Zur Kurzanzeige

Fettsäuretransport in die peroxisomale Matrix von Arabidopsis thaliana

dc.contributor.advisorFeußner, Ivo Prof. Dr.de
dc.contributor.authorStruß, Annettde
dc.date.accessioned2012-04-16T14:50:40Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:48Zde
dc.date.issued2007-08-15de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-ACD1-Dde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-224
dc.description.abstractFettsäuren sind essentielle Bestandteile lebender Organismen. Aufgrund der sehr geringen Wasserlöslichkeit ist der Verteilungsvorgang von Fettsäuren zwischen Zellen, als auch innerhalb einer Zelle sehr komplex. Insbesondere der Transport von Fettsäuren durch Membranen wird seit vielen Jahren erforscht, ohne dass bislang allgemein gültige Prinzipien beschrieben wurden. In dieser Arbeit wurde speziell der Transport von Fettsäuren durch die peroxisomale Membran untersucht. Der Fettsäuretransport in Peroxisomen ist eine wichtige Vorraussetzung für den Abbau von Speicherlipiden während der Keimung von Ölsaaten. In Arabidopsis thaliana ist für diesen Transport die Funktion des peroxisomalen ABC-Transporters PXA1 essentiell. Als Substrat dieses Transporters wird in Anlehnung an die Situation in Saccharomyces cerevisiae eine aktivierte Fettsäure in Form von Acyl-CoA postuliert. Andererseits sind für die weitere Metabolisierung durch ß-Oxidation die beiden peroxisomalen Acyl-CoA-Synthetasen LACS6 bzw. LACS7 notwendig. Der Transport der mit CoA aktivierten Fettsäure in die Peroxisomen und die dennoch erforderliche Aktivierung mit CoA innerhalb der Peroxisomen erscheint als Widerspruch und stellt den Ausgangspunkt der in der vorliegenden Arbeit durchgeführten Untersuchungen dar. In A. thaliana konnte durch die Erzeugung einer Dreifachmutante lacs6 lacs7 pxa gezeigt werden, dass sowohl die Ausgangsmutanten lacs6 lacs7 und pxa1-2 als auch die lacs6 lacs7 pxa-Dreifachmutante noch zu einem stark verlangsamten Abbau der Speicherlipid-spezifischen Eicosensäure (20:1) befähigt sind. Aus diesem Befund wurde geschlossen, dass es sich bei dem Transporter PXA1 und den peroxisomalen LACS um aufeinander folgende Komponenten eines Stoffwechselweges handelt. Der verzögerte Abbau der Triacylglyceride wird auf einen ß-Oxidations-unabhängigen Prozess zurückgeführt, wobei die α-Oxidation als alternativer Abbauweg ausgeschlossen werden konnte. Durch Bestimmung des Acyl-CoA-Pools der Mutanten war erkennbar, dass besonders sehr langkettige aktivierte Fettsäuren während der Keimlingsentwicklung akkumulierten. Die verstärkte Elongation der Fettsäuren wird als Ursache für den stark verlangsamten Abbau der Speicherlipide angenommen. Die sehr langkettigen aktivierten Fettsäuren könnten Ausgangssubstrate für die Wachssynthese bzw. für die Bildung von Sphingolipden sein. Mittels RT-PCR wurde die Expression der neun LACS-Gene während der Keimung und frühen Keimlingsentwicklung überprüft. Die Transkripte der beiden peroxisomalen LACS waren bereits während der Keimung nachweisbar. Zum Zeitpunkt des Triacylglycerid-Abbaus waren jedoch auch zytoplasmatische LACS exprimiert, so dass eine Aktivierung von Fettsäuren im Zytosol prinzipiell möglich ist. Das Substrat für den PXA1-Transporter könnte demnach sowohl die freie als auch die aktivierte Fettsäure sein. Promotoranalysen von PXA1 und LACS7 zeigten während der gesamten Entwicklung in fast allen Geweben eine weitestgehend übereinstimmende Aktivität. Die beobachteten Unterschiede in der Promotoraktivität von PXA1 und LACS7 deuten jedoch daraufhin, dass beide Proteine auch in voneinander unabhängigen Stoffwechselwegen arbeiten. Diese Expressionsanalyse unterstreicht die wichtigen Funktionen von PXA1 und LACS7 auch über die Keimlingsentwicklung hinaus. Die Untersuchung der Keimungsfähigkeit von verschiedenen PXA1-Transportermutanten zeigte, dass das Brechen der Samenruhe in Gegenwart von Zucker nicht wie ursprünglich angenommen von der Lage der Mutation innerhalb des Gens abhängt, sondern von Faktoren bestimmt wird, die auf die Integrität der Samenschale wirken. Für die Bestimmung der Substratspezifität des PXA1-Transporters wurden intakte Glyoxysomen aus Ricinus communis für Transportversuche eingesetzt. Diese Versuche erbrachten Hinweise, dass freie bzw. aktivierte langkettige Fettsäuren von den Glyoxysomen aufgenommen werden. Hierbei konnte jedoch bisher keine eindeutige bevorzugte Aufnahme eines der beiden Substrate festgestellt werden. Zur weiteren Charakterisierung des peroxisomalen PXA1-Transporters wurde an einer Methode zur funktionellen Rekonstitution in künstlichen Lipidvesikeln (Liposomen) gearbeitet. Dazu wurde zunächst PXA1 in Saccharomyces cerevisiae überexprimiert und anschließend die Gesamtmembranen isoliert. Mit Hilfe von Detergenz wurden Proteine aus den Membranen gelöst und für eine Rekonstitution in Liposomen eingesetzt. In den Transportversuchen mit Proteoliposomen konnte bisher kein PXA1-abhängiger Fettsäuretransport beobachtet werden. In Vorversuchen konnte gezeigt werden, dass die Membran von Liposomen ohne Proteineinlagerungen per se für langkettige Acyl-CoA-Ester undurchlässig ist. Freie langkettige Fettsäuren werden hingegen zu einem großen Teil unspezifisch transportiert bzw. in der Membran gebunden. Dieser unspezifische Transport konnte durch vorausgehende Komplexierung der Fettsäuren mit BSA herabgesetzt werden. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass Liposomen, welche mit einer Acyl-CoA-Synthetase vorbeladen wurden, den Transport von freien langkettigen Fettsäuren durch die Membran begünstigen. Demnach ist für den Transport von freien Fettsäuren per se kein Transportprotein notwendig. Es ist darüber hinaus zu vermuten, dass eine direkte Protein-Protein-Interaktion zwischen PXA1 und den peroxisomalen LACS nicht notwendig ist. In Saccharomyces cerevisiae wird der dem pflanzlichen PXA1 homologe ABC-Transporter durch die beiden Gene PAT1 und PAT2 kodiert. Darüber hinaus sind in der Hefe die zwei peroxisomalen Acyl-CoA-Synthetasen Faa2p und Fat2p bekannt. Für Fat2p konnte jedoch bisher keine enzymatische Aktivität nachgewiesen werden. In Wachstumsversuchen auf Ölsäure-haltigem Medium sollte überprüft werden, ob das pflanzliche PXA1 in der Lage ist, den Verlust von PAT1 zu komplementieren. Dazu wurden zunächst die Mutanten pat1∆ und pat1∆ faa2∆ erzeugt und mit einem PXA1-tragenden Expressions-Plasmid transformiert. Eine Komplementierung konnte jedoch nicht gezeigt werden. Weitere Untersuchungen in der Hefe zeigten, dass eine Deletion des FAT2-Gens in Kombination mit einer PAT1- bzw. FAA2-Deletion für das Wachstum der Zellen auf Ölsäure-haltigem Medium letal ist. Aufgrund dieser beiden synthetisch letalen Phänotypen und ersten Enzymtests wird vermutet, dass es sich bei Fat2p um eine Acyl-CoA-Synthetase mit zumindest schwacher Aktivität handelt, die im bisherigen Fettsäureimportmodell nicht berücksichtigt wurde. Es wird postuliert, dass die Aktivität der Fettsäureaktivierung in den Peroxisomen von Saccharomyces cerevisiae im Gegensatz zur bisherigen Sichtweise möglicherweise ebenso essentiell ist, wie die der peroxisomalen LACS-Proteine in Arabidopsis thaliana.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyr_diss.htmlde
dc.titleFettsäuretransport in die peroxisomale Matrix von <i>Arabidopsis thaliana</i>de
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedFatty acid transport into the peroxisomal matrix of <i>Arabidopsis thaliana</i>de
dc.contributor.refereeFeußner, Ivo Prof. Dr.de
dc.date.examination2007-05-03de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstractengFatty acids are essential components of living organism. The distribution of fatty acids between cells as well as within a cell is a complex process due to their low solubility in water. In particular the transport of fatty acids across membranes is still a focus of research. However, the mechanism underlying the transport of fatty acids across membranes is largely obscure in higher plants. In the present work, we investigated the transport of fatty acids into peroxisomes. The transport of fatty acids through the peroxisomal membrane is required for the degradation of storage lipids during germination of oilseeds. In Arabidopsis thaliana, the peroxisomal ATP-binding-cassette (ABC) transporter PXA1 was shown to be involved in this process. It was postulated that the plant PXA1 protein might perform the same function as its Saccharomyces cerevisiae homolog, namely transporting acyl-CoA molecules across the peroxisomal membrane. On the other hand the plant peroxisomal acyl-CoA synthetases LACS6 and LACS7 have been shown to be essential for further metabolization of fatty acids via ß-oxidation. The contradiction between transport of activated fatty acids via PXA1 and the requirement of a peroxisomal acyl-CoA synthetase activity represented the starting point of this work. The comparison of the generated triple mutant lacs6 lacs7 pxa and the parent lines regarding the capability to degrade the triacylglycerol specific eicosenoic acid (20:1) during post-germinative growth revealed similar rates of degradation in all mutants lines examined. This result indicates that PXA1 acts in series with peroxisomal LACS. The delayed degradation of triacylglycerols in the mutant lines has to be due to a ß-oxidation-independent pathway. Further analyses excluded α-oxidation as an alternative degradation process. Measurements of the acyl-CoA pool in wild type and mutant seedlings showed an increased level of very long chain acyl-CoAs in the mutants. We assume that the delayed degradation of storage lipids results from enhanced elongation of long-chain fatty acids to very-long-chain fatty acids (VLCFA). The synthesized VLCFAs could be incorporated into complex lipids like waxes or sphingolipids. To evaluate the contribution of certain LACS genes to the progress of fatty acid degradation the RNA expression profiles of all nine LACS genes during germination and postgerminative growth were examined by semi-quantitative RT-PCR. The peroxisomal LACS are already expressed during germination. Together with the onset of storage lipid metabolism also cytoplasmic LACS transcripts are detectable. Since an activation of free fatty acids in the cytoplasm is therefore possible, the substrate of the PXA1 transport protein could be both free fatty acids as well as activated fatty acids. In addition, promoter activities of PXA1 and LACS7 were localized in a variety of tissues during different developmental stages showing a very similar pattern of activity. The observed small but distinct differences in promoter activity of PXA1 and LACS7 suggest that both proteins may function also in independent pathways. These promoter analyses underline the important function of PXA1 and LACS7 beyond seedling development. The analyzed germination capacity from different PXA1-mutants showed that the potential to break dormancy in the presence of sugar is independent from the position of the mutation within the gene but is rather influenced by factors affecting seed coat integrity. For transport assays of fatty acids into peroxisomes we used intact glyoxysomes from Ricinus communis to determine the substrate specificity of PXA1. The measurements indicated that free as well as activated fatty acids were taken up by glyoxysomes without a clear preference for either one of these two substrates. For further characterization of the PXA1-transporter we tested methods for its reconstitution into liposomes based on phospholipids. Therefore PXA1 was expressed in Saccharomyces cerevisiae followed by the isolation of microsomal membranes. The integral membrane proteins were solubilized using detergent and reconstituted into lipid vesicles. With this experimental setup so far no PXA1-dependent transport was measurable. In preliminary tests we found that the membrane of liposomes devoid of proteins is impermeable for LCFA-CoA esters. On the other hand the strong influx of free fatty acids into liposomes or at least binding of free fatty acids to the membrane itself is completely unspecific. This effect could be prevented by providing the free fatty acids bound to BSA. Data of further experiments supported the idea that vesicles trapped with an acyl-CoA synthetase facilitate long chain fatty acid permeation. According to this data no protein is necessary for the translocation of free fatty acids across the membrane. Furthermore, we suggest that a direct protein-protein interaction between PXA1 and peroxisomal LACS is not required for efficient fatty acid degradation. Saccharomyces cerevisiae contains two homologous sequences to PXA1 encoded by PAT1 and PAT2. In addition two potential acyl-CoA-synthetases are localized to peroxisomes, Faa2p and Fat2p. However previous attempts to demonstrate enzymatic activity of Fat2p failed. Growth analyses were performed to complement the pat1Δ growth phenotype on medium containing oleic acid. Therefore we generated pat1Δ and pat1Δfaa2Δ mutant strains and transformed them with plasmids encoding PXA1 of Arabidopsis. The results obtained indicated that PXA1 were not able to functionally complement PAT1. Further investigations showed that a deletion of FAT2 in combination with deletion of either PAT1 or FAA2 respectively, is synthetically lethal for growth on media containing oleic acid. Because of these phenotypes and first activity tests we consider the possibility that Fat2p is an acyl-CoA synthetase with at least low activity that was disregarded in the present import model. We postulate in opposite to the current perception a possible role for a peroxisomal LACS activity in yeast similar to the situation in plants.de
dc.contributor.coRefereeLohaus, Gertru PD Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeBraus, Gerhard Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.gerFettsäuretransportde
dc.subject.gerABC-Transporterde
dc.subject.gerAcyl-CoA-Synthetasede
dc.subject.engFatty acid transportde
dc.subject.engABC-transporterde
dc.subject.engAcyl-CoA-Synthetasede
dc.subject.bk42.15de
dc.subject.bk42.43de
dc.subject.bk42.30de
dc.subject.bk35.78de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1556-7de
dc.identifier.purlwebdoc-1556de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWVE410de
dc.subject.gokfullWVE200de
dc.subject.gokfullWVK000de
dc.subject.gokfullWUE200de
dc.identifier.ppn584435002de


Dateien

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige