dc.contributor.advisor | Bruelheide, Helge Prof. Dr. | de |
dc.contributor.author | Kluth, Christian | de |
dc.date.accessioned | 2012-05-16T12:11:32Z | de |
dc.date.available | 2013-01-30T23:50:33Z | de |
dc.date.issued | 2004-06-14 | de |
dc.identifier.uri | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B699-D | de |
dc.identifier.uri | http://dx.doi.org/10.53846/goediss-1385 | |
dc.description.abstract | Hornungia petraea
ist eine winterannuelle Brassicaceae mit
submediterraner-subatlantischer Verbreitung. Anhand
dieses Untersuchungsobjektes wurden unterschiedliche
Aspekte von Biodiversitätsmustern und Demographie über
verschiedene raum-zeitliche Skalen untersucht. Das
höchste untersuchte Skalenniveau war der Vergleich
zentraler und peripherer Populationen über die gesamte
geographische Verbreitung. Als zentrales
Untersuchungsgebiet wurde Mittelitalien (Marken,
Umbrien) gewählt. Stellvertretend für periphere
Populationen war eine Exklave am nordöstlichen
Arealrand in Mitteldeutschland (Thüringen,
Sachsen-Anhalt) gewählt worden. Die hierarchisch
nächstniedrigere Skalenebene stellten die einzelnen
Populationen von H. petraea
(Plots) dar. In jedem Untersuchungsgebiet wurden zehn
Populationen entlang eines 100 km langen Transektes
ausgewählt. Die niedrigste untersuchte Skalenebene
waren zufällig innerhalb dieser Populationen
ausgewählte Kleinquadrate (Subplots). Über drei
Vegetationsperioden von H.
petraea wurden die Individuenzahl und die
Populationsdichte aller Lebensstadien einschließlich
der Samenbank bestimmt.Anhand dieses formalisierten hierarchischen
Beprobungsdesigns wurden Biodiversitätsmuster über die
verschiedenen Skalenebenen analysiert und
Biodiversitäts-Indices für die verschiedenen Skalen
miteinander und mit Charakteristika der
Untersuchungsflächen in Beziehung gesetzt. Gängige
Diversitäts-Indices für α-, β- und γ-Diversität
(unabhängig von der betrachteten Skalenebene) wurden
mit Diversitäts-Indices verglichen, die sich aus der
Auswertung von Artenakkumulationskurven über die
Michaelis-Menten-Gleichung ergeben. Die zu erwartende
Übereinstimmung der Ergebnisse wurde hergeleitet und
die Vorteile dieser Methode zur einheitlichen
Auswertung von Biodiversität über verschiedene
Skalenebenen hinweg herausgestellt. Für das
Untersuchungsobjekt selbst ergab sich, dass erstens die
Art auf dem kleinsten betrachteten Skalenniveau der
Subplots im Arealzentrum ebenso viele direkt
benachbarte Arten hat wie am Arealrand, d.h. der
Artenreichtum gleich war. Zweitens zeigte sich, dass
auf dem Niveau gesamter Populationen im Arealzentrum
mehr Arten vorkommen als am Arealrand und dass drittens
die italienischen Untersuchungsflächen sich in ihrer
Artenzusammensetzung stärker voneinander unterschieden
als deutsche Flächen. Das heißt, dass H. petraea im italienischen zentralen
Untersuchungsgebiet in einer größeren Anzahl
unterschiedlicher Habitate vorkommt als im peripheren
deutschen Untersuchungsgebiet.Aus dem sogenannten central-marginal model" ergeben
sich Annahmen hinsichtlich der Populationsdichten für
das Skalenniveau der gesamten geographischen
Verbreitung von Arten. Nach diesem Modell ist davon
auszugehen, dass periphere Populationen geringere
Dichten aufweisen als Populationen im Zentrum des
Verbreitungsgebietes einer Art. An Pflanzen wurde diese
