Zur Kurzanzeige

Sustainability certification for deforestation-free supply chains: the cases of palm oil and soy

dc.contributor.advisorBanse, Martin PD Dr.
dc.contributor.authorHinkes, Cordula Verena Maria
dc.date.accessioned2021-03-18T12:08:53Z
dc.date.available2021-03-25T00:50:03Z
dc.date.issued2021-03-18
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0005-15AD-1
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-8489
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc630de
dc.titleSustainability certification for deforestation-free supply chains: the cases of palm oil and soyde
dc.typecumulativeThesisde
dc.contributor.refereeBanse, Martin PD Dr.
dc.date.examination2021-03-04
dc.description.abstractgerDer Anbau verschiedener Agrarrohstoffe, wie beispielsweise Palmöl und Soja, steht häufig in Verbindung mit der Abholzung von artenreichen tropischen Regenwäldern mit hoher Kohlenstoffspeicherkapazität. Diese sogenannten „Waldrisiko-Rohstoffe“ werden über internationale Lieferketten gehandelt und insbesondere für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion sowie als Biokraftstoffe in der Europäischen Union (EU) und anderen Ländern der Welt verwendet. Deshalb haben sowohl privatwirtschaftliche Akteur*innen als auch mehrere europäische Staaten die gemeinsame Verantwortung für negative Auswirkungen der Nachfrage nach Waldrisiko-Rohstoffen anerkannt und sich „entwaldungsfreie Lieferketten“ zum Ziel gesetzt. Dieses Ziel ist jedoch aufgrund verschiedener Hindernisse noch lange nicht erreicht. Wie möglichst effektiv und effizient sichergestellt werden kann, dass importierte Rohstoffe aus weit entfernten Regionen ohne vorherige Entwaldung angebaut wurden, bleibt eine wichtige und aktuelle Frage, die Wissenschaft und Politik beschäftigt. Diese Dissertation setzt den Fokus auf Nachhaltigkeitszertifizierung als ein mögliches Instrument, um entwaldungsfreie Lieferketten umzusetzen, da verschiedene öffentliche und private Akteur*innen bereits Ressourcen in die Förderung von Zertifizierung und die Entwicklung von Standards, die Waldschutzkriterien beinhalten, investiert haben. Der Fokus wird weiter konkretisiert auf geographischer Ebene durch eine Konzentration auf die EU als einen wichtigen Markt für Waldrisiko-Rohstoffe, und auf Produktebene durch die Auswahl von Palmöl und Soja, da diese besonders relevant für die EU sind. Es werden verschiedene Verwendungsmöglichkeiten (für Nahrungsmittel, Futtermittel, und Biokraftstoffe) berücksichtigt. Die Dissertation besteht aus vier Artikeln, die relevante Erkenntnisse zur Beantwortung der folgenden Forschungsfragen (RQs) beitragen: I. Inwiefern wird die Entwicklung von entwaldungsfreien Lieferketten durch Politikmaßnahmen in der EU unterstützt? II. Welche Faktoren beeinflussen die Nachfrage nach nachhaltigen und entwaldungsfreien Produkten, die entsprechend zertifiziert sind? III. Welche Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme sollten unterstützt werden, um entwaldungsfreie Lieferketten zu gewährleisten? In Bezug auf RQ I wird die Entwicklung von relevanten EU-Politikmaßnahmen, die insbesondere Palmöl betreffen, mithilfe einer Diskursanalyse untersucht. Der Fokus dieser Analyse liegt auf der Resolution des Europäischen Parlaments zu Palmöl und der Rodung von Regenwäldern sowie auf der Erneuerbare-Energien-Richtlinie II (RED II). Die Ergebnisse zeigen, dass diese EU-Politikmaßnahmen die Ansicht vertreten, dass die Nachhaltigkeit von Palmöl nicht mithilfe von existierenden freiwilligen Zertifizierungssystemen sichergestellt werden kann. Die Resolution des Europäischen Parlaments schlägt verpflichtende Zertifizierung nach strengeren Standards als Lösung vor. In der RED II wird ausschließlich Palmöl als Rohstoff mit hohem Risiko für indirekte Landnutzungsänderungen (ILUC) klassifiziert. Deswegen wird Biokraftstoff aus Palmöl künftig nicht mehr auf Erneuerbare-Energien-Ziele angerechnet, sofern nicht bestimmte Ausnahmekriterien erfüllt werden. Akteur*innen aus Indonesien und Malaysia, den wichtigsten Palmöl-produzierenden Ländern, lehnen die geplanten EU-Politikmaßnahmen ab. Sie argumentieren, dass Palmöl die nachhaltigste verfügbare Option ist. Bestehende