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Arbeitsteilung der Eltern

Die Aufteilung der Erwerbsarbeit, der Hausarbeit und der Kinderbetreuung in Abhängigkeit vom Alter des Kindes

dc.contributor.advisorKurz, Karin Prof. Dr.
dc.contributor.authorGerum, Magdalena
dc.date.accessioned2021-12-10T15:04:26Z
dc.date.available2021-12-17T00:50:07Z
dc.date.issued2021-12-10
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0008-59C0-B
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-8980
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-8980
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc300de
dc.titleArbeitsteilung der Elternde
dc.title.alternativeDie Aufteilung der Erwerbsarbeit, der Hausarbeit und der Kinderbetreuung in Abhängigkeit vom Alter des Kindesde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedParental Division of Laborde
dc.contributor.refereeKurz, Karin Prof. Dr.
dc.date.examination2021-06-09
dc.description.abstractgerFamiliensoziologische Forschung vernachlässigt bislang die Bedeutung des Kindesalters als Erklärung dafür, wie sich Eltern die Erwerbsarbeit, die Hausarbeit und die Kinderbetreuung aufteilen. Dabei ist es offenkundig, dass sich mit einem jugendlichen Kind andere Ausgestaltungsspielräume für die Eltern ergeben als mit einem Säugling. Gleichzeitig werden durch die Arbeitsteilung unmittelbar nach der Geburt eines Kindes Weichen gestellt, die die Arbeitsteilung in den nachfolgenden Jahren prägen können. Im Fokus dieser Dissertation stehen daher Forschungsfragen, die sich darauf beziehen, welche Rolle das Kindesalter für die Arbeitsteilung der Eltern spielt. Des Weiteren interessiert die Frage danach, welche Rolle Einflussfaktoren wie z.B. relative Ressourcen oder Geschlechterrolleneinstellungen für die Arbeitsteilung spielen und ob sich deren Bedeutung in Abhängigkeit vom Alter des Kindes verändert. Einen Theoriestrang stellen dabei ökonomische Theorien wie die familienökonomische Theorie und die Verhandlungstheorie dar; einen weiteren Theoriestrang bilden die geschlechterrollen-, normen- und identitätsbasierten Ansätze. Bei beiden Theoriesträngen wird in dieser Dissertation herausgearbeitet, welche Bedeutung dem Alter des Kindes jeweils zugeschrieben werden kann. Doch zusätzlich spielen auch in Deutschland gegebene institutionelle und kulturelle Rahmenbedingungen wie etwa familienpolitische Maßnahmen (wie z.B. Geldpolitiken, Zeitpolitiken und infrastrukturelle Regelungen) und Familienleitbilder eine wichtige Rolle. Daher werden Hypothesen abgeleitet, die Annahmen darüber machen, welche Rolle die Einflussfaktoren in verschiedenen Altersstufen des Kindes und unter den jeweiligen Rahmenbedingungen spielen. Es wird angenommen, dass die Einflussfaktoren bei unter 1- jährigen Kindern aufgrund von institutionellen Rahmenbedingungen noch keine Rolle spielen, aber dass die Bedeutung der Einflussfaktoren mit zunehmendem Alter des Kindes größer wird. Als Datengrundlage zur Beantwortung der Forschungsfragen dient der DJI-Survey „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (kurz: „AID:A“) von 2013/14. Anhand von diversen, multivariaten Analysen wird herausgearbeitet, welche Rolle das Alter des Kindes für die Arbeitsteilung der Eltern spielt und inwiefern sich die Bedeutung weiterer Einflussfaktoren in Abhängigkeit vom Alter des Kindes verändert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kindesalter von zentraler Bedeutung für die Aufteilung der Erwerbsarbeit ist, während es für die Aufteilung der Hausarbeit und der Kinderbetreuung nur eine geringere Rolle spielt. Während die Aufteilung der Erwerbsarbeit mit zunehmendem Alter des Kindes deutlich egalitärer wird, sind die Aufteilung der Hausarbeit und der Kinderbetreuung über das Kindesalter hinweg relativ traditionell. Mütter können mit dem Älterwerden des Kindes somit größere Erwerbsoptionen realisieren, aber offenbar nicht, weil die Väter stärker in die Kinderbetreuung einsteigen, sondern eventuell, weil die Kinder weniger betreuungsintensiv sind oder die institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen dies besser ermöglichen. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass niedrigere Ressourcen der Mütter (im Vergleich zu den Ressourcen der Väter) einen negativen Effekt auf den Erwerbsanteil der Mütter haben, aber höhere Ressourcen der Mütter zeigen dagegen keinen positiven Effekt auf den Erwerbsanteil der Mütter. Die relativen Ressourcen haben somit keinen symmetrischen, geschlechtsunabhängigen Effekt. Gleiches trifft auch für die Aufteilung der unbezahlten Arbeit zu: Hier zeigt sich, dass Mütter mehr Hausarbeit und mehr Kinderbetreuung übernehmen, wenn sie niedrigere Ressourcen haben; aber sie übernehmen umgekehrt nicht weniger Hausarbeit und nicht weniger Kinderbetreuung, wenn sie höhere Ressourcen als die Väter haben. Die altersspezifischen Hypothesen hierzu, d.h. dass die Bedeutung der relativen Ressourcen bei kleineren Kindern geringer ist als bei älteren Kindern, können in den