Investigation of prolactin-related vasoinhibin in sera from patients with diabetic retinopathy

Abstract

Wissenschaftlicher Hintergrund: In-vitro-Experimente und in-vivo-Studien mit Nagetieren zeigten, dass die N-terminalen 14,15, 16, 17 und 18 kDa-Fragmente (prolactin-related vasoinhibin, PRL-V) des menschlichen Prolaktins natürliche Inhibitoren der Neovaskularisation in der Retina sind. Diese N-terminalen PRL-Fragmente gehören zur Familie der Vasoinhibine, einer Gruppe von Peptiden, die aufgrund ihrer Eigenschaften als endogene Regulatoren der Angiogenese bekannt geworden sind. Diese Beobachtungen führten zu der Hypothese, dass PRL-V eine Rolle in der Pathophysiologie der diabetischen Retinopathie im Menschen spielen könnte. Das Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob Patienten mit Diabetes Mellitus und diabetischer Retinopathie eine von der Normalpopulation abweichende Konzentration von PRL-V im zirkulierenden Blut aufweisen. Studiendesign: Wir führten eine Fall-Kontroll-Studie durch und entwickelten eine neue Technik zur semiquantitativen Bestimmung von PRL-V in Serum-Proben von 48 männlichen Individuen. Die Fallgruppe bestand aus 21 Patienten mit Diabetes Mellitus und proliferativer oder nicht-proliferativer diabetischer Retinopathie. Die Kontroll-Gruppe bestand aus 27 gesunden Individuen ohne einen Diabetes Mellitus in der Vorgeschichte. Methoden: Zur Detektion von PRL-V entwickelten wir eine neue analytische Methode, bestehend aus immunologischen Methoden und einer Technik, die auf laser-induzierter Fluoreszenz basiert. Resultate: Die Fallgruppe wies eine signifikant niedrigere PRL-V-Konzentration im Serum als die Kontrollgruppe (P=0.041) auf. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit proliferativer oder nicht-proliferativer diabetischer Retinopathie. Schlussfolgerung: Wir schlussfolgern, berücksichtigt man die antiangiogenen Eigenschaften des PRL-V, dass die erniedrigten Konzentrationen von PRL-V im Serum von Patienten mit Diabetes Mellitus zur Entstehung und Progression der diabetischen Retinopathie beitragen könnten.