Zur Kurzanzeige

Strategies of Sexual Reproduction in Aphids

dc.contributor.advisorVidal, Stefan Prof. Dr.de
dc.contributor.authorDagg, Joachimde
dc.date.accessioned2012-04-16T14:46:40Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:24Zde
dc.date.issued2002-11-08de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-ABF2-Bde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-104
dc.description.abstractDie durchschnittliche Dauer der zweiten Kopulation von Uroleucon cirsii (L.) ist sowohl für Männchen als auch für Weibchen kürzer als die der ersten. Dies legt die Vermutung nahe, dass die männlichen Blattläusen zur Verfügung stehende Menge Sperma limitiert ist. Des weiteren wird Ejakulat von vorherigen Paarungen anscheinend nicht verdrängt, so dass die Kapazität der Weibchen, weiteres Sperma zu speichern, ebenfalls begrenzt ist. Diese Vermutung bestätigend wird das Sperma von U. cirsii in kooperativen Bündeln übertragen, bei denen die Seprmienköpfe zusammenhängen und die Flagellen synchron schlagen.Männchen einer polygamen Art sollten ein Weibchen verlassen, wenn ihre Zuwachsrate an befruchteten Eiern auf die für eine erneute Suche zu erwartende Rate gefallen ist. Dieser Grenzwertsatz wurde auf Freilandkolonien von Schizolachnus obscurus Börner mit einem beziehungsweise zwei Männchen angewandt. Während die durchschnittliche Suche nach Weibchen in Kolonien mit zwei Männchen länger dauerte als in Kolonien mit einem Männchen, war die Kopulationsdauer etwa gleich lang. Der durch das Grenzwert-Modell vorhergesagte Unterschied in der Kopulationsdauer war allerdings zu gering, um ihn in den "verrauschten" Freilanddaten zu entdecken. Die durchschnittliche Post-Kopula dauerte in Kolonien mit zwei Männchen allerdings doppelt solange wie in Kolonien mit einem Männchen. Dies lag an einer höheren Frequenz verlängerter Post-Kopula-Assoziationen und einer niedrigeren Frequenz einfachen "Herabsteigens". Anscheinend bewachen Männchen von S. obscurus Weibchen eher, wenn Konkurrenten anwesend sind.Blattlausarten, deren Männchen jedes Weibchen nach der Kopulation bewachen, sollten im Durchschnitt weniger Weibchen pro Männchen aufweisen als solche Arten, deren Männchen sie nur manchmal oder nie bewachen. Dies konnte für die bewachende Art Eueraphis betulae Koch und die nicht bewachende Art Uroleucon cichorii (Koch) bestätigt werden. Der Übergang von bewachenden zu nicht bewachenden Blattlausarten scheint zwischen einem Verhältnis der Geschlechter von 2,5 und 13 Weibchen pro Männchen zu liegen. Wenn dies zuträfe, sollte Bewachung in Arten mit weniger als 2,5 Weibchen pro Männchen zu erwarten sein, aber nicht in Arten mit mehr als 13 Weibchen pro Männchen.Bei Asymmetrien in der Konkurrenz zwischen verwandten Individuen desselben Geschlechts werden unausgeglichene Verhältnisse in der Gesamtzahl von Männchen und Weibchen vorteilhaft. Innerhalb dieses Gesamtverhältnisses der Geschlechter sollten die Individuen, je nach ihrer Konstitution und dem für sie zu erwartenden Reproduktionserfolg durch die Nachkommen jedes Geschlechts, unterschiedlich viel Ressourcen in Töchter und Söhne investieren. Dies wurde an zwei Blattlausarten überprüft. Die Ergebnisse legen nahe, dass bei Uroleucon cirsii (L.) die Konkurrenz unter verwandten Männchen überwiegt, während bei Rhopalosiphum padi (L.) verwandte Weibchen in stärkerer Konkurrenz zueinander stehen. Dies ist auch plausibel, weil der Lebenszyklus von R. padi die Konkurrenz zwischen verwandten Männchen durch deren Migration verhindert, aber nicht die Konkurrenz zwischen verwandten Weibchen um Ressourcen.Während sich die Mütter der sexuellen Generation von U. cirsii von Nymphen zu Adulten entwickeln, haben Unterschiede in der Populationsdichte keinen Effekt mehr auf das Geschlechter-Verhältnis ihres Nachwuchses. Ein Effekt der Populationsdichte während der Entwicklung der Großmütter der sexuellen Generation ist jedoch vorhanden. Dies stimmt mit der Annahme überein, dass das Geschlecht der sexuellen Tiere bereits in ihren Großmüttern festgelegt wird, weil ihre Entwicklung bereits beginnt, während ihre Mütter noch Embryonen sind (teleskopartig zusammen geschobene Generationen). Ein methodisches Problem, welches zu Pseudo-Replikation führt, müßte allerdings noch ausgeräumt werden.Sexuelle Fortpflanzung beschleunigt die Evolutionsrate einer Art, weil vorteilhafte Mutationen nicht nacheinander in derselben Fortpflanzungslinie auftreted müssen. Außerdem befreit sie den Genpool von schädlichen Mutationen, indem manchmal mehrere Mutationen miteinander rekombiniert werden und zusammen aussterben. Trotzdem sollten Mutationen für ameiotische Parthenogenese ihren kurzfristigen Reproduktionserfolg verdoppeln, weil sie in jedem Gameten vertreten sein werden. Dies wirft zwei Fragen auf. 1) Warum sind die meisten Tiere und Pflanzen sexuell, obwohl asexuelle Konkurrenten kurzfristig einen doppelt so hohen Reproduktionserfolg haben sollten? 2) Warum haben wenige asexuelle Taxa (z.B. Bdelloidea) trotz der erwarteten langfristigen Nachteile asexueller Fortpflanzung lange Zeiträume der Evolution überdauert? Durch sexuelle Rekombination landet ein Keimbahn-Replikator nur in der Hälfte aller Gameten mit einem bestimmten mutierten Gen zusammen. Das ist doppelt so gut wie in asexuellen Fortpflanzungslinien. So betrachtet ist Rekombination das Herausspringen eines Replikators aus seinem genetischen Hintergrund. Auf der anderen Seite kann die Transposition funktionaler Operons innerhalb eines Genoms im Prinzip auch die Nachteile asexueller Fortpflanzung kompensieren. Ein solches "flüssiges" und modulares Genom kann als Fliessgleichgewicht zwischen der Etablierung neuer funktioneller Kopien von Genen und der Zerstörung ihrer Funktion durch Mutation angesehen werden.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htmde
dc.titleStrategies of Sexual Reproduction in Aphidsde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedFortpflanzungsstrategien der Sexuellen Generation von Blattläusende
dc.contributor.refereeSchaefer, Matthias Prof. Dr.de
dc.date.examination2002-10-30de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstractengSecond copulas of Uroleucon cirsii (L.) are shorter on average than first copulas both for individual males and females. This suggests that male aphids are limited by sperm, on the one hand, and that the capacity of females to store sperm is not unlimited. The latter could be the case if sperm from previous copulas was not displaced. In agreement with this, aphid sperm seems to be transmitted in co-operating bundles with the sperm-heads sticking together and the flagella beating synchronously.A male should leave a female when the gain rate in fertilised eggs has dropped to the average gain rate for the habitat. This marginal value theorem was applied to field colonies of the pine needle aphid Schizolachnus obscurus Börner with one and two males respectively. While the search time was higher in colonies with two males, the copula duration was similar. The difference in copula duration predicted from the marginal value model, however, was very small suggesting that it could not be detected in the "noisy" field data. Nevertheless, the average post-copula lasted twice as long in colonies with two males as in colonies with one male. This was due to a higher frequency of prolonged post-copula association and a lower frequency of simply dismounting in colonies with two males suggesting that male S. obscurus are more likely to guard females in the presence of competitors.Aphid species with males that guard each female after copulation can be expected to have less female-biased sex ratios than those with males that only guard infrequently or not at all. This hypothesis has been found to be true for the mate-guarding Euceraphis betulae Koch and the non-guarding Uroleucon cichorii (Koch). This suggests that a transition from non-guarding towards guarding aphids should take place between sex ratios of 13 and 2.5 females per male. If this was true, species with more female-biased sex ratios should not guard, whereas species with less female-biased sex ratios should guard or coulate for longer than is necessary for fertilisation.Asymmetries in kin competition among males or females select for biased sex ratios. Within this overall sex ratio, individuals should allocate their resources differentially to daughters and sons according to their differing conditions and returns in fitness for each offspring sex. These differential sex ratios have been analysed for two aphid species suggesting that kin competition among males prevails in Uroleucon cirsii (L.), but that kin competition among females prevails in Rhopalosiphum padi (L.). This is also plausible, because the life-cycle of R. padi effectively prevents kin competition among males through their migration but not resource competition among related females.Population density experienced by the mothers of the sexual generation of U. cirsii as adults or nymphs did not affect the sex ratio. Differences experienced by the grandmothers, however, did affect the sex ratio. This confirms the hypotheses that sex allocation takes place in the parthenogenetic grandmothers of the sexual generation, because an aphid begins to develop at a time when its parthenogenetic mother is itself still an embryo (telescoping of generations). Nevertheless, a methodological pitfall leading to pseudo-replication still needs to be tackled.Sexual reproduction accelerates the rate of evolutionary changebecause advantageous mutations do not need to occur one after another in the same lineage; and it purges the gene pool of deleterious mutations by occasionally recombining them into non-viable offspring. Despite these long-term advantages of sex, genes causing ameiotic parthenogenesis should gain a two-fold representation in the next generation. This raises two questions: 1) Why has sexual reproduction been maintained in the majority of animal and plant species, despite a two-fold immediate advantage to genes in an asexual competitor? 2) What has kept a few ancient asexual taxa, such as the bdelloid rotifers from extinction, despite the long-term disadvantages of evolutionary inflexibility and mutation accumulation? Through recombination, any germ-line replicator will end up together with a particular mutation at another position in the genome in only half of the gametes produced. That is twice as good as in asexual lineages. At the same time, transposition of functional operons can in principle avoid the detriment of mutation accumulation. Such a "fluid" and modular genome can be seen as a dynamic state between the establishment of new functional copies of genes and their destruction through mutation. Thus, the jumping gene"s perspective might deliver one answer to two important questions of current evolutionary theory.de
dc.contributor.coRefereeEhlers, Ulrich Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerStrategiede
dc.subject.gerKopulationsdauerde
dc.subject.gerSpermienkonkurrenzde
dc.subject.gerSpermien-Kooperationde
dc.subject.gerMarginal Value Theoremde
dc.subject.gerPaarungsverhaltende
dc.subject.gerPartner-Bewachungde
dc.subject.gerPartnerwahlde
dc.subject.gerKonkurrenzde
dc.subject.gerGeschlechter-Verhältnisde
dc.subject.gerGeschlechter-Verteilungde
dc.subject.gerspringende Genede
dc.subject.gerTransposons;de
dc.subject.engstrategyde
dc.subject.engcopula durationde
dc.subject.engsperm competitionde
dc.subject.engsperm co-operationde
dc.subject.engmarginal value theoremde
dc.subject.engcourtshipde
dc.subject.engmate guardingde
dc.subject.engmate choicede
dc.subject.engmate competitionde
dc.subject.engkin competitionde
dc.subject.engsex ratiode
dc.subject.engsex allocationde
dc.subject.engjumping genesde
dc.subject.engtransposonde
dc.subject.engancient asexual scandalsde
dc.subject.engparadox of sexual reproductionde
dc.subject.engreplicatorde
dc.subject.enginteractorde
dc.subject.engUroleucon cirsiide
dc.subject.engUroleucon cichoriide
dc.subject.engEuceraphis betulaede
dc.subject.engSchizolachnus obscurusde
dc.subject.engRhopalosiphum padi;de
dc.subject.bk42.21 Evolutionde
dc.subject.bk42.66 Ethologiede
dc.subject.bk42.67 Fortpflanzungde
dc.subject.bk42.75 Insectade
dc.subject.bk42.97 Ökologie: Sonstigesde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1139-4de
dc.identifier.purlwebdoc-1139de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWXO 000: Ethologie, Soziobiologie {Zoologie}de
dc.identifier.ppn359794696


Dateien

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige