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Phantasma Indien

Zur Indienrezeption um 1800

dc.contributor.advisorLauer, Gerhard Prof. Dr.
dc.contributor.authorOtte, Merle
dc.date.accessioned2022-01-04T12:39:41Z
dc.date.available2022-01-04T12:39:41Z
dc.date.issued2022-01-04
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0008-59D7-2
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-9033
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc400de
dc.subject.ddc800de
dc.titlePhantasma Indiende
dc.title.alternativeZur Indienrezeption um 1800de
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedPhantasm Indiade
dc.contributor.refereeLauer, Gerhard Prof. Dr.
dc.date.examination2020-12-16
dc.description.abstractgerIn der Zeit um 1800 zog die neu entdeckte altindische Kultur gerade im deutschsprachigen Raum große Aufmerksamkeit auf sich und führte zu unterschiedlichen Reaktionen. Doch auch das zeitgenössische Indien war nach wie vor von Interesse. Indien wurde im Rahmen unterschiedlicher Diskurse thematisiert (z.B. über Herkunft und Entstehung der Menschheit und der menschlichen Kultur, über Aufklärung und Aberglaube, über verschiedene Gesellschaftsordnungen, über Entwicklung und Stillstand, über Religion und natürliche Offenbarung) und erfüllte innerhalb der Diskurse unterschiedliche Funktionen. Dabei lassen sich hinsichtlich der Argumentationsweise zwei Hauptformen erkennen: Eine der Aufklärung und dem Entwicklungsdenken verpflichtete Argumentationsweise geht von einer frühen indischen Hochkultur aus, die allerdings aufgrund des Klimas, des großen Einflusses religiöser Traditionen und der politischen Rahmenbedingungen in ihrer Entwicklung stehen geblieben oder sogar verfallen sei. Dem steht ein romantisch geprägtes Bild von Indien als Repräsentant eines vergangenen goldenen Zeitalters gegenüber. In beiden Fällen repräsentiert Indien eine dem modernen Europa fremd gewordene Vergangenheit. Obwohl sich die meisten der Texte, die sich um 1800 mit Indien auseinandersetzen, einem dieser beiden Argumentationsschemata und diskursiven Kontexte zuordnen lassen, so unterscheiden sie sich doch sehr im Detail, so dass man z.B. nicht von „dem“ romantischen Indienbild sprechen kann. Um 1800 stehen sich vielmehr viele Indienbilder gegenüber, die sich vor allem aufgrund ihrer Funktion in unterschiedlichen diskursiven Zusammenhängen unterscheiden. Das zeigt sich sehr deutlich auch im Vergleich der in Sachtexten entworfenen Indienbilder mit den literarischen Bearbeitungen dieses Themas. In den meisten literarischen Texten wird in anachronistischer Form ein auf einem deutlich veralteten Wissensstand beruhendes Indienbild entworfen. Die indische Kultur wird aus dem Wunsch heraus betrachtet, Wissen über die andere Kultur zu erlangen, aber sie kann auch nur der Lust am Exotischen oder als Projektionsfläche für eigene Vorstellungen dienen. Dementsprechend ergibt sich für die Indiendarstellungen eine Bandbreite von wissenschaftlichen Untersuchungen über unterhaltende Erzählungen und Projektionen bis hin zu Phantasmen. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass es zwei sich gegenüberstehende Argumentationsschemata gibt, die in den meisten Texten über Indien eine wichtige Rolle spielen. Dennoch sind die konkreten Bilder so facettenreich, dass in keiner Weise von „dem“ Indienbild um 1800 gesprochen werden kann.de
dc.description.abstractengAround 1800, the newly discovered ancient Indian culture attracted a great deal of attention, especially in German-speaking countries, and led to various reactions. But contemporary India also continued to be of interest. India was discussed in the context of different discourses (e.g. on the origin and formation of mankind and human culture, on enlightenment and superstition, on different social orders, on development and stagnation, on religion and natural revelation) and fulfilled different functions within the discourses. Two main forms of argumentation can be identified: An argumentation committed to the Enlightenment and developmental thinking assumes an early Indian high civilisation, which, however, had come to a standstill or even degenerated in its development due to the climate, the great influence of religious traditions and the political framework conditions. This is contrasted with a romanticised image of India as a representative of a lost golden age. In both cases, India represents a past that has become unfamiliar to modern Europe. Although most of the texts dealing with India around 1800 can be assigned to one of these two argumentation schemes and discursive contexts, they differ greatly in detail, so that one cannot speak of "the" romantic image of India, for example. Rather, around 1800, many images of India are found in opposition to each other, which differ primarily on the basis of their function in different discursive contexts. This also becomes very clear in the comparison of the images of India sketched out in non-fiction texts with the literary treatments of this theme. In most literary texts, an image of India is created in an anachronistic form, based on a clearly outdated state of knowledge. Indian culture is viewed out of a desire to gain knowledge about the other culture, but it can also serve only the desire for the exotic or as a projection surface for one's own ideas. Accordingly, the representations of India range from scientific studies to entertaining narratives and projections to phantasms. In summary, then, it can be said that there are two opposing argumentation schemes that play an important role in most texts about India. Nevertheless, the concrete images are so manifold that it is in no way possible to speak of "the" image of India around 1800.de
dc.contributor.coRefereeFüssel, Marian Prof. Dr.
dc.title.alternativeTranslatedThe Perception of India around 1800de
dc.subject.gerGermanistikde
dc.subject.gerIndiende
dc.subject.gerOrientalismusde
dc.subject.gerRomantikde
dc.subject.gerSattelzeitde
dc.subject.gerKolonialismusde
dc.subject.gerWissenschaftsgeschichtede
dc.subject.ger18. Jahrhundertde
dc.subject.ger19. Jahrhundertde
dc.subject.engGerman philologyde
dc.subject.engIndiade
dc.subject.engorientalismde
dc.subject.engromanticismde
dc.subject.engcolonialimde
dc.subject.eng18th centuryde
dc.subject.eng19th centuryde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0008-59D7-2-4
dc.affiliation.institutePhilosophische Fakultätde
dc.subject.gokfullPhilologien (PPN621711713)de
dc.identifier.ppn1784605743
dc.creator.birthnameKroegerde


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