Kontroversen um die Nachhaltigkeit von Palmöl wurden durch die geplanten Politikmaßnahmen in der EU verstärkt. Obwohl diese Politikmaßnahmen die Entwicklung entwaldungsfreier Lieferketten unterstützen sollen, gibt es bisher keine verbindlichen Vorschriften für die nichtenergetische Verwendung. Außerdem sollten weitere Waldrisiko-Rohstoffe in Politikmaßnahmen stärker berücksichtigt werden. Politische Entscheidungsträger*innen sollten auch sicherstellen, dass Politikmaßnahmen auf Fakten basieren, um das Risiko von möglichen (Handels-)Konflikten zu reduzieren. Hinsichtlich RQ II ist es wichtig, Wissen über relevante Einflussfaktoren auf die Nachfrage nach zertifiziert nachhaltigen Produkten zu gewinnen, da diese Nachfrage für einige relevante Rohstoffe (z.B. Palmöl, Soja, Kakao) geringer ist als das Angebot. In diesem Zusammenhang sind die Einstellungen und Präferenzen von Verbraucher*innen ein relevantes Forschungsfeld. Im ersten Schritt werden daher mehrere Gruppendiskussionen zu Palmöl in Lebensmitteln mit Verbraucher*innen in Deutschland durchgeführt, um diese Aspekte detailliert zu untersuchen. Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass die Teilnehmenden über die Nachteile von Palmöl besser informiert sind als über dessen Vorteile, was die Einstellungen entsprechend beeinflusst. Die meisten Teilnehmenden äußern eine ablehnende Haltung gegenüber Palmöl und eine Präferenz für palmölfreie Produkte, obwohl sie über Alternativen zu Palmöl wenig informiert sind. Palmöl wird nicht nur als nicht nachhaltig, sondern auch als ungesund wahrgenommen, wobei negative Auswirkungen auf die Gesundheit nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse belegt werden können. Weder der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), der Nachhaltigkeitsstandards für Palmöl mit Kriterien zur „Null-Entwaldung“ entwickelt hat, noch dessen Produktsiegel sind den Teilnehmenden bekannt. Trotzdem wird ein geringer Preisaufschlag für RSPO-zertifiziertes Palmöl als akzeptabel angesehen, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind; insbesondere in Bezug auf die Vertrauenswürdigkeit des Zertifizierungssystems. Allerdings scheinen andere Produkteigenschaften sowie persönliche und situationsbezogene Faktoren in tatsächlichen Kauf- und Konsumentscheidungen eine größere Rolle zu spielen als Palmöl. Insbesondere der Preis, die (Hersteller-)Marke, der Geschmack, die Verfügbarkeit und der benötigte Zeitaufwand für die Suche von relevanten Produktinformationen werden erwähnt. Im zweiten Schritt wird im Rahmen einer Online-Befragung in Deutschland ein Discrete-Choice-Experiment am Beispiel von Schokoladenkeksen durchgeführt. Das Ziel der Studie ist, die angegebenen Präferenzen und die Zahlungsbereitschaft für Produkte mit RSPO-zertifiziertem Palmöl im Vergleich zu konventionellem Palmöl und palmölfreien Alternativen zu quantifizieren. Das Experiment wird in zwei Teilen durchgeführt; bevor und nachdem die Teilnehmenden Informationen über den Palmölanbau und die verwendeten Nachhaltigkeitssiegel erhalten. Insgesamt bevorzugen die Teilnehmenden palmölfreie Kekse gegenüber Keksen mit RSPO-zertifiziertem Palmöl. Kekse, die ausschließlich RSPO-zertifiziertes Palmöl enthalten („RSPO zertifiziert“), werden gegenüber Keksen bevorzugt, die sowohl Anteile von zertifiziertem als auch Anteile von nicht zertifiziertem Palmöl enthalten können („RSPO gemischt“). Allerdings können mithilfe einer Latent-Class-Analyse relevante Unterschiede hinsichtlich der angegebenen Präferenzen und persönlichen Eigenschaften zwischen verschiedenen Personengruppen identifiziert werden. Eine Gruppe beispielsweise vermeidet Palmöl generell, eine andere ist indifferent, während sich eine dritte Gruppe Gedanken um Nachhaltigkeit macht und Zertifizierung unterstützt. Viele Teilnehmende bevorzugen generell preisgünstigere Produkte, was die Ergebnisse aus den Gruppendiskussionen und vorherigen Studien bestätigt. Nach der Bereitstellung von Informationen steigen die angegebenen Präferenzen sowohl für RSPO-zertifizierte als auch für palmölfreie Produkte, wobei letztere weiterhin überwiegen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zielgerichtete