Der Umgang von Gesundheits- und Krankenpflegeschülern mit Benzodiazepinen und Z-Substanzen im Krankenhaus – Ergebnisse von Gruppendiskussionen
Handling of benzodiazepines and Z-drugs by student nurses at the hospital - Results of group discussions
by Anne-Kathrin Kasper-Deußen née Deußen
Date of Examination:2021-10-19
Date of issue:2021-10-01
Advisor:Prof. Dr. Wolfgang Himmel
Referee:Prof. Dr. Wolfgang Himmel
Referee:Prof. Dr. Jürgen Brockmöller
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Name:21092021 Dissertation Anne Kathrin Kasper Deußen.pdf
Size:4.62Mb
Format:PDF
Abstract
English
The use of benzodiazepines and Z-drugs for difficulties in falling asleep and staying asleep at the hospital increases the risk for inappropriate sedation, falls and fractures. The issue of the proper use of these substances and possible alternatives may already be an issue or conflict for health care and nursing students. What are the experiences of health care and nursing students during their training regarding the professional handling of benzodiazepines and Z-drugs and what strategies do they develop if the use of these drugs is ambiguous or becomes a problem? In four group discussions with students from different nursing schools attitudes, expectations and strategies were explored. The documentary method was used for evaluation purposes. Four central themes moved the students in all four group discussions: competence, knowledge, routine, and lack of problem awareness. The students would like to have a policy or standard that would give them confidence in dealing with sleep, sleep problems as well as sedative medications, including the issue of liability and responsibility in the event of an error. Basic pharmacological knowledge appears to be inadequately taught and left to self-study. Existing hierarchies and entrenched procedures confront students with problems that make them resign to a certain extent. They try to find alternatives to benzodiazepines and Z-drugs and therefore often see themselves as victims of the registered nurses, who prevent them from finding other solutions. Attitudes and strategies of student nurses indicate a change in the way they think about nursing care. Students are motivated to do things differently than the registered nurses, however they often lack the knowledge to adequately deal with benzodiazepines and Z-substances as well as alternatives. Overstrain and helplessness can be the consequence.
Keywords: Benzodiazepines; Z-drugs; group discussions; nursing students; Hypnotics and sedatives
German
Die Einnahme von Benzodiazepinen und Z-Substanzen bei Ein- und Durchschlafproblemen im Krankenhaus erhöht das Risiko für unangebrachte Sedierung, Stürze und Frakturen. Die Frage der richtigen Anwendung dieser Substanzen und möglicher Alternativen dürfte auch schon ein Thema bzw. Konflikt für Gesundheits- und Krankenpflegeschüler sein. Welche Erfahrungen machen Gesundheits- und Krankenpflegeschüler in ihrer Ausbildung im professionellen Umgang mit Benzodiazepinen und Z-Substanzen und welche Strategien entwickeln sie, wenn die Anwendung dieser Medikamente nicht eindeutig ist bzw. zum Problem wird? In vier Gruppendiskussionen mit Schülern verschiedener Krankenpflegeschulen sollten Einstellungen, Erwartungen und Handlungsstrategien exploriert werden. Die Auswertung erfolgt mittels der dokumentarischen Methode. Vier zentrale Themen bewegten die Schüler in allen vier Gruppendiskussionen: Zuständigkeit, Wissen, Routine und fehlende Problemwahrnehmung. Die Schüler wünschen eine Richtlinie oder einen Standard, der ihnen Sicherheit im Umgang mit Schlaf, Schlafproblemen sowie Beruhigungsmedikamenten gibt, einschließlich der Frage nach der Haftung und Zuständigkeit im Falle eines Fehlers. Grundlegendes pharmakologisches Wissen wird offensichtlich unzureichend vermittelt und dem Selbststudium überlassen. Bestehende Hierarchien und eingefahrene Vorgehensweisen stellen die Schüler vor Probleme, die sie ein Stück weit resignieren lassen. Sie versuchen Alternativen zu Benzodiazepinen und Z-Substanzen zu finden und sehen sich daher oft als Opfer der examinierten Pflegekräfte, die sie daran hindern, andere Lösungswege einzuschlagen. Einstellungen und Handlungsstrategien der Krankenpflegeschüler deuten ein Umdenken in der Pflege an. Die Schüler sind motiviert, es anders zu machen als die examinierten Pflegekräfte, jedoch fehlt ihnen oft das Wissen, um adäquat mit Benzodiazepinen und Z-Substanzen sowie Alternativen umgehen zu können. Überforderung und Hilflosigkeit können die Folge sein.
Schlagwörter: Hypnotika und Beruhigungsmittel; Benzodiazepine; Gesundheits- und Krankenpflegeschüler:innen; Z-Substanzen; Gruppendiskussionen