meisten Fällen nicht bestätigt werden. Insgesamt kommt den relativen Ressourcen aber nur eine geringe Bedeutung zu. Bei den Geschlechterrolleneinstellungen zeigt sich, dass egalitäre Einstellungen mit einer egalitäreren Aufteilung der Erwerbsarbeit, der Hausarbeit und der Kinderbetreuung einhergehen. Die altersspezifischen Annahmen, dass die Geschlechterrolleneinstellungen bei kleineren Kindern einen geringeren Effekt und bei älteren Kindern einen stärkeren Effekt haben, können für alle drei Dimensionen der Arbeitsteilung dagegen größtenteils nicht bestätigt werden. In vertiefenden Analysen werden die Geschlechterrolleneinstellungen darüber hinaus anhand einer latenten Klassenanalyse multidimensional abgebildet: Hieraus gehen die drei latenten Klassen „intensive mothering/parenting“, „egalitärer Essentialismus“ und „egalitär“ hervor. Auch diese Klassen haben signifikante Effekte auf die Arbeitsteilung: In der Klasse des „intensive mothering/parenting“ sind Erwerbsarbeit, Hausarbeit und Kinderbetreuung am traditionellsten aufgeteilt, in der „egalitären“ Klasse am egalitärsten und die Klasse des „egalitären Essentialismus“ befindet sich zwischen diesen beiden Extremen. Allerdings gibt es auch hier in der Regel keine signifikante Veränderung in Abhängigkeit vom Alter des Kindes, d.h. die Einstellungen spielen für die Arbeitsteilung der Eltern in den meisten Altersstufen des Kindes eine gleich große Rolle. Zusammenfassend lassen sich die Ergebnisse wie folgt interpretieren: Dass die meisten Einflussfaktoren bei einem geringen Kindesalter noch keine große Rolle spielen, kann auf ungünstige institutionelle und kulturelle Rahmenbedingungen zurückgeführt werden. Die Tatsache, dass die Einflussfaktoren bei älteren Kindern jedoch entgegen den Erwartungen nicht bedeutend an Stärke gewinnen, kann möglicherweise darauf zurückgeführt werden, dass bereits im sehr jungen Kindesalter Weichen für die Arbeitsteilung gestellt wurden und so bisherige Arbeitsteilungsmuster (insbesondere bei der Aufteilung der Hausarbeit und der Kinderbetreuung) beibehalten werden. Die vorliegende Dissertation liefert hiermit neue und detaillierte Einblicke darüber, wie sich Eltern die Erwerbsarbeit und die Familienarbeit in Abhängigkeit vom Alter des Kindes aufteilen und bildet dabei alle Altersstufen des Kindes ab – angefangen vom Kleinkind- und Kindergartenalter bis hin zum Grundschul- und Jugendalter.de
dc.description.abstractengFamily sociological research has so far neglected the importance of child age as an explanation of how parents divide up gainful employment, housework and childcare. It is obvious, however, that an adolescent child offers parents a different scope of arrangement than an infant. At the same time, the division of labor immediately after the birth of a child sets a course that can shape the division of labor in subsequent years. Therefore, this dissertation focuses on research questions related to the role that the child age plays in parents' division of labor. Furthermore, this dissertation is interested in the role of influencing factors such as relative resources or gender role attitudes for the division of labor and whether their importance changes depending on the age of the child. One strand of theory is represented by economic theories such as family economic theory and bargaining theory; another strand of theory is represented by gender role-, norm- and identity-based approaches. In both theoretical strands, this dissertation elaborates on the significance that can be attributed to the age of the child in each case. But in addition, given institutional and cultural conditions in Germany, such as family policies (e.g., monetary policies, time policies, and infrastructural regulations) and family models (in German “Familienleitbilder”), play an important role. Therefore, hypotheses are derived that make assumptions about what role the influencing factors play at different ages of the child and under the respective framework conditions. It is assumed that the influencing factors do not yet play a role for children under 1 year of age due to institutional frameworks, but that the importance of the influencing factors increases as the child grows older. The Survey of the German Youth Institute "Growing Up in Germany: Everyday Worlds" (in German "AID:A" for short) from 2013/14 serves as the data basis for answering the research questions. Using diverse, multivariate analyses, it is worked out which role the age of the child plays for the division of labor of the parents and to what extent the importance of further influencing factors changes depending on the age of the child. The results show that the age of the child is of central importance for the division of gainful employment, while it plays only a minor role for the division of housework and childcare. While the division of paid work becomes much more egalitarian as the child ages, the division of housework and childcare are relatively traditional across child ages. Mothers are thus able to realize greater gainful employment options as the child grows older, but apparently not because fathers are more involved in childcare, but possibly because children are less care-intensive or institutional and cultural settings make this more feasible. From the results, lower maternal resources (relative to fathers' resources) have a negative effect on mothers' labor force participation, but higher maternal resources, in contrast, show no positive effect on mothers' labor force participation. Thus, relative resources do not have a symmetric, gender-independent effect. The same is true for the division of unpaid work: Here we find that mothers take on more housework and more childcare if they have lower resources, but conversely, they do not take on less housework and not less childcare if they have higher resources than fathers. The age-specific hypotheses on this, i.e., that the importance of relative resources is lower for younger children than for older children, cannot be confirmed in most cases. Overall, relative resources are only of minor importance. In terms of gender role attitudes, egalitarian attitudes are found to be associated with a more egalitarian division of paid work, housework, and childcare. In contrast, the age-specific assumptions that gender role attitudes have a smaller effect for younger children and a stronger effect for older children cannot be confirmed for the most part for all three dimensions of the division of labor. In more in-depth analyses, gender role attitudes are further mapped multidimensionally using a latent class analysis: From this, the three latent classes "intensive mothering/parenting", "egalitarian essentialism" and "egalitarian" emerge. These classes also have significant effects on the division of labor: In the "intensive mothering/parenting" class, gainful employment, housework, and childcare are most traditionally divided; in the "egalitarian" class, they are most egalitarian; and the "egalitarian essentialism" class is between these two extremes. However, even here there is generally no significant change as a function of the child's age, i.e., attitudes play an equal role in parental division of labor at most ages of the child. In summary, the results can be interpreted as follows: The fact that most of the influencing factors do not yet play a major role at a young age can be attributed to unfavourable institutional and cultural framework conditions. The fact that, contrary to expectations, the influencing factors do not become significantly stronger with older children can possibly be attributed to the fact that the course for the division of labour was already set at a very young child age and thus previous patterns of division of labor (especially in the division of housework and childcare) are maintained. This dissertation hereby provides new and detailed insights into how parents divide paid work and family work as a function of the child's age, mapping all ages of the child - starting from toddler and kindergarten age to elementary school and adolescent age.de
dc.contributor.coRefereeGrunow, Daniela Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeZerle-Elsäßer, Claudia Dr.
dc.title.alternativeTranslatedThe Division of Paid Work, Domestic Work, and Childcare Depending on the Age of the Childde
dc.subject.gerArbeitsteilung der Elternde
dc.subject.gerAufteilung der Erwerbsarbeitde
dc.subject.gerAufteilung der Hausarbeitde
dc.subject.gerAufteilung der Kinderbetreuungde
dc.subject.gerKindesalterde
dc.subject.gerrelative Ressourcende
dc.subject.gerGeschlechterrolleneinstellungende
dc.subject.gernormativer Kontextde
dc.subject.gerinstitutionelle Rahmenbedingungende
dc.subject.gerFamilienleitbilderde
dc.subject.gerFamilienpolitikde
dc.subject.germultidimensionale Geschlechterrolleneinstellungende
dc.subject.gerlatente Klassenanalysede
dc.subject.ger„intensive mothering/parenting“de
dc.subject.gerFamilienzyklus-Modellde
dc.subject.gerLebensverlaufsperspektivede
dc.subject.gersozio-ökonomischer Status (ISEI)de
dc.subject.engparental division of laborde
dc.subject.engdivision of paid workde
dc.subject.engdivision of domestic workde
dc.subject.engdivision of childcarede
dc.subject.engchild agede
dc.subject.engrelative resourcesde
dc.subject.enggender role attitudesde
dc.subject.engnormative contextde
dc.subject.enginstitutional frameworkde
dc.subject.engfamily modelsde
dc.subject.engfamily policyde
dc.subject.engmultidimensional gender role attitudesde
dc.subject.englatent class analysisde
dc.subject.eng„intensive mothering/parenting"de
dc.subject.engfamily cycle modede
dc.subject.englife course perspectivede
dc.subject.engsocio-economic status (ISEI)de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0008-59C0-B-8
dc.affiliation.instituteSozialwissenschaftliche Fakultätde
dc.subject.gokfullSoziologie (PPN62125505X)de
dc.description.embargoed2021-12-17
dc.identifier.ppn1781867135


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