Informationen dabei helfen könnten, die Nachfrage nach zertifiziertem, nachhaltigem Palmöl in bestimmten Zielgruppen zu erhöhen. Trotzdem wird damit alleine vermutlich keine weitreichende Transformation hin zu Nachhaltigkeit erreicht werden. Verbraucherbedenken in Bezug auf mögliche negative gesundheitliche Auswirkungen des Palmölkonsums standen nicht im Fokus dieser Untersuchung, könnten aber – neben anderen Aspekten – ebenfalls relevant sein. Während der RSPO das weltweit wichtigste Zertifizierungssystem für Palmöl in Lebensmitteln ist entwickelt hat, gibt es für Soja – das in Europa hauptsächlich für Futtermittel verwendet wird – eine deutlich größere Anzahl an relevanten Zertifizierungssystemen. Aufgrund dieser Vielfalt ist es für Akteur*innen aus Politik und Wirtschaft schwierig, diejenigen Systeme zu identifizieren, die zur Erreichung von „Null-Entwaldung“ in Lieferketten unterstützt werden sollten. Im Zusammenhang mit RQ III wird deshalb ein Konzept für die Beurteilung von Zertifizierungssystemen mit Fokus auf Kriterien zu Null-Entwaldung entwickelt. Das Konzept besteht aus drei Hauptelementen, die ausreichend hohe Anforderungen stellen müssen: Nachhaltigkeitsstandards, Verifizierungsmechanismen und Chain-of-Custody-Zertifizierung (CoC-Zertifizierung). Mit CoC-Zertifizierung soll die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen entlang der Lieferkette gewährleistet werden. Dieser wichtige Aspekt wurde in früheren Studien nicht ausreichend berücksichtigt. In diesem Konzept wird argumentiert, dass nur die CoC-Systeme „Segregation“ und „Identity Preservation“ die Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette gewährleisten können, weil andere CoC-Systeme die Vermischung mit nicht zertifizierten Rohstoffen nicht verhindern. Das Konzept wird anschließend angewendet, um 16 Zertifizierungssysteme für Soja zu beurteilen. Basierend auf den Ergebnissen sind nur wenige Zertifizierungssysteme für die Sicherstellung von entwaldungsfreien Soja-Lieferketten geeignet und sollten daher unterstützt werden: ISCC EU, ISCC PLUS, ProTerra, Donau Soja, Europe Soya, sowie RTRS. Hierbei wird vorausgesetzt, dass ein geeignetes CoC-System angewandt wird, was bei manchen dieser Systeme optional ist. Bei der Verwendung von Soja für Futtermittel wird den Verbraucher*innen die Zertifizierung nicht in Form von Siegeln auf tierischen Produkten signalisiert. Daher müsste die Nachfrage nach zertifiziertem Soja eher direkt durch Soja-verarbeitende Unternehmen gesteigert werden. Insgesamt leistet diese Dissertation einen wichtigen, politikrelevanten Forschungsbeitrag zur Umsetzung von entwaldungsfreien Lieferketten, indem das Instrument der Nachhaltigkeitszertifizierung für zwei relevante Waldrisiko-Rohstoffe und verschiedene Verwendungsmöglichkeiten untersucht wird. Zukünftiger Forschungsbedarf besteht unter anderem in Bezug auf weitere Waldrisiko-Rohstoffe – wie beispielsweise Kakao – sowie in Bezug auf die Nachfrage und den Konsum außerhalb der EU. Obwohl Fortschritte hinsichtlich der Erreichung von Null-Entwaldung beobachtet werden können, müssen noch einige Hindernisse überwunden werden; beispielsweise im Zusammenhang mit Transaktionskosten. Es besteht noch immer ein Angebotsüberschuss für zertifizierte Produkte. Das bedeutet, dass zertifizierte Produkte ohne Preisaufschlag verkauft werden müssen, was die Anreize zur Zertifizierung für Produzent*innen verringert. Präferenzen für palmölfreie Produkte stellen weiterhin eine Herausforderung dar, weil Alternativen zu Palmöl weniger effizient in Bezug auf den Ertrag pro Anbaufläche sind. Außerdem könnte es zu einer Verlagerung des Handels von (nicht nachhaltigem) Palmöl in andere importierende Regionen kommen. Daher sollte das Vertrauen der Verbraucher*innen in Zertifizierung gestärkt werden, indem anspruchsvolle Zertifizierungs¬systeme und deren Siegel gefördert und beworben werden. Nichtsdestotrotz wird es vermutlich nicht genügen, die Endverbraucher*innen zu informieren, um über veränderte Präferenzen den Marktanteil entwaldungsfreier Rohstoffe zu erhöhen. Um Verdrängungs- und Verlagerungseffekte zu verhindern, müssen Zertifizierungsansätze großflächig umgesetzt werden. Dabei