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Processing referential expressions in German Sign Language

dc.contributor.advisorSteinbach, Markus Prof. Dr.
dc.contributor.authorWienholz, Anne
dc.date.accessioned2021-05-17T13:26:59Z
dc.date.available2021-05-17T13:26:59Z
dc.date.issued2021-05-17
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0008-5826-B
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-8585
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-8585
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc400de
dc.subject.ddc800de
dc.titleProcessing referential expressions in German Sign Languagede
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeSteinbach, Markus Prof. Dr.
dc.date.examination2018-03-12
dc.description.abstractgerIn Gebärdensprachen werden physisch abwesende Diskursreferenten referentiellen Bereichen in der horizontalen Eben des Gebärdenraums zugeordnet. Diese können dazu verwendet werden, um auf Referenten, die mit diesem Bereich assoziiert wurden, im nachfolgenden Diskurs zu verweisen. Somit wird eine referentielle Beziehung zwischen Referent und einem referentiellen Ausdruck, der viele Formen haben kann, hergestellt. Die vorliegende Dissertation untersucht mit Hilfe verschiedener experimenteller Methoden die Verarbeitung verschiedener Formen von referentiellen Ausdrücken in Deutscher Gebärdensprache und welche Faktoren die zugrundeliegenden Verarbeitungsmechanismen beeinflussen. Kapitel 1 erforscht die Verwendung einer Standardvorgehensweise bei der Zuordnung von Diskursreferenten zu referentiellen Bereichen, wenn keine offensichtliche Verortung stattfindet. Bei dieser Vorgehensweise assoziieren rechtshändige Signer (Personen, die mit Hilfe einer Gebärdensprache kommunizieren) zuerstgenannte Referenten mit der rechten (ipsilateralen) Seite des Gebärdenraums während sie zweitgenannte Referenten der linken (kontralateralen) Seite zuordnen. Die ereigniskorrelierten Potentiale (EKP) der Studie liefern Beweise für die vorgeschlagene Vorgehensweise und unterstützen die Annahme, dass Signer unterschiedliche und gegensätzliche referentielle Bereiche für die Verortung von Referenten verwenden. Außerdem zeigen die EKP-Daten in Kapitel 2, dass es eine Subjektpräferenz bei der Verarbeitung von pronominalen Zeigegebärden gibt, d.h. dass Pronomen als ko-referentiell mit einem vorangegangenen Subjekt interpretiert werden. Das lässt vermuten, dass die Subjektpräferenz ein modalitätsunabhängiger Mechanismus ist, da dieser auch in vielen Lautsprachen nachgewiesen wurde. In einer Eye Tracking-Studie unter der Verwendung des Visual World Paradigma untersucht Kapitel 3, ob die offensichtliche Verortung eines Diskursreferenten die Verarbeitung eines mit diesem ko-referentiellen Ausdrucks erleichtert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass offensichtliche Verortung die Wichtigkeit und somit die Erreichbarkeit eines Referenten in der mentalen Repräsentation des aktuellen Diskurses erhöht und somit zu schnellerem Verstehen eines ko-referentiellen Ausdrucks führt. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Referent vorher in der Subjektposition im Satz aufgetreten ist. Das lässt vermuten, dass die Einflüsse von Subjektpräferenz und offensichtlicher Verortung während der Verarbeitung ko-referentieller Ausdrücke interagieren. Da der in Kapitel 3 verwendete experimentelle Aufbau in früheren Studien zu Gebärdensprachen bisher nur selten und zur Untersuchung ganzer Sätze noch gar nicht verwendet wurde, präsentiert Kapitel 4 eine Studie, die die Eignung des Aufbaus für die Untersuchung natürlicher gebärdeter Sätze testet. Dafür erkundet die Studie, ob ein phonologischer Primingeffekt auf Satzebene mit Hilfe des beschriebenen experimentellen Aufbaus nachgewiesen werden kann. Außerdem wird untersucht, ob sich dieser Effekt unterscheidet basierend auf der Variation der phonologischen Zusammenhänge der getesteten Gebärdenpaare. Die Ergebnisse zeigen, dass die phonologischen Eigenschaften einer Gebärde die Verarbeitung dieser beeinflusst. Die Identifizierung einer Gebärde wird erleichtert, wenn Gebärden die gleiche Handform haben, aber die Erkennung wird erschwert bei Gebärden mit der gleichen Ausführungsstelle. Diese Studie zeigt, dass sub-lexikale Eigenschaften die Verarbeitung einer Gebärde beeinflussen. Doch viel wichtiger, die Studie beweist, dass der experimentelle Aufbau verwendet werden kann, um die Verarbeitung von Sätzen in Gebärdensprachen zu untersuchen.de
dc.description.abstractengIn sign languages, physically absent discourse referents are assigned manually and/or nonmanually to referential locations on the horizontal plane of the signing space. These locations can be used to refer back to the associated referent in the subsequent discourse by establishing a referential relation between the referent and a referential expression that can take various forms. This dissertation examines the processing of referential expressions in German Sign Language and the factors influencing these processing mechanisms by using two different experimental techniques. Chapter 1 investigated the presence of a default pattern during the assignment of discourse referents to referential locations applying in the absence of overt localization cues. This pattern suggests that right-handed signers associate the first mentioned referent with the ipsilateral (right) while assigning the second referent to the contralateral (left) area of the signing space. Event-related potential (ERP) data provide evidence for the proposed pattern and supports the claim that signers assign distinct and contrastive referential locations to two different discourse referents. Additionally, ERP data presented in Chapter 2 suggest a first mention (subject) preference used to resolve the reference relations of pronominal pointing signs. Moreover, these data support the first mention (subject) preference to be a modality- independent mechanism. In an eye tracking study using the Visual World Paradigm, Chapter 3 investigates whether overt localization of a discourse referent leads to facilitation during the processing of a co-referential expression, i.e., a bare noun in this case, in subsequent discourse. Results indicate that localization increases the prominence and hence the accessibility of a referent leading to easier processing of its co-referential expression, but only if this referent occurs in the subject position. This suggests that the effects of overt localization and a first mention (subject) preference interact during the processing of referential expressions. Since the eye tracking method in combination with the Visual World Paradigm was only used rarely in previous studies in sign languages, Chapter 4 presents another eye tracking study testing the appropriateness of the experimental setting during the presentation of naturally signed sentences. Therefore, the study examines whether a phonological priming effect can be observed in natural sentences using this setting and whether effects differ based on the phonological relation of prime-target sign pairs embedded in the sentences. Results provide evidence that phonological parameters affect processing differently such that sign recognition is facilitated for signs sharing the same handshape parameter, but is slowed down when sharing the same location parameter. This study suggests that sub-lexical features influence sign recognition, but more importantly, it proves that this experimental setting can be used to investigate sign language processing.de
dc.contributor.coRefereeMani, Nivedita Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeHerrmann, Annika Dr.
dc.subject.engLinguisticsde
dc.subject.engPsycholinguisticsde
dc.subject.engSign languagesde
dc.subject.engevent-related potentialsde
dc.subject.engeye trackingde
dc.subject.englanguage processingde
dc.subject.enganaphorade
dc.subject.engsemantic mismatchde
dc.subject.engphonological primingde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0008-5826-B-2
dc.affiliation.institutePhilosophische Fakultätde
dc.subject.gokfullPhilologien (PPN621711713)de
dc.identifier.ppn1758031786


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