Annahme bisher selten direkt untersucht. In dieser
Untersuchung wurden alle Lebensstadien der Art
H. petraea im Hinblick auf
die Vorhersagen des Modells überprüft. Die anhand des
streng hierarchischen Beprobungsdesigns gewonnenen
Daten wurden mittels einer der Methode angepassten
Varianzanalyse ausgewertet. Dabei können die Effekte
der verschiedenen Faktoren des Landes, der im Land
verschachtelten Populationen und die zeitliche
Wiederholung - adäquat getrennt und ihr Einfluss auf
die Dichte des entsprechenden Lebensstadiums verglichen
werden. Auf der Zeitskala werden sowohl interannuelle
als auch saisonale Dynamiken berücksichtigt. Anders als
erwartet zeigte sich für alle Lebensstadien im
deutschen Untersuchungsgebiet eine - verglichen mit dem
italienischen Gebiet - höhere Populationsdichte. Der
Einfluss der Population war geringer als der Einfluss
der Lage im Verbreitungsgebiet. Die stärkste
interannuelle Dynamik wies die Fekundität auf. In der
saisonalen Dynamik sind die Unterschiede der
Samenbankpopulationen besonders deutlich. Diese
scheinen die Hauptursache für die unterschiedlichen
Dichtemuster von H. petraea
zu sein, da bei den zentralen Populationen deutlich
weniger Samen nach ihrer Ausbreitung in die Samenbank
inkorporiert werden als bei peripheren Populationen. In
Verbindung mit Beobachtungen zur Neugründung von
Populationen lassen diese Ergebnisse auf eine höhere
Metapopulationsdynamik im italienischen zentralen
Untersuchungsgebiet schließen.Weitere mögliche demographische Ursachen wurden auf
dem Skalenniveau der gesamten Populationen untersucht,
wobei alle Übergangsraten im Lebenszyklus von
H. petraea genauer
betrachtet wurden. Die zu erwartenden Effekte
Dichteabhängigkeit und zeitliche Dynamik sowie der
Effekt des Faktors Land auf die Übergangsraten wurden
in einem adäquaten statistischen Modell berücksichtigt.
Bei gegebenen Dichten waren Inkorporationsrate,
Keimrate und Winterüberlebensrate in den peripheren
Populationen höher als in zentralen Populationen.
Besonders dichteabhängig waren Keimrate und
Inkorporationsrate, deren Dichteabhängigkeit in der
Literatur bisher wenig Eingang gefunden hat. Es erwies
sich, dass die Dynamik der Übergangsraten bei den
italienischen Populationen stärker war als bei den
deutschen Populationen, was eine zusätzliche Erklärung
der geringeren Populationsdichten im Arealzentrum sein
kann. Ohne die Berücksichtigung der Dichteabhängigkeit
hätte der Unterschied in den Übergangsraten zwischen
zentralen und peripheren Populationen nicht gezeigt
werden können.Die Ergebnisse dieser Untersuchung verändern die
Erwartungen zur genetischen Struktur der Populationen.
Erstens legt die höhere Anzahl unterschiedlicher von
H. petraea besiedelter
Habitate in Italien den Schluss nahe, dass die
genetische Diversität zwischen den italienischen
Populationen größer ist als die zwischen den deutschen
Populationen. Zweitens kann erwartet werden, dass die
geringeren Populationsdichten in Italien die genetische
Varianz innerhalb der Populationen verringert. Drittens
führt jedoch die höhere Metapopulationsdynamik im
italienischen Untersuchungsgebiet zu einem höheren
genetischen Austausch zwischen den Populationen.
Derartige Zusammenhänge zeigen die Wichtigkeit der
Implementierung demographischer Gegebenheiten, wie z.B.
Populationsdichten, Populationsdynamik und
Dichteabhängigkeit, in das central-marginal model" und
könnten damit auch erklären, warum eine reduzierte
molekulargenetische Varianz am Arealrand bisher nicht
als generelles Muster bestätigt werden konnte. | de |
dc.format.mimetype | application/pdf | de |
dc.language.iso | ger | de |
dc.rights.uri | http://webdoc.sub.gwdg.de/diss/copyrdiss.htm | de |
dc.title | Zentrale und periphere Populationen von Hornungia petraea: Biodiversität und Demographie auf unterschiedlichen raum-zeitlichen Skalenebenen | de |
dc.type | doctoralThesis | de |
dc.title.translated | Central and peripheral populations of Hornungia petraea: biodiversity and demography on different spatio-temporal scales | de |
dc.contributor.referee | Bruelheide, Helge Prof. Dr. | de |
dc.date.examination | 2004-04-27 | de |
dc.description.abstracteng | Hornungia petraea
is a winter annual species of the Brassicaceae. The
species has a submediterranean-subatlantic
distribution. On the basis of H.
petraea populations, different aspects of
biodiversity patterns and demography were studied
across different spatio-temporal scales. At the largest
scale central and peripheral populations across the
whole geographical distribution were studied. Central
Italy (Marche, Umbria) had been chosen as a
representative part of the species distribution centre,
while the exclave in Central Germany (Thuringia,
Saxony-Anhalt) had been selected as as study region
representing the species´ range periphery at its
north-eastern distribution limit. Single H. petraea populations (plots)
represent the next lower scale level. In every study
region, ten populations were selected along a 100 km
transect. The lowest scale level consisted of small
study quadrats (subplots) that had been randomly chosen
within these populations. The number of individuals and
the population density of all life cycle stages of
H. petraea was measured
over three vegetation cycles.With this formalized and hierarchic study design,
biodiversity patterns could be analysed across the
different scales. Biodiversity indices on all scale
levels were compared with each other and were related
to characteristics of the study sites. Well known
diversity indices of α-, β- and γ-diversity
(irrespective of the scale regarded) were compared with
diversity indices that resulted from an evaluation of
species-accumulation curves by means of the
Michaelis-Menten-equation. The expected concordance of
the results was deduced and the advantages of this
method for a comparable evaluation of biodiversity
across scale levels were emphasized. For H. petraea, it could be shown that,
first, on the lowest level of subplots, species
richness was similar for all subplots i.e. the species
had as many directly neighbouring species at the
distribution border as in the distribution centre.
Second it was found, that on the population level,
there were more species in the distribution centre than
at the periphery. Third, the Italian study sites
differed to a greater extent in their species
composition than the German sites. This indicates that
H. petraea is occurring in
a greater diversity of habitats in the central Italian
study region compared to the peripheral German
region.The so called central-marginal model" assumes
different population densities on the scale level of
the whole distribution of a species. Following this
model, peripheral populations should occur at lower
densities compared to populations in the centre of the
distribution of a species. This assumption has until
now rarely been tested in plant species. In this study,
all life cycle stages of the species H. petraea were evaluated considering
the predictions of the model. The data that were
collected within the strongly hierarchical study design
were analysed with an analysis of variance adapted to
the methods used. Thereby the effects of the different
factors can be adequately separated and their influence
on the density of the respective life cycle stage can
be compared. The factors namely are country,
populations nested within a country and the temporal
repetition. On the temporal scale both interannual and
seasonal dynamics are considered. Contrary to what was
expected, H. petraea had a
higher population density in the German study region at
all life cycle stages compared to the Italian study
region. The influence of populations was less than that
of the position in the distribution range. Fecundity
expressed the largest interannual dynamics. Differences
in the seasonal dynamics were most explicit in seed
bank populations. They seem to be the main reason for
the different density patterns of H. petraea, as considerably less seeds
were incorporated into the seed bank after seed
dispersal in central populations than in peripheral
populations. Together with observations on population
founding these results allow to draw the conclusion
that metapopulation dynamics in the central Italian
study region are higher than in the German study
region.Other possible demographical causes were studied on
the population level, whereby the single transition
rates in the life cycle of H.
petraea were regarded more closely. The expected
effects of density dependence and temporal dynamics as
well as the effect of country on transition rates were
accounted for in an adequate statistical model. At
given densities the incorporation rate, germination
rate and winter survival rate were higher in peripheral
populations than in the central populations. Especially
germination rate and incorporation rate proved to be
rather density dependent which by now has not been
reflected in the literature. The dynamic of transition
rates was found to be stronger in the Italian compared
to the German populations, which may be considered as
an additional explanation of the reduced population
sizes in the distribution centre. Without considering
density dependence, differences in the transition rates
between central and peripheral populations would not
have been detected.The results of this study alter expectations on the
genetic structure of populations. First, the higher
number of differing habitats occupied by H. petraea in Italy suggests that
genetic diversity between the Italian populations may
be higher than genetic diversity between German
populations. Second, reduced population densities in
Italy can be expected to reduce the genetic variance
within these populations. And third, the higher
metapopulation dynamics in the Italian study region
increases gene flow among populations. These
interactions show the importance to implement
demographical data, e. g. on population densities,
population dynamics and density dependence, in the
central-marginal model". They can thereby also explain
why a reduced molecular genetic variance at the
distribution periphery could not be verified as a
general pattern until today. | de |
dc.contributor.coReferee | Runge, Michael Prof. Dr. | de |
dc.subject.topic | Mathematics and Computer Science | de |
dc.subject.ger | 580 Pflanzen (Botanik) | de |
dc.subject.ger | “abundant centre” | de |
dc.subject.ger | Ähnlichkeit | de |
dc.subject.ger | Alysso-Sedion | de |
dc.subject.ger | ANCOVA | de |
dc.subject.ger | Artenakkumulation | de |
dc.subject.ger | Artenreichtum | de |
dc.subject.ger | Biogeographie | de |
dc.subject.ger | Demographie | de |
dc.subject.ger | Dichteabhängigkeit | de |
dc.subject.ger | hierarchische Beprobung | de |
dc.subject.ger | Hornungia petraea | de |
dc.subject.ger | interannuelle und saisonale Samenbank-Dynamik | de |
dc.subject.ger | Messwiederholung | de |
dc.subject.ger | Michaelis-Menten | de |
dc.subject.ger | Populationsdynamik | de |
dc.subject.ger | Populationsökologie | de |
dc.subject.ger | raum-zeitliche Variation | de |
dc.subject.ger | Skalen | de |
dc.subject.ger | Trockenrasen | de |
dc.subject.ger | Zentrale und periphere Populationen | de |
dc.subject.eng | “abundant centre” distribution | de |
dc.subject.eng | Alysso-Sedion | de |
dc.subject.eng | ANCOVA | de |
dc.subject.eng | annual and seasonal seed bank dynamics | de |
dc.subject.eng | biogeography | de |
dc.subject.eng | calcareous grasslands | de |
dc.subject.eng | central-marginal model | de |
dc.subject.eng | demography | de |
dc.subject.eng | density dependence | de |
dc.subject.eng | Hornungia petraea | de |
dc.subject.eng | Michaelis-Menten | de |
dc.subject.eng | nested repeated measures design | de |
dc.subject.eng | nested sampling design | de |
dc.subject.eng | population dynamics | de |
dc.subject.eng | population ecology | de |
dc.subject.eng | scale | de |
dc.subject.eng | similarity decay | de |
dc.subject.eng | spatio-temporal variation | de |
dc.subject.eng | species accumulation | de |
dc.subject.eng | species richness | de |
dc.subject.bk | 42.07 | de |
dc.subject.bk | 42.44 | de |
dc.identifier.urn | urn:nbn:de:gbv:7-webdoc-263-6 | de |
dc.identifier.purl | webdoc-263 | de |
dc.affiliation.institute | Biologische Fakultät inkl. Psychologie | de |
dc.subject.gokfull | WL | de |
dc.subject.gokfull | WN | de |
dc.identifier.ppn | 391891634 | de |