müssen verschiedene Agrarprodukte in einem bestimmten Anbaugebiet berücksichtigt werden. Außerdem sind Politikmaßnahmen erforderlich, die über freiwillige Selbstverpflichtungen zur Unterstützung von Initiativen des Privatsektors hinausgehen. Verpflichtende Nachhaltigkeitsanforderungen sollten entwickelt werden, um den Import von nicht nachhaltig produzierten Waldrisiko-Rohstoffen in die EU einzuschränken. In diesem Zusammenhang sollte auch der Aspekt der Rückverfolgbarkeit in Politik und Praxis stärker berücksichtigt werden. Einige dieser Punkte werden aktuell bereits im Rahmen der Entwicklung von EU-Politikmaßnahmen diskutiert. Dieser Entwicklungsprozess könnte durch relevante Forschung und öffentliche Konsultationsprozesse unterstützt werden.de
dc.description.abstractengThe production of agricultural commodities, such as palm oil or soy, is often linked to the deforestation of biodiversity-rich tropical rainforests with high carbon storage capacities. These so-called forest-risk commodities are traded along international supply chains and primarily consumed as ingredients of food, feed, and fuel in the European Union (EU) and many other countries in the world. Thus, private sector actors as well as the governments of several European countries have acknowledged a shared responsibility for the adverse effects of the demand for forest-risk commodities and established the goal of eliminating deforestation from supply chains. However, due to several obstacles, this goal is still far from being reached. How it can be effectively and efficiently ensured that commodities sourced from distant regions are free from deforestation remains an important, topical question that is being tackled by researchers and policymakers. This dissertation sets the focus on sustainability certification as one potential instrument to ensure deforestation-free supply chains, because different public and private stakeholders have already been investing resources in promoting certification and developing standards that include forest conservation criteria. The focus is further specified on the geographical level by concentrating on the EU as a major market for forest-risk commodities, and on the commodity level by selecting palm oil and soy, as these are particularly relevant for the EU. Different uses of these commodities (i.e., food, feed, and biofuels) are considered in the analysis. The dissertation is comprised of four articles contributing insights that are relevant for answering the following three research questions (RQs): I. To what extent is the development of deforestation-free supply chains supported by policy measures in the EU? II. Which factors influence the demand for certified sustainable, deforestation-free products? III. Which sustainability certification systems should be supported to ensure deforestation-free supply chains? With respect to RQ I, the development of relevant EU policies that particularly apply to palm oil is studied by conducting a discourse analysis. This analysis focuses on the European Parliament resolution on palm oil and deforestation of rainforests, and on the EU Renewable Energy Directive II (RED II). The results indicate that these policies promote the view that the sustainability of palm oil currently cannot be ensured by existing voluntary sustainability certification systems. Mandatory sustainability certification according to stricter standards is suggested as a solution in the European Parliament resolution. The RED II classifies palm oil as the only high-risk commodity with respect to indirect land-use change (ILUC). Consequently, palm oil will be phased out as a biofuel feedstock in the context of the EU’s renewable energy targets, unless certain exception criteria are fulfilled. Actors from Indonesia and Malaysia, the main palm oil producing countries, express opposition to the EU policy development. They argue that palm oil is the most sustainable alternative available. Existing controversies on the sustainability of palm oil have been fueled by discourses related to the development of the new EU policies. Although these policies aim to support the development of deforestation-free supply chains, there are no legally binding regulations for other uses apart from bioenergy yet. Moreover, other forest-risk commodities deserve consideration in future policy development. For policymakers, it is also important to ensure that policy measures are based on empirical evidence to reduce the risk of (trade) conflicts. Concerning RQ II, it is important to gain knowledge about relevant drivers of demand for certified sustainable products, as this demand is lagging behind supply for several commodities (e.g., palm oil, soy, cocoa). In this context, consumer attitudes and preferences toward (certified) palm oil are a relevant field of interest. In the first step, focus group discussions on palm oil as a food ingredient are conducted with consumers in Germany to gain detailed insights into these aspects. The results of a qualitative content analysis show that respondents are better informed about the disadvantages of palm oil than about its advantages, which influences their attitudes. Most respondents indicate an aversion to palm oil and express their preferences for palm-oil-free products, although they lack knowledge about alternatives to palm oil. Palm oil is not only perceived as unsustainable but also as unhealthy, which is not generally supported by scientific evidence. Neither the Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) – a multi-stakeholder initiative defining sustainability standards that include zero-deforestation criteria – nor the respective RSPO product labels are known among respondents. Still, a small price premium for RSPO-certified sustainable palm oil is found to be acceptable if certain conditions are fulfilled, particularly referring to the trustworthiness of the certification system. However, other product attributes as well as personal and situational factors seem more relevant than palm oil in actual purchase and consumption decisions. Particularly the product price, the brand, the taste, the availability, and the time required to search for relevant product information are among the mentioned aspects. In the second step, a discrete choice experiment with chocolate cookies is implemented as part of a web-based survey conducted in Germany. The purpose is to quantify stated preferences and the willingness to pay for products containing RSPO-certified palm oil, as compared to conventional palm oil and palm-oil-free alternatives. The experiment is split into two parts: before and after providing information on palm oil production and the sustainability labels used in the experiment. On average, respondents prefer palm-oil-free cookies over RSPO-certified cookies, while cookies containing exclusively RSPO-certified palm oil (“RSPO certified”) are preferred over cookies that may contain both certified and uncertified palm oil (“RSPO mixed”). However, the results of a latent class analysis reveal relevant differences in stated preferences and characteristics between different consumer segments. For instance, one segment clearly avoids palm oil in general, another segment is indifferent, while a third seems to be concerned about sustainability and supports certification. Cheaper products are generally preferred by many respondents, which is in line with the results of the focus group discussions and previous studies. After information provision, preferences for both RSPO-certified and palm-oil-free products increase, with the latter still prevailing. The results suggest that targeted information might help to increase the demand for certified sustainable palm oil among certain consumer segments. Nevertheless, it will probably not be sufficient to achieve a large-scale transformation toward sustainability. Among other aspects, consumers’ concerns about potential adverse health aspects of palm oil consumption might also be relevant, but have not been in the focus of this study. While the RSPO provides the globally predominant certification system for palm oil used in consumer products, the variety of relevant certification systems is much larger for soy, which is mainly used as a feed ingredient in Europe. This variety makes it difficult for policymakers and private sector actors to identify which