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Neurokognitive Funktionen euthymer Patienten mit Bipolar I Störung

dc.contributor.advisorGibbons, Henning Prof. Dr.de
dc.contributor.authorJamrozinski, Katjade
dc.date.accessioned2012-04-16T14:54:33Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:20Zde
dc.date.issued2011-03-14de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-ADF2-Cde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-436
dc.description.abstractDie vorliegende Dissertationsschrift beschäftigt sich mit dem Ausmaß kognitiver Leistungsdefizite während der euthymen Phase einer Bipolar I Erkrankung und mit Faktoren, die das Leistungsniveau der Betroffen beeinflussen können. Es werden zunächst Befunde einer empirischen Arbeit vorgestellt, die 40 euthyme Bipolar I Patienten und 40 gesunde Kontrollprobanden im Hinblick auf ihre neuropsychologische Testleistung in verschiedenen Funktionsbereichen miteinander vergleicht. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen nur für einen Teil der Patientenstichprobe signifikant geringere Testleistungen. Die Patientengruppe mit geringerer Testleistung unterscheidet sich von den Patienten ohne kognitive Leistungseinbußen nicht im Hinblick auf klinische Verlaufsmerkmale, sondern vielmehr im Hinblick auf ihre medikamentöse Behandlung. Die für bipolare Patienten wiederholt beschriebenen Einbußen in verbalen und exekutiven Fähigkeiten sind in dieser Untersuchung nur bei Patienten nachweisbar, die zusätzlich mit Antipsychotika behandelt werden. Diese Ergebnisse bilden den Grundstein für ein qualitatives Review der aktuellen Literatur zum Forschungsgebiet der Neuropsychologie bei bipolaren Patienten. Die Auseinandersetzung mit den zwischen 2008 und 2009 erschienenen Studien untermauert die große Heterogenität der bisher veröffentlichten Befunde. Als Ursachen werden die noch heute fehlende einheitliche Definition der euthymen Krankheitsphase diskutiert, ebenso wie die uneinheitliche Interpretation von neuropsychologischen Testergebnissen und die mangelhafte Dokumentation der medikamentösen Behandlung. Bisherige Untersuchungen erlauben demzufolge kaum eine eindeutige Klärung des Einflusses der Diagnose auf die neuropsychologische Testleistung. Angesichts fehlender randomisierter Studien, die krankheitsbedingte Einbußen von Behandlungseffekten trennen könnten, wird zusätzlich eine Meta-Analyse aller verfügbaren Studien aus dem Zeitraum 1993 bis 2010 durchgeführt. Dabei wird durch den Einsatz von Meta-Regressionen der Einfluss einer Antipsychotikabehandlung und der Residualsymptomatik auf Leistungsunterschiede in den einzelnen neuropsychologischen Funktionsbereichen quantifiziert. Eine Behandlung mit Antipsychotika geht in dieser Studie mit größerer psychomotorischer Verlangsamung sowie mit größeren Einbußen im verbalen Gedächtnis, in der Wiedererkennensleistung und in der Arbeitsgedächtniskapazität einher. Zusätzlich sagen depressive Symptome einen bedeutsamen Teil der Unterschiede in Wortflüssigkeit und psychomotorischer Geschwindigkeit voraus. Stichproben mit höherer manischer Restsymptomatik zeigen darüber hinaus schlechtere Wiedererkennensleistungen. Die Testleistungen im verbalen Lernen sind in dieser Meta-Analyse nicht durch die untersuchten Einflussfaktoren vorhersagbar und könnten auf Dysfunktionen in Bereichen des Temporallappens hinweisen. Es wird im Rahmen der vorgestellten Befunde ein krankheitsspezifisches Defizit im phonologischen und semantischen Enkodieren verbaler Informationen bei bipolar Erkrankten diskutiert. In Stichproben mit einem höheren Anteil an antipsychotisch behandelten Patienten sind in dieser Untersuchung die verbalen Gedächtnisleistungen stärker beeinträchtigt. Unabhängig von einer antipsychotischen Behandlung ist jedoch ein Defizit in der Wortflüssigkeit, dem gezielten Abruf von Informationen aus dem Langzeitgedächtnis, bei bipolaren Patienten nachweisbar. Dieses, durch eine depressive Symptomatik mitbedingte, Abrufproblem bildet einen weiteren potenziellen Einflussfaktor auf verbale Gedächtnisleistungen von bipolaren Patienten.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleNeurokognitive Funktionen euthymer Patienten mit Bipolar I Störungde
dc.typecumulativeThesisde
dc.title.translatedNeurocognitive functions in euthymic patients with bipolar I disorderde
dc.contributor.refereeGibbons, Henning Prof. Dr.de
dc.date.examination2011-01-10de
dc.subject.dnb150 Psychologiede
dc.description.abstractengThis dissertation investigates cognitive deficits during the euthymic phase of bipolar I disorder as well as factors that influence cognitive functioning in bipolar patients. First, the results of an empiric study comparing neuropsychological test results of 40 euthymic bipolar I patients and 40 healthy controls are presented. Findings support a significantly lower test performance only in a subgroup of bipolar patients. In this study, patients with and without lower test performance do not differ in terms of clinical features, but they differ with regard to their medical treatment. Deficits in verbal abilities and executive functions that have been described for bipolar patients in former studies are only confirmed for patients under antipsychotic treatment. These results provide a basis for a qualitative review of the prevailing literature on the neuropsychology of bipolar patients. The examination of studies published between 2008 and 2009 supports a large heterogeneity within the publicized results. Possible causes might be the lack of a consistent definition for the euthymic phase, inconsistent interpretation of test results, and incomplete reports of medical treatment. The previous literature therefore hardly allows a well-defined discrimination of the impact of treatment and diagnosis on neuropsychological test performance. Given the lack of randomized studies suitable to distinguish effects of diagnosis and treatment, a meta-analysis is conducted, including all available studies between 1993 and 2010. Meta-regression is applied to quantify the impact of antipsychotic medication and residual symptoms on test performance. According to the results of this meta-regression, antipsychotic treatment is associated with increased psychomotor slowing, and decreased verbal memory, recognition and working memory functions in patient samples. The presence of residual depressive symptoms accounts for a significant proportion of variance in effects for verbal fluency and psychomotor speed. Recognition memory is more impaired in patient samples reporting higher scores for residual manic symptoms. The performance deficits in verbal learning cannot be explained by any of the variables investigated in this meta-analysis and therefore, may provide evidence for a temporal lobe dysfunction in bipolar disorder. A specific deficit in phonological and semantic encoding of verbal material is discussed for bipolar patients. Yet, verbal memory functions are more impaired in patient samples with a higher amount of patients using antipsychotic medication. In this study, verbal fluency, a measure of directed retrieval of information, is impaired in bipolar patients independent of their medication status. However, the impairment in verbal fluency is increased in samples with higher depression scores. This deficit in retrieval can additionally influence verbal memory performance of patients with bipolar disorder.de
dc.contributor.coRefereeLeibing, Eric Prof. Dr.de
dc.subject.topicBiology (incl. Psychology)de
dc.subject.gerwird nachgereichtde
dc.subject.engwird nachgereichtde
dc.subject.bk77.08de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2878-1de
dc.identifier.purlwebdoc-2878de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullFGG 000: Diagnostik allgemeiner Leistungen und spezieller Fähigkeiten, Eignungsdiagnostik {Psychologische Diagnostik}de
dc.identifier.ppn657570184de


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