar and general oral health and the influence of post-mortem changes was discussed. An increased rate of tartar formation was observed in the front teeth of the lower jaw; the severity of tartar infestation can be described as slightly to moderately increased overall. A generalised tartar infestation (about two thirds of all tooth finds show traces of tartar) indicates an irregular oral hygiene and is discussed as an important factor for the increased occurrence of periodontal diseases in the population. The influence of protein intake on the rate of tartar formation is also discussed and the conclusion is drawn that meat was most certainly a part of the diet. 8. 12.0% of alveoli show signs of intravital tooth loss. An increased rate was found in the molars of the lower jaw and was discussed in connection with an increased caries intensity and the influence of periodontopathies at these tooth positions. It was found that a large proportion of tooth loss took place in the lower jaw. This result can be explained with the increased tartar formation rate on the lower front teeth of the jaw, which are diseases of the periodontium and thus promote tooth loosening and loss. Traces of traumatic tooth loss are not present in the Erwitte-Schmerlecke examination collective. 9. The changes in the jaws, maxillary sinuses and hard palate examined in this study can be described as osteitis, which must be understood as a consequence of chronic stomatitis or sinusitis. Only very few findings show such a clinical picture (15.0%). Within the framework of these considerations, one case was discussed in detail as an example, in which a clear periodontal impairment of the bone could be associated with a topographically obvious sinusitis. 10. Changes in the temporomandibular joints in the population could only be diagnosed on nine finds (8.5%; ntotal=106), as the finding situation does not allow further evaluations due to the small number of temporomandibular joints that could be found. Each of these nine findings shows different changes in the sense of a temporomandibular joint arthrosis. It is discussed to what extent arthrosis has influenced the everyday life of the individual concerned and which symptoms can be expected in the case of advanced degenerative temporomandibular joint disease. 11. The age at death was determined with the help of the evaluation schemes according to Schour and Massler (1941) and Brothwell (1981). There were sometimes very different age peaks, one possible explanation is the different emphasis of both schemes. Increased mortality rates could be demonstrated around the sixth and twelfth and between the (20th) 25th - 35th (40th) year of life. These results shed light on only a small, incomplete part of the finds and are cited as the result of a secondary analysis. The strong abrasions indicate an abrasive food consistency, as would be expected from early arable farming or the consumption of uncultivated wild plants. However, the low caries infestation and the rather slow progress of the abrasions show that an exclusively carbohydrate-based diet (e.g. cereals, vegetables) is very unlikely. A general occurrence of periodontitis and tartar could be associated with a rather protein-rich diet; the low incidence of enamel hypoplasia in the sense of unspecific stress markers testifies to a regular supply without long-term bottlenecks or periods of disease. In addition to human teeth, numerous animal teeth have been recovered, which indicate hunting or slaughter activity. The animal teeth were used to make jewelry, trophies and amulets, further highlighting the importance of these animals for late Neolithic populations. It can therefore be assumed that the population used many different food sources and had regulated access to or a steady supply of food. On the base of these results, the hypothesis is formed that the population of Erwitte-Schmerlecke cannot be exclusively attributed to farmers or cattle breeders, nor exclusively to hunters and gatherers. It is a way of life that was obviously based on cattle breeding and additional agriculture. Due to the lack of anthropological and palaeopathological research on the people of the Wartberg culture, there is little data available that would allow an insight into the living conditions of this culture. The results presented here show reliable data that shed some light on the living conditions of the people of the Wartberg culture.de
dc.contributor.coRefereeOppermann, Martin Prof. Dr.
dc.subject.gerArchäologiede
dc.subject.gerSoester Gruppede
dc.subject.gerPaläopathologiede
dc.subject.gerAnthropologiede
dc.subject.gerKariesde
dc.subject.gerParodontopathiende
dc.subject.gerApikale Prozessede
dc.subject.gerZahnsteinde
dc.subject.gerHyperzementosede
dc.subject.gerMegalithikde
dc.subject.gerNeolithikde
dc.subject.gerJäger und Sammlerde
dc.subject.gerAckerbauernde
dc.subject.gerErwittede
dc.subject.gerSchmerleckede
dc.subject.gerAbrasionde
dc.subject.gerSchmelzhypoplasiende
dc.subject.gerErnährungszustandde
dc.subject.engarcheologyde
dc.subject.engSoester groupde
dc.subject.engpaleopathologyde
dc.subject.enganthropologyde
dc.subject.engcariesde
dc.subject.engperiodontal diseasesde
dc.subject.engapical processde
dc.subject.engtartarde
dc.subject.enghypercementosisde
dc.subject.engmegalithicde
dc.subject.engneolithicde
dc.subject.enghunters and gatherersde
dc.subject.engsedentary farmersde
dc.subject.engErwittede
dc.subject.engSchmerleckede
dc.subject.engabrasionde
dc.subject.engenamel hypoplasiade
dc.subject.engnutritional statusde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0005-1416-C-4
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMedizinische Anthropologie (PPN619875240)de
dc.description.embargoed2020-07-28
dc.identifier.ppn1724790846


Files in this item

Thumbnail

This item appears in the following Collection(s)

Show simple item record