systems should be supported to achieve zero-deforestation targets. Referring to RQ III, a conceptual framework for the assessment of certification systems in the zero-deforestation context is developed. It comprises three main elements that need to be sufficiently stringent: sustainability standards, assurance systems, and chain-of-custody (CoC) certification. CoC certification is used to ensure traceability of commodities along the supply chain – an important aspect that had not been sufficiently considered in previous studies. In this framework, it is argued that only segregation and identity preservation are CoC systems that may ensure traceability, because other CoC systems do not prevent the blending with uncertified commodities. The framework is then applied to assess a sample of 16 soy certification systems. The results suggest that only few certification systems are adequate for ensuring deforestation-free soy supply chains and should be supported: ISCC EU, ISCC PLUS, ProTerra, Donau Soja, Europe Soya, as well as RTRS – provided that an adequate CoC system is used, which is optional for some of these systems. In the case of soy used as feed, certification is not communicated via labels to final consumers of animal products. Thus, the demand for soy certified according to the respective standards would need to be more directly stimulated by soy-sourcing companies. Overall, this dissertation makes important contributions to policy-relevant research on deforestation-free supply chains by focusing on sustainability certification for two relevant forest-risk commodities and different uses. Further research is required, for instance considering other forest-risk commodities, such as cocoa, as well as the demand and consumption outside the EU. Although some progress with respect to achieving zero-deforestation goals can be observed, several obstacles still need to be overcome, for instance related to transaction costs. There is still a significant gap between the supply of and the demand for certified products. This means that certified products have to be sold without a premium, which reduces incentives for producers to achieve certification. Prevailing preferences for palm-oil-free products remain a challenge, as alternatives to palm oil are less efficient in terms of output per production area. Moreover, trade in (unsustainable) palm oil might just be diverted to other import markets. Thus, certification systems and the respective labels should be promoted by providing targeted and easily digestible information to consumers. Consumers’ trust in certification should be strengthened by supporting and promoting ambitious certification systems. Nevertheless, addressing consumer attitudes and preferences alone will most likely not be sufficient to increase the market share of deforestation-free commodities. To address leakage and displacement, certification approaches need to be upscaled by considering various commodities cultivated in certain production areas. Moreover, policies that go beyond non-binding commitments to support industry initiatives are required. Therefore, mandatory sustainability requirements should be developed to restrict the import of unsustainably produced forest-risk commodities into the EU. In this context, the aspect of traceability also needs to receive more attention in policy and practice. Some of these aspects have already been taken up in recent policy development in the EU, which is still in progress and might be supported by relevant research and public consultation processes.de
dc.contributor.coRefereeSpiller, Achim Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeNeu, Claudia Prof. Dr.
dc.subject.engsustainabilityde
dc.subject.engcertificationde
dc.subject.engpalm oilde
dc.subject.engsoyde
dc.subject.engdeforestationde
dc.subject.engsupply chainde
dc.subject.engconsumer preferencesde
dc.subject.engbiofuelde
dc.subject.engchoice experimentde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0005-15AD-1-8
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.description.embargoed2021-03-25
dc.identifier.ppn1751838633


Dateien

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige